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Dirk Heinemann (dirkliestundtestet.blogspot.de)
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Hohe Börde

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Insgesamt 663 Bewertungen
Bewertung vom 04.07.2025
Dicken, Dania

Als die Freiheit starb - Resignation (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Heute, am 4. Juli erscheint mit „Als die Freiheit starb – Resignation“ der Auftakt zu einer neuen dystopischen Romanreihe von Dania Dicken. Dass der Erscheinungstermin ausgerechnet auf den amerikanischen Independence Day fällt, ist sicher kein Zufall – schließlich geht es inhaltlich genau um das Gegenteil: den Verlust von Freiheit.

Im Zentrum steht Adriana Cabello, eine Latinofrau, die als Dozentin für Sozialpsychologie an einer Universität arbeitet. Verheiratet ist sie mit dem Weißen Eric, was ihr immerhin eine blaue ID-Karte einbringt – ein Mittelfeld in der neuen Klassengesellschaft, die die Regierung nach einem radikalen Umbruch einführt.

Denn mit der Machtübernahme der neuen Regierung verändert sich alles: Bürger erhalten fortan eine farblich codierte ID-Karte, die über nahezu alle Lebensbereiche bestimmt. Gesundheitskarten, Kreditkarten und Personalausweise werden abgeschafft – alles wird über die neue ID-Karte geregelt. Wer welcher Klasse zugeordnet wird, entscheidet über Reisefreiheit, medizinische Versorgung, Wohnort, Arbeitsplatz und soziale Stellung.

Eric, der eigentlich zum FBI wollte, findet sich in der neu gegründeten Security Agency of Republic (SAR) wieder – eine Organisation, die direkt dem Präsidenten untersteht und die neuen repressiven Gesetze durchsetzen soll. Abtreibungen sind verboten, Verhütungsmittel erhalten Frauen nur mit Zustimmung ihres Ehemannes. Wer gegen Regeln verstößt, riskiert den sozialen Abstieg oder gar den Verlust seiner ID – was faktisch die Auslöschung aus dem System bedeutet.

People of Color oder mit krimineller Vorgeschichte werden pauschal in untere Klassen eingeordnet, häufig in die rote oder schwarze. Adriana und Eric geraten zusätzlich unter Druck, da ihr Sohn Anthony autistische Züge zeigt. In der Schule kommt es immer wieder zu Problemen. Eine offizielle Diagnose scheuen sie, denn sie befürchten, dass Anthony dann in ein Heim abgeschoben wird – ein Risiko, das sie nicht eingehen wollen.

Während Adriana zunehmend über eine Flucht nach Kanada nachdenkt, formiert sich in der Bevölkerung der Widerstand. Die Freedom Fighters beginnen, aktiv gegen das System vorzugehen. Und gerade als Adriana glaubt, es könne nicht schlimmer kommen, überschlagen sich die Ereignisse – und plötzlich ist nichts mehr wie zuvor.

Ich habe vor einiger Zeit eine Thrillerreihe der Autorin gelesen und war damals schon begeistert. Diesmal hat sich Dania Dicken für eine dystopische Trilogie entschieden. Ursprünglich wollte sie in ihrer Geschichte das Thema der Pandemie verarbeiten. Doch als sich in der Welt auch politisch immer stärker zeigte, wie brüchig sicher geglaubte Freiheiten sein können, entwickelte sie daraus die nun begonnene Reihe. Viele von uns haben während der Lockdowns gespürt, wie existenziell das Thema Freiheit ist – diese Erfahrung spiegelt sich in der Geschichte deutlich wider.

Zusätzlich verarbeitete die Autorin den plötzlichen Verlust ihres erst 37 Jahre alten Mannes. Diesen Schmerz hat sie auf einfühlsame Weise in ihren Figuren widergespiegelt. Die emotionale Tiefe, die sich daraus ergibt, verleiht dem Roman eine besondere Intensität und Glaubwürdigkeit.

