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leseratte1310
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Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3450 Bewertungen
Bewertung vom 21.04.2024
Der Wind kennt meinen Namen
Allende, Isabel

Der Wind kennt meinen Namen


ausgezeichnet

Wien 1938: Nach der Pogromnacht trifft Rachel Adler eine schwere Entscheidung. Sie will ihren 6-jährigen Sohn Samuel retten und lässt ihn mit einem Kindertransport aus dem von den Nazis besetzen Österreich nach England reisen und hofft, dass sie sich später wieder sehen. Doch es kommt anders.
Rund 80 Jahre später werden 7-jährige Anita Díaz und ihre Mutter bei der Flucht von El Salvador in die USA getrennt, da die amerikanische Regierung rigoros vorgeht. Anita kommt in ein Lager für unbegleitete Minderjährige. Sie flüchtet sich in eine Fantasiewelt.
Ich habe schon einige Romane von Isabelle Allende gelesen und sie hat mich jedes Mal mit ihren Geschichten packen können. Auch dieser ergreifende Roman hat mich wieder begeistert. Kinder sind in besonderem Maße Leidtragende, wenn die politisch Mächtigen ihre Entscheidungen treffen. Obwohl zwischen den beiden Handlungssträngen eine lange Zeit liegt, hat sich wohl nicht viel verändert.
Die Entscheidung Rachel Adlers, sich von ihrem Sohn zu trennen, zeugt von ihrer Liebe. Doch das wird nicht nur sie verfolgen. Auch ihr Sohn Samuel hat es nicht leicht. Er wird ein Leben lang darunter leiden, dass er seine Mutter nie mehr wiedergesehen hat. Die Trennung und die Ungewissheit, was mit ihr geschehen ist, belastet ihn. Genauso erschütternd aber ist auch das Schicksal der kleinen Anita, die durch gnadenlose Entscheidungen von Politikern von ihrer Mutter getrennt wird. Auch Anita kann die Trennung nicht verwinden. Glücklicherweise aber gibt es Menschen, denen derartige Schicksale nicht egal sind und die versuchen zu helfen.
Es ist ein wundervoller und berührender Roman, der zum Nachdenken anregt und den ich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 12.04.2024
Das Flüstern des Lebens
Fuchs, Katharina

Das Flüstern des Lebens


sehr gut

Die Familie Waldeck ist geschockt, als sie vom Tod Corinnas erfährt. Aber es warten weitere Überraschungen auf sie, denn Corinnas 14-jährige Tochter Hannah taucht in München auf und niemand wusste von dem Mädchen. Auch ist Isabelle verwundert, als sie erfährt, dass sie die Kaffeeplantage in Tansania geerbt hat. Sie reist nach Afrika, um auf der Plantage nach dem Rechten zu sehen. Doch dort warten eine Reihe von Problemen auf sie, aber auch eine neue Liebe, was sie zu dem Zeitpunkt aber noch nicht ahnen kann.
Schon der Klappentext erinnerte mich ein wenig an „Jenseits von Afrika“ und ein bisschen in diese Richtung verläuft die Geschichte dann auch, obwohl die Autorin Katharina Fuchs hier auf ein Stück der eigenen Familiengeschichte zurückgreift. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Menschen, das Leben und die Landschaft in Tansania sind sehr gut und bildhaft beschrieben. Dabei driftet die Geschichte nie ins Kitschige ab.
Doris und Corinna sind Zwillingsschwestern. Während Corinnas Aufenthalten in Tansania hat sich Doris um Corinnas Villa in München gekümmert. Auch Doris‘ Tochter Isabelle, die eine erfolgreiche Architektin ist, hatte ein enges Verhältnis zu ihrer Tante. Als die Tochter von Corinna in München ankommt, nehmen Doris und Isabelle den unverhofften Familienzuwachs freundlich auf. Aber Moritz, Isabelles Bruder, ist überhaupt nicht begeistert, ganz besonders als er erfährt, dass Hannah alles erben soll, sobald sie einundzwanzig ist. Er hat wegen seiner Spielsucht erhebliche Schulden und könnte eine Finanzspritze gut gebrauchen. Er ist zwar von sich überzeugt und kann Menschen für sich einnehmen, aber er ist ein unsympathischer und sehr unangenehmer Mensch.
Über dem normalen Wahnsinn des Alltags hat Isabelle vergessen zu leben. Erst als ihr auf der Farm der Pilot einer Propellermaschine begegnet und damit eine neue Liebe, begreift sie, dass das Leben für sie noch einiges zu bieten hat.
Auf der Plantage erkennt sie, dass sie von ihrer Tante wohl ein falsches Bild hatte. Isabelle setzt sie sich für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen dort ein und sorgt dafür, dass die Kinder die Schule besuchen können. Immer wieder hat sie mit Herausforderungen zu kämpfen, aber sie gibt nicht auf.
Mich hat diese Familiengeschichte gut unterhalten.

