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Kerry
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Berlin
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ich blogge auch: www.lesendes-katzenpersonal.blogspot.com

Bewertungen

Insgesamt 1055 Bewertungen
Bewertung vom 01.01.2017
Menschenkind / Black Dagger Bd.7
Ward, J. R.

Menschenkind / Black Dagger Bd.7


sehr gut

Bis vor einem Jahr führte Butch O´Neal das Leben eines ganz normalen Cops, wenn er auch zur härteren Sorte gehörte. Eine Autobombe vor einem Nachtclub veränderte jedoch alles, denn seitdem musste er erkennen, dass es noch andere Wesen auf der Erde gibt, als nur die Menschen. Er hat den Polizeidienst quittiert und Vampire, insbesondere die Brüder der Black-Dagger-Bruderschaft, zählen mittlerweile zu seinen Freunden. Mit ihnen kämpft er gegen die Lesser, die die Vernichtung der Bruderschaft anstreben. Doch nicht nur seine Freunde sind Vampire, auch die Frau, die sein Herz im Sturm erobert hat, ist eine Vampirin, sogar eine Aristokratin.

Marissa ist die Frau, für die Butchs Herz schlägt, doch sie und Butch trennt noch so viel mehr, als nur seine Menschlichkeit. Vor nicht allzu langer Zeit war sie die Frau, von der sich der Vampirkönig nährte. Seitdem er Beth, eine Freundin Butchs, an seiner Seite hat, sind ihre Dienste nicht mehr für den König notwendig. Marissa fühlt sich dahingehend zurückgesetzt, denn in ihren eigenen Augen hat sie den Status einer Abgelegten.

Butch, der an der Seite der Brüder kämpft, wird bei einem solchen Kampf von Lessern schwer verletzt. Obwohl er ein Mensch ist, bringt Vishous seinen Freund in die Klinik von Havers, der diesem auch hilft, obwohl es zwischenzeitlich nicht gut aussieht für den Ex-Cop. Auch Marissa wird darauf aufmerksam, dass sich Butch in der Klinik ihres Bruders aufhält und sie muss es sich eingestehen - der Anziehungskraft, die sie beide verspüren, kann sie sich nicht entziehen. Sehr schnell kommen sich die beiden heimlich näher, doch Butch macht eine Entdeckung, die ihn erkennen lässt, dass die Lesser ihm mehr angetan haben, als es auf den ersten Blick erschien ...


Der 7. Band der Black-Dagger-Reihe! Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass man in diesem Band sehr viel über das Gefühlsleben des eher raubeinigen Butch erfährt, denn ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass dieser Mann so vielschichtig ist. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet. Butch hat mich hier förmlich umgehauen, denn anfangs dachte ich wirklich, es gäbe keine Frau, die zu ihm passen würde und dann verliert ausgerechnet dieser Macho sein Herz an eine Frau aus bester Gesellschaft, die so ganz anders ist, als er selbst. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd zu lesen, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir dieser Band tolle Lesestunden bereitet hat, wobei mir das Ende des Teils hier wieder zu abgehackt kam. Man merkt wieder, dass das Buch im Original an dieser Stelle noch nicht vorbei ist - in der Übersetzung jedoch geteilt wurde.

Bewertung vom 01.01.2017
Weiße Krähe
Sedgwick, Marcus

Weiße Krähe


gut

Winterfold, ein kleines Dorf mitten im Nirgendwo. Das Örtchen ist weitestgehend unbekannt und es wird nicht mehr lange dauern, bis es nicht mehr existiert, denn das Dorf ist sehr nahe der Küste gelegen und jedes Jahr erobert sich das Meer diesen Teil des Landes zurück. In diesem Ort gibt es definitiv nichts, was anziehend auf junge Menschen wirkt und dennoch ist die 17-jährige Rebecca genau dort gelandet. Wirklich Anschluss findet sie auch nicht - irgendwie läuft es nicht gut für Rebecca, seit sie dort angekommen ist.

Das einzig interessante an Winterfold ist Ferelith, ein Mädchen in ihrem Alter, das nicht unbedingt den besten Ruf hat, aber interessant ist. Ferelith ist eine Außenseiterin, hat die Schule geschmissen und sorgt durchaus für Unruhe im beschaulichen Winterfold - aber Rebecca ist fasziniert. Sehr schnell freunden sich die beiden unterschiedlichen jungen Frauen an und Rebecca freut sich immer, wenn sie Zeit mit Ferelith verbringen kann, denn ihre Gesellschaft ist das beste Mittel gegen die Ödnis in Winterfold.

