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Müssen Klassenzimmer tatsächlich verkabelt sein, damit unsere Kinder sich in der Welt zurechtfinden? Können Computer gute Lehrer ersetzen? Werden wir bald nur noch mailen, statt von Angesicht zu Angesicht zu kommunizieren? Wie interaktiv ist das Internet wirklich? Mit einer gehörigen Portion Aufsässigkeit geht Clifford Stoll diesen Fragen nach und scheut auch vor provokanten Thesen nicht zurück. Im Mittelpunkt seiner Auseinandersetzung stehen jedoch die wesentlichen Werte und Fähigkeiten, die wir unseren Kindern vermitteln wollen: Inspiration und Konzentration, Disziplin und Verantwortung -…mehr

Produktbeschreibung
Müssen Klassenzimmer tatsächlich verkabelt sein, damit unsere Kinder sich in der Welt zurechtfinden? Können Computer gute Lehrer ersetzen? Werden wir bald nur noch mailen, statt von Angesicht zu Angesicht zu kommunizieren? Wie interaktiv ist das Internet wirklich? Mit einer gehörigen Portion Aufsässigkeit geht Clifford Stoll diesen Fragen nach und scheut auch vor provokanten Thesen nicht zurück. Im Mittelpunkt seiner Auseinandersetzung stehen jedoch die wesentlichen Werte und Fähigkeiten, die wir unseren Kindern vermitteln wollen: Inspiration und Konzentration, Disziplin und Verantwortung - Eigenschaften, die sich von keiner CD-ROM lernen lassen. Clifford Stolls neues Buch ist ein ebenso kritischer wie unterhaltender Beitrag zu einer Diskussion, in der unüberlegter Optimismus weitverbreitet ist.
Autorenporträt
Clifford Stoll, geboren 1951, ist Astronom und wurde einer breiten Öffentlichkeit mit seinen Bestsellern "Kuckucksei" und "Wüste Internet" als Buchautor und Spezialist für Datenschutz und Computersicherheit bekannt. Er kennt das Datennetz so lange und so gut wie kaum ein anderer.

Schon 1972 war er am Aufbau des "Arpanet" beteiligt, einem Vorläufer des heutigen Internet. Stoll lebt mit seiner Familie bei San Francisco.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.03.2001

Ketzer am Computer
Ein allzu schlichter Kampf gegen elektronische Lehrmittel in der Schule
Geradezu ein Wunder erwarten viele Politiker vom Computer im Klassenzimmer: Die Schüler sollen mit Multimedia-Programmen besser lernen können und surfend die Welt erkunden. Bücher im Ranzen adé, jeder muss seinen Laptop bekommen. In der allgemeinen Begeisterung über die schöne, neue, vernetzte Lernwelt tut ein wenig Kritik gut. Clifford Stoll, gelernter Astronom und Buchautor aus San Francisco, hat seine Bedenken zusammengefasst.
Wer ungerne in die verbreiteten Computer-Lobeshymnen einstimmt, wird Stolls neuestes Buch erstmal begeistert lesen, findet er sein Unbehagen doch bestätigt. Schüler müssen Software kennen? Unsinn, schreibt Stoll, die ist nach ein paar Jahren ohnehin veraltet. Bunte Bilder und Grafiken erleichtern das Lernen? Nein, denn dabei verlernen die Kids das Schreiben und Lesen. Bibliotheken werden durch das Internet überflüssig? Falsch, denn Bücher sind leichter handhabbar, und im Internet steht ohnehin viel Schrott. Radio, Fernsehen und jetzt Computer – mit jedem neuen Medium wird eine angebliche Revolution im Klassenzimmer eingeläutet.
Balsam für die Seele der Computer-Skeptiker also. Leider diskreditiert der Autor sich selbst durch dumpfe Technikkritik und zweifelhafte Aussagen zur Rolle von Rechnern. Er stellt Computerkenntnisse und soziale Fähigkeiten in einen konstruierten Gegensatz, als ob Menschen entweder nur mit Maschinen oder nur mit anderen Menschen umgehen könnten. Wir mutieren, prophezeit Stoll, zu einer Gesellschaft isolierter Einzelwesen, die durch übermäßiges Surfen depressiv werden. Tatsächlich?
Ärgerlich ist auch das – abgesehen von den ersten stimmigen Kapiteln – zusammengeschusterte, teilweise fehlerhafte Buch, das sich gegen Ende so liest, als ob der Autor zusammengetragen hätte, was ihm alles noch so einfiel. Der Vorschlag jedenfalls, aus dem ausgedienten Mac ein Aquarium oder ein Katzenklo zu basteln, ist nicht witzig. Schade, man hätte sich schärfere Munition für eine durchaus spannende Debatte über Computer gewünscht.
JEANNE RUBNER
CLIFFORD STOLL: Logout – Warum Computer nichts im Klassenzimmer zu suchen haben und andere High-Tech-Ketzereien, S. Fischer, Frankfurt, 2001. 252 Seiten, 29,90 Mark.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Nicht gerade zufrieden ist Jeanne Rubner mit Clifford Stoll Streitschrift gegen Computer im Klassenzimmer. Ihrer Ansicht nach hat der Autor zu wenig aus dem Thema herausgeholt, das ja potentiell schon spannend sei, und statt dessen ein dumpfes Technikressentiment an das nächste gereiht. Das Buch hat ihrer Meinung nach einen ganz stimmigen Einstieg und ist "Balsam für die Seele der Computerskeptiker", wirkt dann aber schnell zusammengeschustert und wenig originell. Dazu basiert es auch auf falschen Einschätzungen, was die soziale Folgen von Computernutzung angeht und "stellt Computerkenntnisse und soziale Fähigkeiten in einen konstruierten Gegensatz", bemängelt Rubner.

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