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NiliBine70
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Duisburg

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Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2015
Aux Champs-Élysées
Ferr, Mara

Aux Champs-Élysées


ausgezeichnet

Inhalt:

Die klassische Rollenverteilung, wie anno dunnemals, das ist es, was Claire und ihr Mann Philippe leben. Er verdient das Geld und ermöglicht ihr ein sorgenfreies Leben, sie sorgt für den Haushalt und hält ihm den Rücken frei. Alles geordnet, alles nach außen hin gemütlich und nett. Doch nett… ist das wirklich alles, was man sich wünscht? Nimmt man dafür die außerehelichen Eskapaden des ach so treusorgenden Ehemannes hin? Claire zumindest wacht eines Tages auf und weiß, dass sie das nicht mehr erträgt. Dass sie etwas ändern muss. Erst recht, als Isabelle mehr für Philippe zu sein scheint, als eine Affäre. Claire will nicht hinnehmen, dass sie die verlassene Ehefrau sein wird. Und aus diesen Gedanken heraus ersinnt sie einen teuflischen Plan, denn Philippe soll keine Gelegenheit mehr haben, sie zu verlassen, sie zu betrügen. Mit viel Engagement bereitet sie wie immer das Heim für ihren Mann. Doch so ganz anders, wie er es sich gedacht hat…

Meine Meinung:

Hinter den Kulissen von Paris…

Diese Überschrift, die stand als allererstes auf den Notizzetteln, nachdem ich diesen –wieder mal sehr gelungenen- Krimi aus der Feder von Mara Ferr verschlungen hatte. Nach außen ist alles hui und beneidenswert, doch wenn man dahinter sieht, kommt alle Schlechtigkeit zu Tage. Eben hinter den schönen Kulissen von Paris.

Claire ist eine ganz normale Hausfrau und Mutter. Sie erfüllt ihre Pflichten, sorgt für ein schönes Heim, dass es weder den Kindern, noch ihrem Mann an etwas mangelt. Aber offenbar reicht ihrem Ehemann das nicht. Er sucht das Abenteuer und glaubt, dass seine Frau ihn so sehr liebt, dass sie blind für seine Ausritte ist oder ihm eben alles verzeiht. Denn er bleibt schließlich bei ihr. Zumindest, bis Isabelle auftaucht. Mit ihr könnte er sich schon ein anderes Leben vorstellen. Dumm nur, dass die von allen so unterschätzte Claire dahinter kommt und auf übelste Rache sinnt.

Ich gebe zu, ich habe öfter mal hämisch grinsen müssen beim Lesen. Geschieht ihm doch recht, dem lieben guten Philippe. Und von wegen: Dumme Hausfrau… Er bekommt, was er verdient. Naja, zumindest scheint es doch so. Ich werde ich nicht zu viel verraten, nicht mehr, als die Leseprobe oder der Klappentext! Denn auch wenn die Geschichte zunächst ganz klar schon umrissen dazustehen scheint, lasst Euch nicht täuschen und lest sie!

Mit ganz viel Finesse hat Mara wieder mal den schönen Schein von Paris genutzt, den Leser mitzunehmen, hinter die Fassaden, die etwas suggerieren sollen und die Wirklichkeit so perfekt verschleiern können. Das perfekt ausgeklügelte Szenario lässt frau wirklich schmunzeln und sich die Hände reiben, wenn man sich so manch untreuen Ehemann in der Situation vorstellt.

Alles in Allem liegt mit „Aux Champs-Élysées“ wieder ein toller Paris-Krimi vor, den man genussvoll wegschmökern kann und der einen wahrlich mitnimmt in die Stadt der Liebe…

Fazit:

Subtil ausgeheckter Rachefeldzug einer betrogenen Ehefrau, wundervoll in die Stadt der Liebe transportiert. Wer Mara Ferrs Paris-Krimis noch nicht kennt, sollte sich drauf einlassen!

Bewertung: 5 von 5 Nilpferden

Danke an Mara Ferr für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Bewertung vom 17.05.2015
After passion / After Bd.1
Todd, Anna

After passion / After Bd.1


ausgezeichnet

Ooops, I did it again…

Nun, wer jetzt schon mit den Augen rollt und sich fragt, nein, nicht sie auch noch! Doch, sorry Leute, ich bin Hardin auch in die Falle gegangen ;-) Auch wenn ich mich erst fern gehalten habe, gedacht habe, ach nö, ich brauche nicht zwingend noch einen SoG-Klon… doch die Neugierde war stärker. Nachdem sooo viele sooo kontrovers sich über die Reihe ausgelassen haben, musste ich mir meine eigene Meinung bilden. Und so erstand ich den ersten Teil.

Auch wenn die Autorin wahrscheinlich nicht ganz so glücklich ist, wenn man sie so oft mit E.L. James in einem Atemzug nennt, aber das bleibt einfach nicht aus! Es geht um eine unschuldige, junge Frau, Studentin, die einem für sie vermeintlich gefährlichen Typen über den Weg läuft und lauter dumme Sachen macht, unter anderem sich auch gefühlsmäßig auf ihn einlässt, sich verliebt und einem Sexappeal erliegt.

Der Rest der Geschichte unterscheidet sich zwar, aber der Sog, dem man als Leser nicht entfliehen kann, wenn man sich einmal drauf eingelassen hat, der ist in etwa derselbe! Anders kann man sich das nicht erklären, warum 700 Seiten einfach so dahinfliegen, das Herzchen klopft, man schmunzelt, bei prickelnden Szenen auch schon mal verträumt seufzt… Doch, das ist wirklich haargenau dasselbe! Schön!

