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Zmei

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 14.03.2019
An den Ufern der Seine
Poirier, Agnès

An den Ufern der Seine


ausgezeichnet

Dieses Buch habe ich ganz gern gelesen. Was die Leseprobe versprach, hat der Inhalt des Werkes vollauf gehalten.

Mit viel Sachkenntnis zeichnet Agnés Poirier das Portrait der 1940-1950 Jahre in Paris. Bekannte Personen wie Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre sind in diesem Buch sehr gut präsent. Auch Arthur Koestler, Richard Wright, Juliette Gréco und viele anderen bilden einen festen Bestandteil dieses beeindruckenden Portraits.

Das Werk fängt die Atmosphäre dieser Jahre perfekt ein. Auch die Weltpolitik kommt nicht zu kurz.

Schon spannend wie bereichernd zu sehen, mit welchen Fragen sich die Intellektuellen dieser Zeit beschäftigt, wie sie gelebt haben, was ihnen wichtig war.

Ein lesenswertes Buch, das nicht nur für angehende Kunsthistoriker von Interesse sein dürfte.

Bewertung vom 03.05.2018
Größer als das Amt (eBook, ePUB)
Comey, James

Größer als das Amt (eBook, ePUB)


schlecht

Dieses Buch ist ein offensichtlicher Versuch, Geld mit vel heißer Luft zu verdienen.

Es gibt so gut wie nichts wirklich Wissenswertes, was man nicht schon mehrfach der Presse entnommen hatte. Dafür viel leeres Blabla. Warum muss man diese bedeutungslosen Dinge in einem Buch nochmals lesen, ist mir ein Rätsel.

Dieses Buch ist Zeit- und Geldverschwendung. Viel Lärm um Nichts.

Lesen Sie stattdessen lieber z.B. Illegale Kriege von Daniel Ganser, Wir sind die Guten von Mathias Bröckers und Paul Schreyer, Plot to scapegoat Russia von Dan Kovalik, Putin Interviews von Oliver Stone, Werke von Noam Chomsky, dann haben Sie gute Erklärungen für die heutige Situation und warum der ehem. FBI Chef es nötig hat, so etwas zu veröffentlichen.

3 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.08.2017
Allmacht
Richmann, Marcus