Mir hat das Lesen des Buches viel Spaß bereitet und ich kann nur hoffen, dass die Geschichte eine Fiktion bleibt – zumal Teile davon bereits Realität sind. Von mir gibt es volle 5 Sterne und ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung, die zu Weihnachten erscheinen soll.

Bewertung vom 30.06.2025
Allnoch, Mareike

Die Macht der Schokomagie (Schokomagie 3) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Im dritten Band der Schokomagie-Reihe von Mareike Allnoch geht es für Mila Kornblum und ihre beste Freundin Liz erneut nach Paris – diesmal nicht zum Schüleraustausch, sondern zur Sommerakademie für Duftseher, die im Élysée-Palast stattfindet. Die Einladung zur Akademie ist eine große Ehre, und zum Glück gelingt es Milas Mutter, auch die Eltern von Liz zu überzeugen.

Vor Ort erwarten die beiden Freundinnen gleich mehrere Überraschungen: Neben dem Wiedersehen mit Louis, dem Sohn des französischen Präsidenten, lernen sie neun weitere Jugendliche kennen, die ebenfalls über die seltene Gabe des Duftsehens verfügen. Gemeinsam sollen sie ihre Fähigkeiten trainieren und mehr über die Hintergründe der Schokomagie erfahren. Doch als ausgerechnet Ophelia, Milas alte Bekannte vom Schüleraustausch, plötzlich Teil der Gruppe ist, wirft das Fragen auf. Wieso ist sie ebenfalls eine Duftseherin – und warum hat sie sich bisher nicht zu erkennen gegeben?

Mila spürt schnell, dass hinter der Sommerakademie mehr steckt, als es zunächst den Anschein hat. Während sie versucht, ihre Gabe besser zu kontrollieren, gerät sie tiefer in die Machenschaften des Zirkels. Und auch ihre Verbindung zu Louis wird auf die Probe gestellt.

Mareike Allnoch führt die Geschichte um Mila, Liz und die Duftseher spannend und stimmungsvoll fort. Wie schon in den ersten beiden Bänden überzeugt der dritte Teil mit einer gelungenen Mischung aus Magie, Freundschaft, Spannung und einem Hauch von erster Liebe. Die Idee der Schokomagie wird weiterentwickelt, und neue Figuren bringen frischen Wind in die Handlung. Besonders schön ist, dass Mila reifer wirkt und zunehmend Verantwortung für ihre Gabe übernimmt.

Auch dieser Band richtet sich an Leserinnen und Leser ab 10 Jahren. Die Kapitel sind angenehm kurz, der Schreibstil bleibt leicht und gut lesbar – ideal auch zum Vorlesen oder gemeinsamen Lesen. Am Ende des Buches gibt es wieder zwei kreative Rezepte, nämlich für das Unglaubliche Überraschungsschokoei und die Erleuchtenden Erdbeercrispies – ausprobiert haben wir sie zwar nicht, aber sie klingen sehr lecker und passen wunderbar zur Geschichte.

Meiner Tochter (inzwischen 13) und mir hat auch „Die Macht der Schokomagie“ wieder richtig gut gefallen. Die Geschichte entwickelt sich spannend weiter, bleibt dabei aber stets altersgerecht. Wir vergeben auch für diesen Band sehr gerne 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 26.06.2025
Wollert, Moritz

Der verrückteste Reiseführer für Nord- und Ostsee


ausgezeichnet

Wer glaubt, an der Nord- und Ostsee gäbe es nur Sand, Deiche und Fischbrötchen, wird mit diesem Reiseführer eines Besseren belehrt. Moritz Wollert nimmt seine Leser mit auf eine außergewöhnliche Entdeckungsreise entlang der Küsten von gleich sechs europäischen Ländern – vollgepackt mit skurrilen, originellen und teils völlig verrückten Ausflugszielen.