Als Ferelith jedoch anfängt, Mutproben mit in die Freundschaft zu integrieren, stößt sie dabei öfter an die Grenzen bei Rebecca, denn manche dieser Mutproben sind äußerst makaber und konfrontieren Rebecca mit ihren Ängsten. So langsam schleicht sich bei ihr das Gefühl ein, dass Ferelith es genießt, sie in Angst und Schrecken zu versetzen. Rebecca beginnt sich zu fragen, ob ihr die Freundschaft mit Ferelith gut tut und will sich eigentlich von ihr zurückziehen. Doch unter einem Vorwand lockt Ferelith sie im Rahmen einer Mitprobe in das alte Herrenhaus Winterfolds - welches eine grausige Vergangenheit hat ...


Verhängnisvolle Freundschaft! Der Plot des Buches wurde sehr anschaulich erarbeitet. Besonders gut haben mir die Beschreibungen der Geschehnisse und Orte gefallen. Die waren so erarbeitet, dass ich sie mir jederzeit bildhaft vor Augen führen konnte. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet, auch wenn ich gestehen muss, dass ich weder Rebecca, noch Ferelith mochte. Irgendwie sprang der Funke hier bei keiner einzigen Figur über, was ich sehr schade fand. Ich empfand Rebecca als etwas fad ausgearbeitet, wohingegen Ferelith schon fast übertrieben war. Der Schreibstil war angenehm zu lesen, doch leider konnte mich das Buch nicht von sich überzeugen.

Bewertung vom 31.10.2016
Alba & Seven
Ngan, Natasha

Alba & Seven


sehr gut

Es wird das Jahr 2143 geschrieben und die Welt hat sich nicht zum Positiven gewandelt. Tatsächlich wurde der gesellschaftliche Schnitt auf Grund diverser Unruhen und auch Klimaveränderungen immer drastischer, sodass es eigentlich nur noch Reiche und/oder Mächtige gibt und die Armen. So etwas wie eine Mittelschicht gibt es nicht mehr und während es sich die Oberschicht gutgehen lässt, kämpft die Unterschicht täglich ums Überleben. Doch etwas eint diese unterschiedlichen Menschen - das Erinnerungssurfen. Für die Obersicht ist es ein netter Zeitvertreib, Orte zu besuchen, an denen sie noch nie waren und diese faktisch durch die Erinnerungen eines anderen zu erleben - für die Unterschicht ist es die einzige Fluchtmöglichkeit aus der Realität.

Natürlich stehen die entsprechenden Erinnerungschips der Unterschicht nicht einfach so zur Verfügung. Hier boomt der Schwarzmarkt und ganze Diebesbanden sind damit beschäftigt, immer wieder neue zu stehlen, um für Nachschub zu sorgen und ehrlich, es geht auch nicht immer darum, an exotische Orte zu reisen, nein, denn tatsächlich kann man seine eigenen Erinnerungen archivieren und so aufbewahren. Eine faszinierende Möglichkeit, vor allem, wenn es an sich Dinge sind, die man lieber vergessen sollte. So geschieht es mitunter, dass einige dieser Erinnerungschips brandgefährlich sind.

Seven ist ein solcher Dieb und er ist verdammt gut in seinem Job. Bisher wurde er noch nie geschnappt und trotz seines jungen Alters hat er schon so manchen Diebescoup gelandet. Seven selbst ist ebenfalls regelmäßiger Konsument des Erinnerungssurfens, denn auch für ihn ist es die einzige Möglichkeit, dem tristen Alltag des täglichen Überlebens zu entkommen. So besitzt er zum Beispiel von jedem Chip, den er bisher gestohlen hat, eine Kopie. Sein derzeitiger Auftrag ist ausgesprochen knifflig - er soll in ein extrem gut bewachtes Haus in London einbrechen und dort einen ganz bestimmten Chip entwenden. Tatsächlich glückt ihm der Einstieg in das Haus, doch er wird von der Tochter des Hauses, der 16-jährigen Alba, überrascht. Doch anstatt ihn zu verraten, hilft sie ihm sogar bei seinem Coup - unter einer Bedingung: er wird sie Erinnerungen surfen lassen, denn dem gut behüteten jungen Mädchen war dies bisher immer untersagt worden und Teenager wie sie ist, will sie endlich aus ihrem goldenen Käfig ausbrechen. Ohne es zu ahnen, bringen sie mit dieser, eigentlich nur sie beide betreffenden Abmachung, ein ganzes System ins Schwanken ...


Wenn nur Träume Hoffnung schenken! Der Plot wurde anschaulich und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut fand ich herausgearbeitet, wie sich die gesellschaftlichen Strukturen in den Jahren entwickelt haben und dass es tatsächlich nur noch zwei Gesellschaftsschichten gibt, die sich extrem voneinander unterscheiden. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet und verfügen über einen hohen Wiedererkennungswert. Faszinierend empfand ich die Figur des Seven erarbeitet, denn auch wenn er noch so abgebrüht erscheint, hat er in sich dennoch einen emphatischen Kern, denn er erkennt die Not Albas, die einmal aus dem System ausbrechen will und er ist bereit Kopf und Kragen zu riskieren, um ihr diesen Wunsch zu erfüllen - zumal er es ihr versprochen hat und ihr schuldet. Den Schreibstil empfand ich spannend erarbeitet, sodass ich förmlich durch das Buch geflogen bin. Allerdings muss ich sagen, dass ich vom Ende des Buches etwas enttäuscht bin, sodass es hier meinerseits zu einem Punkteabzug kommt, denn auch im Nachhinein habe ich das Gefühl, dass die Autorin einfach nur schnell zu einem Ende kommen wollte, was ich sehr schade fand.

