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Benutzername: 
Yvonne80
Wohnort: 
Dithmarschen

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2012
Das Leben drehen
Walter, Nicole

Das Leben drehen


ausgezeichnet

Ein Buch, welches mich bereits von Anfang an sehr nachdenklich gemacht hat.Es steckt soviel Wahres in diesem Buch. Immer wieder wird der Leser dazu veranlasst über sich selber und das Leben im allgemeinen nachzudenken. Bereits auf S. 40/41 habe ich mich das erste Mal ganz furchtbar geschämt. Wegen des Dialogs, den Marlene mit der Frau vor dem Hutladen führt. Wer von uns hat nicht schon mal ähnliches gedacht? Natürlich sagen wir es als wohlerzogene Menschen nicht, aber der Gedanke schießt uns doch öfter durch den Kopf. Welches Recht haben wir eigentlich über andere zu urteilen? Keines! Da gibt einem das Buch gleich eine Lernaufgabe mit auf den Weg.

Zunächst sind mir alle drei Hauptpersonen, Marlene, Amelie und Markus unsympathisch, dies änderte sich aber zum Teil im Laufe des Buches.

Marlene, weil sie oft anscheinend ein Herz aus Stein hat und sich unmöglich benimmt. Was gibt ihr das Recht dazu? Dann wieder tut sie Dinge (das, was sie für Frau Meissner tut) oder sagt Sachen (zu dem alten Mann/ S. 76), die sie absolut sympathisch und menschlich machen. Marlene ist die Figur, die mich von einer Gefühlswelle in die nächste geworfen hat und die ich einfach nicht richtig einschätzen konnte. Je länger ich das Buch las, desto mehr fing sie an mich zu rühren und ich bekam erst Mitleid mit ihr und dann begann ich sie zu mögen.

Markus ist ein Feigling erster Klasse. Möglichst keine Verantwortung übernehmen. Aber er spiegelt, wie viele Menschen in unserer Gesellschaft sind. Geht es uns gut, dann stehen wir zusammen. Erst in der Not merkt man, wer die wahren Freunde sind.

Amelie ist eigentlich von Vielem her, was sie sagt sehr weise und sehr anrührend. Aber immerhin hatte sie eine Affäre mit Marlenes Mann. Das hat mich erstmal gegen sie eingenommen. Aber Amelie ist der Charakter, der die Weisheit in dieses Buch bringt. Sie hat vielen Menschen etwas voraus. Sie weiß, wer sie ist, wo sie im Leben steht und geht ihren Weg ohne sich beirren zu lassen. Sie ist mutig auch Dinge zu tun, bei denen die anderen Menschen über sie lachen, einfach weil sie sie tun will. WOW!

Mein Fazit:
Ein Buch voller Weisheit und Liebe über die schönen und die schwierigen Seiten des Lebens. Das Buch gab mir jede Menge Denkanstöße und macht mir sehr deutlich klar, dass man das Leben im jetzt leben muss. Außerdem ist es seit langem mal wieder ein Buch, welches mich zum weinen gebracht hat.
Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen und vergebe 5 Sterne.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2012
Fünf / Beatrice Kaspary Bd.1
Poznanski, Ursula

Fünf / Beatrice Kaspary Bd.1


ausgezeichnet

Die Idee ist mal etwas ganz anderes. "Geocaching" wird zum Thema eines Thrillers gemacht und auch wirklich gut umgesetzt. Man merkt, dass die Autorin sich selber damit befasst und die Abkürzungen und "Redewendungen" vom Geochaching sicher benutzt. Dadurch, dass Beatrice Geocaching nicht kennt und sich selber erst langsam in dieses "Spiel" einarbeiten muss wird auch dem Leser, der nicht Geocacher ist die Möglichkeit gegeben die wichtigsten Ausdrücke kennenzulernen und sich so zurecht zu finden.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sie schafft es Figuren und Plätze so zu beschreiben, dass man sie direkt vor dem inneren Auge hat.

Der Mörder führt die Beamten über einen Multi-Cache in dessen Stages Leichenteil versteckt sind zum Ziel. Die Ermittler bekommen immer wieder Rätsel vorgesetzt, die sie lösen müssen um die nächste Stage zu finden. Spannend! Ich habe mit Florin und Beatrice mitgefiebert, ob bzw. wann und wie sie das Rätsel lösen werden. Ich habe außerdem mit Beatrice gelitten und mich total über ihren ätzenden Exmann aufgeregt.

