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aebbies.buechertruhe

Bewertungen

Insgesamt 979 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2024
Die Königin
Conrad, Sebastian

Die Königin


ausgezeichnet

In seinem Buch "Die Königin" erklärt der Autor Sebastian Conrad die große Anziehungskraft der Büste der Nofretete, die im Neuen Museum in Berlin die Besucher verzaubert. Er spannt dabei einen weiten Bogen von ihrer Entdeckung im Jahr 1912 bis in die heutige Zeit. Der Leser staunt nicht schlecht, wenn er erfährt, wer sich alles in ihrem Glanz sonnen möchte. Die Strahlkraft der Königin vom Nil geht bis in die Kreise der heutigen Popgrößen, die sich gern mit ihr vergleichen möchten. Deshalb ist die Frage nicht unerheblich, wem dieses Kunstwerk nun gehört. Als sie im Jahr 1912 aus den Trümmern von Tell el-Amarna geborgen wurde, war für den Ausgräber Ludwig Borchardt klar, daß sie nach Berlin zum Sponsor der Grabung James Simon gehen muß. Wie auch immer es ihm gelungen ist, die Ägypter zu überzeugen, mag ein Geheimnis bleiben. Daß sie den Wert der Büste unterschätzt haben, kann man annehmen. Daß sie ihren Fehler berichtigen wollen, ist logisch. Sebastian Conrad verhält sich in der Frage der Rückgabe auffallend neutral. Mir fiel es beim Lesen dieses Buches zunehmend schwer, neutral zu bleiben.
Das Buch ist sehr wissenschaftlich geschrieben. Es beinhaltet viele interessante Fotos, die zum Teil sehr alt sind. Man kann mit Recht sagen, daß dieses Buch liebevoll gestaltet wurde. Wer sich für die Geschichten um Nofretete interessiert, findet hier alles, was man wissen sollte.

Bewertung vom 28.02.2024
Die Burg
Poznanski, Ursula

Die Burg


ausgezeichnet

Milliardär Nevio hat sehr viel Geld in die verfallene Burg Greiffenau gesteckt, um die Geheimgänge, Gruften und Verliese zu einer Escape - Welt auszubauen. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz wird das Spiel auf jede Gruppe individuell angepaßt. Egal, was sich die Spieler wünschen, Burg Greiffenau verwandelt sich in diese Welt. Nevio lädt eine Gruppe von Experten ein, sein Werk zu testen. Doch die KI führt schon längst ein Eigenleben und spielt das Spiel nach ihren Wünschen - ein Happy End wünscht KI sich nicht...

Mit "Die Burg" entführt Ursula Poznanski ihre Leser in eine Welt, in der die KI einem das Fürchten lehrt. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Von Seiten der Spieler begleitet man hauptsächlich Maxim, mit Alissa erlebt man die Geschehnisse hinter der Kulisse Greiffenaus. Dieser Handlungsort einer alten Burg hat mich magisch in seinen Bann gezogen. Ursula Poznanski fängt die düstere Atmosphäre so ein, daß man automatisch Gänsehaut bekommt. Gemischt mit Fantasy erzeugt sie dadurch eine unheimliche Spannung. Die Vorstellung, einer KI ausgeliefert zu sein, empfand ich als extrem schrecklich. Die von ihr erzeugte Welt, in der man auf unheimliche Orte trifft, kämpfen und verschlüsselte Nachrichten lösen und stets auf der Hut sein muß, um diesem Labyrinth zu entkommen, fesselt und läßt den Leser nicht mehr los. Dieses Buch unterhält nicht nur sehr gut, es regt auch zum Nachdenken an, welche Gefahren durch KI entstehen können.
Wer "Erebos" gern gelesen hat, wird "Die Burg" lieben!

Bewertung vom 27.02.2024
Küstenkiller
Meckelmann, Heike

Küstenkiller


ausgezeichnet

Einen Monat nachdem in Hohwacht die brutal zugerichtete Leiche der Studentin Elin Petersen in ihrer Wohnung gefunden wurde, gibt es erneut eine Leiche. Diesmal liegt die Schülerin Olivia Meindorf erdrosselt in einem Salzwasserbiotop auf dem Heiligenhafener Graswarder. Die Kommissare Westermann und Hartwig suchen noch nach einer Verbindung zwischen den Morden, als auf Fehmarn die Kellnerin Jolin Petrov spurlos verschwindet. Die Zeit läuft ihnen davon. Als die Miss Marple von Fehmarn, Charlotte Hagedorn, für eine Zeitung einen Bericht über Liebesschlösser in der Umgebung schreibt, entdeckt sie auf ihren Bildern einen entscheidenden Hinweis. Doch damit kommt sie dem Täter viel zu nahe...

