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Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2017
Herrscher der acht Inseln / Die Legende von Shikanoko Bd.1
Hearn, Lian

Herrscher der acht Inseln / Die Legende von Shikanoko Bd.1


weniger gut

Gewöhnlich kann man nach dem Schema Gewöhnlich bewerten. Aber was macht man, wenn man etwas Ungewöhnliches vor sich hat? Ich versuche es mal.
Das Werk sieht aus wie ein Roman: Übrigens möchte ich hier anmerken, dass das Cover extrem gelungen ist. Eine Augenweide. Die tanzenden Kirschblüten, die zu dem japanischen Inhalt passen, sind in Gold gehalten und schillern im Licht, als würden sie sich wirklich bewegen. Wer also auf tolle Covers steht… hier ist eins.
Dann die inneren Werte. Das Buch ist vom Lesestil her wie ein Märchen. Sprich, man sieht die Ereignisse von außen, weiß auch, welche grundlegende Emotion vorhanden ist – und dennoch: man bleibt Beobachter der Welt, die faszinierend ist, wird aber nicht in sie hineingezogen. Dinge werden nicht hinterfragt, weil sie einfach so sind. Und das Schicksal nimmt seinen Lauf, weil es das Schicksal ist. Man ist also der Gast, der über allem schwebt und das Schicksal nacherzählt bekommt. Hier auch gleich meine erste Kritik: Ich liebe Märchen. Aber die sind kürzer. Das Ganze auf hunderten von Seiten? Zu viel. Manchmal liest man einfach zu teilnahmslos mit. Ich behaupte nicht, dass das schlecht wäre – es ist nur ein anderer Erzählstil, der mir subjektiv in der Länge nicht zusagt.
Man wird auch förmlich mit Namen erschlagen. Zwar kann man bald gut zuordnen, was zu wem gehört, braucht aber bei jedem Kapitel ein bisschen, da die Figuren, wie Märchenfiguren, nur ein relativ vages Profil haben. Problematisch könnte natürlich auch gewesen sein, dass mir die japanischen Namen nicht so geläufig sind. Da fällt das Merken schwer.
Nach ca. 300 Seiten wurde mir alles schlagartig zu abstrus ("Eierkinder" und so) und ich hätte mir einen inneren Konflikt der Figuren mit Entscheidungswegen gewünscht. Stattdessen nahm das Schicksal nur weiter geradlinig und nicht immmer nachvollziehbar seinen Verlauf. Ab da hat sich der Roman für mich gezogen. Zuvor war es ein ruhiger Fluss, der auf seinem Weg interessantes gezeigt hat, danach eher ein Rinnsal, das kurz vor dem Vertrocknen war. Ab da war das Lesen für mich dann auch nicht mehr interessant, sondern eher eine Qual.
Elemente, die dieses Buch auch noch hat sind durchaus kritische Kriegsmomente - also nicht im Sinne von anschaulichen Beschreibungen von Angriffen oder Action, sondern nur die Tatsache, dass zur Abschreckung eben Köpfe ausgestellt werden. Da das aber so nebensächlich gesagt wird, fällt es weniger auf. Dennoch ist es mir ein Räsel, wie man das Buch (Roman!) unter "Kinderbücher" einordnen kann. Zumal auch eine reichlich verdrehte Art von Liebe - Vergewaltigung im Nebensatz hin und wieder - vorkommt. Da die Liebe ja auch vom Schicksal vorgegeben wird, braucht es keine Entwicklung von Charakteren oder Beziehungen in der Hinsicht. Sie ist einfach da oder eben nicht. Ich fands schade.
Versöhnlich hat mich dann wieder das Ende gestimmt, dass actionreicher und vor allem nicht konfliktfrei und emotional rund war. So sollte es sein (auch wenn man hier wieder an Schicksal und plötzlich auftretenden Wundern hätte sparen können...)! Wegen der langen Durststrecke dazwischen aber für mich kein Must-Read.
Fazit: Das Werk liest sich in etwa wie eine Göttersage. Wer diesen Stil liebt, wird das Buch sicher mögen. Kein Pageturner, aber auf seine Art interessant. Eben weil das Buch nicht ein typischer Roman ist, sollte man zumindest einmal anlesen. Ein anderer Stil ist ja nicht unbedingt etwas, das man im Fantasy-Bereich häufig findet!