Bewertung vom 11.04.2024
Code Name Verity
Wein, Elizabeth E.

Code Name Verity


gut

Im Oktober 1943 stürzt ein britisches Flugzeug über dem besetzten Frankreich ab. Die Pilotin Maddy und die Agentin Julie mit dem Codenamen „Verity“ sind Freundinnen. Maddie kann entkommen, aber Julie wird von der Gestapo festgenommen. Ihr bleiben nur zwei Möglichkeiten, entweder freiwillig alles über ihre Mission zu verraten oder aber gefoltert zu werden. Was wird Verity tun? Wird sie ihre Freundin verraten?
Der Schreibstil ist der jeweiligen Situation angepasst, aber nicht immer ganz leicht zu lesen. Die Geschichte ist interessant, hat aber Längen und konnte mich daher nicht so recht fesseln.
Julie und Maddie sind sehr unterschiedlich und doch verstehen sie sich auf Anhieb. Maddie war schon immer an technischen Dingen interessiert und daher ist sie Pilotin geworden. Verity dagegen kommt aus einer schottischen Aristokratenfamilie und hat daher eine gute Ausbildung genossen. Sie spricht mehrere Sprachen.
Nach der Gefangennahme beginnt Verity Berichte für die Deutschen zu schreiben. Dabei lässt sie sich Zeit in der Hoffnung, dass sie damit ihrer Freundin helfen kann. Ihre Gedanken sind zwiespältig und kamen mir daher oft recht wirr vor.
Auch Maddie hält ihre Erlebnisse in berichten fest. Sie kommt bei einer französischen Familie in der Normandie unter, was aber auch nicht ganz ungefährlich ist, da sie mangels französischer Sprachkenntnisse direkt auffällt. Auch Maddie sorgt sich um ihre Freundin.
Die Geschichte spielt in einer Zeit, in der es schrecklich und gewalttätig zugeht und überall Misstrauen herrscht, da man immer mit Verrat rechnen musste. Die Freundschaft der beiden jungen Frauen ist aber sehr stark und beide sorgen sich um die andere, dennoch hätte das für mich viel stärker zum Ausdruck kommen müssen. Die Grundidee dieser Geschichte ist gut, wurde aber nicht überzeugend umgesetzt.
Kann man lesen, aber ich hatte mehr erwartet.

