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Benutzername: 
Uli Geißler
Wohnort: 
Fürth/Bay.

Bewertungen

Insgesamt 768 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2023
Steckerlfischfiasko / Franz Eberhofer Bd.12
Falk, Rita

Steckerlfischfiasko / Franz Eberhofer Bd.12


gut

Oma ist zurück und Franz entwickelt sich zum Meister-Chauvi

Inzwischen ist die Regionalkrimireihe so bekannt, dass die meisten voller Hoffnung und auch Erwartung auf den jeweils nächsten Band warten. Nun ist das Dutzend voll. In der zwölften Geschichte um den relativ gering arbeitsfreudigen Dorfpolizisten Franz Eberhofer ist das Zusammenleben der Dreigenerationenfamilie immer noch kompliziert, denn die oftmals die alltäglichen Schwierigkeiten irgendwie auffangende Oma ist immer noch auf Erholungskur.

Erschwerend vor allem für den Franz kommt die Karriere-Idee seiner holden Susi völlig ungelegen und nicht im Ansatz für ihn nachvollziehbar zur Unzeit. Offenbar hat ihre kürzlich zufällig an Sie herangetragene Vertretung des Bürgermeisters so starke Ambitionen in ihr ausgelöst, dass sie allen Ernstes bei der anstehenden Kommunalwahl nun für dieses Amt kandidieren möchte.

Für Franz Eberhofer ist das eine kaum zu überwindende Anfechtung, was er auch immer wieder durch ziemlich dumme Sprüche und geradezu erniedrigende Aussagen gegenüber der Anwärterin auf dieses ehrenhafte Amt im Ort zum Ausdruck bringt. Nicht gerade sympathisch.

Der unvermittelte Tod des bekannten, jedoch nicht destowenigertrotz gering beliebten Präsidenten des hiesigen Golfclubs ist da für den leidenschaftslosen Ermittler eine durchaus erfreuliche Ablenkung. Wie gewohnt ergeben sich im Verlauf der Geschichte einige das Ganze würzende Verwicklungen und Missverständnisse, Nebenereignisse wie die andauernden aber letztlich Ergebnislosen Testeroston-Ausschüttungen des örtlichen Installateurs und Freund des Protanonistendem - Flötzinger - oder auch ernüchternde Golferfahrungen des Leib- und Magenversorgers in Sachen Leberkassemmeln, dem Simmerl.

Die aufgrund Omas Abwesenheit zwingend nötige und temporär engagierte Haushaltshilfe und familiäre Ersatzkraft trägt auch nicht so wirklich zur Harmonisierung des Alltags im Hause Eberhofer bei.

Alkoholische Ablenkungen sorgen für Ermittlungsschwäche und so geschieht zwar fortwährend irgendetwas, aber der Lösung des Falles kommt selbst der einsatzfreudige und beste Freund vom Franz, der Rudi, erst gegen Ende und zwar nach akribischer Tagebuchleserei näher. Auch der Franz ist schließlich so weit, dass ihn eine Erkenntnis erreicht, er den Fall aufklärt und sogar Anerkennung in der örtlichen Presse erlangt. Da das Wahlergebnis für das Bürgermeisteramt bis zuletzt offen bleibt, ist von einer Fortsetzung der Serie auszugehen.

Das „Steckerlfisch-Fiasko“ hebt dieses Mal das Ereignisniveau und Lesevergnügen einerseits wieder etwas an, war es doch zwischenzeitlich doch etwas abgesunken.
Nicht akzeptabel oder mindestens ärgerlich aber ist andererseits Eberhofers kaum zu ertragende Abneigung der Interessen von Pauli – immerhin sein eigen Fleisch und Blut. Der nämlich hat sich als Betätigung das Ballett erkoren, was für den Macho-Cop eindeutig zum Fremdschämen ist. Das lässt er auch alle naslang seine Liebsten spüren, was ehrlich gesagt kaum zu ertragen ist. Hier versinkt der Titelheld in tiefste Abgründe längst überholter Haltungen Ewiggestriger. Diese der Figur zugeschriebene Grundhaltung ist eine tragische Verfehlung im Plot und sollte es eine Fortsetzung der Reihe geben, dringend bereinigt und zeitgemäßer Wertsetzungen angepasst werden.