Bewertung vom 22.04.2017
Düsterer Ruhm / Licht Saga Bd.5
Weeks, Brent

Düsterer Ruhm / Licht Saga Bd.5


gut

Eine On-Off-Beziehung umschreibt mein Verhältnis zu dem Roman ganz gut. Wobei ich ständig am Ball blieb. Gelesen habe ich also sehr gerne. Nur…manchmal wurde der Genuss durch ein laut gedachtes „Äh, was bitte?“ gestört.
Teile waren Brent-Weeks-typisch malerisch, phantastisch, bildgewaltig. Gerade der Part, an dem man anfängt, einen Charakter von weiß zu schwarz und wieder zurück einzuordnen, von wahnsinnig oder nicht – der hat es in sich. Am Schluss weiß man nicht mehr, was man glauben kann. Und das hat der Roman 1.000 anderen voraus. Dennoch waren diese Teile klar verständlich und man ertappt sich dabei, wie man selbst rätselt und Lösungen sucht und auf noch mehr Rätsel stößt. Da hat der Autor seine Story klug geplant!
Ein Drittel hätte aber weggekürzt werden sollen. Teils habe ich bei etwas philosophischeren Teilen (die so kurz gehalten wurden, damit sie nicht langweilen (?) – dafür aber zu kurz waren, um wirklich verstanden zu werden, vom Durchschnittsleser) den Roten Faden vermisst. Die Teile hätte es gar nicht gebraucht. Das Buch dient der Unterhaltung. Der Autor kann auch anders. Wenn er die Angst als Dieb beschreibt, weiß auch jeder, was gemeint ist, ohne dass dafür zehn Sätze nötig wären. Ein wenig wird damit auch Krieg und Gewalt heruntergespielt, zumindest in moralischer Hinsicht.
In die Länge zieht sich der Roman nicht – ich weiß, das klingt nach Widerspruch, aber liest selbst. Vielleicht wurde das Buch zu schnell geschrieben, damit die Fans nicht meckern. Aber eine Überarbeitung mehr… beispielsweise häufen sich Stellen, wo ALLE Charaktere einen Hang zu Wörtern wie „Arschloch“ und diese Liga haben. Damit sind die Charaktere weniger rund, weniger perfekt als noch im ersten Band der Reihe.
Die große Stärke ist: Man sieht die Welt förmlich vor sich. Brent Weeks schafft das Kino im Kopf – auch wenn er dieses Mal nicht mit der besten aller Kameras gefilmt hat. Auch die Idee mit dem Magiesystem ist einfach eine bereichernde Schöpfung – und ich freue mich auf den nächsten Band.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.08.2015
Sphären der Macht / Licht Saga Bd.3
Weeks, Brent

Sphären der Macht / Licht Saga Bd.3


sehr gut

Eine Reihe, die ursprünglich eine Trilogie werden sollte, bei der der letzte Band aber so umfangreich wurde, dass doch eine Tetralogie publiziert wird? Klingt nach langatmigen Beschreibungen. Nach Geldmacherei. Nach In-Die-Länge-Ziehen.
Gut, dass das hier jeglichen Vorurteilen nicht gerecht wird. Sofort wird der Leser in die Handlung geworfen, lästiges Wiederholen der Handlung von Band 1 und 2 bleibt aus und ist nicht nötig. Auch wenn die Lektüre von 1 und 2 länger zurückliegt, ich hatte keine Probleme, mich wieder einzufinden.

Jetzt zum Buch:
Langsam aber sehr sicher entwickele ich mich zum Brent Weeks Fan. Was mir hier wieder unglaublich gut gefällt, mehr noch als in Band 2, ist die Sprache. Oft werden mittels einfacher Buchstaben Bilder oder Stimmungen vermittelt, wie es nur Autoren können, die es wagen, etwas anderes als ausgelutschte Versatzstücke aneinanderzureihen ("sein Auftreten war so angenehm wie eine Nacht mit Durchfall" S. 374 - klar, was gemeint ist, oder :-D ). Jedes Wort sitz und hat so etwas wie Niveau - was ja bei manchen Romanen zur Zeit nur noch optional ist. Vielleicht ist da das Zitat mit dem Durchfall nicht ganz so niveauträchtig, ups.