Bewertung vom 10.04.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1 (eBook, ePUB)
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Während des Zweiten Weltkriegs wird ein Schiff der Hurtigroute von einer englischen Mine getroffen und sinkt. Viele Menschen sterben dabei, auch der Reeder Thor „Store“ Falck. Seine Frau Vera und der kleine Sohn Olav werden aber gerettet. Fünfundsiebzig Jahre später geht Vera im Meer schwimmen und kehrt nicht mehr zurück. Sie hat sich kurz zuvor das Testament aushändigen lassen, das ebenfalls spurlos verschwunden ist. Olav macht sich Sorgen um das Erbe. Außerdem wurden Veras Memoiren vor Jahren vom Staatsschutz einkassiert. Olavs Tochter Alexandra, genannt Sasha, will die Wahrheit herausfinden, auch wenn sie damit ihrem Vater auf die Füße tritt.
Dies ist er erste Band aus der Falck-Saga-Reihe. Ich lese sehr gerne Thriller und mir hat dieses Buch gefallen, aber ich würde es eher nicht ins Genre Thriller einordnen. Der Erzählstil gefällt mir gut, auch wenn die volle Aufmerksamkeit beim Lesen gefordert ist, denn die Handlung ist komplex und die Handlungsorte und Zeiten wechseln immer wieder. Außerdem gibt es recht viele Personen, die auseinandergehalten werden müssen, doch da hilft der Familienstammbaum am Anfang des Buches.
Früher besaß die Familie Falck eine Reederei. Nun führt Olav Falck die einflussreiche Saga-Stiftung. Neben dem reichen Zweig der Familie in Oslo gibt es aber noch einen verarmten Teil in Bergen. Olav sorgt sich, dass seine Mutter das Testament geändert und die Familie in Bergen bedacht hat. So wirklich sympathisch war mir niemand in der Familie, aber genau das macht es interessant. Wie in vielen reichen Familien geht es auch hier um Macht und Geld. So kommt es auch zu Zwistigkeiten zwischen den Familienmitgliedern aus Oslo und Bergen. Jeder hat seine eigenen Interessen, die ihn antreiben. Sasha möchte die Wahrheit herausfinden und holt sich dazu die Unterstützung des norwegischer Soldaten John Omar Berg, der für den Geheimdienst gearbeitet hat und lange in einem Gefängnis im Irak gewesen war.
Zwischendurch gab es Wendungen, die mich überraschten, aber manches war auch vorhersehbar.
Mir hat diese komplexe und spannende Geschichte gut gefallen und ich bin gespannt, wie es mit den Falcks weitergeht.

Bewertung vom 07.04.2024
Kalte Marsch / Kommissar John Benthien Bd.10
Ohlandt, Nina

Kalte Marsch / Kommissar John Benthien Bd.10


sehr gut

John Benthien weiß, dass er sich seine Strafversetzung selbst zuzuschreiben hat, aber mit dem Posten in Friedrichstadt ist er unterfordert. Doch dann wird er von einem Nachbarn gerufen, weil bei den Riewerts etwas nicht stimmt. Dort findet er seine Nachbarin Erna Wiebe mit einem Jagdgewehr, die einen Mann in Schach hält, der vor zwei Toten steht. Es handelt sich um seinen Vermieter Laas Riewerts und dessen Frau Mette, die einer Freikirche angehört haben und der Verdächtige ist Mettes Schwager Cornelis Mohr. Für die Ermittlungen ist John nicht zuständig. Der Fall wird seiner Ex und ehemaligen Kollegin Lilly Velasco übertragen, die mit ihrem Kollegen Tommy Fitzen und Staatsanwältin Sanna Harmstorf nach Friedrichstadt kommt. Nach einem Unwetter wird in Johns Garten dann die Leiche einer Frau gefunden.
Dies ist der zehnte Band aus der Reihe um John Benthien. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und die Kapitelüberschriften zeigen die jeweilige Person an. Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen und der kleine Ort Friedrichstadt mit seiner Umgebung ist sehr atmosphärisch dargestellt.
John Benthien ist ein sehr guter Ermittler, was er schon oft bewiesen hat. Doch nun soll er unbedingt aus dem Fall herausgehalten werden. Aber seine ehemaligen Kollegen wissen seine Fähigkeiten zu schätzen und sie merken gleich, dass er eine Hilfe sein kann. Tommy hat sowieso nichts gegen Johns Unterstützung und auch Lilly zögert zwar, lässt ihn dann aber gewähren. Nur Sanna darf nichts davon wissen, aber die hat ihre eigenen Probleme. John ist neben diesem Fall aber auch noch privat eingespannt, denn seine Ziehtochter Celine zieht ihr Ding durch und sein Vater Ben hat gesundheitliche Probleme.
Bei den Ermittlungen führen Spuren zu der Freikirche, doch haben die strenggläubigen Mitglieder wirklich etwas damit zu tun? Am Abend des Mordes hat John nämlich noch verdächtige Beobachtungen vor dem Haus der Riewerts gemacht und auch Pfarrer Christensen scheint mehr zu wissen, als er sagt.
Der Fall löst sich am Ende schlüssig auf, aber die Entwicklungen in Flensburg am Schluss haben mich nicht überzeugt.

