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gaby2707

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Insgesamt 2044 Bewertungen
Bewertung vom 18.09.2025
Kadas, Sebastian

Sissi. Das kaiserliche Kochbuch


ausgezeichnet

Ein Genuss für Gaumen und Augen

Schon das Cover mit einem Bild von Kaiserin Sissy und Kaiser Franz-Joseph macht richtig Lust sich mit dem Buch und den Rezepten zu beschäftigen.
Das Inhaltsverzeichnis vermittelt einen kleinen Eindruck von dem, was da alles auf mich zu kommt.
Nachdem ich einen Einblick in das Osterreich-Ungarn der damaligen Zeit bekommen habe, lerne ich viele der Figuren und Menschen kennen, die ich aus den Sissy-Filmen kenne. Dann geht es um Sissy – Romy Schneider und um Franz-Joseph – Karlheinz Böhm.
Nach einem Willkommen in Possenhofen in Bayern, dem damaligen Lebensmittelpunkt der späteren Kaiserin von Österreich, bekomme ich Rezepte der bayerischen Küche. Von Kaspressknödelsuppe über Böfflamott, Hüttenpilzpfanne und Pudding Bavaroise ist hier für jeden etwas Delikates dabei. Gefolgt von kulinarischen Gaumenfreuden aus Österreich und aus Ungarn, wobei auch Torten und Kuchen zum nachbacken dabei sind. Ein paar Grundrezepte fehlen ebenso nicht, wie ein Glossar und das Register der Rezepte am Ende des Buches. Jedes Rezept enthält eine Angabe zur Portion, zur Zubereitungszeit, den Zutaten und der Koch- bzw. Backanleitungen, die wirklich leicht von der Hand gehen. Dazu auf der rechten Seite jeweils ein Foto der 60 authentischen Gerichte, die mir das Wasser im Mund zusammen laufen lässt.
Immer wieder bereichert durch wunderschöne Bilder und Zitate aus den Sissy-Filmen macht dieses außergewöhnliche Kochbuch insgesamt einen sehr hochwertigen Eindruck.
Eine wundervolle Ergänzung und ein Blickfang in jedem Kochbuchregal. Nicht nur für diejenigen, die die bayerische, österreichische oder ungarische Küche zu schätzen wissen.

Bewertung vom 13.09.2025
Kölpin, Regine

Mehr Lametta für Oma


ausgezeichnet

Einfach wunderschön
Oma Feline Kramer, die mit ihren orangerot gefärbten Haaren und ihrer bunten Kleidung bei den Kindern im Dorf Tjarkswarf bei Horumersiel im Wangerland als verschrobene Hexe gilt, lebt seit Jahren allein achtern Diek in ihrer kleinen Kate. Nur für ihre Tiere, den Rehbock Martin, Fuchs Anton und Igel Fritz, der in einem kleinen Haus seinen Winterschlaf hält, fühlt sie sich noch verantwortlich und füttert die Tiere mit Hingabe. Ihr einziger menschlicher Freund, der Postbote Hajo, der mit seinem weißen Rauschebart und seinem dicken Bauch aussieht wie der Weihnachtsmann persönlich, ist nach dem Tod seiner Frau und einem unsäglichen Streit mit seinem Sohn Maik ebenfalls allein. Durch Zufall beobachten die achtjährigen Zwillinge Jonte und Jelda de Vries Feline dabei, wie sie ihre Tiere füttert und sind ganz begeistert. Ganz langsam entwickelt sich bei den dreien eine außergewöhnliche Freundschaft. Als die Kinder erfahren, dass Feline sich nichts mehr wünscht als ein Weihnachtsfest „so wie früher“, schmieden sie einen Plan, der schnell Gestalt annimmt.