Bewertung vom 31.10.2016
Nur der Tod ist umsonst / Young Sherlock Holmes Bd.4
Lane, Andrew

Nur der Tod ist umsonst / Young Sherlock Holmes Bd.4


sehr gut

Endlich ist es dem jungen Sherlock Holmes gelungen, die Haushälterin seines Onkels, Ms Eglantine, in ihre Schranken und von Holmes Manor zu verweisen. Diesen Schritt scheute sein Onkel lange Zeit, denn Ms Eglantine wusste Dinge über die Familie Holmes, die, wenn sie an die Öffentlichkeit geraten, durchaus dem guten Ruf der Familie schaden können. Auch Sherlock wusste bisher nichts davon, doch er trägt die Erkenntnisse mit Fassung. Nun ist Familie Holmes endlich befreit von Ms Eglantine und als Sherlock diese freudige Nachricht seinem Lehrer Amyus Crowe überbringen will, findet er dessen Haus verlassen vor. Von ihm und seiner Tochter fehlt jede Spur.

Es scheint gar so, als hätte in dem Haus niemand in der letzten Zeit gelebt. Matty, der Sherlock begleitet hat, ist ebenfalls ratlos, was passiert sein könnte. Auch wenn Sherlock nicht weiß, was passiert ist, so weiß er jedoch, dass Crowe niemals ohne einen Abschied gegangen wäre. Es muss also etwas passiert sein! Tatsächlich finden Sherlock und Matty in dem augenscheinlich verlassenen Haus Hinweise, die ihnen eine klare Richtung vorgeben: Edinburgh.

Sherlock und Matty machen sich zusammen mit Rufus Stone auf den Weg, um nach den Crowes zu suchen, denn allen ist klar, dass sie in ernste Schwierigkeiten stecken, wenn ein Mann wie Amyus Crowe sich gezwungen sieht, unterzutauchen. Die Spur der beiden aufzunehmen ist gar nicht so einfach, denn noch immer ist nicht klar, warum sie sich verstecken müssen und wer überhaupt hinter ihnen her ist. Schnell steht für Sherlock jedoch fest, dass nicht nur er auf der Suche nach Crowe ist - seine Verfolger sind ihm ebenfalls dicht auf den Fersen. Nun ist es an Sherlock und seinen Freunden, schneller zu sein, als die anderen, um die Crowes in Sicherheit zu wissen ...


Der 4. Band der Young-Sherlock-Holmes-Reihe! Der Plot des Buches wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Besonders gut hat mir hier gefallen, wie gerade die gesellschaftlichen Schichten im Schottland der damaligen Zeit dargestellt wurden, denn Sherlock kommt auch mit Gesetzlosen in Schottland in Kontakt. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet. Wieder hat mich die Figur des Sherlock entzückt, denn dieser analytisch denkende junge Mann ist gewillt, sich selbst in Gefahr zu bringen, um Menschen, die ihm nahe stehen, in Sicherheit zu wissen. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch schöne Lesestunden bereitet hat.

Bewertung vom 31.10.2016
Federflüstern / Zeitreise Bd.2
Rahlens, Holly-Jane

Federflüstern / Zeitreise Bd.2


ausgezeichnet

Nach ihrer Zeitreise in das 23. Jahrhundert sind Oliver, Rosa und Iris wieder zurück in der Gegenwart. Erinnern können Sie sich an ihre Reise nicht, höchstens in ihren Träumen bekommen sie kleine Einblicke in diese Zeit, doch ein wirkliches Erinnern ist es nicht. Allerdings erscheint ihnen seit kurzem ihr eigenes Leben etwas unreell. Es sind nur Kleinigkeiten, doch diese scheinen nicht mit ihren Erinnerungen überein zu stimmen. So ist zum Beispiel Olivers Bruder Thilo wieder zur Familie zurückgekehrt, doch sein Verhalten ist anders, als gewohnt. Auch Oliver selbst stellt Veränderungen fest - so hat er zum Beispiel keinen Heuschnupfen mehr und Iris soll eine Zahnspange bekommen, wovon vorher niemals die Rede war. Doch wenn auch einiges anders ist, so ist doch auch vieles beständig, so wie die Buchhandlung "Blätterrauschen" von Cornelia und der darin stattfindende Leseclub.