Der 9. Fall für das Team Westermann und Hartwig trägt den Titel "Küstenkiller". Doch diesmal ist das Team eigentlich gar kein Team, denn Heike Meckelmann läßt Hartwig diesmal privat sehr leiden, so daß Hartwig zwischenzeitlich nicht er selbst ist und für Westermann keine Hilfe mehr darstellt. Hier habe ich mit beiden richtig mitgelitten und hatte nur einen Wunsch - daß ihre alte Freundschaft wieder erstarkt und Hartwig aus seinem persönlichen Abgrund herausfindet. Diesmal hat Heike Meckelmann ihren Krimi rund um das Thema Internet gerankt. Das hier beleuchtete Problem wird leider immer aktueller und sie macht durch diesen Krimi deutlich auf die möglichen Gefahren aufmerksam. Ich fand es erschreckend, wie leichtsinnig manche Frauen diesbezüglich sind. Neben der immens hohen Spannung punktet dieser Krimi mit ein wenig Humor, denn Heike Meckelmann nimmt hier z. B. die Menge der auf Fehmarn spielenden Krimis aufs Korn (an denen sie ja zum überwiegenden Teil mitverantwortlich ist). Außerdem hatte ich den Eindruck, daß sie bei der Gestaltung des Kriminalbiologen Joshua Santan Mark Benecke als Vorbild hatte, was mir gut gefallen hat. Besonders gelungen empfand ich die Einflechtung typisch norddeutscher Redensarten und Ausdrücke. Dies hat bei mir ganz viel zum Wohlfühlen in diesem Krimi beigetragen. Dazu die wunderbaren bildhaften Beschreibungen dieser herrlichen Region - da fühlte ich mich direkt vor Ort und konnte mit Charlotte und Westermann an Schauplätzen ermitteln, die ich direkt vor Augen sah und die mir sehr bekannt vorkamen!

Diesen Krimi habe ich, wie bisher jeden Krimi von Heike Meckelmann, mit Begeisterung gelesen!

Bewertung vom 25.02.2024
Schwestern in einem anderen Leben
Wünsche, Christiane

Schwestern in einem anderen Leben


ausgezeichnet

Im Sommer 1976 genießen Rebecca und ihre Schwestern Ruth und Miriam die Sommerferien. Besonders für die 16jährige Rebecca ist es eine aufregende Zeit, denn sie verliebt sich in Ulf. In der Familie war Rebecca schon immer die Rebellin, doch in letzter Zeit ist es noch schlimmer geworden. Sie will ihr Freiheit um jeden Preis auskosten. Doch dann kommt es zu einem Ereignis, das die Situation eskalieren läßt.

Sommer 2023: Rosi lebt einsam in ihrer kleinen Wohnung. Trotzdem ist sie mit ihrem Leben nicht unzufrieden. Sie hat viel erlebt und kann auf ein aufregendes Leben zurückblicken. Im Laufe der Zeit hat sie viele Freunde gefunden, nur eine Familie hat sie nicht. Da unterbricht eine Meldung in den Nachrichten ihre beschauliche Ruhe. In Rosi kommen alte Erinnerungen wieder hoch. Sie stellt sich die Frage, ob sie den Mut haben soll, sich ihrer Vergangenheit zu stellen.

Mit "Schwestern in einem anderen Leben" hat Christiane Wünsche ein ganz besonderes Buch geschrieben. Die Geschichte ist nicht gerade leicht wegzustecken. Es spricht für die Feinfühligkeir der Autorin, daß sie vorweg auf ihr Nachwort hinweist, um ihre Leser vor "evtl. belastenden Themen" zu warnen. Christiane Wünsche versteht es ausgezeichnet, sich in ihre Romanfiguren hineinzuversetzen. Sie werden bei ihr zu echten Menschen und handeln auch so. Dadurch denkt man beim Lesen ganz oft: Genau das hätte ich auch getan. Die Geschichte zeigt ganz eindeutig, wie eine Entscheidung, egal ob richtig oder falsch, ein ganzes Leben beeinflußt. Und nicht nur das eigene Leben, sondern auch das Leben von vielen anderen Menschen. Man kommt nicht umhin, darüber nachzudenken, wer nun die Schuld an dieser ganzen Misere hatte. Zu einem endgültigen Ergebnis wird man wohl nicht kommen, denn es kam zu viel zusammen.