Schon das Cover mit Rehbock und Fuchs, auf dem man die kleinen Schneeflocken richtig spüren kann, hat mich sofort angesprochen.
Nach wenigen Seiten hat mich Autorin Regine Kölpin mit ihrem bildhaften und mitreißenden Erzählstil an die Nordseeküste mitten in den Dezember verfrachtet und mich nicht mehr losgelassen. Dazu trägt auch das Plattdeutsch bei, in das Hajo immer wieder mal verfällt, wenn er aufgeregt ist.
Ich liebe die Figuren, die sie hier so detailliert kreiert. Sie sind so liebenswert und mit ihren verschiedenen Schicksalen. Denn nicht nur Feline und Hajo haben ihr Päckchen zu tragen. Auch die Zwillinge vermissen ihren Papa, der auch dieses Weihnachten wieder auf einem großen Schiff weit weg auf einem der Meere verbringen wird. Aber wozu sind Probleme da – sie alle können doch gelöst werden – oder? Und mit diesen Lösungen beschäftigen sich die Zwillinge zusammen mit ihrer Mutter Julia und den Kindern aus dem Ort.
Da die Sicht auf die verschiedenen Dinge und Situationen immer aus dem Blickwinkel von Feline, Hajo, Jonte und Jelda und Julia beschrieben werden, bin ich noch näher an jedem Einzelnen dran. Ich lausche nicht nur ihren Gesprächen, sondern bin auch in ihren Gedanken dabei, was mich ihnen noch näher sein lässt.
Ernste Themen werden hier gekonnt aufgearbeitet ohne die winterliche, schon weihnachtliche Stimmung zu zerstören.

Ein warmherziger Wohlfühlroman mit Menschen, die man einfach gern haben muss und einer tierischen Kulisse, die mich tief berührt hat. Ein weihnachtlicher Roman, den ich auch im September sehr gerne gelesen habe und der mich bestens unterhalten hat.

Bewertung vom 11.09.2025
Drack, Hariett

Mörder unter uns


ausgezeichnet

Auf der Anklagebank

Autorin Hariett Drack ist Gerichtsreporterin und nimmt mich in diesem Buch mit zu den bizarrsten und spektakulärsten Kriminalfällen aus dem Kölner Landgericht. Sie beschreibt aber auch Fälle, bei denen ich immer wieder den Kopf geschüttelt habe. Soviel Dummheit bzw. soviel Kleinkram mit denen sich die Gerichte beschäftigen müssen.

Da sind z.B. die beiden Männer, die eine Psychologin entführen; ein Mann, der in einem abgehörten Selbstgespräch den Mord an seiner Frau zugibt, aber nicht belangt werden kann; eine Mutter, die keinen anderen Ausweg sieht, als sich und ihr Baby umzubringen oder eine Frau, die gleich zweimal versucht ihre Mutter aus Mitleid zu töten.
Alle diese Fälle sind so verstörend, haben mich so mitgenommen, dass ich nach jeder Geschichte erst mal eine kleine Pause einlegen musste, um das Gelesene zu verdauen.
Es gibt aber auch die anderen Fälle. Da ist z.B. der total uneinsichtige Vater, der weder Unterhalt zahlt, noch sich an das Kontaktverbot hält; eine Influencerin, die auf ihrer Suche nach einer schnellen Story mit vielen Likes das Persönlichkeitsrecht zweier Ordnungshüter verletzt; eine Hundehalterin, die für ihren Rottweiler eine aufwendige Rehabehandlung erstreiten will oder ein junger Kassierer, der an der Kasse eines Supermarktes auf das unmoralische Angebot eines Harzt-VI-Empfänger eingeht.
An diesen und 20 weiteren teils kuriosen, teils schwer zu ertragenden Fällen lässt mich die Autorin teilhaben und tief in die Psyche der Menschen auf der Anklagebank blicken. Sie erzählt sachlich und eindringlich von den Menschen, die hinter den Fällen stehen und ich bin hier und da geneigt, sogar Mitleid zu empfinden.

Ein Buch mit Fällen, die mich erschüttert und gefesselt haben. Über andere konnte ich sogar ein bisserl schmunzeln. Fälle, bei denen ich mir auch die Frage nach der Schuld und der Verantwortlichkeit der Angeklagten gestellt habe. Ein Buch, das mich trotz aller
Schrecklichkeiten auch sehr gut unterhalten hat.

Bewertung vom 10.09.2025
Schieble, Susanne

TodesScheibe


ausgezeichnet

Das Spiel ist aus...

