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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Melanie T.
Wohnort: 
Vettweiß
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 391 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2024
Zeit der Schuldigen
Thiele, Markus

Zeit der Schuldigen


sehr gut

Dieser Roman nach einem wahren Kriminalfall besticht nicht durch Spannung, sondern durch den Erzählstil und den Inhalt. Es wird sehr objektiv berichtet, wie sich die Geschichte über die Jahrzehnte schreibt und wie die handelnden Personen agieren beziehungsweise reagieren.
Die Personen sind sehr gut herausgearbeitet und der Schreibstil kann nicht anders als mitreissend beschrieben werden.
Hier wird der Finger in eine salzbestreute Wunde gelegt was unser Rechtssystem angeht und vermittelt das Gefühl, dass mehr für die Täter als die Opfer getan wird. Es wird aber dabei auch gut gezeigt, dass die Umsetzung sowohl Staatsanwälte als auch Richter vor Herausforderungen stellt, da sie oft anders handeln wollen als sie es können.
Insgesamt ein sehr abwechslungsreiches Werk, da die Vergangenheit wie auch die Gegenwart zur Sprache kommt. Bei vielen Episoden fragt man sich zunächst, wo der Weg hinführen soll. Später dann werden diese vielen Fäden verknüpft und es ergibt sich ein sehr stimmiges Gesamtbild.
Wer wahre Kriminalfälle oder in neudeutsch auch True Crime mag kommt hier auf seine Kosten, auch wenn die Geschichte natürlich für den Roman an der ein oder anderen Stelle nicht ganz auf die wahre Begebenheit zurückzuführen ist. Die wahre Geschichte wird am Schluss noch auf wenigen Seiten erläutert, sodaß man die Fiktion von der Realität in diesem Fall noch zu unterscheiden lernt.

Bewertung vom 16.03.2024
Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1
Gruber, Andreas

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1


ausgezeichnet

Dies ist der erste Teil der Trilogie der Last Line of Defense, einer geheimen Organisation der Briten, die direkt dem Premierminister unterstellt ist. Hier werden sehr junge Rekruten, fast noch Teenager, ausgebildet und sollen dann eingesetzt werden, wenn alle anderen Geheimdienste versagen.
Wir gehen auf die Reise mit Jayden, welcher angeworben und in Ausbildung genommen wird.
Die Geschichte spielt in zwei Handlungssträngen. Einerseits begleiten wir Jayden vor und während der Ausbildung, andererseits während eines Angriffs auf die Botschaft in Buenos Aires.
Gut durchdachter Thriller, auch wenn er offiziell nicht so benannt wird. Ein toller und flüssiger Schreibstil und sehr gut herausgearbeitete Protagonisten. Dieses Buch bereitet einen großen Lesespaß und macht neugierig auf die nächsten Bände und gleichzeitig traurig, dass es nur als Trilogie ausgelegt ist.

Bewertung vom 12.03.2024
Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume
Vieweg, Olivia

Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume


sehr gut

Ein sehr schönes Jugendbuch mit wahrhaften Krimi-Effekten.
Zunächst kommt es sehr gemütlich um die Ecke, es geht um Elly und ihre Abneigung gegen die in ihrer Heimatstadt allgegenwärtige Blasmusik. Doch im Verlauf der Geschichte erkennen wir, dass mehr als eine Abneigung dahintersteckt, es geht nicht nur um eine Lebenseinstellung, sondern um das Leben selbst.
Zum Glück findet sie gute Freunde, die sie unterstützen. Freundschaft und Zusammenhalt wird in dieser Geschichte sehr groß geschrieben, auch über Grenzen hinweg. Man kann als Leser sehr viel über Menschlichkeit, Fürsorge und Großherzigkeit lernen, wenn man nur die Augen in die richtige Richtung öffnet und hinter die Kulissen schaut.
Ein sehr angenehmer Schreibstil gepaart mit angenehmer Kapitellänge, einem sehr schönen Cover und tollen Illustrationen im Buch.
Diese Geschichte ruft förmlich nach einer Fortsetzung. Wenn dem so ist werde ich auf jeden Fall dabei sein.

