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Kairo, gestern wie heute ein Ort gewaltiger Ungleichheiten und großer Umbrüche. Als der ambitionierte Student Machgub erkennt, dass es ohne die richtigen Beziehungen keine Jobs gibt, sieht er sich gezwungen, einem trügerischen Abkommen zuzustimmen: Er soll eine Frau, die ihre Unschuld verloren hat, zur Rettung ihrer Ehre heiraten ohne seine Braut vorher gesehen zu haben. Darüber hinaus fordert der Verführer dieses Mädchens, ein hochrangiger Beamter, weiterhin regelmäßiges Besuchsrecht bei seiner Geliebten. Im Gegenzug erhält Machgub eine Position in einem Ministerium. Was für ihn zunächst als…mehr

Produktbeschreibung
Kairo, gestern wie heute ein Ort gewaltiger Ungleichheiten und großer Umbrüche.
Als der ambitionierte Student Machgub erkennt, dass es ohne die richtigen Beziehungen keine Jobs gibt, sieht er sich gezwungen, einem trügerischen Abkommen zuzustimmen: Er soll eine Frau, die ihre Unschuld verloren hat, zur Rettung ihrer Ehre heiraten ohne seine Braut vorher gesehen zu haben. Darüber hinaus fordert der Verführer dieses Mädchens, ein hochrangiger Beamter, weiterhin regelmäßiges Besuchsrecht bei seiner Geliebten. Im Gegenzug erhält Machgub eine Position in einem Ministerium. Was für ihn zunächst als bloße Überlebensstrategie beginnt, entpuppt sich bald als faustischer Pakt mit unabsehbaren Folgen.
Autorenporträt
Nagib Machfus, geb. am 11.12.1911 als Sohn einer Kleinbürgerfamilie in Kairo, entschied sich schon bald nach dem Studium für das Schreiben. Er hat alle Elemente der volkstümlichen Erzählkunst in seine Werke aufgenommen und ist der eigentliche 'Vater des ägyptischen Romans'. Sein Lebenswerk, das an die vierzig Romane, Kurzgeschichten und Novellen umfasst, gehört längst zur Weltliteratur. 1988 wurde ihm als einem der bedeutendsten arabischen Autoren der Gegenwart der Nobelpreis für Literatur verliehen. Er starb 2006.

Hartmut Fähndrich, geb. 1944 in Tübingen, ist ein renommierter Kenner und Herausgeber arabischer Literatur, Träger des Hieronymus-Rings des deutschen Übersetzetzerverbandes und wurde mehrmals mit dem Übersetzerpreis der Stadt Bern ausgezeichnet. Harmut Fähndrich lebt in Bern. Er wurde 2016 mit dem "Schweizer Spezialpreis Übersetzung" ausgezeichnet.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Gut gefallen hat Stefan Weidner dieser frühe Roman von Nagib Mahfus, der, bereits 1945 im Original erschienen, jetzt erstmals auf Deutsch erscheint. Der Roman spielt im modernen Kairo der dreißiger Jahre, erklärt Weidner, und erzählt die Geschichte des "moralfreien Liberalismus": Während sich seine Freunde nach dem Studium dem Sozialismus oder der Religion zuwenden, entscheidet sich Mahgub, die Hauptfigur der Geschichte, für eine Karriere, die er dem teuflischen Pakt mit einem hohen Beamten verdankt, in dem er dessen Geliebte heiratet. Der "entfesselte Egoismus" erweist sich als Lebensprinzip natürlich als untauglich, und der Rezensent freut sich über eine Lehre, die "auch noch für unsere Zeit" gilt.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Den wohl 1946 erstmals publizierten und erst vor wenigen Monaten auf Deutsch erschienenen Roman 'Das junge Kairo' darf man als Darstellung von Verhältnissen lesen, die, leicht variiert und globalisiert, Jahrzehnte später zum Sturz von Präsident Hosni Mubarak geführt haben: die fast grenzenlose Korruption und Verkommenheit der administrativen Herrschaftsschicht und das Elend, die Beengung und die Perspektivlosigkeit der jüngeren Generation aus der Mittelschicht. Die Geschichte ist ebenso boshaft wie pikant. Es ist eine 'schöne neue Welt' à l`égyptienne, und, wohlgemerkt, wir befinden uns noch vor der häufig als Wurzel allen Übels gebrandmarkten Julirevolution von 1952, der Revolution der 'Freien Offiziere' unter General Abdel Nasser.« Hartmut Fähndrich Neue Zürcher Zeitung