Also bitte, es darf niemand literarische Höhenflüge erwarten! Aber sich großartig unterhalten fühlen, dass darf frau (oder meinetwegen auch man!) sich gerne!

Für mich ist auf jeden Fall glasklar, dass auch die Folgebände in meiner Leseliese Platz nehmen dürfen. Ich will nämlich wissen, was Hardin noch so verbockt und ein Stückchen von seine Anziehungskraft mag ich auch spüren wollen ;) ICH stehe nämlich auf Bad Boys…

Ach ja, was die böse Kritik angeht, die ich bei einigen gelesen habe, da muss ich einfach noch kurz was zu sagen, ohne natürlich jemandem seine Meinung abzusprechen, das liegt mir fern! Bitte nehmt doch nicht alles ZU ernst! Es ist leichte Unerhaltung, ich behaupte einfach mal, dass Werbung und die knallharte Darstellung in Nachrichtensendungen unserer Jugend weitaus mehr schaden, als das „böse“ F-Wort, das in diesem Buch Verwendung findet! Es zwingt niemand irgendwen, Bücher mit Erotiktouch zu lesen, wenn es dennoch jemand macht, wundert Euch doch bitte nicht, wenn Sex darin vorkommt!

Fazit:

Für mich gute und erotische Unterhaltung, mit einem anziehende Bad Boy und einer in ihrer Unschuld zauberhaften Hauptfigur, die ich sehr gern weiter begleiten werde! Deswegen folgt auch diese

Bewertung: 5 von 5 Nilpferden

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2015
Hunter´s Moon
Strauß, Britta

Hunter´s Moon


ausgezeichnet

Inhalt:

Bitterkalter Winter im Jahr 1795. In den Rocky Mountains ist das Leben kein Zuckerschlecken und noch steht der Höhepunkt des Winters, der dunklen, kalten Jahreszeit bevor. In einem Fort haben sich einige Siedler zusammengerottet, um dies alles, die Natur, das knallharte Leben zu überstehen. Und mittendrin ist Kate. Zwischen raubeinigen Männern, die ihrem Vater –noch- treu ergeben sind, hat sie sich bisher durchgeschlagen, doch bröckelt der Schutz, den sie durch ihre Stellung als Tochter hat. Die Männer begehren mehr und mehr auf. Erst recht, als den Insassen des Forts nichts anderes übrig bleibt, als sich mit einem sagenumwobenen Krieger eines eingeborenen Volkes zu verbünden, um gegen die Bestien, die sich in den Schatten des Waldes verbergen, zu bestehen. Denn Kate und Kainah zieht es buchstäblich zueinander hin und niemand kann sagen, ob dies ein Segen oder das Verderben sowohl für die zwei selber, als auch für beide Völker ist.

Meine Meinung:

Nie war ein harscher Winter so aufregend schön!

Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich jetzt wiederhole, wo es wieder ein Buch von Britta Strauß ist, dass meine Augen zum Strahlen bringt, es ist aber so!

Begonnen hat es wieder mal damit, dass dieses Cover mich gefangen genommen hat, bevor ich überhaupt wusste, worum es geht. Das ist so ein Sinnbild für Fantasy! Die spitzen Ohren, der in die Ferne gerichtete Blick, die Farben…wundervoll! Ja, ich weiß, man sollte ein Buch wahrlich nicht nach dem Äußeren beurteilen, aber wenn beides so perfekt harmoniert, dann ist das doch ein Lob wert, oder?!

Ich begann also zu lesen und ließ mich ein, auf die brutale, harte Welt, zwischen Schnee, Männern, die vor Testosteron nicht wissen, wohin mit ihrer Kraft, derbe Witze reißen, ihre Kräfte messend und blutrünstigen Bestien, die einem Alptraum entsprungen zu sein scheinen. Mittendrin Kate. Wo ich schnell spürte, dass es Geheimnisse gab. Mit der ich mich aber unglaublich gut identifizieren konnte. Sie ist dort aufgewachsen. Ist das harte Leben, die männliche Seite des Lebens, gewohnt. Weiß sich durchzusetzen und ist doch zu einer jungen Frau herangewachsen, die dem Krieger Kainah begegnet. Die seinen Ruf sehr wohl vernommen hat und trotzdem… Ein Blick auf ihn, in seine Augen und trotz aller Gefahr, die er ausstrahlt, die ihr entgegen ströhmt, ist es um sie geschehen. Oh ja, ich kann sie wirklich verstehen. Mir würde es genauso gehen! Und ich würde mich genauso auf alles einlassen, nur um ihm nahe zu sein. Ich will jetzt nicht zu viel verraten, aber zwischen all dem Blut, was da verspritzt wird, welches den Schnee in jenem Winter tränkt ist verdammt viel Sinnlichkeit versteckt. Einfach wunderbar!

Der Stil ist wiederum sehr bildgewaltig, nimmt einen mit, lässt den Film in den eindrücklichsten Farben im Saal des Kopfkinos ablaufen, das Stampfen der Bestien dröhnt bis in die Magengrube, die Schreie gehen einem bis in tiefste Tiefen, wirklich grandios! Und ich würde mir wünschen, dass irgendjemand mit viiiel Geld mal auf die Idee kommt, nicht nur Glitzervampire (nicht falsch verstehen, ich liebe die Twilight-Saga!) filmisch umzusetzen, sondern bitte mal das Buch hier! Da ist wahnsinnig viel Potenzial für einen echten Straßenfeger!

