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Benutzername: 
Ramona Nicklaus
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 25.05.2010
Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2
Durst-Benning, Petra

Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Der Zarenhof in St. Petersburg ist die prunkvolle Kulisse von Petra Durst-Bennings bewegendem Roman. Die junge Großfürstin Olga muss den Erwartungen ihres Vaters gerecht werden und eine gute Partie machen. Doch ihr Herz will etwas anderes als die hohe Diplomatie und führt sie schließlich an den Hof König Wilhelms I. von Württemberg. Eine wahre Geschichte, zum Träumen schön erzählt.


Petra Durst-Benning macht Geschichte lebendig…

Olga Romanowa wird als Tochter des mächtigen Zaren Nikolaus I. geboren.
Nicht nur ihre Geschwister sollen eine gute Partie machen, auch Olga soll mit ihrer Heirat das gute alte Russland stärken.
Doch wenn das Herz nicht so will, wie der Vater, kann es zu einigen Komplikationen kommen.
Olga wäre alt genug, um in das berüchtigte Heiratskarussell einzusteigen. Doch sie weigert sich hartnäckig. Sie will keine schönen Kleider, keine geschmackvollen Hüte, nichts, was an ihre oberflächliche Schwester Mary erinnern könnte. Sie will nicht nur ein schöner Schein sein, sie möchte auch darunter hübsch anzusehen sein.
Also beschäftigt sie sich stundenlang mit ihrer Liebe zu Mineralien.
Bis eines Tages Anna an den Zarenhof gerufen wird. Sie soll aus der verstockten, eigensinnigen Zarentochter ein charmantes, aufgeschlossenes Mädchen machen. Sie sieht sich vor unlösbare Aufgaben gestellt. Bis ihr eine Idee kommt - gewagt, aber es funktioniert.
Olga gedeiht prächtig unter Annas wachender Hand, doch schon stellt ihr das Schicksal den ersten Stolperstein in den Weg: Die erste Liebe.
Sie ist keinesfalls standesgemäß und so wird sie ganz eilig aus dem Weg geräumt.
Olgas Herz wird harten Prüfungen unterzogen, ehe es sich zur Ruhe setzen kann. Sie muss für ihr Glück hart kämpfen und einige Torturen über sich ergehen lassen, bis sie sich glücklich an ihrem Ziel niedersinken lassen darf.

Farbenprächtig erzählt macht die Autorin in dieser Romanbiografie Geschichte lebendig.
Prunk und Glanz werden in so schillernden Farben erzählt, dass man sich gerne in das Leben der mächtigen Zarenfamilie hinein sinken lässt. Nur ein kurzer Blick hinter die Kulissen genügt, um Olga ins Herz zu schließen.
Man lernt, dass die Menschen ein Herz haben und auch nicht immer nur mit lachenden Gesichtern durch den Alltag gegangen sind. Das auch sie einige Hürden nehmen müssen, um ihre Ziele zu erreichen.

Spannend war, wenn man nicht nur an Olgas Gefühlen und Gedanken teilhaben konnte, sondern auch an denen anderer. Dadurch hat man die Menschen kennen gelernt, ein Gefühl und Verständnis für die so unterschiedlichen Charaktere entwickelt.

Die Personen waren authentisch und hatten eine ungeahnte Tiefe, die es in diesem ersten Teil zu erforschen galt.

Trotz allem ist „Die Zarentochter“ keine feste Materie, sondern leicht verdauliche Literatur, die man gerne gelesen hat - und die viel Lust auf den zweiten Teil macht!

0 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.05.2010
Schmutzengel
Profijt, Jutta

Schmutzengel


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Die „Schmutzengel“ organisieren gestressten Managern und unbeholfenen Muttersöhnchen den lästigen Haushalt und die anstrengende Freizeit. Corinnas kleine Firma läuft bestens, bis zu dem Tag, an dem im Haus des neuen und sehr peniblen Kunden plötzlich ein Toter liegt. Besorgt um das Image ihrer Firma beschließt Corinna: Der muss schnellstens weg! Doch wie und wohin?


Engel, Leichen und Humor - die perfekte Mischung!