Inhalt und Konzept

In „Der verrückteste Reiseführer für Nord- und Ostsee“ stellt der Autor 129 ungewöhnliche Orte vor – aufgeteilt nach Ländern:

43 Tipps für Deutschland
18 für Dänemark
13 für die Niederlande
14 für Norwegen
17 für Polen
24 für Schweden

Die Auswahl deckt eine bunte Mischung an Themen ab:
Geschichte hautnah, geniale Architektur, Gruseliges, Naturwunder, Ruinen und Lost Places sowie schräge Museen – hier ist für alle etwas dabei, die gern das Besondere entdecken. Ob ein verlassener Ort mit Gänsehautgarantie, eine skurrile Sammlung in einem kuriosen Museum oder ein beeindruckendes Bauwerk mitten in der Natur – dieser Reiseführer überrascht auf jeder Seite.

Die Texte sind kurzweilig, informativ und mit einer Prise Humor geschrieben. Viele Farbfotos und ein modernes, ansprechendes Layout runden das Gesamtbild ab und machen das Buch auch optisch zu einem echten Erlebnis.

Mein Eindruck

Ich war positiv überrascht, wie abwechslungsreich, informativ und dabei angenehm locker dieser Reiseführer gestaltet ist. Viele der vorgestellten Orte kannte ich bisher nicht – obwohl ich dachte, mich an Nord- und Ostsee gut auszukennen.

Bisher war ich vor allem an der deutschen Ostseeküste unterwegs, doch dieses Buch hat mir gezeigt, wie viel mehr es in den angrenzenden Ländern zu entdecken gibt. Besonders die thematische Vielfalt macht das Buch zu einer Fundgrube für neue Entdeckungen – und es weckt definitiv die Reiselust, auch einmal über die Grenzen hinaus zu blicken.

Die internationale Perspektive sorgt für frischen Wind – hier werden nicht nur deutsche Küstenregionen beleuchtet, sondern auch unsere nord- und osteuropäischen Nachbarn mit einbezogen. Das macht das Buch zu einer echten Inspirationsquelle für den nächsten Roadtrip oder Urlaub am Meer.

Fazit

Ein Reiseführer, der Spaß macht – anders, unterhaltsam und überraschend. Wer bei der Urlaubsplanung gern über den Tellerrand schaut, wird hier reich belohnt.
5 von 5 Sternen – ein inspirierender Begleiter für alle, die das Außergewöhnliche lieben.

Bewertung vom 22.06.2025
Lausen, Bettina

Neue Zeiten auf der Kö - Die Fotografin (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Düsseldorf 1953: Die junge Jüdin Zuria Hartmann lebt nach ihrer Flucht aus dem Ghetto inzwischen bei ihrer Tante in London. Kurz nach ihrer Verlobung erreicht sie ein Brief des Roten Kreuzes – eine Nachricht, mit der sie kaum noch gerechnet hätte: Ihre Schwester Jalda lebt. Und ausgerechnet in Düsseldorf, ihrer alten Heimatstadt.

Eigentlich hatte Zuria sich geschworen, Deutschland nie wieder zu betreten. Zu tief sitzen die Erinnerungen an die Verfolgung und Deportation, zu stark ist der Schmerz über den Verlust ihrer Familie. Doch die Sehnsucht ist größer – und so kehrt sie zurück. In Düsseldorf trifft sie nicht nur ihre Schwester wieder, sondern auch Kurt, ihre Jugendliebe. Der Mann, der sich damals nicht verabschiedet hat, als Zuria mit ihrer Familie deportiert wurde. Der Zorn darüber ist nie ganz verschwunden, doch auch die Gefühle für Kurt schlummern noch in ihr.

Zuria ist inzwischen verlobt. Ihr Verlobter Noam hat ihr zur Verlobung eine Kamera geschenkt – ein Symbol für ihre Träume. Denn Zuria möchte Fotografin werden, am liebsten Modefotografin. Doch die Reise nach Deutschland stellt nicht nur ihre beruflichen Ambitionen auf die Probe, sondern auch ihr Herz.