Bewertung vom 19.02.2024
Die Insel des Zorns
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


ausgezeichnet

Diese Geschichte haben Sie noch nie gehört - soweit das Versprechen. Und ich muss sagen, es stimmt.
Es ist ein bisschen eine Liebesgeschichte, dann ein bisschen ein Psychothriller, insgesamt wird eine Bühne bereitet und es wird immer wieder umorganisiert.
Das Ganze arrangiert mit tollen Schauspielern, die sich an die Gegebenheiten anpassen.
Der Schreibstil ist ebenso mitreissend wie der Erzählstil aus Elliot's Sicht. Aber ist seine Sicht auch die einzig Wahre? Hintergeht er nur oder wird er hintergangen? Immer wieder tun sich neue Fragen und Richtungen auf, wohl verpackt in kurzen und knackigen Kapiteln.
Die Protagonisten haben alle ihren besonderen Charme und ihre Aufgabe in der Geschichte und sind hervorragend ausgearbeitet.
Das Cover dagegen ist nicht sonderlich ansprechend, aber es hat auf jeden Fall einen Wiedererkennungswert.

Bewertung vom 28.01.2024
Gestehe
Faber, Henri

Gestehe


ausgezeichnet

Inspektor Jacket, nicht nur Ermittler, sondern Star-Buchautor, kommt an einen Tatort, der genauso aussieht wie in seinem neuen Buch. Soweit - so schlecht. Für ihn und für die Ermittlungen. Zum Glück hat er einen loyalen Kollegen, denn alle anderen halten ihn nicht für ganz koscher aufgrund seiner Vergangenheit.
Die Kapitel stehen immer im Fokus der jeweils handelnden Person und sind von dieser aus in der Ich-Form geschrieben. Manchmal vergißt man beim Lesen, bei wem man gerade ist. Die Überschrift ist hier aber ein guter Gehilfe, die auch immer zeigt wann und wo man gerade unterwegs ist.
Der Schreibstil ist angenehm locker und mit dem ein oder anderen Humor, der auch schon mal schwarz sein darf, gespickt.
Die Story ist verwirrend, teilweise grausam, auf keinen Fall etwas für zart besaitete Seelen.
Das Cover ist einfach, und genau deshalb hat es einen Wiedererkennungswert.

Bewertung vom 18.01.2024
VITA
Dalcher, Christina

VITA


weniger gut

In diesem Roman geht es um das Thema der Todesstrafe und wie man damit umgeht, wenn ein Staatsanwalt diese gefordert hat und nach der Hinrichtung festgestellt wird, dass der Verurteilte doch nicht schuldig war. Denn dann wird der Staatsanwalt genauso hingerichtet wie der Verurteilte.

Die Geschichte basiert auf einer interessanten Idee. Leider ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht gelungen.

Es gibt den Handlungsstrang der betreffenden Staatsanwältin in der Gegenwart sowie in der Vergangenheit, wie sie zu der Person wurde, die sie heute ist. Daneben gibt es noch eine Art Tagebuch des unschuldig Verurteilten, welches in Briefform der Staatsanwältin zugeht.

Soweit so gut. Der einzig angenehm lesbare Teil sind die Aufzeichnungen des vermeintlichen Mörders.

Die restliche Geschichte ist lediglich eine Aneinanderreihung von Ereignissen ohne Tiefgang und ohne Protagonisten, die auch nur im entferntesten gut beschrieben wären.

Mich konnte das Buch weder fesseln noch begeistern.

Bewertung vom 16.01.2024
Aktion Phoenix
Herzog, Christian

Aktion Phoenix


sehr gut

Dieser Roman mit historischem Hintergrund kommt fast schon als Krimi daher.

Die Geschichte spielt im Jahr 1936 vor dem Hintergrund der Olympischen Spiele in Berlin. Daneben spielt auch die Hindenburg eine große Rolle.