Schön ist auch die Charakterbeschreibung. Die Kapitel begleiten jeweils eine Figur, zwar aus der Er-Perspektive, allerdings geprägt durch die Denk- und Handlungsmuster des jeweiligen Protagonisten. Und gerade wenn ein Wechsel stattfindet, wird der Wandel eines Charakters deutlich. Die anderen bemerken eine Veränderung. Die Figur selbst hält sich immer noch für sich, sozusagen. Und so ist es doch auch.

Zur Story: Sie unterhält gut, ist logisch und spannend. Zwar nicht ein Ausbund an Action oder Neuerungen, aber keineswegs langatmig. Die Komponente mit den hellseherischen Dingen hätte man zwar auch weglassen können, aber gut (ggrrr, und wann checken sie das mit dem Dolch/ Schwert....).

Insgesamt habe ich mich über jede einzelne Leseminute gefreut - und jede freie Minute zu einer solchen gemacht. Nur um dann etwas wehmütig zu sein, als das Buch aus war :-D.
Band 3 hat mich nicht enttäuscht und ich freue mich jetzt auf Band 4, in der es einiges an Plus bei der Handlung beisteuern dürfte. Dank der schönen Sprache aber schon ein "sehr zu empfehlen" für meinen neuen Mit-Lieblingsautor.

Bewertung vom 26.03.2015
Geisterzeichen / Die Runen der Macht Bd.4
Ballantine, Philippa

Geisterzeichen / Die Runen der Macht Bd.4


sehr gut

Die Runen der Macht - Geisterzeichen ist ein weiterer guter Band von Philippa Ballantine. Diesmal droht die Anderwelt die Menschheit zu überrollen. Sorcha, die zwischen beiden Welten steht, vermag dies zu verhindern. Mit konstant guter Spannung erleben Sorcha und Co. Höhen und Tiefen des Geschehens. Die Handlungsstänge führen zum Schluss auf den gleichen Schauplatz und jeder trägt seinen Teil bei, das Eindringen der Geister in die Menschenwelt zu verhindern. Der gewohnt gute Sprachstil lädt zu einem flüssigen Lesen ein. Leider ist es das Ende der Reihe, allerdings mit flammender Hoffnung für eine bessere Zukunft. Es ist sehr zu empfehlen die gesamte Reihe zu lesen. Mir haben sie so gut gefallen, dass alle in meinem Bücherregal stehen und evtl nochmals gelesen werden ;)

Bewertung vom 22.03.2015
Silberschatten / Bloodlines Bd.5
Mead, Richelle

Silberschatten / Bloodlines Bd.5


gut

Nun, ich fand die letzten 10 Bände über Rose/ Sydney schon sehr unterhaltsam - da ist es wohl keine große Überraschung, dass ich auch Band 11 mochte.
Positiv ist, dass den Charakteren wieder viel Raum gegeben wird. Zwar entwickelt sich Sydney immer mehr in die Rose Richtung (was zu mehr Action führt!), ist und bleibt aber sie selbst und keine Mini-Rose.
Was Sydney und auch Adrian durchzumachen haben, ist sehr gut beschrieben - man kann sich jederzeit gut in die Protagonisten hineinversetzen.
Auch sprachlich wird man wieder mitgerissen und stolpert beim Lesen nicht über irgendwelche Wörter oder Sätze. Das Buch hat mich definitiv in seinen Bann gezogen und war ziemlich schnell ausgelesen. Solide Leistung also.
Das Aber blieb aber leider nicht aus. Ein paar Ideen sollte man besser nicht hinterfragen - sonst wirken sie wohl etwas nicht ganz ausgereift (Äh...erst ist ein Funken schon fast ein zu großer Kraftakt, aber eine Feuerwand auf dem Dach unter nem Hubschrauber ist natürlich kein Problem). Andere hingegen glänzen (vor allem die einzelnen Operationsschritte in der Anstalt - es leben Socken und Kaugummi!). Dass Hochzeiten momentan in der Literatur hoch im Kurs stehen, bekommt diesem Band auch nicht sonderlich. Die Hintergründe sind klar, die Umsetzung eher mau. So wirkt das ganze Ende reichlich konstruiert und zugekleistert - das kann die Autorin besser. Immerhin werden ein paar interessante neue Züge dadurch ermöglicht, die Vorfreude auf den nächsten Band konnte also trotz des etwas überladenen Endes geweckt werden.

