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Das neue Buch von Ignacio Ramonet leuchtet in Interviews mit Hugo Chávez dessen Leben aus, bevor er als Anführer der Bolivarischen Revolution die Weltbühne betrat. Erzählt wird die Jugend von Chávez im venezolanischen Tiefland, seine militärische Karriere und die Politisierung in der Armee - in der der junge Chávez erstmals mit progressiven Ideen in Kontakt kam - bis hin zur Beteiligung an einem Volksaufstand gegen das neo liberale Regime des Sozial demokraten Carlos Andrés Pérez 1992. In persönlichen Gesprächen mit Hugo Chávez, die über Jahre hinweg entstanden, formt sich die Geschichte des…mehr

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Produktbeschreibung
Das neue Buch von Ignacio Ramonet leuchtet in Interviews mit Hugo Chávez dessen Leben aus, bevor er als Anführer der Bolivarischen Revolution die Weltbühne betrat. Erzählt wird die Jugend von Chávez im venezolanischen Tiefland, seine militärische Karriere und die Politisierung in der Armee - in der der junge Chávez erstmals mit progressiven Ideen in Kontakt kam - bis hin zur Beteiligung an einem Volksaufstand gegen das neo liberale Regime des Sozial demokraten Carlos Andrés Pérez 1992. In persönlichen Gesprächen mit Hugo Chávez, die über Jahre hinweg entstanden, formt sich die Geschichte des südamerikanischen Erdölstaates aus den Augen eines armen Jungen vom Land, der Jahre später zum Hoffnungsträger von Millionen Menschen werden sollte - nicht nur in Venezuela.
Autorenporträt
Harald Neuber ist Deutschland-Korrespondent der Prensa Latina. Er arbeitet für Medien in Deutschland, Südeuropa und Südamerika. Neben internationalen Konflikten befasst er sich schwerpunktmäßig mit Lateinamerika. Er lebte und arbeitete in Mexiko, Kuba und Venezuela und war auf dem Balkan, in Afghanistan, im Mittleren Osten sowie in Kolumbien als Krisenberichterstatter tätig.

Ignacio Ramonet wurde 1943 in Spanien geboren. Von 1991 bis 2008 war er Chefredakteur der französischen Monatszeitung "Le Monde diplomatique". Er ist Professor für Theorie der audiovisuellen Kommunikation an der Universität Denis Diderot in Paris und Autor zahlreicher Publikationen. Zudem ist er Mitbegründer und Ehrenpräsident von Attac und einer der Organisatoren des Weltsozialforums.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Das dicke Interviewbuch des spanischen Journalisten und Attac-Mitbegründers Ignacio Ramonet zeigt dem Rezensenten Sebastian Schoepp den jungen Hugo Chávez aus hagiografischer Perspektive. Der Wunsch des Autors, den Leser für den späteren Präsidenten einzunehmen, ist für Schoepp unverkennbar. Bei Schoepp allerdings funktioniert das nicht. Zu erdrückend scheint ihm das Material der über 600 O-Töne. Dass Chavez gut erzählen kann, hält Schoepp da für einen Glücksfall. Auch wenn das Buch alles andere als kritisch ist, meint er, eine erstklassige Quelle für Historiker ist es allemal.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 30.12.2014

Rohöl, das erst noch raffiniert werden muss
Aus Ignacio Ramonets Gesprächen mit Hugo Chávez entstand ein monumentales Interview-Buch
Im März 2013 starb Hugo Chávez, ohne dass die Frage endgültig geklärt werden konnte: War Venezuelas Präsident nun der Messias der Armen und Entrechteten oder der Antichrist? Wie man sie beantwortet, ist nach wie vor eine Frage der weltanschaulichen Position, ein Glaubensbekenntnis fast, weshalb es bislang auch keine halbwegs neutralen Darstellungen von Chávez ’ Lebenswerk gibt – seine „bolivarische Revolution“ wird verrissen oder verherrlicht. Die Welt teilt sich in begeisterte Anhänger und ebenso begeisterte Gegner.
  Zu Ersteren gehört Ignacio Ramonet. Der spanische Journalist, Mitgründer von Attac und dem Weltsozialforum und langjährige Direktor von Le Monde Diplomatique, ist seit den 1990er-Jahren einer der Wortführer der Globalisierungsgegner und der wohl engste publizistische Verbündete der lateinamerikanischen Linken in Europa. Kein ausländischer Journalist kam Hugo Chávez so nahe, das Ergebnis von zweihundert Stunden Gesprächen ist nun erschienen. Es ist keine Biografie,
sondern ein monumentales Interview mit biografischer Absicht, ähnlich dem, das Ramonet vor einigen Jahren mit Fidel Castro publiziert hat.
  Allerdings beschränkt sich das ChávezBuch auf dessen Jugendjahre und stoppt da, wo es interessant zu werden beginnt, nämlich beim ersten Wahlsieg von Chávez 1998. Genau so hatte Ramonet es geplant: Er wolle, schreibt er, einen Zeitraum schildern, „der mit einem gewissen Gleichmut“ behandelt werden könne. Dahinter steckt der Wille, den Menschen mehr als den Politiker Chávez sichtbar zu machen, und den Leser auf empathische Weise für dessen Sache zu gewinnen.
  Allerdings wirken mehr als 600 Seiten Originalzitate eher erdrückend, das Ergebnis ist überhaupt nur deshalb einigermaßen lesbar, weil Chávez anschaulich und anekdotenreich erzählen konnte: Am liebsten spricht er von sich selbst, dem armen, aber talentierten Jungen aus den Llanos, den wilden Tiefebenen Venezuelas, der enzyklopädisches Wissen und Literatur in sich aufsog und das Militär als einzige Aufstiegsmöglichkeit sah. Und der sich irgendwann entschloss, ein linker Militär-Revolutionär zu werden, ähnlich den portugiesischen Offizieren, die 1974 die Nelkenrevolution in Portugal ausriefen, was Chávez als junger Mann aufmerksam verfolgte. Zwanzig Jahre später entschloss er sich, in seiner Heimat eine sozialistische Revolution zu beginnen, ausgerechnet in den 90er-Jahren, als alle Welt das Ende der linken Utopien verkündete, ja das Ende der Geschichte. Indem er sich komplett antizyklisch gegen den Welttrend stellte, konnte der bullige frühere Fallschirmjäger aus Venezuela zum weltweiten Fürsprecher all jener werden, die sich mit dem Endsieg des Kapitalismus nicht abfinden wollten.
  Zu diesen gehört auch Ramonet. Kritische Fragen stellt er eher nicht. Im Vorwort wimmelt es von bewundernden Adjektiven für diesen „freundlichen, spontanen, warmherzigen Mann“ und seine „einzigartige politische Perspektive“, nämlich die Neuerfindung des Ölstaats Venezuela jenseits der neokolonialen Unterwerfung.
  Das Ergebnis ist ein Buch wie Rohöl, das erst raffiniert werden muss. Und gerade deshalb ist es eine einzigartige Quelle für Historiker. Die mehr als 600 Seiten Originalzitate können vielleicht dereinst einem weniger voreingenommenen Autor dazu dienen, das Phänomen Chávez wirklich zu erhellen und fair einzuordnen.
SEBASTIAN SCHOEPP
  
Hugo Chávez: Mein erstes Leben. Gespräche mit Ignacio Ramonet. Übersetzt von Harald Neuber. Verlag Neues Leben, Berlin 2014. 640 S., 24,99 Euro
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