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maelf
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Wuppertal

Bewertungen

Bewertung vom 11.03.2010
Zeit der Gespenster
Picoult, Jodi

Zeit der Gespenster


sehr gut

Dass Jodi Picoult eine der erfolgreichsten Autorinnen unserer Zeit ist, sieht man, wenn man durch die Buchhandlungen streift und ihre zahlreich ausgelegten und angepriesenen Bücher betrachtet.
Jetzt hat auch mich das Picoult-Fieber gefasst und ich wurde von „meinem ersten Picoult“ nicht enttäuscht!

"Zeit der Gespenster“ handelt von Ross Wakeman, der seiner verstorbenen Liebe Aimee nachtrauert und sich jahrelang auf Geisterjagd begibt um sie zu finden.Am Ende seiner Kräfte angelangt, flieht er zu seiner Schwester Shelby, die mit ihrem neunjährigen Sohn Ethan in einem Ort namens Comtosook in Ost-Amerika lebt. In diesem Ort passieren übernatürliche Sachen, seitdem ein altes Gebäude abgerissen werden und auf diesem Grundstück ein Shopping-Center entstehen soll. Die Abenaki, im Osten Amerikas angesiedelte Ureinwohner, erheben Anspruch auf das Grundstück,da sich dort ein Friedhof verstorbener Vorfahren befinden soll. Ross wird von einem Bauunternehmer beauftragt, das Grundstück auf Geister zu untersuchen und stößt dabei nicht nur tatsächlich auf einen Geist, sondern auf tragische Ereignisse, die sich in den frühen 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts zugetragen haben und dessen Folgen bis in die Gegenwart reichen. In diese Ereignisse sind besonders die Abenaki und die Familie Pike verwickelt, die in dem Haus auf dem Grundstück lebte..

Der Roman erzählt Geschichten von Verlust, Liebe, Hoffnung, Wissenschaft und jahrzehntelang verborgenen Geheimnissen.

Zunächst fiel es mir etwas schwer, in die Geschichte zu finden, weil anfangs so viele Charaktere vorgestellt und begleitet werden, dessen Bezug zur Geschichte nicht so schnell klar wird. Durchschnittlich jede dritte Seite wechselt Picoult zu einer anderen Person. Was mir anfangs jedoch schwer fiel, empfand ich später als äußerst angenehm wegen der Abwechslung und weil ich einige Charaktere lieber „begleitet“ habe als andere, da ich für gewisse Leute große Sympathien entwickelt habe -jedenfalls mehr als für andere. Durch den Wechsel entstehen meiner Meinung nach keine langen Passagen, durch die man sich kämpfen muss. Die Autorin schneidet in dem Roman zwar viele Themen (Eugenik, Indianerreservate,Präimplantationsdiagnostik..) an, aber ich hatte nie das Gefühl, dass irgendetwas davon unbefriedigend dargestellt und allzu oberflächlich behandelt wurde.

Ich bin Geistergeschichten gegenüber sehr skeptisch, weil ich einfach nicht dran glaube, aber selbst ich als Skeptiker hatte meinen Spaß daran, diesen Roman zu lesen und manch paranormales Ereignis mit einem Augenzwinkern abzutun -Realisten, die aber eine Abneigung gegen Geistergeschichten und fantasy-stories haben, werden mit diesem Buch aber natürlich nicht glücklich werden und sollten lieber die Finger davon lassen.

Fazit: Ein Buch, das einfach durch die Erzählweise, die Wendungen und die Moral überzeugt und in sich stimmig wirkt.

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