Ursula Poznanski hat es geschafft, mit Florin und Beatrice zwei Ermittler zu schaffen die authentisch sind und von der ersten Seite an sympathisch. Auch der Kollege Stefan war gut gezeichnet, blieb aber leider etwas im Hintergrund. Etwas irritiert war ich über Florins Beziehung zu Anneke. Sie wurde zwar immer mal wieder erwähnt, tat aber nicht so richtig das ihre zur Gesamtgeschichte. Nach so einigen "Karen Rose-Thriller" die ich in der letzten Zeit gelesen habe hatte ich nun fast noch mit einer feurigen Liebesgeschichte zwischen Florin und Beatrice gerechnet.

Die Auflösung des Rätsels war für mich schlüssig, aber nicht vorhersehbar. Nachdem das Buch von der ersten Seite an spannend ist kommt es kurz vorm Ende nochmal zu einem echten Höhepunkt, bei dem ich mir fast die Fingernägel abgekaut hätte. Sehr gut gemacht!

Fazit:
Ein Thriller, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat und in dem ein Ermittlerteam auftritt von dem ich sehr gerne noch weiter Fälle lesen würde.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2012
Hannes
Falk, Rita

Hannes


ausgezeichnet

WUNDERBAR!

Nein, mal ganz im ernst. Das Buch ist einfach großartig. Ich weiß nicht, ob es neben der Geschichte nicht auch sehr an dem wunderbaren Sprecher, Johannes Raspe gelegen hat, dass mich das Buch derartig tief berührt hat. Johannes Raspe schafft es, Uli Leben einzuhauchen und lässt den Leser vergessen, dass eine fiktive Geschichte vorgelesen wird. Ich habe mit Uli an Hannes Krankenhausbett gesessen, bin mit ihm durch das Vogelnest gewandert und habe mit ihm gelitten.

Ich habe Uli sehr dafür bewundert, welche Kraft er aufgebracht hat. Nie hat er die Hoffnung aufgegeben. Mit voller Liebe und Hingabe hat er um seinen Freund Hannes gekämpft. Auch als alle anderen sich bereits wieder ihrem normalen Leben zugewandt haben hat Uli an Hannes Bett gesessen, ihm vorgelesen und ihn am Alltag teilhaben lassen, obwohl er nicht wusste, ob sein Freund ihn hört.
Bei allem Ernst dieses Themas kam aber auch die Komik nicht zu kurz. An vielen Stellen musste ich schmunzeln und sogar laut lachen. Manchmal hatte es etwas von einer Tragikkomödie, aber die Autorin schafft es, auch an den lustigen Stellen, die Würde von Hannes zu wahren. Einmalig schön!

Ich habe es bis zum Ende des Hörbuches geschafft nicht zu weinen. Erst ganz kurz vor Ende bei dem Satz "Ich hab die Taucherflossen eingepackt. Und den Schnorchel", da ging es los. Der hört sich jetzt hier zwar nicht berührend an, aber wenn ihr das Hörbuch gehört oder das Buch gelesen habt, dann könnt ihr es vielleicht nachvollziehen.

Ein "Fünf-Sterne"-Hörbuch deluxe, welches ich jedem ans Herz legen möchte.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2012
Ein Fall für Laura Marlin - Die Todesbucht
St John, Lauren

Ein Fall für Laura Marlin - Die Todesbucht


sehr gut

Die Geschichte ist von Beginn an spannend. Man wird sofort mit Laura konfrontiert, die zwar ein Waisenkind ist und für die bislang keine Pflegeeltern gefunden wurden, die aber sehr neugierig auf die Welt ist und einfach liebenswert. Laura lebt seit 11 Jahren in einem Waisenhaus, als plötzlich ein Onkel (der Bruder ihrer Mutter) gefunden wird und Marlin zu ihm ziehen muss. Zunächst schwankt sie zwischen Glück und Angst und der Leser schwankt mit ihr. Calvin ist auf den ersten Blick sehr sympathisch, aber irgendwie hat er etwas Unheimliches an sich. Man vertraut ihm nicht so richtig.

Dann kommt auch noch die typische Dorfbewohnerin, Mrs Crabtree, die immer zu einem Schwätzchen aufgelegt ist um den neuesten Dorftratsch auszutauschen. Einerseits geht sie Laura und dem Leser gewaltig auf die Nerven, andererseits wollen wir von ihr erfahren, was sie so alles gehört hat, was im Dorf vor sich geht. Außerdem treffen wir auf Tariq, der ein Geheimnis hat über das er nicht reden will oder kann. Ich will hier nicht zu viel verraten, findet selbst heraus, was es mit Lauras Freund Tariq auf sich hat.