Eine interessante Verbindung zum ersten Band besteht in der Figur Kurt – er ist der Bruder von Eva Brockmann, der Protagonistin aus „Die Journalistin“, dem ersten Teil der Reihe „Neue Zeiten auf der Kö“. Wer den Auftakt kennt, wird sich freuen, vertraute Namen wiederzusehen und die Verknüpfung beider Geschichten zu entdecken.

Auch diesmal gelingt es Bettina Lausen, große Themen wie Schuld, Verdrängung und Versöhnung feinfühlig in eine persönliche Geschichte einzubetten. Die Autorin zeigt, wie schwierig der Umgang mit der Vergangenheit in der frühen Nachkriegszeit war – besonders für Menschen, die selbst Opfer des NS-Regimes wurden und dennoch wieder Teil des gesellschaftlichen Lebens werden wollten.

„Die Fotografin“ ist ein starker zweiter Band, der erneut eine weibliche Perspektive auf die Nachkriegszeit bietet. Zurias Entwicklung ist ebenso berührend wie inspirierend. Die Mischung aus historischen Fakten, emotionaler Tiefe und persönlichem Neuanfang hat mich sehr überzeugt.

Ich vergebe auch hier wieder 5 von 5 Sternen für einen Roman, der eindrucksvoll zeigt, dass die Schatten der Vergangenheit oft erst dann weichen, wenn man sich ihnen stellt.

Bewertung vom 11.06.2025
Grimm, Sandra

Mein erstes Naturbuch - Der Fuchs


ausgezeichnet

Mit der Reihe „Mein erstes Naturbuch“ aus dem Loewe Verlag gelingt es, schon die Kleinsten für die Natur zu begeistern – kindgerecht, informativ und liebevoll illustriert. In diesem Band dreht sich alles um ein heimisches Tier, das bei vielen Kindern ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht: den Fuchs.

Auf festen Pappseiten erfahren Kinder ab ca. 2 Jahren erste spannende Dinge über den schlauen Waldbewohner. Wo lebt der Fuchs? Was frisst er? Wie zieht er seine Jungen groß? Sandra Grimm erklärt all das in kurzen, leicht verständlichen Sätzen. Unterstützt wird der Text von den einfühlsamen Illustrationen von Stefanie Reich, die den Fuchs in seinem natürlichen Lebensraum zeigen – mal schlafend in der Höhle, mal auf leiser Pfote unterwegs durch den Wald.

Die Illustrationen sind bewusst einfach gehalten und dabei wunderschön anzusehen – genau richtig für kleine Kinderaugen. Besonders positiv hervorzuheben ist die nachhaltige Produktion des Buches: Es wurde in Europa gedruckt, auf bis zu 90 % Recyclingpapier und mit Farben auf Pflanzenölbasis. Man merkt, dass hier nicht nur mit Blick auf die Zielgruppe, sondern auch mit Blick auf Umwelt und Zukunft gedacht wurde.

Was mir besonders gut gefällt: Das Buch verbindet Wissensvermittlung mit einer liebevollen Erzählweise. Es werden nicht einfach nur Fakten aneinandergereiht, sondern kleine Szenen aus dem Fuchsleben erzählt, die Kinder mitnehmen und ihre Neugier wecken. Die stabilen Seiten und das handliche Format machen das Buch ideal für kleine Kinderhände – perfekt für gemeinsame Entdeckungsrunden auf dem Sofa oder draußen in der Natur.

Ein schönes erstes Sachbuch für kleine Tierfreunde – informativ, altersgerecht, atmosphärisch gestaltet und nachhaltig produziert.

Fazit:

Ein tolles Naturbuch für die Kleinsten – liebevoll erzählt, wunderschön illustriert und voller erster Sachinformationen über den Fuchs. Ein Pluspunkt: die umweltfreundliche Herstellung! Von uns gibt es volle 5 Sterne.