Zwar ist auch da nicht alles, wie in den Erinnerungen der Kinder, aber vielleicht irren sie sich ja. Die Kinder haben jedoch nicht viel Zeit, sich über die veränderten Umstände Gedanken zu machen, denn Cornelias Patentochter Lucia ist zu Besuch. Das New Yorker Mädchen sorgt für einigen Wirbel und Oliver ist etwas misstrauisch, denn er sieht, wie sie sich mit einem unbekannten Jungen trifft, der jedoch einen eher zwielichtigen Eindruck macht. Tatsächlich hat Lucia eine recht interessante Familiengeschichte. Sie wurde von einer Leihmutter ausgetragen und von dieser dann auch adoptiert. Wer ihre biologischen Eltern sind, weiß sie nicht. Lucia schließt sich ebenfalls dem Leseclub an. Jedes Mitglied des Leseclubs besitzt dort einen eigenen Bonsai. Als diese umgetopft werden müssen, sind Oliver, Rosa, Iris und Lucia zufällig im Geräteschuppen. Zu diesem Zeitpunkt herrscht ein starker Strom und als sie wieder aus dem Schuppen treten, befinden sie sich urplötzlich in Berlin im Jahr 1891, genauer gesagt im Dezember 1891.

Schnell offenbart Lucia, dass sie eine Zeitreiseschülerin aus dem 23. Jahrhundert ist. Sie wollte eigentlich in den Schuppen, der als Portal dient, um für kurze Zeit in ihre Zeit zurückzukehren, doch durch einen Unfall landeten alle in der Vergangenheit. Lucia hat ein Gerät dabei, mit dem sie geortet werden kann, also müssen die Kinder nur zusammenbleiben, bis Hilfe kommt. Zum Glück hat Lucia ein Zeitreise-Überlebenstraining absolviert, sodass es ihnen möglich sein sollte, unerkannt unterzutauchen, bis Rettung kommt. In einer Zeitung entdeckt Literatur-Junkie Iris, dass Mark Twain zu diesem Zeitpunkt in der Stadt ist und sie will ihn unbedingt treffen. Gemeinschaftlich, sehr zum Unmut von Iris, sieht man von einem Treffen ab. Leider gelingt es der Gruppe nicht, zusammen zu bleiben, ja schlimmer noch, bis auf Iris werden die anderen inhaftiert. Ihnen gelingt jedoch mit viel Glück die Flucht, doch sie müssen unbedingt Iris wiederfinden, da sie ansonsten, wenn Rettung naht, zurückbleiben müsste. Die einzige Chance, sie in dieser großen Stadt ohne moderne Hilfsmittel zu finden ist Mark Twain, denn die Freunde wissen, wenn, dann wird Iris dorthin gehen und vielleicht, wenn sie sie gefunden haben, vielleicht können sie bei dem legendären Schriftsteller Hilfe finden, denn dieser galt ja schon immer als aufgeschlossener Mann seiner Zeit ...

Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Toll fand ich, dass der Plot den Leser dieses Mal in die Vergangenheit entführte und dann gleich noch zu einer historischen Persönlichkeit, die jeder (Buchnarr) bestimmt gerne mal getroffen hätte. Die Figuren an sich wurden facettenreich erarbeitet. Mein Herz erobert hat wieder die Figur des Oliver, der es schafft, in jeder brenzligen Situation einen kühlen Kopf zu bewahren und seinem eigentlichen Alter weit voraus ist. Den Schreibstil empfand ich als sehr bildhaft erarbeitet, sodass ich jederzeit das Gefühl hatte, direkt vor Ort dabei gewesen zu sein.

Bewertung vom 31.10.2016
Casting
Richter, Yvonne

Casting


sehr gut

In der Welt der Zukunft wird das Leben der Menschen durch Castings bestimmt. Es gibt die privilegierte Gesellschaft, die dem Konsum von Castingshows im Fernsehen frönt und es gibt die "normalen" Menschen, die ihren Lebensunterhalt durch Castings bestreiten. Wohnanspruch, Nahrung, Bildung - all das muss ercastet werden, denn einen Anspruch auf solche Luxusgüter hat niemand. Von klein auf wird die Gesellschaft in Castings gedrillt, angefangen mit Baby-Castings bis hin zu dem Lebensabschnitt, in dem man ausgecastet wird. Menschen, die körperlich oder geistig nicht mehr in der Lage sind, an Castings teilzunehmen, werden zur Zwangsarbeit in Fabriken gesteckt, wo sie für den Rest ihres Lebens für Nahrung und Unterkunft die Gewinne der Castingshows herstellen müssen.