Wer mich kennt, der weiß, dass ich eigentlich keine „Historicals“ lese, aber ab und zu gibt es solche Fantasy-Highlights, wie Hunter´s Moon, da ist die Epoche wirklich Staffage. Da geht es nur noch um das fantastische, die Mystik alter Legenden der Naturvölker, um Gefühle, die ganz tiefe Liebe und wie diese Bestandteile in Szene gesetzt werden. Von daher kann ich nur sagen, lest dieses Buch, lasst Euch mitnehmen in die Kälte und verführen von Kainahs animalischer Kraft und Kates Gefühlen. Ich verspreche, dass ich nicht übertreibe, dass es das ist, was ich beim Lesen empfunden habe und ich mir wünschen würde (wieder einmal!), dass deutschen (Fantasy)Autoren mehr Beachtung geschenkt wird.

Bewertung vom 17.05.2015
Engelskalt / Kommissar Munch Bd.1
Bjørk, Samuel

Engelskalt / Kommissar Munch Bd.1


sehr gut

Meine Meinung:
Drama Queen
Falls sich jetzt jemand fragt, wie kommt sie bloß auf diese Überschrift. Nun, das war mein Gedanke, als ich Mia Krüger begegnete und ein bisschen begleitete. Man braucht kein Psychologiestudium, um zu erkennen, dass Mia eine ganz arme Maus ist, die das aber auch bestätigt haben möchte. Wobei sie dieses Drama, zu dem sie ihr Leben macht, gar nicht nötig hätte. Wenn sie nur die Hilfe annehmen würde, die Menschen ihr angedeihen lassen wollen.
Man merkts schnell, dass neben den äußerst perfiden Morden in diesem Buch die Geschichten der Protagonisten eine große Rolle spielen. Das ist zwar nichts Neues. Aber wiederum ist es das nordisch dustere, was mich begeistert, mitgenommen hat. Mia ist eine verkrachte Existenz, durch ihre eigene Geschichte gehandicapt, steht sich selbst und ihrer Intelligenz und Gabe im Weg. Und Holger Munch, dauerpaffender Kopf der Kommission, schrullig, grantig manchmal, aber liebenswert und klug. Das sind die zwei Hauptfiguren, die uns als geschultem Leser sehr bekannt vorkommen und so den Einstieg leicht machen. Mancher könnte unken, dass da zu probaten Mitteln gegriffen wird. Ja, das stimmt, aber ist es wirklich verwerflich? Ich finde nicht. Es kann nicht jeder neue Name in der Autorenlandschaft das Rad neu erfinden! Wer das erwartet, hat echt Probleme!
Ich gehöre eher dazu, dass ich eben nicht zwingend was bahnbrechend neues erwarte. Ich möchte unterhalten werden. Mitgerissen. Geschockt auch gerne mal. Und da kommt es eben auf die Kunst an, wie jemand etwas erzählt. Streckenweise hat der Autor das bei „Engelskalt“ schon geschafft. Aber gestört wurde es durch Szenen, Kapitel, die für mich irgendwie aus der eigentlichen Geschichte gelöst wirkten. Das sollten wohl die „Ich-führe-Euch-in-die-Irre-und-lache-mir-ins-Fäustchen“-Stellen sein. Für mich zu offensichtlich. Die Kapitel, die ich meine, spielne in dieser Sektengemeinde. Haben sie wirklich etwas mit der ganzen Sache zu tun, oder soll das wirklich nur in die Irre führen. Ich verrats mal nicht. Aber gefragt habe ich mich das oft ;-) Zumindest zeigt das, dass ich dem Autor wenigstens etwas auf den Leim gegangen bin *gg*
Dann habe ich mich gefragt, ist das der Auftakt zu einer neuen Reihe? Kommt da jetzt noch mehr? Dann ist es gut gelungen. Eigentlich wollte ich Mia nämlich nicht verlassen, nachdem ich die Buchdeckel zu geschlagen habe. Mich interessiert, ob sie weiter macht oder aufgibt… Da bin ich denn mal gespannt, ob da bald was drüber zu lesen sein wird.
Ich habe mich auf dieses Buch eingelassen, weil mich zunächst das Cover gelockt hat. Immer wieder passiert es mir, dass genau diese Machart, diese Verwendung von Nadel und Faden in blutroter Farbe, mich anzieht. Was da wohl Kollege Freud zu sagen würde… Es traf sich dann, dass zwei Stellen gleichzeitig mir die Möglichkeit boten, das Buch lesen zu können, einmal das Bloggerportal von Randomhouse und dann war mir die Glücksfee auf Facebook beim lieben Arndt und seinem Astrolibrium hold, wo es ein Blind Date mit eben jenem Buch (im Sack) zu erhaschen gab. So viel Glück auf einen Haufen… Ich habe dann beschlossen, dass auch alle anderen, die sich um eben jenes Blind Date beworben haben, sich auf die Suche nach dem Täter machen dürfen und bin gespannt, wie sie die Geschichte erleben. Das andere Exemplar wurde schon weitergegeben, im Rahmen des Welttag-Gewinnspiels und auch da hoffe ich, dass der neue Besitzer seine Freude daran hat!
Kann ich es empfehlen? Schwer zu sagen! Ich denke, man erwartet bestimmte Szenarien, wenn es ein nordischer Autor ist. Es ist schon duster, aber eben nicht durch die Witterungsverhältnisse, sondern in der Geschichte selbst bedingt. Man muss geduldig sein, sich nicht ablenken lassen, sondern immer schön in der Ermittler-Spur bleiben, dann bekommt man ein spannendes Stück geboten. Und vielleicht hat der Autor ja wirklich ein Einsehen und wir dürfen noch mehr vom Ermittlerteam Munch/Krüger lesen! Ich wäre nicht böse!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.05.2015
Die Herrschaft der Masken / Elias & Laia Bd.1
Tahir, Sabaa