Bewertung vom 21.02.2015
Die Musik der Stille
Rothfuss, Patrick

Die Musik der Stille


ausgezeichnet

Im Vorwort - und dann ausführlich im Nachwort - entschuldigt sich der Autor für diese Geschichte. Weil sie nichts hat, was man von einer Geschichte gemeinhin erwartet. Dialoge. Handlung. Spannungsbogen. Er gibt zu bedenken, dass vielen die "Geschichte" nicht gefallen wird.
In der Tat, sie ist sehr ungewöhnlich. Aber indem man andere Sachen imitiert und den hundertsten 0815 Roman schreibt, schafft man auch keine Unikate. Vielleicht mag diese Geschichte auf den ein oder anderen befremdlich wirken - mich hat sie zutiefst beeindruckt. Und ich denke, die, die sich für Literatur interessieren, werden da nichts einzuwenden haben. Das hier ist "mehr" als nur eine Geschichte.
Auri - die Heldin hier - ist zutiefst ungewöhnlich, sie ist geistig nicht so ganz gesund, lebt in einem längst vergessenen Kellergeschoss und sieht die Welt sehr viel anders als "normale" Leute. Es ist einfach nur meisterhaft gelungen, diesen Charakter und seinen Tagesablauf so zu schildern, dass man zum einen Auri versteht, zum anderen aber auch gleich ihre Andersartigkeit erkennt. Ich würde nie so denken können wie Auri es tut. Ich würde es ziemlich aufregend finden, ein altes, längst vergessenes Zimmer einer einstmals wohl reichen Dame zu finden. Allerdings nicht, um es dann so sein zu lassen, weil sich die Dinge dann gut fühlen :-D . Erstaunlich, wie man plötzlich, animiert durch Auris Sicht der Dinge, anfängt, zu DINGEN eine emotionale Bindung aufzubauen, als wären sie Personen. Als wäre die Treppe der Tischnachbar, mit dem man nicht so gut auskommt. Oder die Bettdecke dein treuer Freund. Klingt konfus und irr - im Buch ist es aber nicht so. Und das ist eine Meisterleistung ;-) .
Da man Auri nur aus Kvothes Sicht kennt, wird hier in der Geschichte eine völlig neue Perspektive geboten. Eigentlich tut sich schon ein ganz neues Universum auf. Ich werde den nächsten Band der Königsmörder-Chroniken auf jeden Fall ganz anders lesen!
Ach ja, einen Satz dazu: Wenn man Band 1 und 2 der Königsmörder-Chroniken nicht gelesen hat, dann sollte man auch auf jeden Fall die Finger von diesem Bändchen lassen - es wäre völlig unverständlich.
Dann zu den Sachen, die laut Autor dieser Geschichte fehlen. Stimmt, es gibt keine Spannung im Sinne von: Welt wird vom bösen Herrscher bedroht, Held macht sich auf den Weg und nach einigen Hindernissen besiegt er den Bösewicht. Aber die Geschichte hat ihre eigene Art von verdrehter Spannung. Nicht im konventionellen Sinne, das nicht. Aber man weiß, dass Auri auf den siebten Tag wartet. Und man spürt ihre Dringlichkeit, bis dahin alles erledigt zu haben. Dinge, die für uns nicht nachvollziehbar sind, Dinge, die wir niemals als zu erledigen ansehen würden. Und diese Dringlichkeit zieht sich wie ein Roter Faden durch das Werk und erzeugt so seine eigene Spannung. Langweilig wird es auf keiner Seite. Dennoch ist dieses Werk so anders, dass ihm Kategorien wie "Spannung", "Action" oder "Humor" nicht gerecht werden - da lässt es sich nicht reinpressen.
Und die Sprache: Wieder großes Kino. Hier versteht jemand, wie man Worte setzen kann, dass sie sich wie eine Erkennungsmeldie durch das Stück ziehen.
Und wer weiß, vielleicht ist das wirre, einsame, komische Mädchen, das doch so unscheinbar ist und von niemandem näher beachtet werden würde, vielleicht am Ende sehr viel mächtiger, als all diese Ignoraten zusammen.