Das System hat sich bewährt, niemand zweifelt an diesem, denn ist es nicht immer schon so gewesen? Lovis ist ein Teenager und bestreitet erfolgreich diverse Castings. Immerhin hat er derzeit einen 3-monatigen Wohnanspruch gewonnen, was viel wert ist, müsste er doch sonst in einem Park übernachten. Derzeit nimmt er an einem Casting teil, in dem es ein großes Essenspaket zu gewinnen gibt - und sich endlich mal wieder richtig satt zu essen, das wäre wundervoll. Jovis ist auf sich allein gestellt, denn seine Mutter wurde bereits vor einiger Zeit ausgecastet. Die Castings sind jedoch nicht kostenlos - nein, die Teilnehmer müssen eine Gebühr bezahlen, um an diesen teilnehmen zu können. Tatsächlich verhält es sich für Lovis so, dass er bei diesem bewussten Casting zwar ins Finale kommt, jedoch von einem Mädchen namens Jo besiegt wird. Dieser Sieg soll Lovis jedoch in Erinnerung bleiben, denn dieses ihm unbekannte Mädchen bietet ihm an, ihren Gewinn mit ihm zu teilen. Schnell schließen die beiden Freundschaft und Lovis lässt Jo heimlich bei sich übernachten (was auf gar keinen Fall gestattet ist) und fortan treten sie zusammen zu Castings an.

Während eines weiteren Castings (wo auch sonst) lernen die beiden ein Mädchen namens Schlawine kennen, die mit allen Wassern gewaschen ist und mit unter auch mal mogelt, um zu gewinnen. Die drei verstehen sich auf Anhieb, ebenso mit Quecke, einem weiteren Mädchen, dass sie durch ein Casting kennenlernen. Die vier treffen immer aufeinander, sind sie doch in derselben Tretmühle gefangen. Zwischen ihnen spinnt sich eine Freundschaft, die weit über Casting-Gefährten hinausgeht. Als die vier bei einem weiteren Casting einen Jungen namens Admiral Kahlo kennenlernen, ist die Gruppe komplett, doch ehrlich - sie haben sowas von die Nase voll von Castings, alle fünf. Immer wieder müssen sie kämpfen, immer wieder sich beweisen, nur um ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen und wenn sie es mal nicht schaffen, werden sie fallengelassen - und alles nur, um die Zuschauer an den Fernsehgeräten zu unterhalten. Die fünf beschließen, etwas Unruhe in die geordnete Castingwelt zu bringen und machen dabei eine überaus interessante Entdeckung - es gibt noch ein Leben außerhalb der Castings ...

Der Plot wurde abwechslungsreich erarbeitet. Ich fand die Welt, die in diesem Buch erarbeitet wurde, ausgesprochen faszinierend, denn so etwas wie Familienverbände oder Gemeinschaften, gibt es nicht mehr und anstelle zu Arbeiten und damit die Wirtschaft voranzubringen, müssen die Menschen immer wieder gegeneinander antreten, um ihre Grundbedürfnisse zu stillen. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Besonders beeindruckt hat mich hier die Figur der Jo, die von sich aus den ersten Schritt getan hat und bereit war, ihr hart erkämpftes Essen mit einem Unterlegenen zu teilen, den sie bis dato überhaupt nicht kannte. Trotz all der widrigen Umstände, in denen sie lebt (und sie sind wirklich widrig), hat sie sich ein gutes Herz bewahrt. Besonders schön fand ich auch die Namen der Figuren, so zum Beispiel ein gewisser Herr Kon To oder eine gewisse Kami Katze. Den Schreibstil kann ich als sehr angenehm zu lesen, sodass mir das Buch schöne Lesestunden bereitet hat.

Bewertung vom 16.10.2016
Eiskalter Tod / Young Sherlock Holmes Bd.3
Lane, Andrew

Eiskalter Tod / Young Sherlock Holmes Bd.3


sehr gut

Der Diogenes Club ist einer der beliebtesten Herrenclubs in London und dort Mitglied zu werden, ist gar nicht so einfach. Selbst Besucher müssen von einem Mitglied eingeladen werden, um dort Zutritt zu erhalten. Das besondere an diesem Club ist, dass dort Schweigen herrscht. Tatsächlich ist nur in Besucherzimmern das Gespräch gestattet, überall sonst herrscht Stille. Dementsprechend aufgeregt ist der junge Sherlock Holmes auch, als er auf Einladung seines Bruders Mycroft erstmals den Club besuchen darf. Begleitet wird er von seinem Lehrer Amyus Crowe.

Sherlock staunt jedoch nicht schlecht, als er in das Besucherzimmer geführt wird und dort seinen Bruder recht desorientiert vorfindet - und einen erstochenen Mann. In dem Raum befanden sich nachweislich nur die beiden und es gibt nur einen Ausgang - was also ist passiert? Die hinzugerufene Polizei verhaftet Mycroft, doch Sherlock weiß, dass sein Bruder den Mann nicht ermordet hat. Zusammen mit Crowe macht er sich auf die Suche nach Hinweisen und muss in der Tat feststellen, dass der Raum tatsächlich über keinerlei geheime Aus- oder Geheimgänge verfügt. So kommen die beiden nicht weiter - die Spur muss über das Opfer aufgenommen werden.