Bewertung vom 06.04.2024
Auricher Jubiläum. Ostfrieslandkrimi
Windebruch, Martin

Auricher Jubiläum. Ostfrieslandkrimi


sehr gut

In Ostfriesland feiert eine ganze Jahrgangsstufe ihr Abi, das nun 20 Jahre zurückliegt. Die meisten der damaligen Schüler haben sich lange nicht mehr gesehen. Am nächsten Morgen wird im Ottermeer in Wiesmoor ein Toter entdeckt. Es handelt sich um den Immobilienmakler Jakob Tebben, der auch auf der Feier war. Zunächst sieht es aus wie ein Unfall, doch nach der Obduktion muss in einem Mordfall ermittelt werden, denn Tebben wurde vergiftet. Für die Kommissare Wiebke Jakobs und Dr. Evert Brookmer gibt es einiges zu tun, denn sie müssen nicht nur alle aus der Jahrgangsstufe befragen, sondern auch im beruflichen Umfeld des Maklers.
Dies ist bereits der neunte Fall für Brookmer und Jacobs. Ich habe schon einige Krimis aus dieser Reihe gelesen und auch das „Auricher Jubiläum“ hat mir wieder gut gefallen.
Jakob Tebben war jemand, der einen Schlag bei den Frauen hatte und das gerne ausgenutzt hat. Auch einigen seiner früheren Schulkameradinnen hat er vor vielen Jahren das Herz gebrochen. Doch nun ist er verheiratet, was die meisten fast nicht glauben können. Die Kommissare bekommen es mit einer Menge Verdächtiger zu tun. Evert Brookmer ist zwar gebürtiger Ostfriese, doch im Gegensatz zu den Kollegen trinkt er lieber Kaffee und den holt er sich oft bei Oma Tieske, die einen Kiosk betreibt und immer bestens informiert ist. Begleitet wird Brookmer stets von seinem Hund Fiete, einem schwarzen Labrador Retriever. Wiebke Jacobs ergänzt sich gut mit ihrem Kollegen. Zum Team gehört aber auch noch Klaas Behrends, der für die Tatortsicherung zuständig ist.
Ich glaubte schon recht früh, den Täter zu kennen, doch immer wieder gab es Wendungen, die dafür sorgten, dass ich nie sicher sein konnte. So blieb es bis zum Ende spannend.
Mir gefällt diese spannende Reihe mit einem sympathischen Ermittler-Team.

Bewertung vom 06.04.2024
Norderney Mord. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Joken, Freya