… heißt es für den herausragenden, aufstrebenden deutschen Dartspieler David Malcom Dunst, genannt „The Fog“, als er plötzlich bei einem Showevent in Hannover tot auf der Bühne des Eventsaales Catch 42 zusammenbricht und stirbt. Für Hauptkommissarin Wilhelmine Williamson, die einen entspannten Abend mit ihrem Mann Bernd-Karl verbringen wollte, ist sofort klar, dass hier ein Verbrechen vorliegt. Mit ihren beiden Kollegen OK Elena Grifo und OK Sascha Baron Cohen macht sie sich auf Spurensuche, was bei der derzeitigen Menschenmenge im Saal gar nicht so einfach ist. Sie konzentrieren sich auf die Spieler, von denen jeder sein eigenes Image hat und dieses auch strikt verfolgt und pflegt. Als es auch noch einen weiteren Spieler „erwischt“ kommen sie langsam an ihre Grenzen. Denn gerade Wilhelmine hat neben dem neuen Fall auch mit Problemen mit ihrer Tochter Nicola und einem anderen Kollegen zu kämpfen.

Eine interessante Geschichte, bei der ich gerade am Anfang der Ermittlungen einiges über den Dartsport und seine Hintergründe erfahren habe. Hier geht es auf und vor der Bühne laut, trashig und total verrückt zu. Mit schrulligen, skurrilen, extravaganten Typen, die ich mir durch die bildhaften Beschreibungen sehr gut vorstellen konnte. Hier geht es um sehr viel Geld, Gier und vor allem auch Neid.
Die enge, vertraute Verbindung der Ermittler kommt bei mir sehr gut vorstellbar an. Vor allem mit Wilhelmine mit ihrem kölschen Slang, der immer wieder gut verständlich einfließt, habe ich mich sofort sehr gut verstanden. Sie ist schon eine eigenwillige Persönlichkeit, die mit Empathie und Geduld zu kämpfen hat. Aber da kommen Elena und Sascha ins Spiel, die mich mit ihrem sehr akribischen Arbeiten und ihrer Kollegialität überzeugt haben.
Der Erzählstil lässt sehr schnell Bilder in meinem Kopf entstehen und ich sehe mich direkt vor der Bühne stehen und ich stehe auch bei den Ermittlungen immer nebenan. Ich habe mir genau wie die Ermittler lange nicht vorstellen können, warum der junge Mann hat sterben müssen. Die Indizien für einen Mord waren mir einfach zu dünn. Aber ganz langsam setzen die Ermittler einen Puzzlestein nach dem anderen an die richtige Stelle und ich war total baff, was dabei heraus kommt. Und vor allem, wie naiv und blauäugig einige hier waren. Aber auch ich hätte mir die Vorgänge, die hier ans langsam Licht kommen, so nicht vorstellen können.

Mit „Todesscheibe“ hat mich Autorin Susanne Schieble in eine ganz eigene Welt mitgenommen. Ich habe mitfiebern und mit ermitteln können. Ich war am Ende zwar überrascht, aber auch völlig zufrieden mit der Auflösung der beiden Verbrechen.
Eine Geschichte, die mich einerseits nachdenklich gemacht, andererseits aber auch sehr gut unterhalten hat. Vielleicht schaue ich mir nun das ein oder andere Spiel der Darter auch mal im TV an.

Bewertung vom 06.09.2025
Rupflin, Alexander

Protokoll eines Verschwindens


ausgezeichnet

„Erträgt ein Mensch ein Leben ohne Wahrheit“

Dieser Frage gehe ich zusammen mit Autor Alexander Rupflin nach. Basierend auf einem wahren Kriminalfall aus dem Jahr 2019 in Hamburg machen wir uns gemeinsam auf die Suche nach der Wahrheit. Denn der verurteilte K.O.-Tropfen-Mörder Fabio besteht bis heute darauf unschuldig zu sein.

Doch worum geht es hier:
Gabriel folgt seiner Schwester Isabella, die als Kardiologin in einem Hamburger Krankenhaus arbeitet, nach Deutschland um hier ebenfalls ein besseres Leben zu führen als in ihrer Favela Vigário Geral in Rio. Er findet schnell eine Anstellung bei einer IT-Firma und ist verliebt. Doch dann verschwindet er spurlos. Für Isabella und seine Mutter Manuela beginnt eine verzweifelte Suche nach ihrem Bruder und Sohn.