Zwar finden sie eine Visitenkarte des Opfers, doch eine schnelle Recherche in den umliegenden Druckereien ergibt, dass tatsächlich vor kurzem diese Karte gedruckt wurde - als Einzelkarte. Der Drucker kann noch aussagen, dass der Mann den Auftrag hatte, sich eine Karte machen zu lassen. Sherlock und Crowe nehmen die Spur auf und diese führt zu einer Schauspielgruppe, die in den nächsten Tagen nach Russland aufbrechen soll. Zufall? Wirklich merkwürdig wird es, denn Mycroft sollte diese Gruppe begleiten und auch Sherlock sollte mit dabei sein. So nimmt sich Sherlock der Aufgabe an herauszufinden, welcher Zusammenhang zwischen dieser Schauspielgruppe und dem Mord an dem Mann besteht. Doch Russland ist ein raues Land ...


Der 3. Band der Young-Sherlock-Holmes-Reihe! Der Plot wurde abwechslungsreich erarbeitet. In diesem Band muss der junge Sherlock Holmes in ein ihm völlig fremdes Land reisen, zusammen mit eher zwielichtigen Gestalten, um dort auf eigene Faust zu ermitteln, wer hinter der Verschwörung gegen seinen Bruder steckt. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Wieder besticht der junge Sherlock Holmes durch ein außerordentliches Anpassungsvermögen und einen gesunden Menschenverstand, die es ihm ermöglichen, hinter das Geheimnis der Verschwörung zu kommen. Der Schreibstil wurde spannend erarbeitet, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch tolle Lesestunden bereitet hat.

Bewertung vom 16.10.2016
Schutzlos / Svea Andersson Bd.4
Jacobsson, Ritta

Schutzlos / Svea Andersson Bd.4


sehr gut

Nach den Ereignissen der letzten Zeit hat sich Svea definitiv Urlaub verdient und wie gut, dass gerade Ferien sind. Allerdings planen ihre Eltern keinen gemeinsamen Fern-, sondern eher einen Heimaturlaub und davon ist Svea wenig angetan. Noch schlimmer jedoch ist die Nachricht, dass ihr neuer Freund Alexander die nächste Zeit auch nicht mehr in der Nähe sein wird, da er zu seiner Oma fährt. Diese hatte sich verletzt und braucht Hilfe im Haushalt - und wo einer helfen kann, da können auch zwei helfen. So zumindest die Argumentation von Svea gegenüber ihren Eltern, die natürlich wenig angetan davon sind, dass ihre Tochter mit einem Jungen verreist. Zum Glück wird die Oma ein Auge auf die beiden haben, denn alleine würden ihre Eltern sie nie verreisen lassen.

Svea und Alexander werden von seiner Mutter zur Oma gebracht und Svea schaut nicht schlecht, als sie Alexanders Oma sieht, denn diese hat herzlich wenig mit der Frau zu tun, die sie sich vorgestellt hat. Tatsächlich verstehen sie sich auf Anhieb und Alexanders Oma ist tatsächlich so jung geblieben, dass sie den Jugendlichen klar macht, dass sie wirklich nur minimale Hilfe im Haushalt braucht, aber sie ansonsten ihren ersten gemeinsamen Urlaub genießen sollen. Svea ist überrascht, wie behände die Oma mit ihrem Gipsbein umgeht. Sie wohnt in einem kleinen Pförtnerhäuschen eines Gutshofes, doch so idyllisch das auch erscheint, der Schein trügt gewaltig. Vor kurzem wechselte der Gutsbesitzer und seitdem ist das Betreten des Gutshauses oder des direkten Geländes verboten. Alexanders Oma darf sich nur noch um die Grünflächen kümmern, doch für wie lange noch, dass weiß sie nicht. Sie weiß nur, dass sie mit ihrer Arbeit auch ihr Zuhause verlieren wird. Doch damit sollen sich die Kinder nicht auseinandersetzen und lieber ihre Zeit zu zweit genießen.

Natürlich lässt sich Svea die Erkundung des Gutsgeländes nicht entgehen. Zwar ist es nicht unbedingt erlaubt, aber wirklich behindert wird sie daran auch nicht, denn es gibt ja Wege hinauf. Dort lernt sie eine junge Frau, Nadja, kennen. Diese arbeitet dort, u. a. in einer Malerkolonne und scheint soweit jetzt nicht unglücklich zu sein, auch wenn Svea irritiert ist, denn immerhin sind ja Ferien. Sie versucht, mit Nadja ins Gespräch zu kommen und muss feststellen, dass Nadja keine Schwedin ist, denn sie können nur auf Englisch kommunizieren. Auch scheint Nadja nicht zu wissen, wo genau sie sich befindet, was Svea sehr merkwürdig findet. Überhaupt fallen Spürnase Svea so einige Ungereimtheiten auf, denen sie, auch gegen Alexanders Wunsch, nachgeht. Dabei macht sie eine erschreckende Entdeckung ...