Ich kann dieses Buch jedem ans Herz legen, der bereit ist, sich auch einmal etwas tiefgründiger unterhalten zu lassen.

Bewertung vom 25.02.2024
Mein wunderbarer Topfgarten
Ullmann, Tina

Mein wunderbarer Topfgarten


ausgezeichnet

In ihrem Buch "Mein wunderbarer Topfgarten" zeigt Tina Ullmann, wie man aus dem kleinsten Balkon eine grüne Oase machen kann. Dabei beginnt sie ganz am Anfang und erläutert zunächst, was man alles benötigt und worauf man beim Kauf von Substrat, Kübeln und Töpfen und praktischen Helfern achten muß. Sie gibt Ratschläge für richtiges Gießen, Pflanzenschnitt und dem Überwintern der geliebten Pflanzen. Tina Ullmann bringt dem Leser die verschiedensten Pflanzen nahe, die sich mit wenig Platz pflegen lassen. Dies hört nicht bei Blumen auf - im Gegenteil. Denn es lassen sich auch prima Stauden, Zwiebelpflanzen, Kräuter und Obstbäume in Kübeln pflegen. Hier bekommt man wunderbar leicht erklärte Pflegetips zu den einzelnen Pflanzen und lernt, welche Gattungen sich gut zusammen pflegen lassen. Gut gefallen mir die Abschnitte, in denen je nach Jahreszeit erläutert wird, was gerade blüht, was zu tun ist und wie sich der Topfgarten entwickelt. Behandelt werden auch Themen wie insektenfreundliche Pflanzen, Nachhaltigkeit sowie Schädlinge und ihre Bekämpfung. Diese vielseitigen Themen erläutert Tina Ullmann auf sehr lockere und leicht verständliche Art, so daß man kein Gartenprofi sein muß, um hier alles zu verstehen. Ihre Tips sind leicht umsetzbar und sowohl auf einem kleinen Balkon, als auch im Garten, umsetzbar. Die Fotos, die dieses Buch schmücken, verdeutlichen, was alles möglich ist und leiten den Leser an, Tina Ullmann nachzueifern. Denn man sieht hier Pflanzbeispiele, bei denen wirklich für jeden etwas dabei ist - egal wieviel Platz und Budget vorhanden ist!

Bewertung vom 24.02.2024
Zornige Flut / Liv Lammers Bd.7
Weiß, Sabine

Zornige Flut / Liv Lammers Bd.7


ausgezeichnet

Kriminalkommissarin Liv Lammers ist nach einem Brand in ihrem Haus gerade erst wieder in den Dienst zurückgekehrt, als einer ihrer Kollegen in einer Fastenklinik in Archsum einen menschlichen Schädel im Aquarium findet. Obwohl die Verletzungen auf einen gewaltsamen Tod schließen lassen, ist es fast nicht möglich, den Schädel einem Vermißtenfall zuzuordnen. Möglich wäre es, daß es sich um einen bekannten Sylter Galeristen handelt, der sich seit Monaten nicht mehr bei seinen Freunden gemeldet hat. Während Liv in diesem Fall ermittelt, entgeht sie nur knapp einem nächsten Unfall. Es stellt sich die Frage, ob hier jemand die Aufklärung des Falles verhindern will oder ob es jemand auf Livs Leben abgesehen hat.

Sabine Weiss läßt Liv Lammers in "Zornige Flut" nun zum siebten Mal ermitteln. Es ist immer wieder schön, wenn man mit der sympathischen Liv ermitteln kann. Sie, sowie alle anderen wiederkehrenden Charaktere dieser Serie, sind mir aufgrund ihrer authentischen Art im Laufe der Jahre sehr ans Herz gewachsen. Man teilt mit ihnen Höhen und Tiefen, nimmt richtig an ihrem Leben teil. Dabei schafft es die Autorin perfekt, Privatleben und Kriminalfall im Gleichgewicht zu halten. Dies gefällt mir immer sehr gut, denn auf diese Art und Weise hält man den Bezug zu den Charakteren, ohne daß die Spannung verloren geht. Sabine Weiss erschafft von Beginn an einen hohen Spannungsbogen, der bis zum Schluß sein Level hält. In diesem Buch erlebt man norddeutsches Flair in Perfektion. Man erlebt die Schönheit der Insel Sylt und stolpert immer wieder über typisch norddeutsche Begriffe und Redensarten. Dies schafft Regionalität.

