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Benutzername: 
heldenzeit
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Rostock

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 28.08.2022
Die Köchinnen von Fenley
Ryan, Jennifer

Die Köchinnen von Fenley


ausgezeichnet

Das Cover - da muss ich ehrlich sein - wirft mich immer noch nicht um. Eine etwas auffälligere Farbgebung hätte ich persönlich besser gefunden, aber das tut der Geschichte ja zum Glück keine Abbruch.

Der Schreibstil Jennifer Ryans ist absolut flüssig und das Buch lässt sich sehr gut weg lesen. Ich mag es, dass sie sich die Zeit für Beschreibungen an der richtigen Stelle nimmt. An keiner Stelle finde ich es langatmig, alles fügt sich hervorragend ein. Die Charaktere sind authentisch und lebhaft. Vor allem wirken sie alle für sich individuell und nicht generisch. Den englischen Originaltitel, sowie das originale Cover finde ich dennoch passender. Denn "The kitchen front" hätte definitiv eine schnellere historische Verbindung zum Thema Zweiter Weltkrieg gezeigt. Ich mochte auch aber auch schon ihr Buch "Der Frauenchor von Chilbury". Die Übersetzung aus dem Englischen finde ich bei beiden Romanen Im Übrigen sehr gelungen. Grundsätzlich lese ich gerne Bücher, die etwas abseits der weit verbreiteten Liebesromane sind. Jennifer Ryan enttäuscht mich da keineswegs.

Die Rezepte, die kapitelweise mit eingearbeitet sind, sind optisch schön hervorgehoben und verleihen der Geschichte noch mehr Einzigartigkeit. Und ja, sie regen den Appetit an!

Die Schrecken dieser Zeit stellt die Autorin gut dar, aber ebenso auch die Emotionen und vor allem die Stärke dieser Frauen. Die verschiedenen Erzählstränge fügen sich am Ende alle harmonisch zusammen.

Fazit: eine herzerwärmende Geschicht über starke Frauen. Klare Leseempfehlung von mir. Die Rezepte sind übrigens auch nachkoch- bzw backbar. Vielleicht fühlt sich da noch eine Leserin/ein Leser inspiriert.

Bewertung vom 01.03.2011
Was bisher geschah
Zwecker, Loel

Was bisher geschah


ausgezeichnet

Alle einsteigen bitte!

... Denn Loel Zwecker nimmt uns mit zu einer rasanten Geschichte durch die Zeit.


Auf 373 Seiten fasst der Autor die letzten 2, 5 Millionen für den Durchschnitts-Geschichts-Interessierten zusammen. Geht nicht? Geht doch! Die Menschheitsgeschichte hat Zwecker auf 15 Kapitel aufgeteilt. Jedem Kapitel werden so zwischen 20 und 30 Seiten gewidmet. Er btrachtet die Geschichte nicht nur aus einem Blinkwinkel, sondern gibt auch Raum für verscheidene Ansichten. Seine bildliche Sprache macht es dem Leser sehr leicht ihm zu folgen. Spürbar ist, dass Loel Zwecker Kuntgeschichte studiert hat. Dass das Buch dadurch sehr gut recherchiert erscheint und nicht aus verschiedenen Büchern zusammen geschrieben ist (wie bei manch anderem Autor) kommt dadurch zur Geltung. Weiterhin nimmt er immer wieder den Kunstbegriff in den einzelnen Epochen auf und erklärt anhand dessen die Geschichte. Beispielsweise bedient er sich Bildern, Skulpturen, Fotos und auch Plakaten. Dies lockert auf und macht das Buch sehr anschaulich.

Sehr gut gefällt mir weiterhin, dass er nicht nur bei dem Geschichts-"Mainstream" bleibt. Anstatt nur vom Europäischen Mittelalter zu schreiben, rückt er auch das europäische Ausland ins rechte Licht... Super! Auch mochte ich, dass er auch eher weniger bekannten Persönlichkeiten erwähnt. Wer kennt schon den geschichtlichen Zusammenhang von König Viktor Emanuell III und Mussolini?