Fazit:

Die Geschichte ist in vielerlei Hinsicht mehr als ausgezeichnet. Ich würde sie nicht als konventionelle Novelle einschätzen - jemand, der konventionelle Unterhaltung sucht, kann hiermit wirklich nicht falscher liegen. Etwas ähnliches hatte ich noch nie zum Lesen und ich bin froh, dass ich darüber gestolpert bin. Es wird wohl nur Leute geben, die dieses Buch lieben oder hassen - dazwischen wird es da nichts geben. Ich für meinen Teil geselle mich zum Fanclub.
Insgesamt eine höchst sonderbare Geschichte, die nicht weniger als die volle Punktzahl hier bekommt. Es ist zwar nicht DAS Lieblingsbuch von mir schlechthin, a

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2014
Verführerischer Vollmond / Nymphs Bd.1.1
Luhtanen, Sari; Oikkonen, Mikko

Verführerischer Vollmond / Nymphs Bd.1.1


weniger gut

Dieses Buch zu bewerten fällt schwer. Obwohl ich es vor einiger Zeit gelesen habe, frage ich mich immer noch, wie es wohl weitergeht. Die Story ist gut - und kann einen in ihren Bann ziehen. Aber: Mängel sind da.
Ich habe gesehen, dass nymphs eine sehr erfolgreiche TV Serie ist (die ich mir mal ansehen werde) - und keine Ahnung, ob die Bücher vor der Verfilmung da waren. Aber fast wirkt es so, als wäre die Story als Film angedacht gewesen - und das Buch nur ein Merchandise Produkt.
Die Sprache ist ungeschickt gewählt, Emotionen werden teils vergessen, wirken teils unglaubwürdig und zu drehbuchmäßig. Nach einem Mord denkt sich ein normales Mädchen doch irgendetwas. Verdrängung, Angst, Trauer - irgendetwas! Auch die Romanze reißt nicht mit, wirkt farblos und nicht überzeugend.
Handeln wird nicht motiviert. Es klappt einfach alles, weil es eben mal so klappt und warum ist nicht wichtig, ist eben so.
Erst spät beginnt man, die Figuren schätzen zu lernen. Vorher sind sie einfach da, weil man Handlungsträger braucht.
Trotz dieser üblen Fehler lässt sich gute Unterhaltung erahnen. Aber die sollte man in diesem Fall wohl eher in der TV Serie suchen - nicht im Roman. Der überzeugt zwar durch seine Handlung - und ist daher durchaus Unterhaltung - aber ein Meisterwerk ist er nicht.

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.09.2014
Liebe oder Pflicht / Selection Storys Bd.1
Cass, Kiera