Bewertung vom 04.06.2025
Weninger, Brigitte

Pauli. Ein Garten für alle


ausgezeichnet

In diesem liebevoll illustrierten Kinderbuch aus dem NordSüd Verlag begegnet das neugierige Kaninchen Pauli der alten Frau Elise, die sich mit einer schweren Gießkanne abmüht. Sofort ist für Pauli klar: Hier wird geholfen! Gemeinsam machen sich die beiden auf den Weg zu einem Garten, der allerdings völlig verwildert ist. Doch Pauli gibt nicht auf – er will Elise helfen, den Garten wieder zum Blühen zu bringen.

Was als kleine Hilfsaktion beginnt, entwickelt sich bald zu einem Gemeinschaftsprojekt: Nach und nach schließen sich Paulis Familie und Freunde an. Mit vereinten Kräften entsteht ein prächtiger Garten, der allen Freude bereitet – ein Garten für alle!

Die Geschichte ist für Kinder ab 3 Jahren geeignet und wird durch die wunderschönen Zeichnungen von Eve Tharlet perfekt ergänzt. Die kindgerechten Illustrationen unterstreichen die positive Botschaft des Buches und machen das Vorlesen zu einem besonderen Erlebnis.

Besonders schön: Die Geschichte vermittelt nicht nur kindgerecht die Werte von Hilfsbereitschaft und Gemeinschaft, sondern regt auch Erwachsene zum Nachdenken an. Was bedeutet es eigentlich, füreinander da zu sein?

Unser Fazit:

„Pauli – Ein Garten für alle“ ist ein rundum gelungenes Bilderbuch, das nicht nur ins Herz trifft, sondern auch in jede Kita gehört. Von uns gibt es verdiente 5 Sterne.

Bewertung vom 13.05.2025
Harney, Dr. med. Oliver;Roßa, Nadine

Müssen wir damit zum Arzt?


ausgezeichnet

Als Eltern kennt man die Situation nur zu gut: Das Kind hat einen Ausschlag, hustet ungewöhnlich oder wirkt einfach nicht ganz fit – und sofort stellt sich die Frage: Müssen wir damit zum Arzt?

Unsere älteste Tochter ist seit Kurzem Mutter – und sie ist begeistert von diesem Buch. Es begleitet Eltern mit viel Fachwissen und einem Augenzwinkern durch den Familienalltag.

Von Kinderkrankheiten bis zur Notfallhilfe

Das Buch deckt ein breites Spektrum ab: Es geht um die häufigsten Kinderkrankheiten, aber auch um Vorsorgeuntersuchungen und sogar um Notfallmaßnahmen. Alles wird verständlich und praxisnah erklärt.

Schnelle Orientierung dank klarem Aufbau

Kurze Absätze und rote Überschriften sorgen für eine sehr gute Übersicht. Ideal, wenn es schnell gehen muss – denn wer ein krankes Kind betreut, hat selten Zeit zum langen Blättern.

55 Sketchnotes für den Überblick

Ein besonderes Highlight sind die 55 Sketchnotes, die komplexe Inhalte anschaulich zusammenfassen und auf einen Blick erfassbar machen. Das hilft enorm beim schnellen Nachschlagen.

Medizinisch fundiert – ohne Panik

Dr. Oliver Harney vermittelt Sicherheit ohne Alarmismus. Unterstützt von Nadine Roßas charmanten Illustrationen entsteht ein Ratgeber, der nicht nur hilft, sondern auch beruhigt.

Für uns ein absolutes Muss im Bücherregal junger Eltern – deshalb vergeben wir 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 28.04.2025
Bell, Theresa

Sepia und die Verschwörung von Flohall / Sepia Bd.2


ausgezeichnet

Ein Jahr ist vergangen, seit Sepia in die magische Welt von Flohall eingetaucht ist. Nun stehen für sie und die anderen Lehrlinge bald die wichtigen Prüfungen an. Eigentlich sollte Sepia fleißig lernen – doch die Neugier siegt: Zusammen mit ihren Freunden Niki und Sanzio schleicht sie sich heimlich in ein Theaterstück über das legendäre Buch „Das Herz von Flohall“.