Überwiegend jedoch liefert die Autorin gute und geliebte schräge Unterhaltung in einem warmherzigen örtlich verorteten und einem längst bekannt vorkommenden Umfeld mit den ebenso markanten Nebenfiguren. Und das auch wieder so, dass man sich schon wieder auf die nächsten Ereignisse in Niederkaltenkirchen mit hoffentlich einem reuigen und Besserung in familiärer und Beziehungshinsicht versprechenden Dorfgendarm freut.
Uli Geißler, Fürth/Bay.

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Bewertung vom 04.07.2022
Harz Reiseführer Michael Müller Verlag
Reiter, Barbara;Wistuba, Michael

Harz Reiseführer Michael Müller Verlag


sehr gut

Harz
Mit Top-Reiseführer neue Kleinode im eigenen Land erkunden

Nicht nur wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie oder aufgrund des brutalen und sinnlosen Angriffskrieges Putins gegen ein europäischea Nachbarland, gehört ein Urlaub irgendwo in Deutschland zu einer sehr guten Alternative gegenüber Reisen ins Ausland.
Die Region Harz ist nun ganz sicher eine Gewinnerregion, stand dieses Gebiet doch viele Jahre eher wenig auf der Liste attraktiver Urlaub- und Ferienziele. Zu Unrecht, wie man schon beim ersten Durchblättern des reich bebilderten Reiseführers bemerken kann.
Unterteilt in die Abschnitte Goslar und der Oberharz, Nordharzrand und Brocken, Nordostharz, Unterharz und Südharz sowie die informativen einführenden Seiten zur Region Harz im Allgemeinen, Kultur, Natur, zum Wandern und den Harzerlebnissen für Kinder sowie weiteren 20 Seiten über Natur und Umwelt, die Geschichte sowie die obligatorischen gut recherchierten Informationen zum Reisen allgemein (Anreise, Ermäßigungen, Essen und Trinken, Ausflugsziele usw.) bietet das 320 starke handliche Taschenbuch auch noch 14 ausgearbeitete und beschriebene längere Wanderrouten inklusive der auf entsprechende Geräte herunterladbare GPS-Dateien. Das ist ein wunderbarer Service.
Die Wanderroutenvorschläge sind dabei prinzipiell sicher wohl bedacht ausgewählt und die GPX-Dateien sorgen für einfaches und „Verlauf-sicheres“ Nachverfolgen der Routen und Strecken. Dennoch sollte man sich die Touren sehr genau ansehen und ggf. auch bei der Touristik-Information nochmal über die Beschaffenheit der Wege nachfragen, denn die vom Autorenteam vorgenommenen Klassifizierungen sind nicht automatisch richtig einzuordnen.
So gibt es zum Beispiel bei der als einfach eingestuften Tour 11 insbesondere zwischen „Grand Canyon“ und dem Gasthaus Königsruhe ausgesprochen anspruchsvolle, sehr uneben felsige Abschnitte, welche sehr hohe Trittfestigkeit und Muskelstabilität erfordern, insbesondere, wenn man diesen Abschnitt am Ende der Tour bewältigen möchte. Auch die Gehzeit ist sehr „sportlich“ mit 4 Stunden angegeben, bei großer Hitze und nicht mehr ganz jugendlichem Alter werden das schnell mal 5 oder sogar 6 Stunden (inkl. Brotzeitpause von 15-30 Minuten).
Zu vielen Orten und Sehenswürdigkeiten finden sich ausführliche Erläuterungen einschließlich kurzer historischer Informationen und oft auch Öffnungszeiten. Angaben zu Einkehr-, weiteren Besichtigungsmöglichkeiten oder Souvenir-Vorschläge ergänzen Angaben.
Neben zahlreichen motivierenden Fotos helfen einige wenige Übersichtspläne oder auch Stadtkarten, um sich an den jeweiligen Orten zu orientieren und beispielsweise alle beschriebenen Ziele und deren Lage in Wernigerode oder Quedlinburg schnell räumlich zuordnen zu können.
Barbara Reiter und Michael Wistuba haben kenntnisreich das innerdeutsche Urlaubs- und Freizeitziel bis hin zu einigen – nun freilich nicht mehr – Geheimtipps beschrieben und vorgestellt, so dass man guten Gewissens mit dem Reiseführer
Der aktualisierte und schon in 4. Auflage erschienene Reiseführer ist erneut ein sehr guter Reiseführer aus dem Erlanger Michael Müller Verlag und wurde wie inzwischen selbstverständlich klimaneutral produziert.
Ein guter Reisebegleiter für eine gute Zeit im Harz.
© Uli Geißler, Fürth