Dieses Buch hat mir einfach Spaß gemacht beim Lesen. Wie in einer Zeitmaschine reist man zu den verschiedensten Stationen der Menschheitsgeschichte. Loel Zwecker erklärt einfach, aber auch eben sehr tiefgründig und vielschichtig. Die Gliederung und Struktur des Buches sind sehr lobenswert. Ohne eine Epoche besonders oder zu wenig zu betonen, schafft er es, die Geschichte "ganz" und äußerst interessant zu erzählen.

Ich empfehle dieses Buch uneingeschränkt an alle, die schon immer eine Zeitreise machen wollten!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2011
Die Landkarte der Zeit / Mapa Trilogie Bd.1
Palma, Félix J.

Die Landkarte der Zeit / Mapa Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Ein rundum perfektes Buch!

Ich habe mich sehr gefreut, dieses Buch lesen zu dürfen. Obwohl ich sagen muss, dass ich erst skeptisch war, ob das Thema Zeitreisen gut verarbeitet wurde. Und ich muss zugeben, ich war überrascht. Der Autor schaffte es, auf sehr sensible und filligrane Art und Weise die Handlungsstränge miteinander zu verbinden.

Die Magie des (Un)-Möglichen wird komplett aufrecht erhalten in dem Buch. Die Figuren sind ebenfalls sympathisch und fesselnd. Es sind eigentlich normale Charaktere, die ihre ganz eigene Einizigartigkeit zeigen. Auch mit Problemen, die uns auch in der modernen Zeit beschäftigen. So wie Claire, die ihre Selbstständigkeit sucht.

Die Sprache des Buches ist wunderschön geschrieben. Passend zu der jeweiligen Zeit wirkt sie angebracht, aber nie übertrieben. Sehr gut hat mir die Ironie und der Sprachstil von Palma gefallen. Das Lesen wurde dadurch sehr flüssig und die 700 Seiten "vergingen" sehr schnell.

Alles in Allem ist "Die Landkarte der Zeit" ein Buch, dass ich bedingungslos weiter empfehlen kann und auch schon getan habe. Es ist für mich ein Stückchen moderne Weltliteratur mit ganz hohem Stellenwert. Dafür gibt es von mir 5 von 5 möglichen Sternen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2011
Das Schweigen der Toten
Ritter, Todd

Das Schweigen der Toten


weniger gut

Da hätte ich von Meister Tod mehr erwartet


Ich muss gestehen, auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut. Die Leseprobe war richtig klasse. Deshalb freute ich mich auch riesig über den Gewinn bei der Verlosung.

Dann habe ich es gelesen... und war mächtig enttäuscht.

Der Anfang ist wirklich bombastisch und zieht den Leser sofort in den Bann. Die anfänglichen Ermittlungen sind auch noch sehr spanned. Kat Campbell als Polizistin wirkt sehr sympathisch. Dass Perry Hollow ein verschlafenes Nestchen ist, ist absolut glaubwürdig geschildert.

Zuerst rückt ein Ermittler-Team an. Der Chef, Nick Donelly, wird als äußerst gut aussehender Mann beschrieben, bleibt aber trotz intensiver Ermittlungen meiner Meinung nach zu farblos. Des Rest des Teams wird zwar vorgestellt, bleibt aber im Verlauf der Handlung im Hintergrund und spielt keine wesentliche Rolle - schade! Die Beschreibung des Buches, das kurz darauf eine neue Todesanzeige einrtifft, stimmt so auch nicht ganz. Da liegen vier (langweilige) Monate (langweiliger) Ermittlungen dazwischen. Henry, der die Anzeigen stets bekommt bei der Zeitung, ist für mich zu klischeehaft dar gestellt - geheimnisvoll, enttäuscht, traurig, einsam....alles auf einmal. Selbst Kat Campbells Sohn, der mit Trisomie 21 geboren wurde, ist unglaubwürdig. Denn merkwürdigerweise merkt man zu einem gesunden Kind keinen Unterschied, und das wäre mir ehrlich gesagt neu.