Corinna wurde gekündigt! Und zu allem Unglück macht auch noch ihr Freund Schluss. Was soll sie jetzt bloß tun? Sie hat bislang nur in einer Firma gearbeitet, war noch nie bei einem Vorstellungsgespräch und ist zu alledem noch sehr introvertiert. Wenn man da nicht auf die Hilfe von Freunden vertrauen kann, geht gar nichts mehr.
Und da kommt ihr die Idee: Putzen für gestresste Manager und unbeholfene Muttersöhnchen!
Eine Werbekampagne ist schnell auf die Beine gestellt, eine putzwillige Angestellte schnell gefunden und alles scheint perfekt.
Doch ausgerechnet als Corinna von einer dicken Erkältung geplagt wird, muss sie aushelfen. Sie hätte sich nie träumen lassen, dass dies der Beginn von ziemlich abstrusen Ereignissen ist.
Sie findet eine Leiche. Und diese Leiche darf auf keinen Fall im Haus ihres Kunden bleiben, sonst wirft das noch ein schlechtes Licht auf die Firma. Also lädt Corinna jene Leiche flugs in ihr Auto und fährt davon. Doch was nun? Viele Krimis hat sie ja gesehen, wie also nun die Leiche wegschaffen? Der Stress macht die Situation nicht besser. Sie wird immer kränker und bekommt immer mehr Panik. Wenn dann noch die beste Freundin enttäuscht auf eine Zurückweisung reagiert und der ehemalige Freund wieder Gefallen an einem findet, kann die Situation nur noch total verfahren enden.

Dieses Buch nimmt das Leben und seine Leichen mit Humor.
Mit viel Witz und Ideenreichtum hat sie hier das Leben der erfolglosen Corinna aufgebaut, nur um sie gleich darauf vor schier unlösbare Aufgaben zu stellen.
Diese werden von der Protagonistin mit so viel Vielfalt versucht zu lösen, dass die Mundwinkel einfach zucken müssen.

Zudem hatten ihre Figuren die einmalige Fähigkeit, Situationen so bildlich zu beschreiben, dass für den Leser auch noch etwas übrig blieb…

Mit Witz und Charme ist das Buch die perfekte Unterhaltung für einen verregneten Tag und Jutta Profijt hier ein ganz wunderbarer Roman gelungen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.05.2010
Dackelblick / Dackel Herkules Bd.1
Scheunemann, Frauke

Dackelblick / Dackel Herkules Bd.1


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Das Leben eines kleinen Hundes ist schön. Das findet zumindest Dackelwelpe Herkules, seitdem er bei Carolin lebt. Denn sein neues Frauchen ist eindeutig der tollste Mensch auf der Welt.
Doch leider gibt es da auch noch Thomas, Carolins Lebensgefährten. Den kann Herkules von Anfang an nicht riechen, denn Thomas hat etwas gegen Hunde und behandelt Carolin schlecht. So beschließt Herkules, Thomas loszuwerden - und das gelingt ihm sogar. Dummerweise ist Carolin seitdem wie ausgewechselt und weint den ganzen Tag. Schnell ist klar: Carolin braucht einen neuen Mann! Und genau den will Herkules für sie suchen. Aber wie findet man den Richtigen, wenn man in Sachen Männer und Liebe ganz andere Vorstellungen hat als sein Frauchen?


Urkomisch und eine Hommage an den Hund!

Carl-Leopold sitzt im Tierheim. Dabei ist er doch noch ein ganz kleiner, süßer Dackel. Aber schon ganz schnell kommt die Rettung in Gestalt eines Engels. Dieser Engel heißt Carolin und sie weiß noch gar nicht, was für einen tollen Kerl sie sich mit Carl-Leopold ins Haus geholt hat.
Kaum im neuen Heim angekommen, wirken viele Eindrücke auf den kleinen Dackel. Er lernt den alten, in seinen Augen unheimlich weisen Kater Herrn Beck kennen und zu seinem Schreck den Freund von Carolin. Thomas hat nämlich nicht nur eine persönliche Abneigung gegen Hunde, er betrügt auch noch Carolin.
Kaum aus dem Tierheim gerettet, stürzt der Dackel-Mix gleich wieder von einem Abenteuer ins nächste. Nicht nur, dass er nicht reinrassig ist, er wird auch noch in „Herkules“ umgetauft.
Jede Menge Trubel, wenn man dann auch noch den lästigen Partner von Frauchen loswerden möchte…
Das gelingt Herkules sogar, wenn auch nur mit Hilfe von Herrn Beck.
Von dem kann man viel lernen, dass merkt auch Herkules ganz bald. Und wo Frauchen jetzt so unglaublich traurig ist, muss auch gleich ein neuer Partner für sie her.
Wenn sich dann auch noch ein frecher Dackel dieser Aufgabe verschrieben hat, kann es nur zu Turbulenzen kommen.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Herkules erzählt.
Man entwickelt so viel Zuneigung zu ihm, man muss einfach immer weiterlesen.