Sabine Weiss hat hier bewiesen, daß eine Serie auch über mehrere Bände hin sehr spannend bleiben kann!

Bewertung vom 21.02.2024
Das Land der verlorenen Götter
Ümit, Ahmet

Das Land der verlorenen Götter


sehr gut

Hauptkommissarin Yildiz Karasu und ihr Kollege Tobias Becker aus Berlin haben schon viel gesehen, doch der Mordfall zu dem sie gerufen werden ist an Grausamkeit nicht zu überbieten. Vor einem riesigen Bild des Zeus liegt der junge Maler. Er wurde erstochen. Ihm wurde sein Herz aus der Brust entnommen und in seine Hände gelegt. Die Ermittlungen gehen zunächst in alle Richtungen, doch als es noch zu weiteren Morden dieser grausamen Art kommt, führen die Spuren zum Pergamon - Museum und dem berühmten Altar. Die Familie des ersten Opfers ist in ganz besonderer Weise mit der Geschichte des Pergamon - Altares verbunden. Bei den Nachforschungen kommen Geheimnisse ans Tageslicht, die die Ermittler in Staunen versetzen. Sie müssen bis nach Bergamo in Anatolien reisen, um den Fall zu lösen.

"Das Land der verlorenen Götter" von Ahmet Ümit ist ein ganz spezielles Buch. Es wird als Krimi angekündigt, ist aber mehr als das. Ich möchte es in vier Kategorien einteilen. Zuerst natürlich der Krimi. Der Fall ist enorm spannend und nicht alltäglich. Die Ermittler sind sympathisch, denn sie agieren sehr menschlich. Sie treten nicht als Superhelden auf und machen auch einmal Fehler. Als zwetes sind die Geschichten aus der griechischen Mythologie, erzählt von Zeus persönlich. Diese Geschichten bringen die Götterwelt der alten Griechen nahe. Man ist fasziniert, ob man will oder nicht. Drittens ist da die Entdeckung des Pergamon- Altares. Diese Geschichte wird sehr detailgenau erzählt und ist für alle, die sich etwas für Archäologie interessieren, äußerst spannend. Die vierte Sparte ist die Darstellung Deutschlands aus Sicht der hier lebenden Türken. Das habe ich mit Interesse gelesen, obwohl ich damit nicht immer einverstanden war. Die Schilderung war mir zu einseitig negativ. Wer also Lust auf dieses Buch bekommen hat - es lohnt sich!

Bewertung vom 21.02.2024
Dunkle Schluchten / Kommissarin Irmi Mangold Bd.14
Förg, Nicola

Dunkle Schluchten / Kommissarin Irmi Mangold Bd.14


ausgezeichnet

Irmi Mangold und ihr Freund Fridtjof Hase verbringen ihren Urlaub am Lago Maggiore. Alles könnte so schön sein - wäre da nicht plötzlich die Leiche des Oberammergauer Restaurators Hannes Vogl. Sein Auftraggeber ist kein geringerer als ein Großindustrieller aus Garmisch, der sein Geld mit Eiern und Geflügel verdient. In seiner Villa in Cannobio könnte ein Fresko verborgen sein, was als Mordmotiv geeignet wäre. Irmi ermittelt wieder und wittert noch ganz andere Dinge...

Irmi Mangold ist nun in ihrem 14. Fall auf Mörderjagd. Auch in "Dunkle Schluchten" nimmt sich Nicola Förg Themen des Tier- und Naturschutzes an. Diesmal widmet sie sich der Tierhaltung und den dazugehörigen Gesetzen, durchleuchtet sie und bringt sie in ihre Krimihandlung so ein, daß wirklich jeder merkt, wie der Verbraucher geblendet wird. Dies macht sie so geschickt, daß man nie das Gefühl hat, daß man hier mit erhobenem Zeigefinger belehrt würde. Sie vermittelt ihr Hintergrundwissen auf ruhige, nicht reißerische Art. Neben den sehr ernsten Themen brillieren die Krimis von Nicola Förg durch ihre traumhaften Schauplätze. Hier kann man richtig ins Schwärmen geraten. Ihre Beschreibungen sind so wunderschön und bildhaft, daß ein klares Bild vor Augen entsteht. Auch ihre Charaktere hat Sie wieder sehr liebevoll ausgeschmückt, so daß man sich in sie hineinversetzen kann und mit ihnen fühlt. Ihre Stimmungen werden perfekt vermittelt. Dabei verliert die Autorin nie den eigentlichen Mord aus den Augen. Man wird von diesem spannenden Fall förmlich aufgesogen, verfolgt diverse Spuren, findet immer neue Ungereimtheiten und muß fast zwanghaft immer weiterlesen.