Liebe oder Pflicht / Selection Storys Bd.1


gut

Zunächst: Das Buch ist in zwei Geschichten plus Bonusmaterial (Stammbäume und Interview mit der Autorin) aufgeteilt. Wir haben also keine unkontrollierte Sammlung von unmotivierten Kurzgeschichten.
Von der ersten Geschichte - die Ankunft der Casting-Teilnehmerinnen - aus der Sicht Maxons war ich ziemlich angetan. Die Geschichte wäre zwar völlig unverständlich, wenn man Selection noch nicht gelesen hat, aber wenn, dann ist sie wirklich unterhaltsam und interessant. Maxons Sprechweise wirkt authentisch, ebenso seine Gedanken. Immerhin ist er ein gebildeter Prinz und nicht in der Gosse aufgewachsen.
Sein Vater, der in Americas Augen aus den Selection Romanen wie ein Monster wirkt, gewinnt hier an Tiefe. Seine Handlungen werden motivert.
Zu bemängeln habe ich in diesem wunderschön geschriebenen Teil nur die Beschreibungen und die Ausgestaltung durch die Sprache. Wenn man sich im Garten bei Dunkelheit begegnet (so dunkel, dass ein Name nicht gelesen werden kann), dann ist es etwas unwahrscheinlich, dass später eisblaue Augen und feuerrotes Haar bemerkt werden und sogar der rosarote Hauch, der sich auf den Wangen bildet. Ähm... Auch den Vergleich, dass sich Maxon anhört wie ein fünfjähriges Mädchen mit Raucherlunge, fand ich denkbar daneben. Ein fünfjähriges Mädchen und Raucherlunge. Wie abartig ist denn das? Und wirklich. Fünfjährige Mädchen haben doch bitte hoffentlich KEINE Raucherlunge!
Den zweiten Teil, Aspen, fand ich nicht gelungen. Er setzt sich sprachlich nicht ab, sondern spricht wie Maxon. Und kommt dabei aus einer sehr niedrigen Kaste. Auch ist er ein sehr flacher, kantenloser Charakter. Wie bei Maxons Teil schon angedeutet, wird hier noch einmal deutlich gemacht, dass offenbar alle Palastwachen (die aber dann doch irgendwie die Elite sind) strohdumm sind. Nur Aspen ist offenbar fähig, tatsächlich zu denken. Wobei die Wachen, mit denen er befreundet ist und die folgerichtig auch strohdumm sein müssten, in den Momenten, in denen sie auftauchen, nicht strohdumm sind. Aspens Intelligenz muss also per Luft übertragen werden, oder so.
Insgesamt ist der Band allerdings unterhaltsam und locker zu lesen. In einem Tag war er durchgelesen. Ein Muss ist es nicht. Diese schöne Atmosphäre, die im den Romanen umfängt - die einen vermutlich auch dazu bringt, Casting Shows im Fernsehen anzusehen - die fehlt hier teils. Gerade der Teil um Maxon rechtfertigt den reuelosen Buchkauf aber. (Also ca. 2,5 Sterne)

Bewertung vom 09.09.2014
Jump / Das Spiel Bd.1
Silver, Eve

Jump / Das Spiel Bd.1


sehr gut

Die Idee der Handlung ist sehr gut. In diesem Buch geht es darum, dass Miki nach einem Unfall, bei dem sie eigentlich tot sein müsste, an einem unbekannten Ort aufwacht. Dieser Ort ist das Spiel. Durch dieses Spiel soll eine Invasion auf der Erde durch Außerirdische verhindert werden. Solange sie im Spiel überlebt, solange kann sie ihr normales Leben auf der Erde weiterführen. Der Titel ist sehr gut getroffen, da die Hauptperson Miki und weitere Charaktere zwischen der Erde und einem fiktiven Spiel hin und her hüpfen. Das Buch ist insgesamt sehr gut aufgebaut und bringt durchgehend Spannung mit sich. Somit war ich auch viel zu schnell am Ende angelangt. Es lässt sich zudem sehr flüssig und zusammenhängend lesen. Miki ist eine sehr neugierige Person, wobei sie meiner Meinung nach ab und an zu viele Fragen gestellt hat, wo die Antwort doch eigentlich durch den Verlauf der Geschichte und was sie bisher herausgefunden hat schon vorhanden war. Ihre „Beziehung“ zu Jackson ist klassisch, dennoch versteht es die Autorin den Leser in einer gewissen Ungewissheit zu lassen, wie es mit Miki und Jackson weitergeht. Die Eifersuchtsszenen und weitere typische Szenen im realen Leben lockern das Geschehen zwischen den Welten etwas auf und machen zwischendurch nochmals klar, dass die Protagonistin trotz des Spiels und ihrer Aufgabe darin, eine normale Jugendliche ist. Das Spiel selbst ist eine gut umgesetzte Idee der Autorin. Die Idee und die Umsetzung gefallen mir sehr gut. Allerdings erfährt man als Leser wenig über die Außerirdischen Drow selbst, außer dass sie früher oder später über die Erde herfallen wollen. Miki und Co. bekämpfen sie nur ohne einen wirklichen Versuch zu unternehmen mehr über die Drow herauszufinden. Ich denke, dies ändert sich im nächsten Buch, denn Miki und Jackson sind gar nicht so gewöhnliche Menschen, wie die anderen Mitspieler und haben eine gewisse Verbindung zu den Drow. Ich habe mir schon mehrere Szenarien ausgedacht, wie es im nächsten Buch weitergehen könnte und bin gespannt, was sich die Autorin selbst ausgedacht hat. Das erste Buch Jump endet mit einem Cliffhanger und das Spiel selbst ist sicher noch nicht vorbei…