Die Autorin hat sich so selbstverständlich in die Gefühlswelt des Hundes hineingeschrieben, dass daraus eine überaus authentische Geschichte geworden ist.
In jeder Lebenslage lässt sie den Hund fühlen, denken und miterleben - ein großes Abenteuer!

Die Weltanschauung des kleinen Herkules´ sind so amüsant, dass man oft mit lachen muss und ein immer größeres Vergnügen an der Geschichte hat.
Die kleinen und großen Missionen von Herkules und seinem Freund Herrn Beck sind abwechslungsreich und niedlich.

Auf das Cover muss ich hier nochmal extra eingehen. Die großen, herzerweichenden Hundeaugen passen perfekt zu Herkules in der Geschichte und bilden einen perfekten Einstieg!

Meiner Meinung nach eine herzliche Hommage an den Hund und zudem noch eine sehr turbulente Liebeskomödie!

Bewertung vom 21.05.2010
Lilienrupfer
Velden, Marie

Lilienrupfer


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Lieber Robbie Williams…
So beginnen die E-Mails von Undine Busch, Mitte dreißig, an eine erfundene Mailadresse des Superstars. Darin erzählt sie ihm von den kleinen und großen Dingen ihres Lebens, von Träumen und von Christian, ihrer großen Liebe. Als dieser sie über Nacht verlässt, verkriecht sich Undine tief getroffen vor der Welt. Da erhält sie plötzlich Antwort auf ihre Mails…

Süß wie Lilienduft und bitter wie Herzschmerz

Undine findet einfach nicht den richtigen Mann. Wenn sie per Mail Kontakt hat, erscheinen sie ihr alle wunderbar, doch bei den Treffen wird sie immer wieder enttäuscht.
Sie ist geknickt und hat nur ihre Freundin Julia, um sich auszusprechen.
Eines Tages sitzt Undine in einem Café und begegnet den Blicken eines Mannes. Sie hat ihn schon einmal gesehen und kann sich seiner Attraktivität nicht entziehen. Es ist wie ein Blitz, der direkt in ihr Herz fährt und es für Christian entflammt.
Sie können nicht voneinander lassen und tragen die Sehnsucht nach dem anderen permanent in sich.
So verbringen beide nach einiger Zeit eine leidenschaftliche, gefühlvolle Nacht miteinander, die Undines ganzes Leben verändern soll. Christian verlässt sie, ist kalt und es scheint, als habe es die flammenden Gefühle füreinander nie gegeben.
Undine schreibt ihre Gefühle, ihre Ängste und Träume auf und schickt sie an eine Mailadresse. Doch daran ist etwas besonders: sie kennt diese Adresse nicht, weiß nicht, zu wem sie gehört und ob ihre Briefe in die Unendlichkeit überhaupt gelesen werden.
Und eines Tages geschieht das Unglaubliche: Undine erhält eine Antwort. Diese ist jedoch ganz und gar nicht, wie sie es erwartet hätte…

Jetzt, so kurz nach dem Lesen, kann ich meine Gefühle nur schwerlich offenbaren. Dieses Buch hat mir mehr als nur ein paar schöne Stunden bereitet: Es hat mein Herz berührt und geöffnet!
Undine stellt in ihren Mails an Unbekannt Fragen, mit denen sich jeder Mensch auseinandersetzen muss. Das macht die Protagonistin verletzlich und menschlich.

Die Geschichte berührt mich, hat mich lachen lassen und mich zum Weinen verleitet.
So authentisch, dennoch locker geschrieben, ist Undine eine Frau, die unsere beste Freundin sein könnte.

„Lilienrupfer“ ist ein offenes, ein charmantes und ehrliches Buch und wie dunkle Schokolade. Zuerst noch ein wenig bitte, erst dann kann sich der süße Geschmack entfalten.