Der ruhige, eher leise aber sehr eindringliche Erzählstil des Autors hat mich ab der ersten Seite gefesselt und ich bin mit ihm alle Stationen dieser nicht zu fassenden Tat durchgegangen. Einerseits finde ich es zutiefst grausam und schrecklich, wie ein junger Mensch 4 Monate mit einer Leiche in einer Wohnung leben kann. Andererseits frage ich mich immer noch, wie konnte es überhaupt dazu kommen? Welche der Aussagen vor Gericht trifft den Kern der Sache? Oder war es doch ganz anders?
Die Geschichte wird aus Sicht der verschiedensten Beteiligten geschildert. Sei es die betagte Nachbarin von Fabio, die hier zu Wort kommt oder eine weitläufige Bekannte, die dann den entscheidenden Tipp an die Polizei weitergibt. Und ich lese von der Ignoranz der eingeschalteten Polizei, die dem verzweifeltem Suchen der Familie nicht nachgehen. Ich lerne Gabriel mit seiner Geschichte kennen und tauche tief in die Gedankenwelt von Fabio ein. Diese Zusammenstellung der verschiedensten Sichtweisen empfinde ich beim lesen als absolut gelungen.

Ich liebe True Crime Geschichten und habe mich hier durch die Aufarbeitung der vorliegenden Fakten richtig fesseln lassen. Eine äußerst spannende und manchmal verstörende Geschichte, die noch lange in mir nachhallen wird.

Bewertung vom 06.09.2025
Perkins, Rebecca

Unstillbare Verlockung - Lust auf Berührungen 9 geile erotische Geschichten


sehr gut

Aber hier ist wirklich für jeden etwas dabei.

Für mich war „Unstillbare Verlockung – Lust auf Berührungen“ ein weiteres Buch, das ich von Rebecca Perkins gelesen habe. Und auch diese heißen erotischen Geschichten von ihr haben mich überzeugt, wenn auch nicht alle gleichermaßen.

Mit Saskia und Natascha Josephine und Alexandra, Bastian und Denise, und Gabriele und Tobias begebe ich mich hier auf eine wilde und sündige Reise ins Land der erfüllten Berührungen.

Ich mag den sehr freizügigen, leidenschaftlichen Erzählstil von Rebecca Perkins bei dem es schnell prickelt und zur Sache geht; mit Geschichten, die mich überraschen; der manchmal auch etwas anstößig rüber kommt, wie hier bei einer Geschichte, die ich nicht so mochte. Mit ihren Geschichten knipst sie sofort mein Kopfkino an und das läuft richtig heiß. Meinen Geschmack hat sie mit ihren leidenschaftlichen, erotischen und abwechslungsreichen Geschichten auch diesmal wieder recht gut getroffen.

Zum Abschluss bekomme ich wie immer als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte, diesmal von Mandy Moore als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und auch bei diesem Buch ist ein passendes Lesezeichen mit dabei.

Bewertung vom 05.09.2025
Föhr, Andreas

Bodenfrost / Kreuthner und Wallner Bd.12


ausgezeichnet

Spannend und humorig wie gewohnt

PHM Leonhard Kreuthner ist mal wieder über die Strenge geschlagen und wird für den Kindernachmittag der Miesbacher Polizei eingeteilt, der diesmal auf dem aufgelassenen Bauernhof Sackener Gütl stattfindet. Mit dabei der Polizeipräsident mit seiner Tochter Martha. Und ausgerechnet Martha hat bei einer Erkundungstour im Bauernhof etwas entdeckt. Der Mann, der da vor ihr liegt, schaut nicht so aus, als wenn es ihm besonders gut gehen würde. Im Gegenteil – Vitus Zander, Geschäftsführer der ortsansässigen Zanderbrauerei ist tot. Wobei auf den ersten Blick bis auf eine offene Wunde am Kopf keine Verletzungen festzustellen sind. Nur oberhalb seines Bauchnabels finden die Ermittler die Zeichnung eines Fisches, durch den eine Harpune geschossen wurde. Diese Zeichnung erinnert an einen Serienkiller von vor einigen Jahren im Raum Kassel, der nie geschnappt werden konnte. Ist der „Harpunierer“ zurück und mordet nun im Tegernseer Tal?