Als dann der zweite Mord geschieht, kommt endlich wieder Spannung in die Handlung. Von da an (etwa der Hälfte des Buches) ist der Spannungsbogen wieder hergestellt. Die Auflösung des Falles zum Schluss wirkt ziemlich konstruiert und schwer nachvollziehbar. Ich musste das Ende zweimal lesen, bevor ich das entwirren konnte. Positiv zu erwähnen ist allerdings, dass der Schreibstil sehr flüssig und damit gut lesbar ist.

Alles in allem kann ich LEIDER kaum das Buch empfehlen. Bis auf Kat Campbell sind die Charaktere für meinen Geschmack etwas zu unntaürlich und konstruiert. Der aufmerksame Leser kann auch den Täter während des Verlaufs erkennen, was nicht gerad zur Spannung beiträgt. Der Autor hat es leider nicht ganz geschafft, einen Spannungsbogen über den gesamten Verlauf der Handlung aufzubauen. Trotzdem hat die Story potenzial, vielleicht wird das nächste Buch von Todd Ritter besser. Ich würde es mir jedenfalls wünschen.

Bewertung vom 01.03.2011
Verbrechen
Schirach, Ferdinand von

Verbrechen


ausgezeichnet

Der Wahnsinn!

Dieses Buch empfehle ich stets meinen Freundes- und Bekanntenkreis. Diese elf Geschichten sind einfach unbeschreiblich. Von Schirach schreibt einfach, detailiert und sehr flüssig. Unnötige Floskeln lässt er einfach weg. Das mag ich bei diesem Genre sehr.

Die Geschichten sind spannend und beeindruckend zugleich. Ja, dass sind alles Geschichten, die in Deutschland passiert sind. Ob man es nun glauben möchte oder nicht.

Fazit: Ein äußerst intelligentes Buch, dass zum Nachdenken anregt.

3 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.03.2011
Der norwegische Gast / Hanne Wilhelmsen Bd.8
Holt, Anne

Der norwegische Gast / Hanne Wilhelmsen Bd.8


gut

Teilweise einfallslos


Früher war alles besser - Ein Spruch, der zumindest auf Anne Holt zutrifft. Die Geschichten um Hanne Wilhelmsen waren anfangs immer klasse. Die Bücher waren spannend und auch teilweise ganz anders als andere Krimis (Beispielsweise "das einzige Kind").

Bei diesem Buch merkt man allerdings, dass Anne Holt die Ideen ausgegangen sind. Die Ermittlerin ist nur noch ein Schatten ihrer selbst und nicht mehr mit den Anfängen zu vergleichen. Die Story wirkt konstruiert und etwas vom Agatha Christie -Stil abgekupfert. Teilweise verwirrt der Handlungsverlauf den Leser und es wäre wünschenswert gewesen, wenn die Chraktere mehr Tiefe bekommen hätten. Die Nebensächlichkeiten lenken vom direkten Handlungsverlauf ab. Das Ende allerdings bekommt zum Glück noch einen ordentlichen Spannungsbogen und die Lösung des Falls ist ziemlich gut nachvollziehbar.

Dieses Buch ist zwar mehr Roman als Krimi, aber für die eingefleischten Anne Holt Fans sicherlich empfehlenswert.