Die Herrschaft der Masken / Elias & Laia Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Scheidewege

Als der Verlag dazu aufrief, dass Blogger ihre Meinung zur Leseprobe kundtun sollten und damit die Chance auf ein Vorab-Exemplar von „Elias & Laia“ bekamen, da war ich mir zunächst unsicher, ob ich ich beteiligen sollte. Die Autorin kenne ich nicht, die Geschichte wusste ich zunächst nicht einzuordnen. Doch dann, dann war da dieses Cover. Herr im Himmel, diese Augen….fast hypnotisch! Und schon sehr anziehend. Und auch die Leseprobe war sehr sehr mitreißend, Neugierde weckend. Also, hab ich mich getraut, meinen Eindruck eingesandt und hatte Glück! Lübbe wählte mich aus! Vielen Dank noch einmal dafür!

Als ich anfing zu lesen dachte ich, o.k., es wird eine Liebesgeschichte, zwischen einem knallharten Angehörigen der Masken, die böse, gewalttätig, lieblos sein müssen und einem Mädchen einer unteren Schicht, den Kundigen, welches seinen geliebten Bruder befreien will und dafür sein eigenes Leben aufs Spiel setzt. Im Großen und Ganzen ist auch genau das zwischen diesen Buchdeckeln zu finden. Doch noch viel viel mehr!

Es wird nicht schwülstig. Oder gar zuckersüß. Es wird hart. Viel Blut fließt. Und das Paar, welches einem ja schon auf dem Buchdeckel präsentiert wird, Elias und Laia, das wird sich erst mal lange Zeit gar nicht finden. Oder gar zum Paar werden. Ist das Spoiler? Nein, ich denke nicht. Ich möchte eigentlich nur, dass Ihr, die Ihr Euch nun mit dem Gedanken tragt, dieses Buch zu lesen, nicht von falschen Hoffnungen treiben lasst und dann enttäuscht werdet. Sie sind schon da, Gefühle. Liebe. Aber eben auch verdammt viel Hass, unglaublich viel Gewalt, Blut, Intrigen, Verrat, Prüfungen, auch die des Herzens, der Freundschaft…also ganz viel, was einem etwas abverlangt. Kein seichter Fantasy-Spaß, den man mal so zwischendurch liest. Und ich denke, man kann genau erkennen, worauf es der Autorin ankommt, welchen Bezug sie zur Realität damit einbauen will. Und das finde ich recht ansprechend!

Manchmal habe ich gedacht, jetzt könnt so langsam aber sicher…doch dann kam eine Sequenz, die mich ganz und gar gefangen genommen hat, und die Ungeduld, das Warten auf DEN Moment trat in den Hintergrund. Geschickt gemacht hat sie das, die gute Frau Tahir!

Auch, dass die Geschichte von Zwei Seiten erzählt wird. Elias und Laia, die beiden Hauptpersonen, werden uns so ganz nahe gebracht, ihre Ängste, ihre Gefühle, auch die füreinander, sobald sie denn entstehen. Und man möchte ihnen so manches Mal etwas zurufen, den Weg aufzeigen, den sie gehen sollen. Oder dann eben beistehen, wenn es zu Kämpfen kommt. Oder einen Tipp geben, wenn sie an den schon im Titel genannten Scheidewegen stehen, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen…

Natürlich gibt es auch etwas, was mich stört! Aber nur bedingt. Da möchte ich auf das H-Wort noch mal kommen. Die Hoffnung. Ich hoffe bei DEM Ende, dass es eine Fortsetzung geben wird. Und bitte nicht erst in x Jahren! Denn ich möchte zu gerne wissen, wie es mit Elias und Laia weitergeht! Mir sind die beiden schon ans Herz gewachsen und ich wünsche mir so sehr, dass die Liebe die Dunkelheit der Kämpfe und Verluste wenigstens irgendwann vertreibt!

Fazit:

Fantasy ja, aber keine schwülstige, zuckersüße Mädchen-Traum-Story á la Cinderella, sondern streckenweise sehr hart und brutal, Mittelalter-a-like mit interessanten „Special-Effects“, die für meine Begriffe ruhig hätten stärker ausfallen können, aber trotzdem gefallen. Das alles garniert mit starken Figuren und Hoffnung, ohne die das Leben nicht lebenswert wäre! Ich würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung gäbe, da das Ende irgendwie keins ist!

Bewertung: 5 von 5 Nilpferden

Danke an Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2014
Narbenkind / Victoria Bergman Trilogie Bd.2
Sund, Erik Axl

Narbenkind / Victoria Bergman Trilogie Bd.2


sehr gut

Meine Meinung:

Narben oder doch Spuren

Mit viel Spannung erwartet stürzte ich mich in „Narbenkind“, nachdem sein Vorgänger, das „Krähenmädchen“ für mich eins DER Bücher des Jahres war. Mit Sicherheit waren nicht nur meine Erwartungen immens hoch und gleichzeitig auch die Angst, dass diese nicht erfüllt werden könnten. Vielleicht ist es doch nicht so gut, wenn Teile einer Reihe so flott hintereinander erscheinen, wie ich dachte.