Auch mit seinem nun schon 12. Fall für KHK Clemens Wallner und PHM Leonhard Kreuthner hat mich Autor Andreas Föhr überrascht und gleich gefesselt.
Die Menschen, die mir hier begegnen, kenne ich z.T. schon seit etlichen Jahren und freue mich immer, wenn ich sie wiederlese. Vor allem Opa Manfred, der Großvater von KHK Wallner. Ich finde den altern Herrn, der bald 94 Jahre alt wird und immer noch auf junge Frauen anspringt, einfach grandios. Auch die anderen Charaktere haben ihre Ecken und Kanten und lassen sich leicht in mein Kopfkino einpflegen. Die Gespräche zwischen Manfred und seinem Enkel Clemens und auch die, die in der urigen Mangfallmühe, dem „Wohnzimmer“ von Kreuthner stattfinden, haben mir auch diesmal manchen Schmunzler entlockt. Auch der bayerische Dialekt wird hier und da wieder eingesetzt, ohne dass es einer Übersetzung bedarf.
Humor und Spannung, die hier ab den ersten Seiten greifbar ist und ansteigt bis zum Schluss, bilden wieder eine sehr gute Mischung. Ich konnte mit ermitteln und mir meine eigenen Gedanken zum Fall machen, der recht knifflig erscheint. Nur wäre ich auch wegen immer wieder auftretender Wendungen auf die Auflösung so nie gekommen.

Auch der 12. Fall für Wallner und Kreuthner mit seinem regionalen Flair hat mich gefesselt, mitfiebern lassen und mich vor allem sehr gut unterhalten.

Bewertung vom 05.09.2025
Wilken, Constanze

Rückkehr nach Fisherman's Cove


ausgezeichnet

Berührend und einfach wunderschön

Als Arline, eine junge Frau, die in einem Pub in Glasgow arbeitet und davon träumt mit ihrer Folkband als Sängerin mal ganz groß raus zukommen, vom plötzlichen Tod ihres Vaters erfährt, bricht sie sofort auf in ihre Heimat auf die schottischen Orkney Inseln nach Stromness. Ihr Vater hat ihr nicht nur das alte Cottage vererbt. Sie hält nun auch das Tagebuch ihrer sehr früh verstorbenen Mutter Colina in Händen. Als sie darin liest, stellt sie fest, dass sie ihre Familie nie richtig gekannt hat. Um das zu ändern beschließt sie erst mal hier in Fisherman’s Cove zu bleiben um mehr über ihre Mutter und auch ihren Vater zu erfahren. Als sie im örtlichen Pub den Barkeeper Quinn kennenlernt, funkt es zwischen den Beiden sehr schnell und ganz gewaltig. Aber auch Quinn trägt seine Geheimnisse mit sich herum.

Einmal mit dem Buch angefangen, konnte ich es bis zum Ende nicht mehr aus der Hand legen. Autorin Constanze Wilken hat mich mit ihrem warmherzigen, bildhaften Erzählstil sofort mitten in die Geschichte hinein gezogen. Die sich ganz langsam anbahnende Beziehung zwischen Arline und Quinn ist so romantisch dargestellt und hat mich tief berührt. Die Geschichte um Arlis Mutter Colina und den Pianisten Jasper Carlsen, die ich hier in Rückblenden kennenlerne, hat mich gefesselt und auch schockiert. Genau so wie das, was Arli schließlich über die Ehe und die Vergangenheit ihrer Eltern herausfindet. Überhaupt finde ich die Verbindung zwischen der Vergangenheit, die Arli langsam erkundet, und der Gegenwart sehr gelungen.
Gefesselt hat mich auch der außergewöhnliche Schauplatz. Ich sehe die raue See, die zerklüfteten Felsen, den Pub Beachcomber am Hafen von Stromness, die kleinen malerischen Dörfer auf den Orkney Inseln direkt vor mir. Und die Musik des Folkmusikfestival und auch die klassischen Klänge habe ich immer wieder im Ohr.
Die Menschen, die ich hier kennenlerne, haben alle ihre Ecken und Kanten, kleine Macken und manchmal auch eine überbordende Selbstverliebtheit. Und gerade diese interessante Mischung hat mir sehr gut gefallen. Schnell habe ich alle in mein Kopfkino einfügen können. Wobei man beim lesen gut erkennt, das die Bewohner der Insel nicht alle mögen, die sich hier tummeln.

Eine spannende, fesselnde und berührende Geschichte über die Suche nach der eigenen Identität, voller Liebe und Zuversicht, voller Musik und Leidenschaft und einer Landschaft, die ich mir sehr gerne auch mal anschauen würde. Eine Geschichte, die es sich absolut zu lesen lohnt.