Bewertung vom 04.10.2021
Rehragout-Rendezvous / Franz Eberhofer Bd.11
Falk, Rita

Rehragout-Rendezvous / Franz Eberhofer Bd.11


weniger gut

Wie ein Kriminalfall fast der Familie zum Opfer fällt
Inzwischen vermischen sich Erlesenes und Gesehenes, denn man kommt fast nicht mehr drum herum, neben den witzigen Büchern über den Landpolizisten Eberhofer auch noch die Kinofilme mit der wunderbar passenden Besetzung wahrzunehmen. Da vermischen sich leicht auch die Einschätzungen zur eigentlichen Geschichte mit einem doch etwas anders gedachten Drehbuch.
Das vorliegende Buch bildet wieder eine grundsolide Geschichte um einen neuen Fall für den eher etwas beschaulich leben wollenden Polizisten. Klar, dass man ihn sich nur noch so vorstellen kann, wie er eben in den Filmen verkörpert wird. Auch die anderen Figuren leben selbst im Buch von der Wahrnehmung als Filmfiguren.
Als Fan der Serie ist man fast selbst betroffen, als die Oma aus Gründen der Altersemanzipation plötzlich beschließt, sich – zumindest tagsüber – einer zu ihren Interessen passenden WG anzuschließen und demzufolge das Kochen und überhaupt die Hausarbeit einzustellen. Prompt fehlt es hinten und vorne an der Versorgung der Großfamilie und so springt – gezwungenermaßen mehr oder weniger freiwillig der Strohfamilienvater Leopold ein und bekocht die hungrigen Drogenabhängigen, Arbeitswütigen, Auftragsgelangweilten.
Das geht ja gut los und kurzfristig flammt dann auch noch Anspannung auf, als die Liesl Mooshammer dringend die Suche nach dem verschwundenen Lenz Steckenbiller verlangt. Eine Leiche ist allerdings nirgends zu finden, also gerät der Fall schnell wieder in den Hintergrund, gibt es schließlich genug vordergründige Probleme für den Franz und seine Liebste/n. Vor allem Susi dreht auf, denn auch der Bürgermeister ist weg – nicht verschwunden, aber verletzungsbedingt längere Zeit abwesend. So übernimmt sie – gewissermaßen „qua selbstgeglaubter Verantwortung“ die – im wirklichen Leben unmögliche - Stellvertretung des Wahlamtes und will hier schnell ein paar politische-bürgernahe Pflöcke einschlagen. Das bedeutet für Franz freilich einen höheren familiären Einsatz …
Irgendwie plätschert die Geschichte allerdings so vor sich hin und lässt ein wenig die humorigen Dorf- und Landlebenknaller vermissen. Daneben ärgern unsinnig Ideen wie beispielsweise die Vorstellung, ein Fünfjähriger könne Harry Potter oder Wikipedia lesen. Das ist ehrlich überzogener Quatsch.
Man kommt zwar gut mit, erlebt jedoch alles mit einer eher beschaulichen Empathie. Mitreissend waren die anfänglichen Erlebnisse in und um Niederkaltenkirchen mehr. Vielleicht kennt man einfach schon zu viele Charaktere, sind zu viele Verhaltensweisen vorhersehbar. Es ist beim Lesen fast schon wie man es sich in so einer kleinen Dorfgemeinschaft vorstellt: alles geht so seinen Gang, alles ist mehr oder weniger abgeklärt und Aufregungen lösen sich aufgrund von Erfahrung bald schon in Luft auf.