Norderney Mord. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Kommissarin Fenna Hansen ist gerade erst auf Norderney angekommen, als sie schon ihren ersten Mordfall hat. Eine junge Frau in einem Schneewittchen-Kostüm wurde auf der Bürgermeisterwiese erschlagen. Kurz vor ihrem Tod hatte die Frau an einem Fotoshooting im Rahmen der Wahl zur Miss Norderney teilgenommen. Bei den anderen Teilnehmerinnen hatte sich Paula Friese ziemlich unbeliebt gemacht, denn sie war der Meinung, dass nur sie als Einheimische ein Recht auf den Titel hatte. Aber ist das ein Motiv? Bei ihren Befragungen erfahren Fen und ihr Kollege Henning Petersen, dass angeblich auch verbotene Diätpillen im Spiel gewesen sein sollen. Aber die Obduktion bringt etwas zum Vorschein, was dem Fall eine brisante Wendung gibt.
Dies ist der Auftaktband der Reihe „Die Inselpolizisten“. Es hat Spaß gemacht, diesen Krimi zu lesen.
Fenna Hansen ist mit Henning Petersen nach ihrer Ausbildung auf Streife unterwegs gewesen. Erst ging er nach Norderney, dann holte er Fenna nach. Doch kaum ist sie angekommen, wird sie schon verletzt. Dabei hatte Henning extra gesagt, dass sie keine Alleingänge unternehmen soll, denn er achtet streng darauf, dass die Vorschriften eingehalten werden. Aber sonst versteht er sich gut mit Fen, was man auch an den lockeren Gesprächen der beiden feststellen kann. Aber zum Thema Privatleben sind beide ziemlich verschlossen.
Norderney ist voll auf Tourismus ausgerichtet und will den Urlaubern viel Unterhaltung bieten. Daher gibt es auch diese Misswahl, die von Sponsoren, der Leiterin Anne Schräder und auch den Teilnehmerinnen verbissen ernst genommen wird. Unter den Teilnehmerinnen herrscht Zickenkrieg, an dem die ehrgeizige Paula nicht ganz unschuldig war. Musste sie deshalb sterben?
Die Ermittlungen kommen nicht so recht voran, denn Verdächtige gibt es, aber sie haben ein Alibi. Also muss Fen mal wieder nicht ganz vorschriftsgemäß ihre Fühler ausstrecken.
Ein spannender und unterhaltsamer Krimi.

Bewertung vom 04.04.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


gut

Die 37-jährige Hannah hat ihr Leben nicht im Griff. Dann kehrt sie in ihr Elternhaus zurück, um sich um den dementen Vater zu kümmern. Als er nach einem Treppensturz im Krankenhaus landet, hält er Hannah für seine verstorbene Frau. Sie starb unter mysteriösen Umständen und es konnte nie geklärt werden, was geschehen ist. Als der Vater sie bzw. Hannah um Verzeihung bittet, wird Hannah stutzig. Die Sache lässt sie nicht los. Ist ihr Vater schuld am Tod der Mutter? Sie schlüpft immer mehr in die Rolle ihrer Mutter und stellt Fragen. Dabei ahnt sie nicht, was sie heraufbeschwört.
Für mich ist dieses Buch eher ein Familiendrama als ein Thriller. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Hannah erzählt. Der Schreibstil hat mir sprachlich nicht zugesagt und die Geschichte hatte auch Längen.
Keiner der Personen war mir sympathisch. Hannah bemitleidet sich selbst und versucht, ihre Probleme im Alkohol zu ertränken. Sie hat Gewicht verloren und wurde ihrer Mutter immer ähnlicher. Daher hielt ihr Vater sie für seine Frau. Hannahs Bruder Reece machte den Vater für den Tod der Mutter verantwortlich und hat dann den Kontakt abgebrochen. Inzwischen lebt er unter anderem Namen und ist ein bekannter Schauspieler. Hannah dagegen hatte immer zu ihrem Vater gehalten, doch nun kommen ihr Zweifel und sie will herausfinden, was wirklich geschehen ist. Ich fand ihr Verhalten ziemlich anstrengend.
Auch wenn ich es mag, wenn Gegenwart und Vergangenheit verknüpft werden, so hat mich dieser Roman doch nicht wirklich packen können. Auch das überraschende Ende hat es dann nicht mehr rausgerissen.