Ich hatte im ersten Drittel der Story ein echtes Problem. Wo noch im 1. Band einem die furchtbarsten Dinge nur so um die Ohren flogen, waren es hier wohl dosierte Spannungsspitzen. Es gab aber dazwischen erst einmal etwas ruhigere Passagen. Die mich etwas nervten, das muss ich eingestehen. Und hinzu kam noch etwas, was mich teilweise nervte: Straßennamen! Damit wurde man in diesem Buch nahezu bombardiert! Zunächst dachte ich, hey, vielleicht hat die Erwähnung der ganzen Orte was zu bedeuten. Doch ich glaube dies nun irgendwie nicht mehr. Oder ich habs einfach nicht verstanden, das kann ja auch sein. Jedenfalls störte es mich, das in manchen Sätzen bis zu 4 Straßennamen auftauchten, schwedische wohlgemerkt. Also auch nicht unbedingt Worte, die uns sehr geläufig sind.

Im 2. Drittel war ich denn wieder mehr mit den Gedanken und dem Grauen dabei, es entwickelte sich wieder etwas und dies blieb bis zum Schluss, der mich sehr sehr angespannt zurückließ.

Ja, es gab auch beim Narbenkind wieder furchtbare Details, aber ich finde, dosierter, als im ersten Teil. Es wurde mehr Wert auf die Spurensuche gelegt, auf wichtige Indizien, in welche Richtung das Ganze sich bewegen KÖNNTE (ich habe gelünkert, was andere, die jetzt „Schattenschrei“ schon verschlungen haben, geschrieben haben, zumindest mal überflogen…) und im Nachhinein würde ich sagen, dass es im Narbenkind zwar einige hochbrisante Spitzen gibt, aber insgesamt der Spannungsbogen sich kontinuierlich bis zum Schluss aufbaut.

Man wird schockiert, belehrt, informiert und zum Voyeur bei Szenen gemacht, die man eigentlich nicht sehen will, aber eben auch unglaublich elektrisiert, sodass man gar nicht mit dem Lesen aufhören KANN!

Und genauso wenig könnte ich jetzt den letzten Teil nicht lesen. Unvorstellbar! Es ist jetzt schon irgendwie eine Qual, weil der Schattenschrei noch nicht in meiner Buchhülle liegt. Aber andererseits sind da wieder die Ängste, wie ich sie zu Beginn benannt habe…Ob das wirklich immer so gut wäre, so schnell hintereinander….

Fakt ist: Auch der 2. Teil ist mitreißend, wenn auch so ganz anders, wie der Paukenschlag von einem ersten Teil!

Fazit:

Ein fesselnder 2. Teil, der sich im Gegensatz zum 1. Teil erst entwickeln muss, aber zum Ende hin Herzklopfen verursacht und einen zwingt, den finalen Band lesen zu müssen! Dringend empfohlen ist es aber, alle 3 Teile in Reihenfolge zu lesen, da sonst die Zusammenhänge sich noch weniger bis gar nicht erschließen dürften! Auf jeden Fall ein besonderes Stück Thriller, im Kontext mit den beiden anderen Teilen gesehen und für Leute, die mitdenken, um die Ecke denken, sich vor blutigen, bösartigsten, fiesesten Details nicht scheuen und das ständige Wiederaufkommen des Themas Kindesmissbrauch gut ertragen können. Ansonsten: FINGER WEG!

Bewertung: 4 von 5 Nilpferden

Danke an den Verlag Goldmann für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.11.2014
Drecksspiel
Krist, Martin

Drecksspiel


sehr gut

Meine Meinung:

Ein dreckiges, brutales Spiel, das Leben heißt

Und wieder rief Claudia von Claudias Bücherregal auf, man könne eine Gastrezension für sie verfassen und ich konnte nicht widerstehen! „Drecksspiel“ stand schon lange auf meiner Wunschliste, ich mag den Autor und seine Art zu schreiben sehr, ich lasse mich gerne schocken, ich mag Berlin-Bücher, also habe ich mich gemeldet und sehr über das Buch im Briefkasten gefreut! Vielen Dank an dieser Stelle schon einmal!

Als ich das Buch aufschlug, sah ich zunächst eine Aufstellung der „wichtigsten“ Figuren im Buch. Oh je… es waren etliche… da bekam ich ein bisschen Angst, ob ich da noch durchsteigen würde, wenn ich lese. Also ließ ich die Liste erst mal links liegen. Das war auch glaube ich nicht schlecht! Ich blätterte dann lieber während des Lesens, wenn eine neue Figur auf der Bildfläche erschien, wieder zurück und sah mir dann erst an, welche Rolle sie spielt, oder welchen Hintergrund, welche Verbindung sie hat. Das klappte dann auch recht gut!

Wobei man schon sagen muss, das der gute Martin Krist da einen Haufen Figuren erdacht hat, die sich gegenseitig das Leben in Berlin schwer machen. Die sich meucheln, betrügen, beklauen, übelst beschimpfen, verprügeln, foltern…alles was Gott verboten hat!

Und mittendrin ein Polizist, dem man eigentlich unterm Strich nur Machtmissbrauch und massive Selbstüberschätzung unterstellen kann, Kleinstganoven, die unter dem gleichen Problem leiden und eine entführte Ehefrau mit einem Baby, der es ans Leben geht und die sich erst mal keinen Reim darauf machen kann, warum ihr Mann sie nicht endlich rettet. Tja… der treu sorgende Ehemann… Ob er wirklich SO unbedingt treu sorgend ist, das lassen wir jetzt mal so im Raume stehen.

