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Bei Paul Shipton ist das Erfahren der alten Götterwelt ein geradezu tierisches Vergnügen!

Produktbeschreibung
Bei Paul Shipton ist das Erfahren der alten Götterwelt ein geradezu tierisches Vergnügen!
Autorenporträt
Paul Shipton, aufgewachsen in Manchester, hat mehrere Jahre als Englischlehrer und Lektor für Schulbücher gearbeitet. Nach einem langen Aufenthalt in den USA lebt er heute wieder als Autor in Großbritannien.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.05.2005

Sauklug
Paul Shipton gibt uns Kunde von einem Beinah-Mega-GAU in der antiken Mythenwelt
Nenne mir, Muse, das Schwein, das flottgaloppierende . . . So ungefähr hätte es klingen sollen, als der Autor ansetzte, die Abenteuer des heldenhaften Gryllus der Nachwelt zu überliefern, in Konkurrenz zu den - vom Schulunterricht her vertrauten - Werken des großen Homer. Aber irgendwie war die Standleitung zu Kalliope, der silberzüngigen Muse der epischen Dichtung, gerade gestört, so dass statt eines weiteren klassischen Epos der vorliegende aufregende, actionreiche, anarchische Erlebnisbericht herauskam, frisch von der Leber weg, der den Geist der Odyssee veredelt mit Swift, den Marx Brothers und Monty Python.
Der Bericht ist das reine Chaos. Das ganz gewöhnliche zunächst, wie wir alle es durchmachen, das heißt die ständige Sorge ums reichliche Essen, Verdauungsstörungen, zu wenig Schlaf, der Neid und die Missgunst der Mitmenschen, ihre heimtückischen Pläne, die mit unseren kollidieren und unser Wohlbefinden empfindlich stören . . . Es ist das Wohlbefinden von Gryllus, um das es dabei vor allem geht, der Hauptfigur, dem Erzähler. Gryllus, der einer der Kumpane des großen Odysseus war und mit diesem den Feldzug nach Troja mitgemacht hat und die jahrelangen mühseligen Irrfahrten danach, beim Versuch, in die Heimat zurückzukehren, der sie in ein Schlamassel nach dem andern brachte, in die Höhle des Polyphem, auf die Insel der Kirke . . . Ebendort hat Gryllus eine wichtige Entscheidung getroffen: als die in Schweine verwandelten Gefährten, auf Intervention des Käpten Odysseus hin, von der Zauberin in menschliche Gestalt zurückverwandelt wurden, hat Gryllus sich abgesondert - und hat es vorgezogen ein Schwein zu bleiben, ein sprechendes, das Weltgeschehen kommentierendes Schwein. Es ist eine sehr erdnahe Perspektive, in der wir hier die antike Welt erleben, von gesunder Skepsis - wenn nicht gar von Sarkasmus - geprägt, ganz das Gegenteil zu den pathetischen Versionen, wie sie in der Literatur überliefert sind. Und manchmal genügt eine Portion Sturheit und Dummheit, um die mächtigsten Gegner zu überwinden - so schafft es Gryllus tatsächlich, der allwissenden Sphinx ein ungewolltes „Ich weiß nicht” zu entlocken. Und gemeinsam mit einer energischen jungen Sybille und einem geheimnisvollen Bumskopf von Ziegenhirten - dazu ein wenig Assistenz vom Superwissenschaftler Thales und vom Kollegen Homer - kann Gryllus am Ende die Welt retten vor dem drohenden Chaos, das ihr durchs vorwitzig entdeckte Plutonium droht. Das Chaos, das sich durch die zunehmende Ordnung an den Rand gedrängt fühlt - aber es hat Zeit, das Chaos, es kann warten. Und es ist nicht der Bus der Linie 7, auf den es wartet.
Paul Shipton
Schwein gehabt, Zeus
Aus dem Englischen von Stephanie Menge. Nagel & Kimche Verlag 2005. 269 Seiten, 14,90 Euro.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

"Ein sprechendes, das Weltgeschehen kommentierendes Schwein" berichtet hier aus "sehr erdnaher Perspektive" über seine Abenteuer in der antiken Welt - Fritz Göttler kann den Spaß, den ihm Paul Shiptons Buch "Schwein gehabt, Zeus" bereitet hat, kaum verbergen. Swift, die Marx Brothers und Monthy Python hätten hier "den Geist der Odyssee veredelt" und einen "aufregenden, actionreichen, anarchischen Erlebnisbericht" produziert, erklärt der Rezensent. Zum Plot: Gryllus, so der Name des Schweins, bringe nichts Geringeres zustande, als mittels Sturheit und Dummheit nebst etwas Unterstützung durch Thales und Homer die Welt zu retten. Und zwar vor dem Chaos, das in Form von "vorwitzig entdecktem Plutonium" drohe, teilt Göttler mit, der sich hier im Übrigen eine "gesunde Skepsis" gegenüber den sonst in der Literatur überlieferten "pathetischen Versionen" des mythischen Hellas diagnostiziert.

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"Heraus kam statt eines weiteren klassischen Epos der vorliegende aufregende, actionreiche, anarchische Erlebnisbericht, frisch von der Leber weg, der den Geist der Odyssee veredelt mit Swift, den Marx Brothers und Monty Phython." Fritz Göttler, Süddeutsche Zeitung, 10.05.05

"Ein saustarkes, quiek-vergnügtes Buch." Norddeutscher Rundfunk NDR1, 09.03.05

"Der neue Shipton ist ein herrlich-unterhaltsames Lesevergnügen, weil er - mit viel Sinn für Ironie, Wortwitz und Situationskomik - die üppige Götter- und Heldenwelt Griechenlands auf unkonventionelle Weise näher bringt. Das macht Lust auf mehr." Sonja Müller, Bulletin Jugend und Literatur, 01.03.05