Auch dieser Fall hat mich rundum begeistert!

Bewertung vom 19.02.2024
Der Mondmann - Rote Spur
Haskin, Fynn

Der Mondmann - Rote Spur


ausgezeichnet

Die Kopenhagener Polizei steht vor einem Rätsel: In welchem Zusammenhang stehen die Opfer einer brutalen Mordserie? Kommissar Jens Lerby untersucht diesen Fall, doch ihm werden die Ermittlungen entzogen. Offenbar wurde dies von einflussreichen Parteien veranlaßt, die kein Interesse an der Auflösung haben. Doch Lerby gibt nicht auf und er findet heraus, daß es bei diesem Fall eine Verbindung zur Kultur der Inuit gibt. Lerby macht sich auf nach Grönland.

Fynn Haskin schickt seinen sympathischen Kommissar Jens Lerby in seinem zweiten Thriller "Der Mondmann - Rote Spur" erneut nach Grönland. Auch hier findet man sich in der faszinierenden Welt der Inuit wieder. Ihre Kultur wird hier richtig gut beschrieben. Man erlebt Mythologie und Übersinnliches hautnah und erfährt viel über das Leben der Inuits. So etwas gefällt mir immer sehr und macht für mich den Reiz dieser Serie aus. Dies und die faszinierende Landschaft Grönlands ergibt ein außergewöhnliches Setting. Jens Lerby ist ein richtiger Sympathieträger, der sich nichts vorschreiben läßt. Er ist mit seiner speziellen Art, die nicht rund ist sondern über Ecken und Kanten verfügt, absolut authentisch. Der Fall selbst ist wieder richtig spannend und läßt den Leser nicht mehr los, zu außergewöhnlich ist dann auch die Lösung. Fynn Haskin verfügt über einen Schreibstil, der sehr gut und flüssig zu lesen ist und einfach mitnimmt in die Handlung.

Bewertung vom 18.02.2024
Wolfsgier
Korn, Max

Wolfsgier


weniger gut

Simon und Maggie machen sich mit dem Wohnmobil auf in den Urlaub im Bayrischen Wald. Doch sie werden durch einen Wildunfall aufgehalten - ein Wolf ist ihnen vor das Wohnmobil gelaufen, der Wolf ist tot und der Scheinwerfer kaputt. Sie wollen den Unfall melden, fahren dafür in das kleine Dorf Heindlsäge. Als Simon mit den örtlichen Polizisten zur Unfallstelle zurückkehrt, finden sie statt des Wolfes eine tote nackte Frau. Als auch der Mechaniker, der sich um das Wohnmobil kümmern soll, immer mysteriöser wird, ahnen Simon und Maggie, daß sie dieses Dorf so schnell nicht verlassen werden. Als auch Maggie spurlos verschwindet, beginnt Simon eine gefährliche Suche nach ihr.

Max Korn startet seinen Thriller "Wolfsgier" sehr vielversprechend. Der Unfall, das Verschwinden des toten Wolfes und die plötzlich vorhandene weibliche Leiche erzeugen mysteriöse Spannung. Leider wird diese Spannung nicht gehalten. Denn je weiter die Handlung fortschreitet, desto abstruser und wirrer wird es. Simon tappt so dermaßen blind von einer gefährlichlichen Situation zur nächsten, daß ich mich gefragt habe, wie blöd er eigentlich ist. Er kassiert nebenbei noch so viel Prügel und Verletzungen, daß es wundert, daß er sich überhaupt noch bewegen kann. Das Dorf scheint wohl auch nur aus sieben undurchsichtigen Personen zu bestehen, die alle zunächst unter einer Decke zu stecken scheinen und massive Geheimnisse haben. Dazu kommen dann noch ein tschechischer Zuhälter mit seinem Türsteher und einer "angestellten Dame", die ebenfalls etwas zu verstecken haben. Also sympathische Charaktere sucht man hier vergeblich. Die Handlung war für mich schon arg verworren. Maggie, die plötzlich über tierische Instinkte verfügt (warum das so ist bleibt ein Geheimnis) und die ganzen Verstrickungen sorgten für Verwirrung. Ein Lichtblick war die Oma des Gastwirtes, denn sie sorgte für einen unheimlichen Touch.