Auf jeden Fall sollte man, wenn man zu dem „Drecksspiel“ greift, sich den Titel gleich mal ganz genau angucken. Er spricht nämlich für eine harte Gossensprache, die sich wie ein roter Faden durchs ganze Buch zieht. Sowas muss man „ab“ können, ertragen können, ohne angewidert das Gesicht zu verziehen. Ansonsten kann ich nur abraten, lasst es lieber. Es muss so sein, um das brutale in der ganzen, unglaublich komplexen Story, wirklich zu verdeutlichen. Ich konnte es gut vertragen, ließ mich mitreißen in diesen Strudel aus Gewalt, Missachtung, Respektlosigkeit und Machtspielchen. Und immer wieder stand die Gier nach Geld und Vormachtsstellungen im Vordergrund. Furchtbar, wenn man sich mal vor Augen führt, dass es zwar hier eine fiktive Story ist, aber ich bin davon überzeugt, dass es ähnlich tagtäglich auf den Straßen so zugeht, oder in diversen Etablissements… Da schüttelts einen!

Nun, daran kann man erkennen, dass der Autor den Leser erreichen kann, einen Thrill auslöst, wenn man sich drauf einlässt und sich nicht verläuft, in den Straßen von Berlin!

Fazit:

Der Titel spricht für sich, es geht dreckig zu in diesem Spiel, brutal, nicht für jedermann oder –frau geeignet, man sollte schon ein dickes Fell haben und eine sehr deftige Ausdrucksweise ertragen können. Dann allerdings hat man einen intelligenten Thriller in Händen, der einen dazu zwingt, sich selbst eine Theorie zurechtzulegen und den guten David Gross bei seiner Ermittlung am liebsten zu unterstützen!

Da es allerdings doch sehr sehr viele Figuren gibt, wo es ein paar weniger doch auch getan hätten und es leider mal wieder Berlin ist, welches als Schauplatz für wirklich schreckliche Szenen ausgewählt wurde, gibt’s ein Nilpferd Abzug, aber nichts desto trotz eine Empfehlung für Krist-Fans (oder Feige-Fans *schmunzel*), oder solche, die sich von anderen begeisterten Lesern mitreißen lassen möchten!

Bewertung: 4 von 5 Nilpferden

Danke an Claudias Bücherregal und die Ullstein-Verlage für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Bewertung vom 28.09.2014
Das Haus der vergessenen Bücher
Morley, Christopher

Das Haus der vergessenen Bücher


ausgezeichnet

Der Spezialauftrag

Jeder von uns Agenten in der SoKo-Buch (https://www.facebook.com/groups/SoKoAkademiemorde/)war gehalten, sich einem bestimmten Thema oder besser einem bestimmten Fallbereich zu widmen. In einem geheimen, eiligst einberufenen Meeting soufflierte mein Bauchgefühl mir, dass ich mich für die Figur der Titania Chapman entscheiden solle. Aus mir bis dato unerfindlichen Gründen… Und so ist meine Darstellung der Ereignisse lang nicht das ganze Bild. Dieses erschließt sich erst, wenn man alle unsere Ergebnisse zusammen betrachtet.

Name: Titania Chapman
Alter: 19 Jahre
Status: Auszubildende, bildhübsch, wissbegierig

Und so ließ ich mich fallen, ließ die Zeitmaschine ihre Arbeit tun, landete im Jahre 1919, öffnete die Tür zur Buchhandlung in der es spukt und schritt durch wabernde Tabakschwaden durch Regale, die die Geister der enthaltenen Bücher für jeden frei ließen, die danach dürsteten.

Immer dabei: Mein SoKo-Buch, in dem ich meine Erkenntnisse festhalten wollte, ein Diktiergerät wäre aufgefallen, denn immerhin katapultiert mich dieser Fall fast 100 Jahre in die Vergangenheit! Und glaubt mir, dieser Fall machte viele viele Notizen notwendig! Wobei ich es irgendwann aufgab, Zitate des Roger Mifflin zu notieren, da das ganze Buch daraus zu bestehen scheint, aus kleinen süffisanten Weisheiten, die auf den ersten Blick ein Schmunzeln verursachen und auf den zweiten sehr nachdenklich machen und doch so viel Wahrheit in sich tragen.

Zunächst trat mein Zielobjekt doch noch nicht in Erscheinung. Aber ich konnte mir ein Bild der Situation machen, in die Titania, 19 Jahre jung, Tochter eines gutsituierten Unternehmers, der zudem mit Roger Mifflin im „Maiskolbenclub“ Mitglied ist, demnächst einziehen und eine Ausbildung beginnen soll. Zunächst fragt man sich wirklich, was hat ihr Vater sich nur dabei gedacht. Und es wird auch nicht besser, als ein ganz bestimmtes Buch verschwindet, wieder auftaucht, wieder verschwindet, ausgetauscht wird… Sehr seltsam alles. Und da soll die zarte, unbedarfte Titania zur Erbauung geschickt werden. Ich war zunächst wirklich gehalten, zu intervenieren, das konnte man doch nicht zulassen, also wirklich… Doch dann konnte ich, ganz heimlich und verstohlen, mir immer und immer mehr einen Einblick in das recht kuriose Leben und Wirken des Roger Mifflin und seiner Frau verschaffen, die soviel Herz und Liebe an den Tag legen und dass nicht nur für die literarischen Schätze, die sich in ihrer kleinen, urigen Buchhandlung befinden! Oh nein! Menschen werden bei ihnen mindestens genauso liebevoll aufgenommen. Ich habe es selbst erlebt!
Nicht nur mein Zielobjekt, Titania wurde von Mrs. und Mr. Mifflin wie ein eigenes Kind mit offenen Armen empfangen, nein, auch der junge Werbemann Aubry Gilbert, der junge Held, der sich unglaublich charmant-naiv und doch so kühn nicht nur in die Herzen der Leser stiehlt.