Die Handlungsstränge gehen ineinander über und treffen sich teilweise, das macht das Verfolgen der Story ganz besonders interessant und auch spannend.

Nebenher erfährt man nicht nur Einiges über einen geplanten Anschlag und über Widerstandskämpfer, sondern auch viel über das Geschehen in den 30er Jahren in Deutschland.

Hier gewinnt man Einblicke in unsere deutsche Vergangenheit, die nicht immer schön war und auch heute noch nicht ist.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, auch wenn für mich am Ende ein paar offene Fragen geblieben sind.

Bewertung vom 03.01.2024
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Weiter geht es mit einem spannenden Fall des Donnerstagsmordclubs. Die Gang hat sich nach Weihnachten wieder zusammen gefunden, um einem mysteriösen Mord auf die Spur zu gehen. Bei diesem einen Mord bleibt es dann aber nicht, und die Geschichte wird immer konfuser.
Auch in diesem Band wird die Kapitelaufteilung wie bei bisherigen Büchern beibehalten. Es gibt immer aktuelle Geschehnisse und Tagebucheinträge von Joyce, was das Lesen abwechslungsreich gestaltet. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, an Humor mangelt es nicht und die Personen entwickeln sich und ihre Beziehungen weiter.
Das Cover passt wieder hervorragend zum Thema und auch zu den anderen Bänden. Schön ist die Farbgestaltung, die sich bisher nicht wiederholt hat.
Ich bin gerne bei den nächsten Bänden dabei und hoffe, dass die Gang noch lange gesund und munter bleibt.

Bewertung vom 29.12.2023
Himmelfahrt
Binge, Nicholas

Himmelfahrt


gut

Ein mysteriöser Berg, eine Forschertruppe die allmählich den Verstand verliert, Gefahren in Eis, Schnee und Kälte. Das ist die Grundlage dieses Sci Fi Thrillers. Die Erzählform ist besonders, in Form von Briefen eines der Forscher an seine Nichte. Man erfährt in Rückblenden, wie er zu dem Menschen geworden ist mit dem wir hier gemeinsam die Reise auf den Berg unternehmen und lernen ihn im Zuge der Erforschung näher kennen. Als Leser begibt man sich auf eine unvorstellbare Reise, bei der es wichtig ist, offen an manche Themen heranzugehen. Fast schon hat man den Eindruck, dass man ein Tagebuch liest über eine tatsächlich stattgefundene Expedition. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig und die Protagonisten sind ebenso wie die Vorgänge und Örtlichkeiten sehr gut dargestellt.
Insgesamt konnte mich dieser Thriller allerdings nicht überzeugen.
Andererseits könnte ich mir eine Verfilmung gut vorstellen, Stoff wäre auf jeden Fall reichlich vorhanden.

Bewertung vom 04.12.2023
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


sehr gut

Ein sehr gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe in Australien.
Im Mittelpunkt stehen die Cunninghams, eine nicht ganz einfach gestrickte Familie mit verbrecherischem Hintergrund und genau ebensolchen Anverwandten.
Es passiert buchstäblich ein Mord nach dem anderen und man wird mit einer ominösen Familiengeschichte verwirrt.
Eine wirklich fast komische Geschichte im Agatha Christie Style, die englischer kaum sein könnte.
Die Protagonisten, besonders hervorzuheben der Erzähler der Geschichte, sind alle herausragend ausgearbeitet, auch die Geschichte hat einen Anfang, einen Mittelteil und einen Ausblick auf die Zukunft. Weiterhin werden die 10 Gebote - bzw. Verbote - des Detektivseins eingehalten.
Mir hat das Cover gut gefallen, der Schreibstil ist angenehm flüssig und die Geschichte hat ihre humorigen Anteile ohne direkt Cosy Crime zu sein.
Ich persönlich freue mich schon auf den nächsten Band, der im nächsten Jahr erscheinen soll.