Selbst die schlussendlich doch noch erfolgte Aufklärung der Umstände und Gründe des Verschwindens des Gesuchten gerät nur noch zur Randerscheinung.
Man kann ein wenig die Veränderungen im Dorf und bei der Bevölkerung des fiktiven Dorfes nachvollziehen, was wegen der geringen Dramatik allerdings dieses Mal kaum der Rede oder Geschichtsschreibung wert ist.
Als eingefleischter Fan der Reihe würde mich ein weiterer Band dennoch wieder zum Lesen bringen (vor der Verfilmung), wünsche mir aber wieder etwas frischen Schwung, witzige Ereignisse und verwegene Ermittlungen vom Franz und auf jeden Fall wieder mit seinem besten Kumpel. Ach ja: ein paar Ereignisse mit dem Flötzinger wären auch wieder schön – der kam ja beim Rehragout-Rendezvous lediglich aus England zurück, sonst aber leider gar nicht vor.
© Uli Geißler, Fürth/Bay.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.10.2019
Guglhupfgeschwader / Franz Eberhofer Bd.10
Falk, Rita

Guglhupfgeschwader / Franz Eberhofer Bd.10


gut

Jubiläumsfall für niederbayrischen Gemütskommissar

Der seiner Empfindung nach augenblicklich aufgrund der bevorstehenden Dienstjubiläumsfeier mit gleichzeitiger Umbenennung des Kreisverkehrs am Ortsrand in „Eberhofer-Kreisel“ im Glücksmodus lebende Kriminalkommissar aus Niederbayern wird schlagartig von seiner gedanklichen Wonnewolke geschubst, als ihm kurz nach einem Hilferuf durch den Lotto-Otto die Explosion dessen kleinen Ladens einen gewaltigen Strich durch die Rechnung macht. Auch seine Freundschaft mit dem Ex-Polizisten und doch wichtigsten Ermittlungspartner und Freund Rudi Birkenberger steht auf wackligen Beinen und irgendwie kann Franz Eberhofer das aufgrund der doch erforderlichen Ermittlungsarbeit nicht harmonisieren.

Im Verlauf der wie immer sehr leicht zu lesenden unterhaltsamen Kriminalgeschichte bleiben Einblicke in ein in der Regel eher unspektakulär verlaufendes und nur mit einigen kurzzeitigen Aufregungen unterbrochenes Familien- und Dorfleben nicht aus. Diese gut nacherlebbare Nähe zu den Protagonistinnen und Figuren sowie das gut ausgewogene Lokalkolorit sorgen für empathische Beteiligung an der Entwicklung der fiktiven Welt der Autorin von Anbeginn an. Man hat das Gefühl, das halbe Dorf zu kennen und würde am liebsten auch mal mitreden, einen Hinweis geben oder einfach mal auch dazwischen gehen, wenn Franz mit seinem Bruder Zwist hat, seine Susi zickt oder er Rudis Beleidigt sein nicht nachvollziehen kann. Und mitermitteln will man ohnehin, denn dem Lotto-Otto wurden von brutalen vermutlich tschechischen Geldeintreibern immerhin schon mafiös zwei Finger abgetrennt …

