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So genial er auf dem Spielfeld agierte, so selbstbewußt und eigensinnig zeigte sich Stefan Effenberg auch außerhalb des Stadions. Damit machte er sich nicht nur Freunde. Doch Niederlagen und Rückschläge brachten Stefan Effenberg nie von seinem Weg ab. Auch wenn ihm im Nationaltrikot die großen Triumphe versagt blieben - mit dem FC Bayern München gewann er alle Titel, die eine Vereinsmannschaft nur erringen kann. Viel ist über Stefan Effenberg gesagt und geschrieben worden, über seine Triumphe, seine Skandale, seine Ehe. Zum ersten Mal ergreift er nun selbst das Wort und erweist sich dabei als…mehr

Produktbeschreibung
So genial er auf dem Spielfeld agierte, so selbstbewußt und eigensinnig zeigte sich Stefan Effenberg auch außerhalb des Stadions. Damit machte er sich nicht nur Freunde. Doch Niederlagen und Rückschläge brachten Stefan Effenberg nie von seinem Weg ab. Auch wenn ihm im Nationaltrikot die großen Triumphe versagt blieben - mit dem FC Bayern München gewann er alle Titel, die eine Vereinsmannschaft nur erringen kann.
Viel ist über Stefan Effenberg gesagt und geschrieben worden, über seine Triumphe, seine Skandale, seine Ehe. Zum ersten Mal ergreift er nun selbst das Wort und erweist sich dabei als überraschend unterhaltsam und sensibel. Manche Episode seines Lebens klingt, als wäre sie von einem Romancier erfunden worden.
Der Junge aus Hamburg-Eppendorf wollte partout Fußballprofi werden. Der Weg dahin war voller Irrwege und Schwierigkeiten, aber schließlich absolvierte er im Herbst 1987 sein erstes Bundesligaspiel.
Auch auf seine Skandale und Irrtümer kommt er zu sprechen - ohne etwas zu beschönigen. Er gibt intime Einblicke in die schillernde Welt des großen Fußballs, die manchen vermeintlichen Skandal in einem neuen Licht erscheinen lassen. Ebenso ehrlich äußert er sich über seine Familie und seine neue Partnerin.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 06.05.2003