Als Titania dann die Bühne dieser unglaublichen Geschichte betritt, ist es, als seien alle Scheinwerfer, die man aufbieten kann, nur auf sie gerichtet. So eine strahlende, blühende Erscheinung… Auch ich war geblendet, habe sie in der gleichen Sekunde in mein Herz geschlossen und wollte nichts mehr, als sie schützen und hoffte inständig, dass ihr in diesem kleinen Haus dort nichts geschieht. Denn vergessen wir nicht, der Ursprung, dass wir uns dieses Falls überhaupt erst annahmen, ist ein Kriminalfall! Bücher verschwinden! Und vielleicht sind auch Menschenleben bedroht! Gar Titanias selbst!

Und so machte ich meinem Namen alle Ehre und verfolgte jeden der Schritte, die Titania durch das Haus der vergessenen Bücher, die eigentlich nicht gänzlich vergessen sind, wo doch Mr. Mifflin sie hütet, wie seine größten Schätze, getan hat und hoffe für die Bösewichte in diesem Fall, dass sie ihre Finger von der jungen Frau lassen.

Nun, ob es mir gelungen ist? Das ist leider leider bisher Top Secret, Ihr wisst schon, laufende Ermittlungen, nichts an die Presse geben und so…

Bewertung vom 28.09.2014
Die Lust des Bösen
Negra, Cassandra

Die Lust des Bösen


sehr gut

Keine leichte Kost!
Dies muss ich statt als Fazit, gleich zu Beginn los werden: Wer sich für dieses Buch entscheidet, muss sich darüber im Klaren sein, dass er hier kein 08/15-Thrillerchen in Händen hält, den man mal eben so liest, ohne groß nachzudenken, quasi als nichtssagendes Häppchen. Das wird nicht funktionieren.
Allein die Geschichte um den Fahrer(jawohl, nicht Führer!)-Bunker habe ich als hochinteressant empfunden. Ich wusste bis dato nicht mal, dass es ihn gibt! Und da behaupte ich doch immer, dass mein Mann und ich schon fast alle Hintergrundberichte, Reportagen oder Dokus über das Thema Hitler und alles, was es dazu gibt, gesehen zu haben. Und dann…nun… es ist doch toll, wenn ein Buch einem noch etwas offenbart, womit man gar nicht rechnet. Wissen, dass einen auch jenseits des Unterhaltungspfad noch mitnehmen kann.
Da wir in Zeiten von Google leben, habe ich genau dort mal gesucht und bin fündig geworden. Wer also auch Interesse an dem Thema hat, bitte sehr, auf der Seite „Berliner Unterwelten“ http://berliner-unterwelten.de/fahrerbunker.479.0.html gibt es einiges wissenswertes zu entdecken! Wenn man dann nicht nur das geschriebene Wort, sondern die Örtlichkeiten mal vor Augen hatte, dann denke ich, dass einem an bestimmten Stellen auch eine Gänsehaut überkommt!
Zur Geschichte hinter der Geschichte sei damit erst mal alles gesagt, sie ist nicht einfach, man muss schon mitdenken, vielleicht auch etwas Wissen schon mitbringen, da es einen Teil der Story nun mal ausmacht. Und man muss die Bereitschaft haben, sich damit auseinanderzusetzen und darf sich nicht ablenken lassen. Die Gefahr besteht leider auch!
Es fängt alles auch wirklich wie ein „normaler“ Thriller an. Man lernt die Figur Lea kennen, mit ihrem Motorrad und wie sie so tickt. Tough, jung, wissbegierig, eine Frau, wie ich sie mag! Kein kleines Weibchen, dass männliche Hilfe nötig hat. Auch wenn sie natürlich vor dem Antritt ihres Jobs nervös ist. Wer wäre das nicht! Aber sie schlägt sich gut.
Und dann wird sie gleich mit einem Mord konfrontiert, der auch ihrem Magen einiges abverlangt. Aber dem des Lesers auch! Also gleich noch eine Warnung. Es wird niemand geschont, wenn die Auffindesituation der Opfer beschrieben wird. Wenn ich die Augen geschlossen habe, sah ich es vor mir. Nun, mich interessiert allerdings auch so was und schockt mich nicht zwingend…
Und dann tritt Jack auf. Jack haut Lea ja offensichtlich um. Die Erotik springt einen förmlich an. Und ich muss sagen, ich habe nicht in diesem Buch damit gerechnet!!! Ganz klar, da kommt einiges dann sehr klar ans Tageslicht, wo man sagen sollte, kein Buch für Jugendliche! Zumindest sehe ich das so! Ich war wie schon gesagt, einfach nur überrascht, aber nicht negativ! Es passte gut dazu, in welchen Konflikt es Lea stürzt, als der Verdacht auf ihren Liebhaber, der ja nun mal der Spitzenmann einer „rechten“ Partei ist, fällt. Da kann man sich gut vorstellen, welchen Gewissenskonflikt das bei ihr auslöst. Und wie schwer es sein muss für sie, sich der Anziehungskraft dieses ganzen Kerls zu entziehen. Ich möchte da nicht mit ihr tauschen!
Die Geschichte birgt also einiges an explosivem Material, ist so voll mit Spannung an allen möglichen Ecken und Kanten, dass es wirklich keine Story ist, die sich zwischen ein paar Zeilen abhandeln lässt. Aber ich möchte einfach nicht zu viel der Geschichte wegnehmen, nur eben vermitteln, dass es ein komplexes Buch ist, kein leicht dahin geschriebener Thriller, den man zum Abschalten nutzen kann oder zwischen „Suppe und Kartoffeln“ lesen sollte, dann bekommt man garantiert nur die Hälfte mit!