Bewertung vom 01.03.2011
Der Frauenjäger
Hammesfahr, Petra

Der Frauenjäger


weniger gut

Enttäuschend
2

Der Prolog von "Der Frauenjäger" ist absolut spitze. Genau, wie ich Petra Hammesfahr kenne und liebe. Nach dem Prolog ging die Geschichte aber leider stetig bergab. Knapp 425 Seiten hat das Buch, die meisten davon bestehen nur aus aneinander gereihten Dialogen. Die sind zudem auch noch meistens recht sinnlos und erinnern mich an loses (Frauen)-Gerede. Zwischendurch, so ab Seite 60, hat die Autorin kurzzeitig Hochphasen. Da ist der Roman dann wieder sehr spannend und auch sprachlich ein Traum.

Gefehlt hat mir auch die psychologische Tiefe des Entführers. Der Jäger wurde nicht tiefgründig charakterisiert und ging am Ende ziemlich unter. Auch seine Identität war viel zu früh eindeutig und so wurde dem Buch die Spannung genommen. Andere Bücher von Petra Hammesfahr, beispielsweise "Erinnerungen an einen Mörder" sind weitaus spannender geschrieben.

Trotzdem ist das Buch in einem sehr flüssigen Stil gehalten und ist auch sprachlich sehr ansprechend. Auch sind ein paar Stellen im Buch wie schon erwähnt sehr spannend. Ansonsten konnte das Buch leider nicht überzeugen, schade!

Bewertung vom 01.03.2011
Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1
Castillo, Linda

Die Zahlen der Toten / Kate Burkholder Bd.1


ausgezeichnet

Ich sag nur: WOW
5

Das ist mal ein Debut nach meinem Geschmack.

Dieses Buch habe ich zu Weihnachten bekommen. Nachdem ich es gelesen habe, bin ich ganz begeisterst davon.

Die Story geht sehr in die Tiefe und gibt Einblicke in die Welt der Amisch. Das allein fasziniert schon. Die Charaktere rund um Kate Burkholder sind gut und tiefgründig ausgearbeitet. Allesamt wirken natürlich, auch mit kleinen Schwächen.

Die Atmosphäre ist spannend und nahezu angsteinflößend geschrieben. Ein Thriller mit Weltklasse. Die Story fesselt mich als Leser sofort und die Autorin kann den Spannungsbogen über den gesamten Verlauf aufbauen und auch aufrecht erhalten. Der Leser kann zwar dem Geheimnis der Morde auf die Schliche kommen, aber das tut der Geschichte keinem Abbruch.

Ich hoffe, dass es bald eine Fortsetzung von dieser Autorin geben wird. Es ist jedenfalls ein durchaus gelungenes Debüt!

Bewertung vom 22.02.2011
Der Duft des Mangobaums
Winter, Jan

Der Duft des Mangobaums


ausgezeichnet

Das Buch kann ich ersteinmal allen empfehlen, es ist sehr sehr schön.

Angefangen beim Cover, macht es einen warmen und vertrauten Eindruck. Der Einband passt wirklich perfekt zum Titel.

Die Geschichte ist linear geschrieben und führt bei den Handlungssträngen zu keinerlei Verwirrung. Die Chrarakter sind sehr fein heraus gearbeitet. Gerade Alma ist äußerst sympathisch. Sie ist in ihrer Zeit eine unheimlich starke Frau, was ihrer Sympathie nur zuträglich ist. Die restlichen Charaktere sind so heraus gearbeitet, dass sie mitunter auch unsympathisch - dadurch aber auch realistisch - wirken.

Die vom Autor gewählten und beschriebenen Ortschaften sind überaus zauberhaft. Bei Fernweh kann ich das Buch wirklich empfehlen. Der Leser fühlt sich in die Welt Malayasias hinein versetzt und kann ganz diese Fremde genießen.

Man merkt beim Lesen wirklich, dass der Autor mit viel Gefühl das Buch schrieb und sich tiefgehende Gedanken machte. Die Exotik und das Nichtalltägliche sind spannend, liebevoll und interessant geschrieben.



Dieses Buch ist allen zu empfehlen, die gerne mal vom Alltag Pause machen und ein bisschen in die weite, fremde Welt abgleiten möchten! Daher von mir 5 Sterne.