Der Plot des Buches wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Dieser Band setzt sich intensiv mit der Thematik Menschenhandel und Zwangsarbeit auseinander und stellt die Situationen eines wohl behüteten Mädchens (Svea) gegenüber der Lage eines Menschenhändleropfers (Nadja). Ich muss sagen, ich hätte nicht gedacht, dass dieses sehr ernste Thema so harmonisch in ein Jugendbuch eingearbeitet werden könnte, doch der Autorin ist es gelungen. Sehr anschaulich beschreibt sie auch, unter welchen Umständen Opfer von Menschenhändlern "leben" müssen und wie sich die Situation mit der Rückzahlung der Transportkosten darstellt. Die Figuren wurden facettenreich erarbeitet. Besonders fasziniert hat mich in diesem Band die Figur der Nadja, denn diese wurde in sehr jungen Jahren Opfer eines Menschenhändlers und betrachtet dies dennoch als glückliche Fügung in ihrem Leben, denn da, wo sie herkam, war es mitunter noch viel schlimmer und sie geht auch, trotz all ihrer bisherigen Erlebnisse, davon aus, dass sie als Bedienung in einem westeuropäischen Land arbeiten wird. Etwas enttäuscht war ich von der Figur des Alexander, denn wie dieser in einigen Situationen reagiert hat, war mir unverständlich. Den Schreibstil empfand ich als fesselnd erarbeitet, ich konnte mich zwischendurch kaum von dem Buch lösen.

Bewertung vom 16.10.2016
Eiskalte Drohung / Svea Andersson Bd.3
Jacobsson, Ritta

Eiskalte Drohung / Svea Andersson Bd.3


sehr gut

Svea hat eine starke Persönlichkeit und diese braucht sie auch, denn in nächster Zeit muss sie gegen die Erpresser aus ihrer Schule aussagen. Sie ist nicht bereit, die Täter davonkommen zu lassen! Sie haben so viele Menschen geschädigt, ihnen muss ein Riegel vorgeschoben werden. Eigentlich ist Svea in ihrer Situation nicht allein, eigentlich!, denn immer mehr Opfer entschließen sich, keine Aussage machen zu wollen. Schnell muss Svea, die später Polizistin werden will, feststellen, dass Erpresser am Werk sind.

Doch es bleibt nicht bei Erpressungen. Als Svea eines abends mit ihrem Vater Joggen geht und ihn kurzfristig aus den Augen verliert, hat sie das Gefühl, dass sie verfolgt wird und tatsächlich ist dort jemand, der ihr folgt. Zu einer Konfrontation kommt es jedoch nicht und Svea vergisst den Vorfall beinahe, jedoch nur so lange, bis sie erfährt, dass im selben Waldgebiet ein Mädchen, dass ihr äußerlich ähnelt, zu dem Zeitpunkt, als Svea vor Ort war, schwer verletzt wurde. Ob sie überleben wird, steht nicht fest und in Svea kommt der Verdacht auf, dass der Täter es eigentlich auf sie abgesehen hatte.

Als wäre das nicht alles schlimm genug, wird gegen Svea auch noch massiv Cyber-Mobbing betrieben, was darin mündet, dass sie sich sogar eine neue E-Mail-Adresse zulegen muss. Doch da ist jemand, der es gut mit ihr zu meinen scheint, denn dieser "Liam" unterstützt sie (wenn auch in digitaler Form) und gibt ihr Tipps, wie sie mit der ganzen Situation umgehen soll. Tatsächlich ist Liam ihr in dieser Zeit eine große Stütze und Svea beginnt, sich in den Unbekannten zu verlieben, doch Svea lässt auch Vorsicht walten, im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Jo. Auch diese hat im Internet einen interessanten Jungen kennengelernt und will sich im realen Leben mit ihm treffen. Svea ist alles andere als angetan von der Idee und beschließt, auf ihre Freundin (auch ohne deren Wissen) aufzupassen. Doch was sie dann erleben, damit hätte keine von ihnen gerechnet ...


Der 3. Band der Svea-Andersson-Reihe! Der Plot des Buches wurde spannend erarbeitet. Hier wird deutlich dargestellt, unter welchem Druck Schüler geraten können, wenn sie versuchen, sich selbst treu zu bleiben und das Richtige zu tun. Im Gegensatz zu den übrigen Beteiligten in der Geschichte, gibt Protagonistin Svea nicht dem Druck nach, sondern behauptet sich und muss auch noch ein Auge auf ihre beste Freundin haben, die sich in eine gefährliche Situation bringt. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet. Besonders hervor sticht wieder Protagonistin Svea, die sehr eigensinnig ist und die trotz Drohungen nicht davon abweicht, dass in ihren Augen richtige zu tun. Ihre beste Freundin Jo hingegen ist etwas naiv und vermag es im Taumel der Verliebtheit nicht, einen klaren Kopf zu bewahren. Sie ist das typische Teenager-Mädchen, das wir glaube ich alle kennen. Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd beschreiben, sodass sich abschließend sagen kann, dass mir dieses Buch schöne Lesestunden bereitet hat.