Eine große, große Überraschung und ich diesen Roman jedem empfehlen. Denn dies ist mehr als nur ein kitschiger Unterhaltungstratsch für ein paar Stunden.
Es ist wahrlich mehr als das!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.05.2010
Inselzauber
Engelmann, Gabriella

Inselzauber


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Der Eindruck, den Lissy und Nele bei ihrer ersten Begegnung voneinander bekommen, ist nicht gerade der beste. Die zwei Frauen haben jedoch mehr gemeinsam, als sie ahnen. Das Leben meint es mit beiden derzeit nicht besonders gut: Neles Café steht kurz vor dem Konkurs, und Lissy wurde von ihrem Freund verlassen und flüchtet sich deshalb aus die Insel Sylt. Doch bald schon stellen die beiden fest, dass man zusammen stärker ist als allein. Der Inselzauber tut sein Übriges, auf einmal bekommen Träume Flügel, und auch die Liebe lässt nicht lange auf sich warten…


Romantik, die mich verzaubert hat…

Lissy flieht zu ihrer Tante nach Sylt. Sie wurde von ihrem Freund verlassen und möchte nun Abstand gewinnen.
Die Geborgenheit der Insel lässt Lissy auftauen und sie gewinnt neue Freunde. Und Nele, die Lissy zuerst überhaupt nicht leiden mochte, wird ihre engste Vertraute.
So erfährt sie schon bald, dass Neles Café auf den Ruin hinarbeitet. Kein Weg scheint daran vorbeizugehen.
Lissy hat mit der Buchhandlung ihrer Tante zwar schon viel zu tun, aber sie hilft ihrer Freundin, wo sie nur kann.
Lissys Tante macht mit ihrer besten Freundin währenddessen eine Weltreise. Jedenfalls war das so geplant, denn der Traumurlaub muss frühzeitig abgebrochen werden. Die Tante schwebt an der Grenze des Todes. Lissy will sie nicht, wie schon ihre Eltern, verlieren und kämpft mit aller Macht.
Doch nicht nur das löst ein großes Gefühlschaos in Lissy aus, sie trifft auch noch einen attraktiven Schriftsteller, will ihre Freundin zu Geld verhelfen und verliebt sich nebenbei noch, nein, sie muss sich auch noch über ihre Zukunft klar werden.
Kann Lissy wirklich wieder ins Hotelgeschäft zurück, wo sie sich jetzt schon so lange um die Buchhandlung ihrer Tante kümmert?
Verliert sie dann nicht auch all ihre Freunde und die Dinge, die ihr lieb und teuer geworden sind?

Das Buch ist rasant mit vielen Wendungen, die man so nicht erwartet hat.
Gabriella Engelmann schafft es immer wieder, den Autor zu verblüffen, ihn Liebe und Leid spüren zu lassen.
Lebendig taucht man in eine Welt ab, die man schon zu kennen scheint. Die Details sind einem vertraut und der Zauber Sylts schleicht sich fast unmerklich in das Herz des Lesers.

Zudem erfreuen jeden Büchersüchtling die vielen Verbindungen zu seinem liebsten Hobby. Ob es der Besitz und die Führung eines eigenen Buchladens ist, oder das stöbern in druckfrischen Verlagsvorschauen - auch dahingehend ist dieses Buch sehr empfehlenswert…

Inselzauber ist ein romantisches Buch und wieder so liebevoll gestaltet, dass man es einfach lesen MUSS!

Bewertung vom 20.05.2010
Die Gauklerin von Kaltenberg
Freidank, Julia

Die Gauklerin von Kaltenberg


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Kaltenberg, 1315. Mit einem sinnlichen Lied aus den „Carmina Burana“ soll die junge Anna ihren Geliebten, den Burgherrn Ullrich, verhext haben. In letzter Minute rettet sie der schwarze Ritter Raoul vor dem Tod. Fortan steht Anna zwischen den beiden Männern, die sich abgrundtief hassen. Der leidenschaftliche Kampf einer Frau um Freiheit und Glück beginnt.


Ein historischer Roman mit Charakter und authentischer Ausstrahlung!

Anna ist eine Magd an der Burg von Ullrich. Doch sie ist nicht gewöhnlich: Sie ist die Geliebte des Burgherrn, was ihr in der Zeit aber auch kein Ansehen bringt. Sie ist als Hure gebrandmarkt.
Ihre Eltern sehen dies nicht gerne, auch nicht, dass ihre Tochter sich von Gauklern geradezu magisch angezogen fühlt. Sie lässt sich das Lesen und Schreiben lehren und erlernt auch die Lieder des fahrenden Volkes. Doch genau dies wird ihr zum Verhängnis. Sie kann die lateinischen Wörter nicht übersetzen, aber andere können es. Sie wird wegen ausgesprochenen Obszönitäten verurteilt und der Wasserprobe unterzogen. Fast stirbt sie dabei. Im letzten Moment wird sie jedoch von Raoul, ihrem ärgsten Feind gerettet.
Raoul ist ein Bastard. Einer, der die Tracht der Ritter eigentlich nicht tragen dürfte. Er ist auf der Suche nach seinem Vater und vor der Flucht vor seiner Vergangenheit, trifft er immer wieder auf Anna. Er kann sich ihrem Scharm und ihrem Stolz nicht entziehen - schon längst nimmt ihn ihre Art gefangen.