Allmacht


schlecht

Das Buch habe ich geholt in der Hoffnung, eine spannende Lektüre fürs Wochenende zu haben.
Wie man sich doch täuschen kann.
Es gibt kaum einen Punkt, der mir so etwas wie Lesespaß bereitet hätte. Es ist eher ein sicheres Mittel zum Lesen-Abgewöhnen. Ein grässliches Ding.
So etwas wie Spannung ist kaum da, denn sie wird mit unzähligen Stoffwiederholungen im Keim erstickt. Da fühlte ich mich als Leser nicht für voll genommen.
Auch war auf einfachere Gemüter zugeschnittene Effekthascherei oft genug der Grund, weshalb ich das Buch stets in die hinterste Ecke befördern wollte.
Der Witz ist, kaum war ein endloser Tal voller öder Berichte überquert, zwei oder gar drei hintereinander geschaltet, um ganz sicher zu gehen, dass die Spannung nun komplett weg ist und die Handlung sich nicht einen Millimeter bewegt, da wurde die Perspektive gewechselt und das Ganze nochmals erzählt. So toll war der Stoff aber nicht, als dass ich ihn doppelt und dreifach haben müsste. So kann man die Seiten füllen.
Die Figuren riefen bei mir hpts. Glaubwürdigkeitsfragen und Kopfschütteln hervor. Bei den Russen sind alle böse, menschlicher Abschaum wohin das Auge reicht, ob Männer oder Frauen. Entweder sind Frauen Prostituierte und unlängst dem Knast entstiegen, wo sie missbraucht wurden (diese Einzelheiten der Vergewaltigungen mussten an mehreren Stellen unbedingt rein, Stichwort Effekthascherei), oder sind sie ehem. Drogenabhängige, gierige, egoistische wie berechnende Miststücke, usw. Bei den Männern verhält es sich ähnlich. Entweder ist es der Machgierige Mafioso selbst oder seine Handlanger, die von ihm längst korrumpiert wurden, und hampeln nach seinem Gusto.
Mit wem soll man da durch die Geschichte fiebern, blieb mir ein Rätsel. Der Hauptermittler Charkow, der an mehreren Stellen als intelligent oder gar sehr intelligent angepriesen wurde, konnte mich kaum überzeugen, geschweige denn für sich gewinnen.
Und als ob das schon damit nicht genug Ekel auf die Seiten geschmiert gewesen wäre, da kommen noch die Schilderungen des lesbischen Geschlechtsverkehrs noch dazu. Bei einem Mal bleibt es nicht. Effekthascherei, volles Programm.
Statt vernünftig die Spannung aufzubauen, zumindest ihre Anfänge nicht killen, lieber billige Effekte reinklatschen. Schlichte Gemüter würden sich dann schon beeindruckt zeigen, so die Hoffnung.
Die Handlung erinnerte an billige Vorabendserien, war oft konstruiert, wartete mit Möchte-gerne-Zufällen an wichtigen Stellen auf. Vieles war schlicht hingebogen, und das nicht ein Mal, damit es zumindest oberflächlich passte. Ich war nicht müde, das Buch aus der Hand zu legen.
Ganz fies wurde es zum Schluss, als auch noch die Anspielung auf das vor paar Jahren über der Ukraine abgestürztes Flugzeug hinzukam. Die musste auch paar Mal weiderholt werden. Aber sorry. So ein Unglück in so einem trivialen Stück zu verarbeiten ist nicht nur stark daneben, es ist schlicht pietätslos. Man sieht, vor nichts wurde hier Abstand genommen. Effekthascherei um jeden Preis.
Des Rätsels Lösung zu den Geschehnissen im Uralgebirge 1959, die schon fast sci-fi-mäßig am Anfang, in der Leseprobe, in Szene gesetzt worden waren, entpuppte sich als so banal, dass ich mich wieder mal veräppelt fühlen durfte.
Das Ganze ist in einer eher dürftigen Sprache voller unnötiger Wortwiederholungen und zu regem Gebrauch von war und hatte verfasst worden, garniert mit grammatischen und orthographischen Fehlern.
Und zu allem Überfluss verließ mich im Laufe der gesamte Lektüre der Eindruck nicht, dass sich der werte Autor auf der in den Massenmedien der letzten Jahre wohl etablierter Welle des Antirussismus gemütlich eingerichtet hatte. Klar, es ist so bequem, sich ins gemachte Nest zu setzen und die Russen, ob in der Gegenwart oder in der Vergangenheit, als ein Haufen von Mafiosi, Verbrechern und Killermaschinen darzustellen.
Fazit: Die Welt hat dieses Machwerk nicht gebraucht. Hier kann ich höchstens einen Stern vergeben.

Bewertung vom 02.07.2017
Was man von hier aus sehen kann
Leky, Mariana

Was man von hier aus sehen kann


ausgezeichnet

Den Roman habe ich sehr gerne gelesen und empfehle den auch wärmstens weiter. Ich war sofort in der Geschichte drin und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Figuren waren so lebendig und zum Greifen nah, dass ich ihre Freuden und ihre Sorgen hautnah miterlebt habe. Die Figuren waren alle etwas Besonderes, manche schon etwas sehr aus der Reihe tanzend, aber alle sehr überzeugend, allen voran die Luise, die uns zum größten Teil die Geschichte erzählt. Eine sympathische junge Dame, deren Schicksal und die Geschehnisse um sie in ihrem westfällischen Dorf mich immer weiterlesen ließen.

Nach einem Drittel habe ich langsamer gelesen, damit ich von diesem tollen Roman etwas länger haben konnte.

So unglaublich toll geschrieben! So natürlich, so ungekünstelt, so verständlich und sympathisch. Sehr gekonnt und sehr talentiert.

Ich kann den Roman allen empfehlen, die über Leben und Tod, über die Liebe, Trauer, die Schicksalsschläge, die Hoffnung uvm. lesen. Ganz toll! Bitte mehr davon!