Bewertung vom 03.04.2024
Die Flut (eBook, ePUB)
Dützer, Volker

Die Flut (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auf der Kanalinsel Alderney tritt Detective Chief Inspector Steve Cole seinen neuen Job an. Ein ruhiger Job, wie er hofft. In Wirklichkeit heißt er Thomas McCallum. Er musste untertauchen, um seine Freundin Abby, deren kleine Tochter und sich selbst zu schützen, denn beim letzten Einsatz lief etwas schief und Unterweltbosses Viktor Sorokin will Rache. Doch kaum ist er angekommen gibt es einen Mordfall, der an eine Reihe von Morden vor vielen Jahren erinnert. Aber der Mörder von damals ist tot.
Dieser Krimi hat mich von Anfang an gefesselt. Der Schreibstil von Volker Dützer lässt sich gut und flüssig lesen.
Die Charaktere sind alle gut und facettenreich dargestellt. Steve Coles Leben ist bisher immer aufregend und risikoreich gewesen. Doch dann hat er sich in Abby Bonham verliebt und nun will er sie unter allen Umständen schützen. Er kommt auf diese Insel, wo nie etwas Aufregendes geschieht und alles, was er will, ist nur nicht auffallen. Dort aber betrachtet sich John Baxter als Chef von allem. Gerade ist Wahlkampf um das Amt des Präsidenten von Guernsey, welches Baxter unbedingt will. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Dass sein Sohn Kyle mit diesem Mordfall in Verbindung gebracht wird, gefällt ihm daher überhaupt nicht. Mit Steve gerät er immer wieder aneinander, aber der ist ihm durchaus gewachsen. Mit seiner Mitarbeiterin Penny versteht sich Steve gleich blind. Auch Dave ist ihm sympathisch, doch dem fehlt die Erfahrung. Bei Gordon ist sich Steve aber sicher, dass der sein eigenes Süppchen kocht. Die Touristin Emily Gray taucht auch immer wieder auf und scheint etwas zu verbergen zu haben.
Die Atmosphäre auf Alderney wirkt etwas düster und bedrohlich. Der Kriminalfall ist spannend und immer wieder gibt es Wendungen, die diese Spannung hochhalten. Am Ende bleibt einiges offen, was neugierig auf die Fortsetzung macht.
Ein wirklich toller und sehr spannender Krimi.

Bewertung vom 02.04.2024
Tödlicher Schlaf (eBook, ePUB)
Kowa, Thomas

Tödlicher Schlaf (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Unser Leben wird immer schneller und der Tag hat oft nicht genug Stunden. Am liebsten würde man einfach weniger schlafen, um Zeit zu haben, für alles, was zu tun ist. Genau hier setzt der Pharmakonzern GENEKNOV an. Sein Medikament „Remexan“ sorgt dafür, dass man nur eine Stunde Schlaf benötigt.
Dann der Chef dieser Firma brutal ermordet und wie ein Versuchstier mit offenem Schädel und applizierten Elektroden platziert. Daher fällt der Verdacht gleicht auf die Tierschützer. Als wenn das noch nicht genug wäre, muss sich Kommissar Erik Lindberg auch noch um einen Mordfall an einer Prostituierten kümmern. Als sich herausstellt, dass die Toten an einer Versuchsreihe für das Medikament „Remexan“ teilgenommen hat, zeigt sich eine Verbindung zwischen den Fällen.
Dieser Thriller ist ungemein spannend und der Schreibstil gut und flüssig zu lesen.
Medienberichte zeigen uns immer wieder, dass im Pharmabereich einiges im Argen liegt. Der Rubel muss rollen und ein Medikament auf den Markt, selbst wenn es noch nicht genügend ausgetestet ist. Die Genehmigungsbehörden werden mit „geschönten“ Forschungsergebnissen überzeugt. So kann es kommen, dass die Menschen, die Hilfe benötigen, ungewollt zu Versuchskaninchen werden. Ob sie überleben, sei dahingestellt.
Kommissar Lindberg hat es nicht nur mit einer schwierigen Ermittlung zu tun, sondern er hat auch private Probleme. Unter dem Druck von oben nimmt er selbst Remexan. Dann findet er heraus, dass Forschungsergebnisse geheim gehalten wurden. Er gerät selbst in Gefahr.
Ich mochte diesen sympathischen Kommissar, von dem ich auch einiges Private erfahren habe. Aber auch seine Kolleginnen haben mir gut gefallen. Alle zusammen tragen zu den Ermittlungen maßgeblich bei.
Die Geschichte könnte sich ohne Weiteres so in der Realität zugetragen haben. Das Ganze entwickelt sich schlüssig und das Ende hätte ich so nicht unbedingt erwartet.
Ein empfehlenswerter Thriller, der nachdenklich stimmt.