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Benutzername: 
Halys
Wohnort: 
Schleiden

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 25.03.2013
Geschichte des frühen Christentums
Winkelmann, Friedhelm

Geschichte des frühen Christentums


ausgezeichnet

Die Beck'sche Reihe versucht seit 1995 jeweils ein Wissensgebiete knapp auf ca. 100 Seiten auch völligen Neulingen zugänglich zu machen, wobei (freilich aus Platzgründen) selten auf Bilder zurückgegriffen wird.
Nicht nur bei der "Geschichte des frühen Christentums", sondern auch schon bei anderen der kleinen, handlichen Bände, habe ich mich gefragt, ob das wirklich so einfach geht. Bisher wurde ich noch nie enttäuscht, auch nicht bei diesem Band.

Der Autor Friedhelm Winkelmann setzt einige gute Schwerpunkte und weiß mit einer Sprache zu gefallen, die wissenschaftlich, aber nicht mit Fachbegriffen überfrachtet ist. Die Gefahr, zu sehr in den theologischen Streitigkeiten der Zeit zu versumpfen, vermeidet der Autor.
Knapp, aber anschaulich und anhand der ausgewählten Sekundärliteratur am Ende jederzeit ausbaubar wird das Thema umrahmt, zeitlich eingeortnet, die Abgrenzung zum Judentum beschrieben und die Schwierigkeiten, aber auch die zunehmende Inkulturation in die hellenistisch-römische Welt der Spätantike. Antike Autoren und Werke werden meist nur erwähnt, der Platz reicht nicht für eine größere Darstellung, die Herausbildung der Frühkatholigschen Kirche wird umrissen, spätere Entwicklungen angedeutet.

Was mir gefehlt hat war eine kurze regionale Entwicklung, das Christentum hat sich ja in Ägypten anders entwickelt, als in Gallien, solche Entwicklungen werden nur hin und wieder in Nebensätzen deutlich, allerdings muß man bei der Seitenzahl einfach Abstriche in Kauf nehmen. Die Abgrenzung zu den Mysterienkulten fehlt ebenso, jedoch ist dies kaum ein Wermutstropfen, gibt es doch einen eigenen Band für eben diese Kulte.

Alles in allem erfüllt der Band seinen Zweck der Einführung und rundet seinen guten Eindruck mit einer Zeittafel und einem kleinen Glossar am Ende ab.

Ich vergebe verdiente fünf Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2012
Napoleon
Ullrich, Volker

Napoleon


ausgezeichnet

Ich war etwas skeptisch, ob auf insgesamt ca. 170 Seiten tatsächlich die Zeit nach der Französischen Revolution bis zum Tode Napoleons kurz, aber abdeckend behandelt werden kann.
Das Buch ist jedoch gelungen, wenn es auch nicht jeden Aspekt abdecken kann, der Schwerpunkt liegt auf der Politik, persönlichen Beziehungen Bonapartes und einem guten Ansatz viele Facetten des Herrschers auf engem Raum zu bieten - mehr kann man sicherlich als Leser kaum erwarten.
Das Militärische kommt etwas zu kurz, Schlachten werden zumeist nur in einem Satz erwähnt und die Person Napoleons als Feldherr bleibt etwas verschwommen und nicht greifbar, Erklärungen werden nur selten geboten und gehen meist auf seine klassische Ausbildung und das Studium verschiedener Schriften ein, nur wenig auf sein Geschick im Felde.
Die Illustrationen sind von durchweg guter Qualität, die Seiten durch diverse Zitate aufgelockert und klug ausgewählt, weitere Literaturhinweise vergleichbar knapp, aber ebenso klug gewählt.

Bei dem Preis ist das Leistungsverhältnis sehr gut, so daß fünf Sterne gerechtfertigt sind.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2012
Das Erbe von Winterfell / Das Lied von Eis und Feuer Bd.2
Martin, George R. R.

Das Erbe von Winterfell / Das Lied von Eis und Feuer Bd.2


ausgezeichnet

Hallo!

Das Buch hat in meinen Augen eindeutig fünf Sterne verdient. Warum?

George R. R. Martin versteht es ausgezeichnet die Figuren, die man aus dem ersten Teil "Die Herrn von Winterfell" kennt, weiterzustricken (im Englischen sind beide Bücher allerdings ein Band).
Die Welt wirkt sehr real und erinnert an die Zeit der Rosenkriege, den Hundertjährigen Krieg oder das Heilige Römische Reich, gerade die Adelshäuser, die Lehnsverhältnisse oder aber auch die z.T. derbe Sprache bzw. rohe Sitten.
Eine solche Welt hat häufig die Neigung sich zu sehr an die Realität anzulehnen oder an dHollywood Mittelalter Filme, aber dem Autor gelingt es durch eine glaubhafte, wenn auch oft nur in Nebensätzen bzw. dem Anhang vorgestellte Hintergrundgeschichte, der Welt eine Eigentümlichkeit und Einzigartigkeit zu geben, die ich bisher selten gesehen habe.
Selbst kleine sprachliche Kunstgriffe wie "Ser" statt "Sir" oder "Maester" statt "Master/Magister" tragen dazu bei.

Die Übersetzung hat für viel Wirbel gesorgt, da in den früheren Ausgaben Eigennamen, geographische Bezeichnungen etc. nicht übersetzt worden sind.
Ich freue mich, daß wie bei "Herr der Ringe" möglichst alles in der zweiten Ausgabe übersetzt wurde, denn jeder hat die Möglichkeit die Werke im englischen Orginal zu lesen. Die Übersetzung ist übrigens gelungen, selbst den typischen Fehler "wo" als Relativpronomen zu verwenden, konnte ich nicht finden.

Zur Geschichte möchte ich wenig sagen, sie hat wieder einige Wendungen, die völlig unerwartet kommen und der Autor schreckt auch nicht davor zurück Protagonisten sterben zu lassen. Die Geschichte wird durchgängig nur aus der Sicht einer begrenzten Anzahl an Personen beschrieben, so daß das Innenleben mancher nur durch Dialoge oder die Ansicht anderer zu erschließen ist - was aber auch einigen Reiz ausmacht.

P.S.: Man sollte den Klappentext des Buches nicht lesen, es ist eine Zusammenfassung des Buches und kann einiges verderben.

9 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.