Bewertung vom 16.10.2016
Commissario Pavarotti spielt mit dem Tod
Florin, Elisabeth

Commissario Pavarotti spielt mit dem Tod


ausgezeichnet

Drei Monate ist es her, dass Commissario Pavarotti versehentlich auf Lissie geschossen hat und sie schwer verwundete. Er selbst hadert seitdem mit seinem Leben, denn hat er nach diesem Affront überhaupt noch ein Recht auf sein Leben, wie er es bisher führte? Doch Lissie hat die Verletzung überlebt und Pavarotti hat sich geschworen, sich um sie zu kümmern, Zwar weiß sein Umfeld, was passiert ist, doch Lissie weiß von nichts. Körperlich hat sie ihre schweren Verletzungen gut überstanden, doch die Kugel hat Teile ihres Gehirns verletzt, sodass sie sich an die letzten Jahre ihres Lebens nicht mehr erinnern kann. Tatsächlich enden ihre eigenen Erinnerungen zu dem Zeitpunkt, als sie zum letzten Mal mit ihrem Vater Urlaub in Meran gemacht hat.

Lissie selbst weiß nicht so genau, wie es weitergehen soll, denn auch wenn sie jetzt nach drei Monaten aus dem Krankenhaus entlassen wird, weiß sie nicht wohin. Fest steht lediglich, dass sie keine eigene Familie hat, denn niemand entsprechendes hat sie besucht. Tatsächlich ist ihr Vater im Sommer 1990 verschwunden und ihre an Alzheimer erkrankte Mutter lebt in einem Heim in Deutschland. Lissie ist mehr oder weniger auf sich allein gestellt, auch wenn sich ein gewisser Luciano Pavarotti ihrer annimmt. Doch Lissie war schon in jungen Jahren sehr eigensinnig und lässt sich, trotz ihrer derzeitigen Verfassung, nicht so leicht das Heft aus der Hand nehmen. In ihrem Portemonnaie hat sie ein Foto gefunden, das auf eine Reise nach Katharinaberg im Juli 1990 hinweist - der Sommer, in dem ihr Vater verstand.

Tatsächlich hat Lissie Glück im Unglück, denn auch wenn sie mit diesem Pavarotti nicht viel anfangen kann, nimmt er sich ihrer an und nimmt sie sogar mit nach Katharinaberg. Dort wurde bei Bauarbeiten das Skelett eines Kindes gefunden. Pavarotti ahnt, um wessen Skelett es sich handelt, denn im Sommer 1997 ermittelte er vor Ort. Damals verschwand der kleine Johannes spurlos. Seinerzeit konnte Pavarotti weder Täter ermitteln, noch den kleinen Jungen finden. Nun scheint zumindest geklärt, was mit dem Kind geschah, denn die Anzeichen sprechen dafür, dass es ermordet wurde. Vor Ort wird Pavarotti nicht mit offenen Armen empfangen, eher das Gegenteil ist der Fall. Pavarotti weiß, dass er diese Tat hätte verhindern können - seit nunmehr 20 Jahren lebt er mit dieser Schuld. Nun will er wenigstens Johannes Gerechtigkeit widerfahren lassen. Lissie hat vor Ort leider nicht die Erleuchtung, die sie sich erhofft hatte - ihr Gedächtnis bleibt verschwunden. Doch ihre Neugierde ist geweckt und sie schlägt Pavarotti einen Deal vor - sie hilft ihm bei den Ermittlungen vor Ort, während er im Anschluss ihr dabei behilflich ist, das Verschwinden ihres Vaters aufzuklären. Es ist fast wie in alten Zeiten - doch Lissie weiß nicht, wer für ihre schweren Verletzungen verantwortlich war.

Der Plot wurde wieder spannend und abwechslungsreich erarbeitet. In diesem Band wurde der Handlungsort nach Katharinaberg, unweit von Meran, verlegt. Entzückt war ich dieses Mal dahingehend vom Plot, dass die Geschichte direkte Verbindungen zur Vergangenheit von Pavarotti und Lissie von Spiegel aufweist. Dadurch war es mir als Leser möglich, mir noch ein besseres Bild von den Figuren zu machen und ich kann nur sagen: Himmel, die Story hat es echt in sich! Die Figuren wurden facettenreich und realistisch erarbeitet. Dieses Mal habe ich sehr mit Commissario Pavarotti mit gehadert, dieser hatte es alles andere als leicht. Erst musste er um das Leben von Lissie bangen und weiß auch im Anschluss nicht, wie er ihr offenbaren soll, dass er für ihre Verletzungen verantwortlich ist und dann ist da noch die vermeintliche Schuld, die er im Zuge der nicht erfolgreichen Ermittlungen vor 20 Jahren auf sich geladen hat und die ein Drama ausgelöst hatten. Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd beschreiben, ich hatte ernste Problem, mich zwischendurch auch nur kurzfristig von dem Buch zu trennen, so sehr hatte mich der Schreibstil vereinnahmt.