Ein leidenschaftlicher Kampf zweier Männer um eine Frau beginnt und um die Suche nach der Wahrheit.

Das Buch wird aus mehreren Sichten erzählt. Das ist ganz wunderbar gelungen - die Autorin hat an keiner Stelle den Überblick verloren. Außerdem macht es sich gut, so kann der Leser sich mit jedem Charakter einzeln auseinandersetzen und ihn kennenlernen.

Ganz außerordentlich gut gelungen sind im Buch die Szenen des Kampfes. Wer ein bisschen über die Autorin liest, der weiß, dass Julia Freidank selbst mit dem Schwert umzugehen weiß. Dieses Wissen muss ihr in diesem Buch mächtig genützt haben. Die vielen Schläge wirken nicht konstruiert, sondern sehr glaubhaft. Man kann den Kampf lebhaft nachvollziehen.
Dies ist wohl das erste Buch, bei welchem mir der Schwertkampf so authentisch ins Auge fällt.

Nicht zu vergessen ist natürlich die Geschichte um die „Carmina Burana“. Man kann sagen, jeder müsste ungefähr ein Lied davon kennen. Auch ich habe gleich nach diesem Begriff gesucht und sogar ein Lied gefunden welches ich kenne und liebe.

Die Geschichte ist prallvoll an Details und spart nicht mit Einzelheiten.

Und auch das Feuer der Liebe entfacht in diesem Buch.
Alles zusammen ergibt eine unglaubliche Geschichte.

Wenn man nur allein schon das Cover betrachtet, werden die romantisch veranlagten Seelen unter den Leser seufzen. Denn es spiegelt genau das Buch wieder.
Voller Sehnsucht und Hoffnung….

Lest es und liebt es!

Bewertung vom 19.05.2010
Eine Villa zum Verlieben
Engelmann, Gabriella

Eine Villa zum Verlieben


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Stella, Leonie und Nina haben kaum Gemeinsamkeiten - bis auf ihre Begeisterung für eine alte Stadtvilla im Herzen Hamburgs. Hier führt der Zufall sie zusammen, und die drei Frauen ziehen kurzerhand ein - jede mit einem ganz eigenen Traum: Stella will als Architektin hoch hinaus, Leonie wünscht sich nichts sehnlicher als eine eigene Familie, und Nina möchte nach einer großen Enttäuschung endlich wieder glücklich sein. Doch das Leben geht andere Wege als erwartet, und nicht alles läuft so glatt, wie es sich die drei erhofft hatten. Da heißt es zusammenhalten! Denn nichts hilft in schwierigen Zeiten so sehr wie echte Freundinnen…


Ein Buch zum Verlieben…

Aus drei unterschiedlichen Perspektiven lässt uns die Autorin am Leben von Leonie, Nina und Stella teilhaben.
Nina ist Floristin. Sie liebt ihre Blumen und ihre Ungebundenheit. Sie fühlt sich nicht als richtige Frau. Bis ihre Chefin ihr eröffnet, dass das Blumengeschäft schließen muss. Nina scheint sich nur noch an ihre Freunde und den geheimnisvollen Waldemar wenden zu können.
Leonie ist unglücklich angestellt in einem Reisebüro. Dabei hat sie selbst mit dem Reisen gar nichts zu schaffen. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als eine Familie, liebt Katzen und das Experimentieren am Herd.
Stella ist wohl die außergewöhnlichste Person in der kleinen WG. Immer angesagt gestylt, mit Geld in der Tasche und einem unabhängigen Liebhaber scheint sie alles zu haben, wovon andere Frauen in ihrem Alter nur träumen können. Doch das ist die Fassade. Dahinter steckt eine etwas ängstliche, emotionale Frau, die ihr Leben nicht mehr richtig im Griff hat. Sie möchte gerne ein echtes Leben leben und kann den Schein nicht mehr ausstehen. So zieht sie unter ihre alten Konventionen einen radikalen Schlussstrich.