Bewertung vom 12.06.2017
Dem Kroisleitner sein Vater / Polizeiobermeister Frassek Bd.1
Schult, Martin

Dem Kroisleitner sein Vater / Polizeiobermeister Frassek Bd.1


ausgezeichnet

Der Roman hat mir super gut gefallen, ich habe den in einem Rutsch gelesen und empfehle ihn sehr gerne weiter.
Die Leseprobe hat mich schon sehr beeindruckt und der Rest hat mich absolut überzeugt und restlos begeistert.
Das Leben im Dorf in der Steiermark wurde so authentisch beschreiben, die Figuren so lebendig und echt, auf eigene Art sympathisch, ihre Lebensgeschichten so spannend und mit einander verwoben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.
Da prallen zwei, gar drei Welten auf einander: Berliner, St. Margarethener in der Steiermark und die Wiener. Alle sprechen ihre Dialekte, was deutlich im Text erkennbar ist, und dem Ganzen Urigkeit und Authentizität verleiht. Auch diese Naturverbundenheit der Menschen im steierischen Dorf hat mich beeindruckt. Wenn Berliner Frassek unter Stress zur Zigarette greift, geht der Einheimische Karl zu seiner Wiese und Josef sucht seine Bank im Wald auf.
Die zweite Zeitebene hat dem Roman noch viel mehr Tiefe verliehen, denn die Geschehnisse aus dem 2.ten Weltkrieg haben direkten Einfluss auf das heutige Leben. Die Briefe aus 1946 sind eine wahre Bereicherung, auch weil sie Antworten zu den Fragen liefern, die die Menschen im Heute zu beantworten suchen, aber nicht nur.
Auch Themen wie Sterbehilfe und Depressionen bei älteren Menschen, Suche nach eigener Identität, nach dem Glück im Leben, nach wahrer Liebe bei den Jüngeren sind sehr gut und passend in die Geschichte hineingewoben worden. Die Gesamtaussage des Romans, es gibt übrigens mehrere, ist schon stark.
Alle Rätsel werden am Schluss aufgelöst und die Fragen beantwortet.
Es ist vielleicht kein Krimi im klassischen Sinne, eher ein Familienroman mit Krimielementen, aber ein sehr gut gelungener. Spannend bleibt es bis zum Schluss, denn es gibt mehrere Erzählstränge, und jeder hat seinen eigenen Spanungsbogen, der mich bis zur letzten Seite gefesselt hat. Das Buch ließ sich sehr gut lesen. Der Schreibstil ist flüssig, hier und da leicht humorig. Die Geschichte an sich ist ganz toll erzählt, ich bin sehr vom Autor und seinem Können angetan. So einen tollen Roman habe ich schon länger nicht in den Händen gehalten.
Das Buch ist Hardcover in Grün mit Umschlagblatt, der Titel und Autor glänzend hervorgehoben. Perfekt als Geschenk.
Fazit: Spannend, atmosphärisch, authentisch, ganz toll geschrieben. Ein Wohlfühlbuch, das man kaum aus der Hand legen kann, wenn man gerne Romane voller Familiengeheimnisse mit viel Lokalkolorit und entsprechenden Verwicklungen liest. Urlaubsfeeling pur und Spannung zugleich! Bitte mehr davon!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2017
Die Morde von Morcone / Robert Lichtenwald Bd.1
Ulrich, Stefan

Die Morde von Morcone / Robert Lichtenwald Bd.1


sehr gut

Den Anfang fand ich vielversprechend und ich wollte wissen, wie es weitergeht. Es ist weniger ein Krimi geworden, denn diese Seite im Sinne von polizeilichen Ermittlungen kam mir doch eher spärlich vor. Vielmehr ist es ein Roman mit viel Toskana Urlaubsfeeling, einigen interessanten Informationen zur Geschichte und Kultur, bzw. Religion des Landes, und ferner ein Krimi mit zwei privaten Ermittlern, die eigentlich keine sein wollten.
Der Roman ließ sich angenehm lesen. Die Figuren in dem überschaubaren Dorf Morcone und ihre Lebensgeschichten hielten mich über mehrere Seiten hinweg gefangen. Die Hauptfiguren hätten unterschiedlicher nicht sein können, waren gut gewählt. Allerdings die Frau, Gia die Zornige, fand ich nicht so ganz authentisch. Robert Lichtenwald dagegen etwas blass.
Die Landschaftsbeschreibungen, die geschilderten Begebenheiten, wie das Leben in einem kleinen italienischen Dort in der Toskana aussieht, eine lebendige Beschreibung des Karnevalsumzuges, gutes Essen, Ausflug nach Florenz, uvm. trugen zum Urlaubsfeeling bei.
Der Plot kam mir aber eher konstruiert vor, einige Gespräche zwischen den Hauptfiguren zum Schluss weniger authentisch, da hpts. zur Infoversorgung der Leser da. Einige Details warfen Fragen auf.
Aber gut. Die Idee, die sieben Sünden vor Augen der Leser auszubreiten, ist schon gewagt, aber ganz gut umgesetzt worden.
Alles in allem ein ganz netter Roman aus der Toskana mit Krimielementen, den man locker am Feierabend lesen kann. Würde mich freuen, auch Fortsetzungen mit Robert und Gia zu lesen.