Mir gefällt diese wirklich sehr unterhaltsame Lesekost, man völlig unangestrengt selbst mit Lese-Unterbrechungen verfolgen kann, wohl erkennend, dass es der literarische Anspruch keine Höhenflüge erfüllt, dennoch aber ein gutes Maß an Niveau aufweist. Freilich – das ist nach inzwischen zehn Geschichten wohl unumgänglich – lassen die Geschichten und vor allem die inzwischen bekannten Verhaltensweisen der handelnden Personen erkennen, dass sich wohl nicht mehr viel Neues im Dorf ergeben wird. Das werden auch die wie immer nachkochbaren und sehr schmackhaften Traditionsrezepte von Eberhofers (vermutlich eher Rita Falks) Oma kaum ausgleichen können.
© Uli Geißler, Fürth/Bay.

Bewertung vom 03.09.2019
Codenames Pictures (Spiel)

Codenames Pictures (Spiel)


sehr gut

Bilder-Denk-Spaß für kleine und größere Spielerunden

Dieses Spiel ist ein Ratespiel ganz eigener Prägung. Die Spielrunde teilt sich in zwei Gruppen. Jeweils eine Person jeder Gruppe erhält ein Lagekärtchen (Code) zu auf dem Spieltisch im 4x5-Raster ausgelegten vielschichtig und differenziert gestalteten Bildkarten, welche durch die auf den Lagekärtchen abgebildeten Farbzuordnungen Agenten, Zivilisten oder auch Attentäter symbolisieren.

Dieses Lagekärtchen zeigt nur dem bzw. der pro Spielrunde wechselnden Chef bzw. Chefin die Lage aller 20 Plättchen an, dass heißt, wo in der jeweiligen Runde die Bildkärtchen dem roten oder dem blauen Team zugeordnet werden, einen unbeteiligten Zivilisten oder gar den Attentäter zeigen.

Wer an die Reihe kommt – also Chefin oder Chef ist - muss versuchen, mittels eines Wortes einen Hinweis zu geben, welche Kärtchen zu der erdachten Wortgruppe gehören und das eigene Team auswählen soll, um nur Kärtchen auszuwählen, welche laut Vorlagekarte der eigenen Farbe zugeordnet sind. Das sind gewissermaßen die eigenen Agentinnen und Agenten.

Außerdem nennt die Teamleitung in der jeweiligen Raterunde eine Zahl, welche darauf hinweist, wie viele ausliegende Kärtchen sich auf den betreffenden Begriff beziehen. Ein gut überlegter Überbegriff kann dabei eine bis mehrere Karten betreffen. Man muss sehr aufzupassen, dass ein Überbegriff nicht doch eine gegnerische Karte einbezieht.

Findet die eigene Gruppe zutreffende Kärtchen dürfen sie weitertippen, übrigens laut Regel einmal mehr, als die genannte Zahl der Chef bzw. die Chefin anfangs nannte. Bei einem Fehler kommt die gegnerische Gruppe sofort an die Reihe. Wurde gar ein Bild aus der Auslage gewählt, welches dem Attentäter oder der Attentäterin zugeordnet war, endet das Spiel sofort und das Falschrateteam hat gleich das ganze Spiel verloren.

Gewonnen hat das Team, welches zuerst alle möglichen eigenen Agentinnen und Agenten in der Auslage gefunden (getippt) hat.

Eignung
„Codenames Pictures“ ist wie auch schon das Original ein klasse Spiel für eine phantasiereiche, aber auch Wortgewandte Spielrunde, welche geübt darin ist, auch mal um die Ecke zu denken, lange Überlegenszeiten gut zu regeln (Sanduhr verwenden) und pfiffige Ratespiele mit Niveau liebt. Auch sollten die Spielerinnen und Spieler auch mal aushalten können, wenn jemand nicht so fit darin ist, eine Verbindung, also einen Überbegriff für an sich völlig unzusammenhängende Bilder zu finden und zu formulieren.
Wer auch noch das Original-Spiel „Codenames“ zur Verfügung hat, kann auch mal versuchen, beide zu kombinieren und Begriffskarten mit Bildkarten zu mischen. Eine interessante Variante.