Was zu Beginn noch nach einem sehr bunten Haufen aussieht, entpuppt sich als wahre Freundschaft. Freundschaft, auf der man bauen kann, die durch dicke und dünne Zeiten geht. Und genau das passiert in diesem Buch. Alle drei Frauen stehen vor einem Umbruch, haben nur bisher nicht den Mut dazu gefunden. Ihrer aller Fähigkeiten gebündelt, ergeben sie jedoch ein unschlagbares Trio, welches keiner noch so schwierigen Situation aus dem Weg geht.

Ob es nun darum geht, aus Stella eine Mutter zu machen, oder die Identität von Nina Mailbekanntschaft herauszufinden - sie sind für alles gewappnet.
Das dabei eine Menge Schwierigkeiten auf sie warten, ist wohl logisch.

Mit viel Charme hat das Buch mein Herz im Sturm erobert. Ich konnte mich von der Geschichte nicht mehr losreißen.
Wer wünscht sich nicht so ein unzerstörbares Band und wenn man doch noch so verschieden ist.
Dieses Buch zeigt, dass es möglich ist, wenn man auch hinter die Fassade schauen muss.
Das Buch hat mich unterhalten und mich nachdenklich gemacht. Der Schreibstil wie gewohnt, nicht lotterhaft sondern mit Stil, hat mich auch hier wieder überzeugt.

Es ist dieser ungebrochene, natürliche Charme, der mich wünschen lässt, die Geschichte der
drei hätte noch nicht geendet!

Wieder kombiniert Geschichte mit einer wunderbaren Covergestaltung (auch hier wurde wieder Samt eingesetzt), ist dieses Buch jede Empfehlung wert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.05.2010
Gottesopfer
Pleva, Tanja

Gottesopfer


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Auf dem Campo die Fiori in Rom wird eine junge Frau verbrannt wie eine Hexe. Die Tat eines Besessenen? Er schlägt wieder zu, und auch dieser Mord trägt dieselbe Handschrift. Der Täter scheint im Bann eines religiösen Wahns zu stehen - so lange, bis es für sein nächstes Opfer fast zu spät ist…


Ein bisschen mystisch, esoterisch angehaucht und spannend bis zur letzten Seite.

In einer eisigen Nacht wird eine nackte, vollkommen abgemagerte und verwirrte Frau aufgegriffen. Um den Hals trägt sie eine dicke Kette, an welche ein Stein gebunden ist. Sie rezitiert pausenlos Bibelpassagen und ist nicht ansprechbar. Sie wird in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen.

Ein Jahr später wird Profiler-Experte Sam O´Conner um Mithilfe in einem brisanten Fall gebeten. An den verschiedensten Orten Europas weibliche Leichen aufgefunden. Die Frauen hatte man nach mittelalterlichen Riten zu Tode gefoltert. Undurchschaubar scheint die Wahl des Täters auf seine Opfer zu fallen. Die Spuren an den Tatorten geben nicht viel her. Doch immer wird eine Bibel gefunden, eine Bibel aus einer bestimmten Kirche. Der dort tätige Pfarrer gerät unter Verdacht…

Spannend und mitreißend erzählt ist dies ein gelungener Auftakt einer neuen Serie. Sam hat auch eigene Probleme, die geschickt in den fall eingebunden werden. Er muss viel über sich selbst nachdenken, auch über den Glauben an Gott. Das bringt auch den Leser dazu, seine grauen Zellen anzustrengen.

Gut proportioniert wurden verschiedene Rückblenden in das Buch eingebunden. Der kleine Junge wurde von seiner Mutter terrorisiert, bis er von seinem Vater schließlich im Kloster abgegeben wird. Hier wird er nicht glücklicher, er wird sogar noch auf die Spur der Ursache gebracht: Das Weib ist die Mutter aller Sünde…

Die kurzen Kapitel sind abwechslungsreich, durch die ständigen Orts- und Zeitwechsel. Die verschiedenen Handlungsstränge werden geschickt miteinander verwoben und erst zum Schluss lässt sie den Leser Blicke auf das Ergebnis werfen. Geschickt wird der Leser verwirrt, bekommt neue Informationen und fingierte Tatsachen.

Geschrieben ist das Buch nicht nur mit fast durchgängiger Spannung, es ist auch immer vom Wortwitz der Autorin durchwoben. Die grundsätzlichen Fragen nach dem Glauben, geben dem Buch aber auch eine etwas ernste Note.
Ich empfehle das Buch weiter und bin schon auf den zweiten Teil gespannt.