Bewertung vom 15.04.2014
Göttliche Rache / Die Runen der Macht Bd.2
Ballantine, Philippa

Göttliche Rache / Die Runen der Macht Bd.2


sehr gut

Ich muss gleich mal sagen, schade, dass ich den ersten Band nicht gelesen habe, sondern gleich im Zweiten eingestiegen bin. Die Runen der Macht – Göttliche Rache setzt einiges vom ersten Band voraus. Ereignisse die im ersten Teil geschehen sind, werden erst nach und nach etwas durchsichtiger, wobei mich schon interessieren würde, wie genau es zum Band der drei (Sorcha, Merrick und Raed) gekommen ist. Ich denke ich werde mir den ersten, sowie die weiteren sicher noch kaufen. Aber von vorne. Sorcha traut bei einer Geisteraustreibung ihren Augen nicht, als sie währenddessen eine Nachricht von der Anderwelt bekommt, dass ihr geliebter Raed in großer Gefahr ist. Daraufhin findet sie eine Möglichkeit Raed aufzuspüren, wobei danach die wirklichen Probleme erst auftreten. Die Reise und die Handlung werden sehr spannend erzählt, sodass ich ungern das Buch aus den Händen gelegt habe. Einzig die Geschichte, warum auf einmal Merrick in die Anderwelt gezogen wird und dort von seiner verstorbenen Freundin durch die Geisterwelt geführt wird, war mir anfangs etwas schleierhaft. Hat sich gelesen als wäre es leicht aus dem Zusammenhang gegriffen. Je länger er aber in der Anderwelt war, desto mehr fanden die einzelnen Geschichtsstücke zusammen und desto mehr wurde mir bewusst warum er dort war. Und zwar das Geheimnis um den verborgenen und mysteriösen Prinzen von Orinthal zu lüften bzw. herauszufinden, warum der Prinz so ist wie er ist und welcher Zusammenhang mit der kleinen Göttin Hatipai besteht. Hier taucht auch schon der eigentliche Grund der Handlung auf. Hatipai ist eine sogenannte kleine Göttin mit einigen Anhängern. Hatipai ist ein Geist seitdem sie vor Jahrhunderten verbannt bzw. in Schach gehalten wurde. Allerdings gibt es eine sehr große Verehrerin von Hatipai, nämlich Großherzogin Zofia, die sie befreit. Hatipai hat seit diesem Zeitpunkt eigentlich nur ein Ziel, nämlich menschlich zu werden und alle Menschen zu kontrollieren, mit Hilfe der menschlichen Zofia. Um wieder lebendig zu werden, braucht Hatipai Raed, wobei sich der Handlungskreis wieder schließt, warum Raed in großer Gefahr ist. Ich möchte gar nicht so viel Verraten, ich könnte noch viel mehr von der Handlung erzählen, aber es ist schwer, denn die Geschichte von Diakonin Sorcha mit ihren Runen auf den Handschuhen, hat mir sehr gefallen. Die Autorin Philippa Ballantine versteht es durchgehend die Spannung zu halten. Das Buch wird in der Er-Erzählperspektive erzählt, was hier gut ist, da im Buch aus den Sichtweisen von Sorcha, Merrick, Zofia und Raed erzählt werden. Hier wäre eine kleine Kennzeichnung von Vorteil gewesen, denn die Sichtweisen wechseln nicht pro Kapitel sondern während einem Kapitel von einem auf den anderen Absatz. Aber nachdem man sich in den ersten Kapiteln eingelesen hat, und somit die Personen besser kennengelernt hat, wusste man sofort aus welcher Perspektive erzählt wird. Der Sprachstil ist durchgehend sehr flüssig zu lesen, ohne zu große verschachtelte Sätze die man erst beim zweiten Mal lesen wirklich versteht. Das Buch an und für sich hat eine abgeschlossene Handlung, dennoch macht es neugierig auf den nächsten Band. Also wie gesagt, Sorcha und Merrick werden noch leere Stellplätze in meinem Bücherregal füllen. ;)