Das Theaterstück erzählt die Geschichte, wie Flo einst gegen einen mächtigen Tintendrachen kämpfte. Doch mitten in der Vorstellung passiert das Unfassbare: Ein Feuer bricht aus und die Erde beginnt bedrohlich zu beben. Schnell wird klar – etwas stimmt nicht in Flohall.
Was hat es mit der alten Legende wirklich auf sich? Und steckt vielleicht mehr hinter dem Theaterstück, als alle glauben?
Theresa Bell schafft es erneut, den Leser in den Bann zu ziehen und mitzunehmen in eine magische Welt voller Bleiläuse und Tintenwesen. Diesmal spielt auch der Rat eine wichtige Rolle, und die Meister Silbersilbe, Seidenhand sowie Magia Perugina arbeiten an einem wichtigen geheimen Auftrag, der große Bedeutung für Flohall hat.

Besonders schön zu erleben ist auch, wie sich die drei jungen Protagonisten – Sepia, Niki und Sanzio – weiterentwickeln. Ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt, ihr Mut wächst, und sie müssen lernen, für ihre Überzeugungen einzustehen.

Wieder einmal wird die Geschichte durch die wundervollen Illustrationen von Eva Schöffmann-Davidov perfekt ergänzt. Sie fängt die zauberhafte Atmosphäre von Flohall ein und lässt die Welt zwischen den Seiten lebendig werden.

Ich war sofort wieder gefangen in den Gassen, Werkstätten und geheimen Winkeln Flohalls. Theresa Bell versteht es meisterhaft, Abenteuer, Magie und Emotionen miteinander zu verbinden und eine Geschichte zu erzählen, die lange nachhallt.

Ich bin jetzt schon sehr gespannt auf das große Finale der Trilogie, das im Frühjahr 2026 erscheinen wird!

Bewertung vom 25.04.2025
Bernson, Marit;Schrenk, Michelle

Wer einmal lügt, den küsst man nicht


ausgezeichnet

Valentina findet einfach nicht den richtigen Freund. Zu Silvester beschließt sie ein neues Ich zu präsentieren. Sie will nicht mehr Walle sein, die einen Kekspyjama trägt und Bier trinkt. Sie ist jetzt Tina, eine selbstbewusste Frau, die Spitzenunterwäsche trägt und Wein trinkt. Und wie es aussieht, geht ihr Plan auf. Sie hat einen tollen Abend mit Hannes. Er ist Finanzanwalt und hat sie früher in der Schule als Walle nicht wahrgenommen. Hannes muss leider einige Wochen nach London, doch danach will er Tina auf jeden Fall wiedersehen und lädt sie zu einem richtigen Date ein.

Valentina ist begeistert. Während sie auf Hannes Rückkehr wartet, hat ihr Nachbar Jakob einen Wasserrohrbruch in seiner Wohnung. Er braucht vorübergehend eine Unterkunft. Ohne es verhindern zu können, bietet Walle ihm ihr Sofa an. Dabei kann sie Jakob eigentlich nicht ausstehen. Er hat ständig Frauenbesuch und hört beim Sex lautstark Musik. Jakob nimmt das Angebot an und im Gegenzug will er ihr mit Hannes helfen, indem er ihr Tipps gibt, wie die Männer so ticken.

"Wer einmal lüg, den küsst man nicht" ist ein Gemeinschaftsprojekt von Marit Bernson und Michelle Schrenk. Die beiden Autorinnen kennen sich schon länger, verstehen sich gut und haben den gleichen Humor. Daher hatten sie die Idee ein gemeinsames Buch zu schreiben. Herausgekommen ist eine tolle Geschichte, die uns zeigen soll, dass es zu jedem Topf auch den passenden Deckel gibt. Um ihn zu finden sollte man nicht den Fehler machen und sich verstellen, so wie Tina. Sei du selbst und mit etwas Glück findet sich auch der richtige Partner.