Laura St. John wirft ziemlich viele Fäden und Fragen auf, die sie aber immer in der Hand behält, so dass die Geschichte immer schlüssig bleibt und die sie am Ende zu einem großen Ganzen verknüpft. Die Geschichte wirkt zu keiner Zeit konstruiert, sondern bleibt immer nachvollziehbar und dadurch spannend.

Der Schreibstil von Lauren St. John ist flüssig und die Geschichte liest sich sehr schnell. Dadurch kommt keine Langeweile auf und auch für Kinder sollte das Buch nicht zu lang sein.
Mir fehlt aber ein bisschen das Bildhafte. Laura konnte ich mir noch ganz gut vorstellen. Bei ihrem Onkel wurde es schon schwierig und von der Landschaft bzw. dem Städtchen in dem sie bei ihrem Onkel lebt habe ich gar kein Bild vor Augen. Hier hätte die Autorin durchaus noch etwas mehr die Phantasie des Lesers anregen dürfen.

Bei diesem Fall von Laura Marlin handelt es sich um ein spannendes Abenteuer für Kinder im Alter von ca. 12 Jahren und für diese kann ich das Buch uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 03.07.2012
Scherbenmond / Ellie & Colin Trilogie Bd.2
Belitz, Bettina

Scherbenmond / Ellie & Colin Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Fantastisch! Im wahrsten Sinne des Wortes. Bettina Belitz hat es auch mit dem zweiten Band der Trilogie geschafft mich völlig in den Bann von Ellie und ihrer Welt zu ziehen. Nachdem ich zunächst etwas Anlaufschwierigkeiten hatte, da es ja doch wieder ein recht dicker Wälzer ist, den ich da zur Hand nehmen „musste“, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Scherbenmond hat mir noch besser gefallen, als Splitterherz. Auch hier geht es wieder recht langsam und gemächlich los. Der Schreibstil ist ausführlich und sehr bildhaft. Das war auch hier wieder das Schöne. Man sieht die Geschichte vor sich, man lebt die Geschichte förmlich mit. Im Gegensatz zu Splitterherz wurde es hier aber richtig atemberaubend spannend. Ich habe mit angehaltenem Atem mit Ellie und Tillmann mitgefiebert und war froh, als es endlich vorbei war. Nicht, weil das Buch so schlecht war, im Gegenteil ;) weil ich wissen musste, wie es für die mir ans Herz gewachsenen Figuren endet. Wie sehr habe ich gehofft, dass ihnen nichts Schlimmes passiert. Innerlich habe ich immer mit zusammengekniffenen Augen dagesessen und gesagt:“ Tu ihnen nichts!“

Ellie war mir in diesem Buch wieder mega unsympathisch. Nachdem sie mir am Ende von Splitterherz ja doch ein wenig sympathischer geworden war zeigt sie sich hier wieder von ihrer „besten“ Seite. Sie denkt nur an sich, gibt aber vor an die anderen zu denken. So wirkt es zumindest auf mich. Ich glaube, ich mag die verwöhnte Göre einfach nicht, aber sie ist auch das Salz in der Suppe. Ohne Ellie wäre das Leben in diesem Buch einfach um Vieles langweiliger.

Colin, ist der starke Held wie eh und je. Er ist einfach sexy, sympathisch und zum verlieben. Gegen Colin kann man einfach nichts sagen.

Tillmann hat mir unglaublich gut gefallen. Der Junge entwickelt sich und ich bin froh darüber. Tillmann ist vielschichtig in seinen Gefühlen und seinem Verhalten. Er ist absolut loyal. Er ist nicht wie Colin, er wirkt auf mich nicht sexy, aber er ist ein guter Freund. Wenn man Tillmann zum freund hat, so wie Ellie, dann weiß man, dass da jemand ist, auf den man sich in allen Situationen hundertprozentig verlassen kann. Selbst wenn es schwierig für ihn wird. Tillmann hat in meinen Augen von allen das größte Potential.

Gianna wird in diesem Buch neu eingeführt und sie fing nach und nach an mir zu gefallen. Nachdem ich sie zuerst für feige hielt hat sie Mut bewiesen. Das hat mir gefallen. Um wirklich etwas zu Gianna sagen zu können muss ich sie aber erst näher kennenlernen. Mal schauen, ob sie in Dornenkuss eine Rolle spielen wird.

