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Unter diesem paradoxen Titel verbirgt sich ein ernsthaftes philosophisches Problem. Es geht um diejenige philosophische Disziplin, die die Philosophie philosophisch untersucht, um Metaphilosophie, um das Fundament des Philosophierens, um Einsicht in das, was Philosophieren grundsätzlich ausmacht. In 60 Kapiteln und einem Nachwort verfolgt der Leipziger Philosoph die Thematik durch die Philosophiegeschichte der Neuzeit von Descartes über Hegel bis Heidegger und Wittgenstein.

Produktbeschreibung
Unter diesem paradoxen Titel verbirgt sich ein ernsthaftes philosophisches Problem. Es geht um diejenige philosophische Disziplin, die die Philosophie philosophisch untersucht, um Metaphilosophie, um das Fundament des Philosophierens, um Einsicht in das, was Philosophieren grundsätzlich ausmacht. In 60 Kapiteln und einem Nachwort verfolgt der Leipziger Philosoph die Thematik durch die Philosophiegeschichte der Neuzeit von Descartes über Hegel bis Heidegger und Wittgenstein.
Rezensionen
Um den ewigen Streit über das richtige Fundament der Erkenntnis zu schlichten, müsste es eigentlich eine Philosophie der Philosophie geben, meint der Leipziger Dozent Richard Raatzsch. "Eigentlich": Dieses Wort entlarvt für ihn den "richtigen Philosophen". In bohrenden und doch voll Humor gestellten Fragen, ähnlich gewitzt wie sein Vorbild Ludwig Wittgenstein, umkreist Raatzsch, was berühmte Vorgänger für das "eigentlich" Entscheidende hielten. Sieger gibt es keine. Aber der Autor will eben niemandem etwas aufschwatzen. So eignet sich das pfiffige und konkurrenzlos günstige Büchlein bestens als Trainingsrunde auf dem Weg zur Einsicht: Etwas Überlegung schadet nie. Spiegel Reporter

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.10.2000

Sieh an, sieh an
Das ist Philosophiephilosophie

"Nur mit denen zu reden, die zur eigenen Art gehören, ist zwar das einzige, was man tun kann, wenn man andere überzeugen will, man kann es aber auch als eine Form von Aspektblindheit ansehen." Zwar erwerben wir Einsichten immer schon in Verbindung mit Einstellungen, betrachten wir die Dinge immer schon in bestimmten Perspektiven. Dennoch sind gerade die Stellen die interessantesten, an denen sich zeigt, wie weit man einen Standpunkt zwanglos durchhalten kann, wo, was zusammenpassen sollte, auf einmal nicht mehr zusammenpaßt. Deshalb sollte man einen Instinkt dafür bewahren, wann das Beharren auf dem eigenen Blickwinkel zu Verrenkungen zu führen beginnt. Als Philosophiephilosophie wendet Richard Raatzsch diese philosophische Einstellung zur Wahrheit auf die verschiedenen philosophischen Lehren selber an und führt so in die Probleme des Relativismus ein.

Das Ganze der Wahrheit dann möchte er in der Vielfalt der philosophischen Perspektiven erscheinen sehen. Damit ist ziemlich genau Hegels Idee des absoluten Wissens reformuliert, und da wüßte man allerdings gerne, was Ganzheit näher heißen soll. Und umgekehrt, wie sich eine Perspektive ausbildet. Raatzsch bezieht sich auf William James' Bemerkung vom Temperament als letztem Grund unserer Einstellungen, mit Wittgenstein sieht er diese Einstellungen in Lebensformen verwurzelt, auch spricht er viel von Wahl und Sprung und biographischem Zufall. Doch das sieht nur auf den Wählenden, nicht auf das Gewählte, uns Zufallende. Können wir uns Perspektiven ausdenken, gibt es beliebig viele? Und wenn nicht, durchlaufen wir dann mit den Perspektiven die Seiten der Sache, die am Ende vollständig vor uns liegt? Und wie kann die Fähigkeit zur Perspektivübernahme geschult werden, damit nicht mehr die meisten "Debatten über kurz oder lang ohne Übereinstimmung enden", weil es "ganz unterschiedliche Maßstäbe dafür gibt, wie ein gutes Buch aussieht, welche Texte man unbedingt kennen muß und auf welche man verzichten kann, bei welchen Autoren man selber einen Fehler machen muß, wenn man sie nicht versteht, und bei welchen, wenn man sie zu verstehen meint"?

GUSTAV FALKE

Richard Raatzsch: "Philosophiephilosophie". Reclam Verlag, Stuttgart 2000. 109 S., br., 6,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Besonders begeistert scheint Gustav Falke nicht von diesem Buch zu sein. Zunächst erläutert er, dass es dem Autor darum geht, die Möglichkeiten verschiedener Perspektiven beim Blick auf das "Ganze der Wahrheit" auch auf die "philosophischen Lehren selber" anzuwenden und damit in den Relativismus einzuführen. Was dieses "Ganze" ist, hätte Falke aber doch gerne genauer erläutert gesehen, ebenso eine ausführlichere Behandlung der Frage, wie es überhaupt zu Perspektiven kommt. Zwar führe der Autors Aspekte wie "Wahl und Sprung und biographischem Zufall" an. Dies reicht Falke jedoch nicht aus, und so stellt er seinerseits die Frage, ob man Perspektiven selber wählen kann, wie viele es denn überhaupt geben mag und ob die "Fähigkeit zur Perspektivübernahme" erlernbar ist.

© Perlentaucher Medien GmbH