Auf lustige Art erleben wir, wie aus Walle Tina wird. Mit der Unterstützung von Jakob, schafft sie es Hannes für sich zu gewinnen. Er unterbricht sogar kurzfristig seinen Londonaufenthalt und kommt zurück nach Nürnberg. Was soll da noch schiefgehen? Lasst euch überraschen.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Das Buch lässt sich flüssig lesen. Man merkt nicht, dass es von zwei Autorinnen geschrieben wurde. Ich habe aber so eine Idee, wer welche Teile des Buches geschrieben hat und bin gespannt, ob Marit und Michelle es mir bestätigen. Ich vergebe für das Buch volle 5 Sterne. Neben der Geschichte gefällt mir auch das Cover und der Farbschnitt sehr gut.

Bewertung vom 24.04.2025
Steinhauser, Robert

Die Tränen des Sonnengottes 1


sehr gut

Robert Steinhauser entführt uns mit seinem Roman „Die Tränen des Sonnengottes: Der Bronzehimmel“ tief in eine ferne Vergangenheit – ins Jahr 1761 v. Chr., in die dunklen Wälder der Mittelgebirge. Der Stamm von Albia lebt dort in friedlicher Eintracht – bis eine Kette dramatischer Ereignisse alles verändert.

Nachdem in den Wäldern Menschen als Opfer gefangen wurden, wird die junge Gefangene Geyfry befreit – kurz darauf wird Großhäuptling Bohdan ermordet. Der Mord wird so inszeniert, dass Geyfry die Schuldige scheint. Bei der anschließenden Wahl zum neuen Häuptling setzt sich Rayhan durch – sehr zum Missfallen von Bohdans Söhnen Burnaby und Arben. Sie verlassen den Stamm.

Auf ihrer Reise in den Süden wollen sie neue Erfahrungen sammeln, um eines Tages gestärkt zurückzukehren und ihren Anspruch auf die Führung des Stammes geltend zu machen. Mit im Gepäck: ein Sack voller Bernsteine – die „Tränen des Sonnengottes“ –, die im Süden als seltene Kostbarkeiten gelten.

Die Reise führt die Brüder zum Volk der Minoer, wo sie auf den weitgereisten Taxidos treffen. Gemeinsam setzen sie ihren Weg fort – bis nach Babylon. Dort schlagen sie unterschiedliche Wege ein: Burnaby schließt sich Hammurapis Armee an, während Arben sich dem Studium der Wissenschaften und Religion widmet. Zwei Jahre später planen sie, in ihre Heimat zurückzukehren – verändert, gereift und bereit, sich ihrer Vergangenheit zu stellen.

Ein besonderer Anreiz, zu diesem Buch zu greifen, war für mich das Cover: Es zeigt die Himmelsscheibe von Nebra – ein bedeutendes Artefakt aus meiner Heimatregion. Die Scheibe spielt im Roman tatsächlich eine Rolle, wenn auch eine kleinere, als ich erwartet hatte. Vielleicht wird dieses faszinierende Symbol im angekündigten zweiten Band noch stärker in den Mittelpunkt gerückt.

Der Autor erzählt diese Abenteuergeschichte sehr spannend und mitreißend. Einige Szenen sind recht makaber, was aber zur Zeit passt, in der Menschenopfer Teil des Alltags waren. Besonders gut gefallen hat mir die Wahl der Protagonisten: Burnaby, Arben und Geyfry sind sehr unterschiedlich, was eine interessante Dynamik erzeugt. Die Verknüpfung mit historischen Elementen gelingt insgesamt gut.

Ein kleiner Wermutstropfen bleibt für mich: Etwas mehr Tiefe bei der Ausarbeitung der Charaktere hätte der Geschichte guttun können. Dennoch hat mir das Buch insgesamt gut gefallen. Es bietet eine spannende Handlung, reichlich historisches Wissen und regt dazu an, sich intensiver mit einzelnen Themen dieser Zeit auseinanderzusetzen.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen für ein atmosphärisches Abenteuer mit historischem Hintergrund, das neugierig auf mehr macht.