Bewertung vom 11.05.2017
Strongfood - Das Kochbuch
Froböse, Ingo

Strongfood - Das Kochbuch


ausgezeichnet

Die Leseprobe hat mich beeindruckt und ich wollte mehr wissen. Ich wurde nicht enttäuscht.
Das theoretische Teil auf rund 43 Seiten verrät das Wesentliche. Die Aufteilung auf Ausdauer- und Kraftsportler ist einleuchtend, die entsprechend andere Ernährung ist logisch, die Ratschläge im Buch klar dargelegt und absolut nachvollziehbar.
Die Tabellen Energieverbrauch für Männer und separat für Frauen, nach Körpergewicht und Dauer der Aktivität aufgeteilt, finde ich sehr gut. So kann sich jeder seinen Tagesbedarf an Kalorien ausrechnen und gut abschätzen, was er bei diversen Sporttätigkeiten verbrennt. So kann man am besten planen und die Ernährung anpassen. Do’s and Don’ts für Sportler, was man ggf. gerne außer Acht lässt, z.B. Finger weg vom Brot, runden die Theorie ab.
Die Rezepte sind nach: Vor dem Training, Nach dem Training, Ernährung an trainingsfreien Tagen, schnelle Snacks für Zwischendurch usw. aufgeteilt. Sie sind gut machbar, dafür muss man kein Sternekoch sein. Die Zutaten sind in jedem Supermarkt zu finden. Kein großer Aufwand, die Gerichte schmecken auch gut. Jeder kann etwas nach seinem Geschmack finden: Es gibt Fisch/Meeresfrüchte-, Fleisch- und einige vegetarische Gerichte. Bei jedem Gericht gibt es Angaben zum Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydraten- und Kaloriengehalt, was die Sache mit den Tabellen nachvollziehbar macht. Schöne Food-Bilder sind auch dabei.

Ja, bei diesem Ansatz muss man Kalorien zählen. Eine Menge Disziplin ist erforderlich, aber! Diese Methode ist effektiv. Ich kenne aus dem Sportstudio Leute, die aus pummeligen Heranwachsenden, beim entsprechenden Kraft- und Ausdauertraining und dem richtigen Essen, zu ansehnlichen jungen Männern mit normal muskulösen, gut geformten Körpern geworden sind.
Ich glaube, auch weniger ambitionierte Sportbegeisterte können für sich paar nützliche Ernährungstipps in diesem Buch finden.
Fazit: Ein sehr guter Ratgeber, der die Ernährung beim Sport zugänglich macht und eine effektive Methode vorstellt. 5 Sterne.