Die doch einfachen Regeln führen schnell ins Spiel, die Bildkarten – wennauch bisweilen skurril und ungewöhnlich – ermöglichen das Spiel auch für jüngere Mitspielende. Daher ist „Codenames Pictures“ als Partyspiel oder auch mal als letztes Spiel eines Spieleabends gut einsatzfähig und das noch leichter, als das Ursprungsspiel. 2016 wählte eine Fachjury das Ursprungsspiel „Codenames“ übrigens zum „Spiel des Jahres“.

© Uli Geißler, Spiel- und Kulturpädagoge, Fürth/Bay.

Bewertung vom 02.09.2019
Codenames (Spiel des Jahres 2016)

Codenames (Spiel des Jahres 2016)


sehr gut

Top-Denkspiel für Kombinierungsfreudige

Dieses Spiel ist ein Ratespiel ganz eigener Prägung. Die Spielrunde teilt sich in zwei Gruppen. Jeweils eine Person jeder Gruppe erhält ein Lagekärtchen zu auf dem Spieltisch im 5x5-Raster ausgelegten Begriffe-Karten, welche durch das Lagekärtchen und der darauf abgebildeten Farbzuordnung Agenten, Zivilisten oder auch Attentäter symbolisieren.
Dieses Lagekärtchen zeigt nur dem bzw. der pro Spielrunde wechselnden Chef bzw. Chefin die Lage aller 25 Plättchen an, dass heißt, wo in der jeweiligen Runde die Wortkärtchen dem roten oder dem blauen Team zugeordnet werden, einen unbeteiligten Zivilisten oder gar den Attentäter zeigen.

Wer an die Reihe kommt – also Chefin oder Chef ist - muss versuchen, mittels eines Wortes einen Hinweis zu geben, welche Kärtchen zu einer erdachten Wortgruppe gehören und das eigene Team auswählen soll, um nur Kärtchen auszuwählen, welche laut Vorlagekarte der eigenen Farbe zugeordnet sind. Das sind gewissermaßen die eigenen Agentinnen und Agenten.

Außerdem nennt die Teamleitung in der jeweiligen Raterunde eine Zahl, welche darauf hinweist, wie viele ausliegende Kärtchen sich auf den betreffenden Begriff beziehen. Ein gut überlegter Überbegriff kann dabei eine bis mehrere Karten einbeziehen.Man muss sehr aufzupassen, dass ein Überbegriff nicht doch eine gegnerische Karte einbezieht.
Findet die eigene Gruppe zutreffende Kärtchen dürfen sie bis zur genannten Anzahl an Kärtchen weitertippen. Bei einem Fehler kommt die gegnerische Gruppe sofort an die Reihe. Wurde gar ein Begriff aus der Auslage gewählt, welcher dem Attentäter oder der Attentäterin zugeordnet war, endet das Spiel sofort und das Falschrateteam hat gleich das ganze Spiel verloren.

Gewonnen hat das Team, welches zuerst alle möglichen eigenen Agentinnen und Agenten in der Auslage gefunden (getippt) hat.

Eignung
„Codenames“ ist ein klasse Spiel für eine Sprachgewandte Spielrunde, welche geübt darin ist, auch mal um die Ecke zu denken, lange Überlegenszeiten gut zu regeln (Sanduhr verwenden) und pfiffige Ratespiele mit Niveau liebt und auch mal aushalten können, wenn jemand nicht so fit darin ist, eine Verbindung, also einen Überbegriff für an sich völlig unzusammenhängende Worte zu finden und zu formulieren. Die doch einfachen Regeln erleichtern einen schnellen Einstieg und so ist „Codenames“ auch als Partyspiel oder auch mal als letztes Spiel eines Spieleabends gut einsatzfähig.
2016 wählte eine Fachjury „Codenames“ zum „Spiel des Jahres“.

© Uli Geißler, Spiel- und Kulturpädagoge, Fürth/Bay.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.