Der Blasengel bläst
Ein laufschwacher Fußballer spielt mit der Buchbranche
In der Bild-Zeitung schreibt er, dass er durchaus nicht gegen die Todesstrafe sei, wenn es um Kinderschändung geht. Und dass man Arbeitslosen doch bitte das Geld streichen sollte, und überhaupt, dass es mit Deutschland und der Regierung so nicht weiter gehe. Stefan Effenberg, 34, Profifußballer in der vorletzten Spielminute seiner Karriere, ist unter die Autoren gegangen: Seit zwei Wochen nun druckt Bild Auszüge aus der in dieser Woche offiziell erscheinenden Autobiografie Ich hab‘s allen gezeigt des kickenden Sozialdarwinisten.
Weil der Proll-Faktor bei Effenberg hoch ist, schreckten Verlage wie Random House oder Ullstein diesmal zurück; dabei stürzen sie sich sonst auf solche Werke, etwa die Selbst-Enthüllungen eines Dieter Bohlen. So kam der Berliner Aufbau-Verlag zum Zug, ein bisher angesehener Vertreter einer kränkelnden Branche; hier erschienen etwa Briefwechsel von Bertolt Brecht. Nun schreibt hier Effenberg im Bewusstsein, „dass Millionen mit mir einer Meinung sind”.
Franz Beckenbauer hat Effenberg bei seinen ersten Auftritten für den VfL Wolfsburg als „Blasengel” bezeichnet, weil sein Kopf so rot war und die Kondition so schlecht. Liest man die ersten Auszüge dieses Buches, kann man vermuten, Effenberg sei rot vor Wut. Weil er sich unverstanden fühlt, schon sein ganzes Leben lang. Wie es zu dem Missverständnis kam, bleibt unklar; eher ist es so, dass man nun, wo der Fußballer Effenberg befreit aufschreiben kann, noch viel weniger versteht. Effenberg: „Ich habe ein Problem mit Leuten die lau sind.”
Das reicht, um Sottisen in die Welt zu setzen, die der Boulevardpresse und der sie begleitenden Talkshows zum Futter gereichen. Der Blasengel bläst und meckert: Über seine Ausbilder beim Bund („Es fiel mir schwer, mich von einigen wenigen frustrierten Leuten herumkommandieren zu lassen, die bei ihren Ehefrauen wahrscheinlich nicht mehr ran durften”). Über Ex-Mitspieler Brian Laudrup („Ich habe deine Frau nicht gepimpert. Hast Du einen Schatten oder was?”). Über Lothar Matthäus (Er ist ein Verpisser”). Und es war es ihm Bedürfnis, jenen Vorfall noch mal zu schildern, der ihn vor Gericht brachte: Ein Mann hatte in der Einfahrt seines Hauses gelegen und behauptete, von Effenberg getreten worden zu sein. Der Balltreter schreibt: „Vorsichtig berührte ich ihn mit dem Fuß. ,Hey Meister, alles klar?’ Ehrlich gesagt taten mir meine Schuhsohlen leid, so widerwärtig war der Kerl.” Es ist die Sprache der Selbstjustiz und Unsozialen.
Jan Mendelin, Co-Autor des Buches, sagt, man müsse die Stelle im Zusammenhang sehen, dann werde klar, dass Effenberg reingelegt worden sei, von dem Mann in der Einfahrt. Reingelegt, missverstanden. Wie schon so oft.
Acht Monate lang hat Journalist Mendelin, 30, mit Stefan Effenberg gesprochen und das Ersprochene auf 60 Stunden Tonband aufgenommen. Die beiden haben sich kennen gelernt, als Mendelin ihn für den Sender RTL interviewte, bei dem er für das Nachtjournal arbeitet. Mendelin sagt, für Effenberg sei es ein großes Bedürfnis gewesen, seine Sicht der Dinge darzulegen. Und das tue er nunmal in seiner Sprache: „Wenn er über seine Gefühle schreibt, dann tut er es so, wie er es in diesem Moment gefühlt hat.”
Dieser junge Sommer
Reinhard Rohn sagt, es sei ein „gutes Produkt geworden, eine runde Sache”. Der Mann ist Verlagschef des Aufbau-Ablegers Rütten & Loening, in dem das Blasengel-Buch erscheint. Bereits vor Wochen hat man hier einen Fahrplan erstellt, wie der Kicker zum Thema des noch jungen Sommers werden könne – so, als hätten nach Bohlen alle darauf gewartet. Für die Bunte ist eine „Titelstory über Stefan Effenberg und Claudia Strunz” vorgesehen, für den Stern eine „Titelstory über Stefan Effenberg”. Dazu Auftritte bei ran, Kerner und so weiter. Und jeden Tag etwas Bild-Zeitung, die ihre Auflage offenbar um zehn Prozent steigern konnte, wegen „Effes gnadenloser Abrechnung mit Deutschland”.
Bei seinem Verlag ist man offenbar nicht so glücklich über die „verkürzte Darstellung”. Trotzdem hat man die Abdruckrechte gern verkauft, wegen der Werbung. Neue Leser würden angesprochen, neue Zielgruppen. Menschen, die Bild weglegen und zum Buch greifen – auch wenn es kein Brecht ist.
BERND DÖRRIES
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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"Einer der letzten Typen im Fußball: Effe redet wie immer Klartext!"
(BILD (28.04.03))

"Effenberg rechnet mit Feinden ab, zieht Bilanz als Fußballer und gibt intime Einblicke in sein Privatleben."
((BUNTE, 08.05.03))

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Zunächst betont Mark Siemons, dass man, wenn man sich ein Urteil über diese Autobiografie des Fußballspielers Effenberg bilden möchte, das Buch lesen muss und sich nicht auf die große "Bild"-Kampagne dazu verlassen kann. Effenberg versuche nämlich, das von den Medien seiner Ansicht nach völlig verzerrte Bild seiner Person mit seiner Lebensbeschreibung gerade zu rücken, erklärt der Rezensent. Ihm erscheint das "Genie der Verkommenheit", als das er in den Fotos der "Bild"-Zeitung erscheint, dabei erstaunlich korrekt. Siemons betont, dass Effenberg sich sprachlich immerhin stets "frei von pseudopoetischen Manierismen" bewege und eher einer "schnörkellosen und direkten" Diktion verpflichtet ist. Dafür tut sich vor dem etwas erschrockenen Rezensenten ein "Abgrund an Biederkeit" auf, der dem Medienbild des Fußballers diametral entgegensteht. Überhaupt sei das Buch vor allem der Versuch, sich gegen Medienberichte zur Wehr zu setzen, und "in Wahrheit" keine wirkliche Lebensbeschreibung, sondern ein Kommentar und eine Richtigstellung der Berichte über seine Person, so der Rezensent wenig begeistert.

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