Bewertung vom 02.04.2017
Lost in Fuseta / Leander Lost Bd.1
Ribeiro, Gil

Lost in Fuseta / Leander Lost Bd.1


sehr gut

Lost in Fuseta hat mir ganz gut gefallen, wobei ich gebraucht habe, bis ich reinkam, aber dann war es gut, manchmal spannend und interessant.
Die Figuren konnten größtenteils überzeugen. Beim Lost und Beschreibungen seiner Besonderheit war ich paarmal etwas stutzig geworden. Aber sonst war alles fast wie im wirklichen Leben.
Das Thema ist sehr gut gewählt und ist akut, nicht nur in Portugal, auch in allen anderen südlich gelegenen Ländern ist Wasserversorgung ein großes Thema. Wasserknappheit und was für ein Schindluder die findigen Konzerne damit treiben, wird uns auch in den nächsten Jahren beschäftigen, nicht nur in einem Krimi. Das mit den Flüchtlingen am Rande, wie sie von den lokalen Kriminellen ausgenutzt werden, war auch ganz aktuell. So in etwa könnte es sich auch im realen Leben abspielen.
Nicht alles konnte ich ohne weiteres abnehmen. Aber im Großen und Ganzen gefiel mir der Krimi ganz gut. Er war gut aufgebaut und ließ sich angenehm lesen. Manche atmosphärische Beschreibungen oder der Zusammenprall der Kulturen hielten mich gefangen. In wenigen Stunden war ich damit durch.
Eine nette und sinnvolle Lektüre für einen Sonntagnachmittag. Beim nächsten Fall mit Lost in Fuseta bin ich gerne dabei.

Bewertung vom 27.02.2017
Gefährliche Empfehlungen / Xavier Kieffer Bd.5
Hillenbrand, Tom

Gefährliche Empfehlungen / Xavier Kieffer Bd.5


weniger gut

Ich habe mal den ersten Fall gelesen, fand ihn recht gut und wollte wissen, wie es mit dem Koch aus Luxemburg als Ermittler in kniffligen Fällen weitergeht. Was hier fand, war bestenfalls ein Mittel gegen Einschlafstörungen. Jedes Mal konnte ich nach paar Seiten zuverlässig einschlafen, besonders bei diesen Einlagen aus dem Jahr 1944. Das Buch wirkte auf mich stärker als Baldrian &Co.
Den ersten Fall habe ich mal an einem Nachmittag problemlos fertig gelesen, hat Spaß gemacht. Hier dauerte es Wochen, bis ich doch noch das Ende erreicht habe und kann bloß sagen: unglaublich, was aus einer vielversprechenden Reihe werden kann. So ein Humbug. Keine der Figuren wirkte sympathisch, eher blass und ferngesteuert. Der französische Präsident war wohl ein schlechter Witz. Die Handlung war komplett unglaubwürdig, besonders der Schluss. Das alles hatte einfach keine Substanz, war eine bloße Aneinanderreihung von sinnfreien Aktionen. Von Spannung konnte man bloß nur träumen.

Ich habe mich gefragt, ob das nicht eine Art Experiment ist, so einen völlig leblosen, konstruierten, hanebüchenen Kram in die Welt zu setzen, um zu sehen, ob man es merkt. Von mir gibt es max. zwei Sterne.

Bewertung vom 10.02.2017
Gefährliche Ernte / Perez Bd.2
Sola, Yann

Gefährliche Ernte / Perez Bd.2


ausgezeichnet

Gefährliche Ernte ist ein atmosphärischer Krimi aus Banyuls-sur-Meer, einem malerischen Örtchen unweit der spanischen Grenze. Dank der farbigen Karte an der Innenseite des Covers ist man gleich bestens im Bilde, wo man diesmal „Urlaub macht“.
Die Story, angereichert mit fundierten Orts- und Menschenkenntnissen, südfranzösischem Flair und aktuellen Themen, kann man in einem Zug lesen, denn es liest sich locker weg.
Perez ist ein sympathischer, nicht mehr ganz junger Typ, Gourmet und Hobby-Ermittler, bei dem das Herz auf dem rechten Fleck ist, der die Gerechtigkeit, wie auch immer er sie in der jeweiligen Situation auslegt, nicht zu kurz kommen lassen will.
Der Fall erfreut durch seine Aktualität. Hier ist das Augenmerk nach außen, auf das Flüchtlingsproblem und Umgang mit Muslimen gerichtet. Manchmal kommen Äußerungen der Figuren wie Moralpredigten vor, aber es bleibt doch in Grenzen.
Der Erzählstrang um Perez‘ Tochter und ihren Freund, ist unterhaltsam und humorvoll aufbereitet, sodass er eine willkommene Abwechslung zu den politisch aufgeladenen, z.T. brisanten Themen bietet.

Alles in allem ist „Gefährliche Ernte“ ein sehr gut gelungener Krimi aus Südfrankreich. Ich hoffe, es gibt bald Fortsetzung dieser originellen Krimi-Reihe.

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