Toll fand ich als Nordlicht natürlich, dass Hamburg und vor allem Friedrichskoog und Trischen eine Rolle spielten. Da fühlt man dich den Figuren gleich noch ein Stück näher, weil sie sich in der Nähe der eigenen Heimat bewegen.

Fazit:
Wer Splitterherz gemocht hat wird Scherbenmond sicherlich lieben. Der Schreibstil von Bettina Belitz ist einfach ausdrucksstark und ich wurde in die Welt von Ellie und ihren Verbündten gezogen. Von mir gibt es volle 5 Sterne. Scherbenmond hat bei mir das Potential zu einem Lieblingsbuch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2012
Gegen einsam
Meisel, Daniela

Gegen einsam


gut

Meine Meinung hat sich über die 216 Seiten des Buches gewandelt. Zuerst war ich wirklich nicht begeistert. Bis Kapitel 11 des ersten Abschnitts habe ich gebraucht um überhaupt auseinander zu halten wer da eigentlich gerade in der „Ich-Form“ von sich redet. Ich hatte keinen Plan. Ab Kapitel 12 hatte ich dann endlich den Dreh raus, dass ich wenigstens wusste von wem ich gerade etwas lese. Vielleicht wäre es besser gewesen statt Kapitelnummern immer den Namen desjenigen, der gerade in der „Ich-Form“ erzählt drüber zu schreiben. Wäre für den Leser einfacher gewesen. So richtig angetan war ich aber auch nicht.

Manuel und Maja sind eigentlich total langweilige Typen. Also nicht nur eigentlich, sondern sie sind langweilig. Sie sind wie du und ich, ihnen passiert nichts wirklich spannendes. Leider sind sie vor meinem geistigen Auge auch blass geblieben. Ich hatte keinerlei Vorstellung von ihnen. Vielleicht ist das aber auch gut so, denn so bleiben sie eben Typen wie der Leser selber auch einer ist. Ich denke mal, dass Viele von uns ein ähnlich ereignisloses Leben führen. Das führte aber bei mir dazu, dass ich von dem Buch nicht gefangen genommen wurde. Ich will nichts lesen über Leute, die ein ebenso langweiliges Leben führen wie ich selber. In Büchern muss etwas passieren. Irgendetwas...

Bei Maja war es dann aber so, dass sie mich nach und nach in ihren Bann zog. Sie führt nur oberflächlich betrachtet ein ereignisloses Leben. Eigentlich hat sie sehr viel, nämlich eine gute Freundin, Maria, und ein etwas ungewöhnliches, aber lustiges Hobby, bewerben für WG-Zimmer“. Außerdem hat sie ein gutes Herz.

Manuel blieb mir das ganze Buch über unsympathisch. Er hat ein Hobby, das einfach nur strange ist und hat bis auf Maja keine Sozialkontakte. Er ist einfach ein komischer Typ, der mir nicht liegt. Maja liegt aber schon etwas an ihm und so bleibt man unweigerlich dabei, wie sie versucht ihm zu helfen ein besseres Leben zu führen. Mit allem, was sie tut wird sie sympathischer. Sie hat viele Facetten in sich, die sie liebenswert machen. Und sie ist stark. Sie beginnt ihr eigenes Leben zu verändern, als sie merkt, dass es sie nicht erfüllt.

Das ganze Buch ist trotzdem irgendwie merkwürdig, aber gut merkwürdig. Es berichtet über das langweilige, völlig normale Leben zweier Menschen und dennoch entwickelt es über die Strecke Tiefe. Die Idee, wie Maja und Manuel dazu kommen sich näher kennen zu lernen geht ans Herz und auf Seite 91/92 musste ich ein paar Tränen vergießen, da mich Majas Ansprache so gerührt hat.

Auch das Ende hat mich überzeugt. Ich habe mir etwa im letzten Viertel angefangen Gedanken zu machen, wie die Autorin die Geschichte wohl zu ende führt und hatte einen Verdacht, von dem ich dachte „bitte nicht!“. Zum „Glück“, wenn man hier von Glück sprechen darf, kam alles ganz anders. Und es wurde gut gelöst. Ein Ende, das dem Buch nicht das nimmt, was es ausmacht.

Da dieses Buch relativ viel vor sich hin plätschert und von seinen Wendungen/ kleinen Höhepunkten lebt kann ich leider nicht wirklich in die Tiefe gehen. Man verrät sofort ziemlich viel von der Geschichte, wenn man versucht zu begründen warum einem das Buch trotz seiner ganzen Langweiligkeit gefällt. Ich kann euch nur empfehlen es zu lesen und euch selbst ein Urteil zu bilden.