Fazit:
Nichts für Leute, die „mal eben“ was lesen wollen, keine leichte Lektüre. Viel eher in einem harten Thriller verpackte Geschichte, die einem eine Gänsehaut verursacht und Interesse an mehr weckt, erwachsen, ohne romantisches Getue, dazu noch in einer Stadt angesiedelt, die sowieso schon ein Hexenkessel ist, also ein perfekt gewählter Ort!

Bewertung vom 24.08.2014
Die Akademiemorde
Olczak, Martin

Die Akademiemorde


ausgezeichnet

Auf den Spuren der Geschichte und eines Mörders

Das Buch als solches wurde mir schmackhaft gemacht über den guten Arndt vom Blog http://astrolibrium.wordpress.com/. Und ich war nicht allein! Es begab sich dann, dass auf Facebook ein ganzer Trupp zusammenfand, der dann zur „SoKo Akademiemorde“ avancierte. In dieser SoKo wollten wir den Fall lösen, gemeinsam, anschaulich, tatkräftig. Und es war ein tolles Erlebnis! Es war eine Lese-Erleben, wie man es so schnell nirgends findet und was das Buch noch mal zu etwas besonderem machte.

Da gab es ein Video, welches die im Buch genannte Waffe näher bringt, da werden Personen im Buch in die Realität katapultiert und man kann ihr Leben bei Wikipedia verfolgen… Das nennt man dann wohl interaktives Lesen und Ermitteln! Denn ganz nebenbei, bei allem Spaß, hat die Geschichte uns alle gleichermaßen in den Bann gezogen!

Die Morde sind bemerkenswert inszeniert, der Mörder erscheint in einer bestimmten Verkleidung, die Mordwaffe hat eine bestimmte Bedeutung und alles ist in der Geschichte verankert –in der fiktiven des Romans und in der Geschichte des Nobelpreises für Literatur-. Diese Verknüpfung lässt einem schon mal wirklich in Ermittlereifer verfallen, das Gefühl ist ein anderes, wenn man Google bemühen kann, um eine Figur aus einem Roman zu durchleuchten..

Der Stil ist leicht lesbar, man kann gut folgen, es bedarf keiner großen Erläuterungen. Dadurch, dass Szenen bildhaft beschrieben werden, ohne überfrachtet zu sein, ist man in Stockholm dabei, dringt mit in die Akademie ein, ist in dem Antiquariat (das eine nicht unwichtige Rolle spielt!) und sieht die Figuren vor sich. Und selbst die zarte Liebesgeschichte, die nur so dahingehaucht wird, ist passend und wirkt nicht deplaziert.

Die Protagonisten, allen voran Claudia Rodriguez, taff, eine coole Polizistin, die sich nichts vormachen lässt, sind sehr schön dargestellt, auch sie kann man im Kopfkino lebendig werden lassen und vor sich sehen. Ich würde mich auch ehrlich gesagt freuen, wenn ich sie noch mal wieder sehen dürfte…

Wie schon gesagt, die Geschichte lässt sich leicht verfolgen, es ist kein Hänger zu merken, man möchte wissen, was denn nun hinter allem steckt und wer vor allem! Etwas fantastisch mutet dann das Ende an, aber das ist kein wirklicher Kritikpunkt 

Ich habe nur eine Sache, die mir wirklich durchweg etwas Stirnrunzeln verursacht hat: Ab und zu driften gewisse Personen in die Fäkalsprache ab und benutzen Wörter….die ich einfach in diesem Buch nicht erwartet hätte. Nett umschrieben. Ich fand, das passt einfach nicht, weil dieses Buch für mich zu der intelligenten Fraktion gehört. Da finde ich es einfach unpassend, wenn da auf einmal jemand das Wort „Arsch“ (Verzeihung) in den Raum blökt. Wisst Ihr, was ich meine?

Das war es aber auch schon! An Kritikpunkten meine ich!

Erwähnen möchte ich noch das Cover. Ist schon sehr interessant, diese Schlüssel in den Etagen, das mutet fast wie in einem alten Gasthaus an. Die unterschiedlichen Schlüssel könnten die unterschiedlichen Facetten der Literatur darstellen oder auch der Preisträger? Man weiß es nicht! Aber ich mochte es von Anfang an 

Der Autor war bis jetzt für mich ein unbeschriebenes Blatt, aber ich hoffe wirklich, dass er Claudia Rodriguez vielleicht noch eine Chance gibt, in einem weiteren Buch ihre herausragenden Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Fazit:

Ein außergewöhnlicher Krimi/Thriller, der ohne Effekthascherei seine Leser in den Bann ziehen kann. Intelligent, ohne viel Splatter und ohne viel Kawumm oder Verfolgungsjagden, aber mit viel Wissen zur Geschichte subtil verpackt in einem spannenden Kriminalfall.

Bewertung: 5 von 5 Nilpferden

Danke an btb. für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

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