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Girondo ist literaturkrank, und das heißt: vollkommen besessen von verführerischen Romanfiguren, glänzenden dramaturgischen Einfällen und den geheimen Intimitäten aus den Tagebüchern berühmter Autoren. Er ist derart verstrickt in die Welt der Fiktionen, dass er zusätzlich zu den Problemen in seinem wirklichen Leben auch noch die der Literatur zu bewältigen hat. Als er seine Frau verdächtigt, ihn mit seinem besten Freund zu betrügen, vergleicht er seine Lage mit derjenigen der tragischen Gestalten aus der Weltliteratur. Da aber merkt Girondo, dass er mit seiner Obsession nicht nur seine Ehe…mehr

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Produktbeschreibung
Girondo ist literaturkrank, und das heißt: vollkommen besessen von verführerischen Romanfiguren, glänzenden dramaturgischen Einfällen und den geheimen Intimitäten aus den Tagebüchern berühmter Autoren. Er ist derart verstrickt in die Welt der Fiktionen, dass er zusätzlich zu den Problemen in seinem wirklichen Leben auch noch die der Literatur zu bewältigen hat. Als er seine Frau verdächtigt, ihn mit seinem besten Freund zu betrügen, vergleicht er seine Lage mit derjenigen der tragischen Gestalten aus der Weltliteratur. Da aber merkt Girondo, dass er mit seiner Obsession nicht nur seine Ehe gefährdet, sondern massiv auch seine Gesundheit riskiert, und er beschließt, sein Leben zu ändern. Tatsächlich gelingt es ihm, seinem Leiden zu entkommen, indem er sich - paradox - vollständig in Literatur verwandelt und im Text verschwindet.
Nach dem pointiert-witzigen Roman 'Bartleby & Co.' leuchtet Enrique Vila-Matas einmal mehr in die Tiefe der literarischen Obsessionen. Hier ist es die unzähmbare und gefährliche Schreibwut, die den Helden umtreibt. Vila-Matas öffnet alle Medizin- und Giftschränke seiner Belesenheit und seines Esprits, um Krankheit und Heilmittel der Literatur in glanzvoller Fülle auszubreiten.
Autorenporträt
Enrique Vila-Matas, 1948 in Barcelona geboren, ist in Spanien und Lateinamerika einer der bekanntesten und wichtigsten Gegenwartsautoren. Er hat seit 1973 zehn Romane und zahlreiche Erzählungen geschrieben, die in fünfzehn Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet wurden. Vila-Matas lebt und arbeitet heute in Barcelona.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Nicht zuletzt weil Kersten Knipp meint, die Hochzeit der "Metafiktion" sei längst vorbei, kann er dem neuen Roman von Enrique Vila-Matas nicht viel abgewinnen. Den literarischen Prozess selbst zum Gegenstand von Literatur zu machen ist eben "längst zum Allgemeingut" geworden und kann nicht mehr so recht begeistern, so der Rezensent gelangweilt. In dem Roman beschreibt ein Erzähler seine "Krankheit", die darin besteht, zu sehr in den Texten der Literatur zu leben, was sich in einer Flut von literarischen Anspielungen und Zitaten widerspiegelt, erklärt Knipp. Gleichzeitig ist von dessen Sohn die Rede, der als Schriftsteller unter massiven Schreibblockaden leidet, so der Rezensent weiter, den diese Thematik nicht gerade fasziniert. Er weist auf die dreiseitige Bibliographie hin, die am Ende des Romans auf die wichtigsten Inspirationsquellen des Erzählers verweisen und das Buch tut am Ende als "zähe ästhetizistische Schwärmerei" ab. Denn Literatur über Literatur ist eben nicht halb so interessant, wie Literatur, in der "von der Welt" die Rede ist, so Knipp abschließend etwas erschöpft.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Enrique Vila-Matas erzählt mit leichter Hand und mit viel Sinn für die Komik der Situation. Kluge Reflexionen wechseln ab mit amüsanten Schilderungen skurriler Figuren und seltsamer Begebenheiten." (FAZ)