Bewertung vom 01.09.2025
Gonzalez, Lucy Eva

Die sündigen Bordelle von Paris 9 geile erotische Geschichten


ausgezeichnet

Besondere Einblicke

Ich bin mit Henry und Adrien, Pierre und Richard und anderen Personen in den Bordellen von Paris unterwegs und spiele Mäuschen, wenn sie sich verwöhnen lassen. Und ich beobachte die Damen aus dem Gewerbe, wie sie den Herren außergewöhnliche Lustmomenten bescheren.

Mir hat der leichte, lockere, sehr freizügige Erzählstil der Autorin mit dem sie mir ihre gut vorstellbaren Geschichten erzählt ohne anstößig zu sein oder derb unter die Gürtellinie zu gehen, sehr gut gefallen. Mit ihren Geschichten knipst sie sofort mein Kopfkino an, das dann heiß läuft und mir tolle Bilder aus den Bordellen von Paris liefert. Meinen Geschmack hat sie mit ihren leidenschaftlichen, erotischen und abwechslungsreichen Geschichten sehr gut getroffen und ich würde gerne mehr von ihr lesen.

Zum Abschluss bekomme ich wie immer als kleines Goodie noch einen Gutschein-Code, mit dem ich mir eine weitere heiße exklusive Geschichte, diesmal von Lucy Eva Gonzalez als E-Book aus dem Internet herunter laden kann. Und auch bei diesem Buch ist ein passendes Lesezeichen mit dabei.

Bewertung vom 01.09.2025
Lochmüller, Jacqueline

Endstation Fichtelgebirge


ausgezeichnet

Unvorhersehbar, emotional und absolut fesselnd

In Bayreuth verschwindet der kleine Lenni aus der Wohnung seiner alleinerziehenden Mutter. Blutspuren weisen auf den Vater des Kleinen hin. Doch der ist vor einigen Jahren verstorben. Ein Mann wird mit einem Messer im Bauch nach einem Unfall in seinem Auto gefunden und stirbt. Doch war das wirklich die junge Ladendiebin, die ihn kurz zuvor gezwungen hatte, sie mitzunehmen? Altenpfleger Sebastian verliert seine Wohnung wegen Eigenbedarfs und zieht gezwungenermaßen in die Waldhütte einer verstorbenen Freundin seiner Mutter.

Das sind nur ein paar der Fälle mit denen sich KHK Kristina Herbich und ihr Kollegen Konrad Breuer hier beschäftigen müssen. Gerade die manchmal wirklich wilden Spekulationen von Breuer haben mir gut gefallen und mich auch mal zum schmunzeln gebracht. Dabei hat jeder der beiden gerade sein eigenes Päckchen zu tragen. Wenn ich mir anschaue, wie respektvoll sie trotz ihrer Probleme miteinander umgehen und wie sie gemeinsam immer wieder neue Ansatzpunkte für ihre Ermittlungen finden – das ist schon toll. Die Einblicke in das Private der Ermittler macht sie für mich nochmal menschlicher und greifbarer.
Schnell habe ich mich gefragt, ob und vor allem wie die verschiedenen Fälle der Kripo Bayreuth vielleicht zusammen hängen könnten. Es ist so spannend und es hat mich gefesselt, in die Leben der Menschen hier Einblicke zu bekommen und zu sehen, wie die Taten auch mit Geschehnissen in der Vergangenheit zu tun haben. Nur, wie das alles zusammen hängt, bleibt lange völlig im Dunklen. Ich finde es so klasse, wie Autorin Jaqueline Lochmüller die einzelnen Fäden ganz langsam zu einem großen Ganzen verknüpft und langsam die verschiedenen Puzzleteile an ihren Platz fallen. Danach sind auch keine Fragen bei mir offen bleiben.
Es sind so viele verschiedene Menschen mit den unterschiedlichsten Charakteren, denen ich hier begegne und ich war froh, dass ich mir von Anfang an kleine Notizen gemacht habe. Sie alle sind so bildhaft mit ihren teils eigenwilligen Ecken und Kanten beschrieben, dass ich sie schnell in mein Kopfkino einfügen konnte.
Die Spannung ist, auch wenn die Ermittlungen manchmal nur langsam voran kommen, immer greifbar und der Spannungsbogen hoch gespannt. Vor allem, weil es bei dem kleinen Lenni auf jede Stunde ankommt.

Für mich war dieser Krimi ein tolles und unterhaltsames Leseerlebnis. Wer spannende, emotionale und klug aufgebaute Krimis liebt, dem kann ich diese Geschichte nur empfehlen.