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Lesetante
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München
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Lesen ist die beste Medizin gegen Dummheit

Bewertungen

Insgesamt 57 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2017
Über den wilden Fluss / His dark materials Bd.0
Pullman, Philip

Über den wilden Fluss / His dark materials Bd.0


ausgezeichnet

Man muss nicht Philip Pullmans "Der goldenen Kompass" gelesen haben um dieses Buch zu genießen. Lyra die Heldin in oben genanntem Buch, ist diesmal noch zu klein um selbst zu agieren, dennoch ist sie der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Malcom der Sohn von Wirtsleuten ist ein elfjähriger Junge von großer Reife. Gerne hält er sich im nahe gelegenen Kloster bei den Nonnen des Ortes auf. Eines Tages erfährt er von Lyra, einem Baby, das bei den Nonnen in Obhut lebt, aber dies soll möglichst niemand erfahren. Als Malcolm Lyra das erste Mal sieht fühlt er sich sofort zu ihr hingezogen, und deren Dämon und seiner vertragen sich auch auf Anhieb. Auch hier wie im Goldenen Kompass haben alle Menschen Dämonen in From von Tieren, die deren Seele verkörpern und oftmals auch die Seite eines Menschen zeigen die man sonst nicht zu sehen bekommt. Bei Kindern verwandeln sich diese, erst im Erwachsenenalter manifestieren sie sich. Mit der Ankunft des Babys Lyra kommen auch zunehmend seltsame Leute in Malcolms Dorf, die die Einwohner beunruhigen. Zudem etabliert sich eine Gesellschaft, die die Kontrolle über die Einwohner an sich reißen möchte und auch in Malcolms Schule die Kinder indoktriniert. Als ein großes Unwetter in Form einer Flut aufzieht, die das ganze Land überschwemmt, rettet Malcolm gemeinsam mit Alice, der Küchenhilfe seiner Eltern, Lyra vor dem Ertrinken als auch vor ihren Entführern. Er möchte das Baby zu seinem Vater nach London bringen und begibt sich mit seinem Kahn auf der Themse auf eine abenteuerlich und gefährliche Reise. "Über den wilden Fluss" führt den Leser in eine Welt voller Geheimnisse und spannender Charaktere, die der Fantasie eines wunderbaren Autors entspringen. Wer seine Trilogie noch nicht gelesen hat wird nach dieser Lektüre nicht umhin können dies schleunigst nachzuholen.

Bewertung vom 22.11.2017
Untiefen / Nora Watts Bd.1
Kamal, Sheena

Untiefen / Nora Watts Bd.1


ausgezeichnet

Nora, einst Opfer einer Entführung und Vergewaltigung mit anschließender Schwangerschaft, kann sich an diese Zeiten kaum noch erinnern. Sie und ihre Schwester Lorelei sind in Pflegefamilien aufgewachsen, zuerst gemeinsam doch bald getrennt. So verlaufen auch beider Lebenswege sehr verschieden. Nora lebt nach der Geburt ihrer Tochter, die zur Adoption frei gegeben wurde, zeitweise auf der Straße, und lernt so alle Härten des Lebens hautnah kennen. Lorelei hingegen schafft es gesellschaftlich aufzusteigen und ein bürgerliches Leben zu führen. Nora arbeitet inzwischen als eine Art Privatdetektivin für ein Männerpaar das ein Journalistenbüro betreibt, und lebt mit ihrer Hündin Whisper, auch einst eine Straßenblume, im Keller des Bürohauses. Eines Tages erreicht sie der Anruf eines Elternpaares, deren Tochter Bonnie, seit Wochen spurlos verschwunden ist. Nora soll sie finden, denn die Polizei nimmt die Sorgen der Eltern nicht ernst, da Bonnie schon öfter ausgerissen war. Für Nora wird dieser Auftrag eine Reise in Ihre Vergangenheit, sie trifft den Menschen wieder, der sie einst halbtod im Wald liegen ließ, und bekommt endlich die Gelegenheit mit den Geistern ihrer Alpträume eine alte Rechnung zu begleichen. Und was nun ein roter Markt ist kann der werte Leser aus dem, wirklich gelungenen, Debutkriminalroman von Sheena Kamal erfahren. Ich freue mich auf eine Fortsetzung.

Bewertung vom 22.10.2017
Niemals / Jenny Aaron Bd.2
Pflüger, Andreas

Niemals / Jenny Aaron Bd.2


ausgezeichnet

Anders als bei dem ersten Roman über Jenny Aaron, der den Leser mit prallen Actionszenen und viel Informationen über das Leben von Spionen im Allgemeinen und im Speziellen in Atem hielt, schreibt Andreas Pflüger hier mehr über die Emotionen und persönlichen Empfindungen der Jenny Aaron und ihrer Gefährten.
Jenny muss sich wieder einer übergroßen Gefahr stellen, es gilt den gefährlichsten Mann der Welt zur Strecke zu bringen.
Die Agentin, die von einem ihrer Gegner nach dessen Tod zwei Billionen Euro geerbt hat, muss, um sich diese zu holen, nach Marrakesch fahren. Dies tut sie nicht alleine, mit ihr reist ihr langjähriger Kollege und Freund Pavlik. Interessanter Weise schickt der Autor hier zwei Versehrte auf den Weg, Jenny die blind ist und Pavlik der bei einem Einsatz einen Unterschenkel verlor. Zudem das Alles in geheimster Mission, denn die neue Chefin der Truppe hat auch mit politischen Gegnern zu tun, die sich die Weisungsbefugnis über die Abteilung sichern wollen. So sind also die Blinde und der Einbeinige größtenteils auf sich alleine gestellt um diese hochgefährliche Aufgabe zu meistern. Reichlich bestückt mit spannendsten Szenen vom Kampf mit äußeren wie inneren Feinden wird Jenny auch diese Herausforderungen meistern. Wieder ist Andreas Pflüger ein Thriller geglückt, der den Leser bis zur letzten Seite auf Trab hält.

Bewertung vom 22.10.2017
Der Preis, den man zahlt / Lorenzo Falcó Bd.1
Pérez-Reverte, Arturo

Der Preis, den man zahlt / Lorenzo Falcó Bd.1


ausgezeichnet

Lorenzo Falcó, Spion in Diensten vieler Herren, wird beauftragt an einem Konplot während des spanischen Bürgerkrieges teilzunehmen. Seine Aufgabe gestaltet sich schwierig, denn entgegen seiner üblichen Kaltschnäuzigkeit, gestattet er sich zum ersten Mal Gefühle von Ehre und Fairnes. In seinem Geschäft kann ihn dies das Leben kosten. Sein Auftrag führt ihn nach Alicante wo er mit Mitstreitern einen hochrangigen politischen Gefangenen aus der Haftanstalt befreien soll. Doch von Beginn an ist diese Mission zweifelhaft, denn zu viele politische und persönliche Interessen stehen dem Gelingen dieses Unterfangens entgegen. Eva Rengel ist eine der Begleiterinnen Falcós, und sie wird ihm mehrmals das Leben retten. Doch wie viele andere Beteiligte spielt sie ein doppeltes Spiel, und bringt den Spion damit wiederum in große Lebensgefahr.
Arturo Pérez-Reverte beschreibt in seinem Spionageroman, die Zeit des spanischen Bürgerkrieges, in dem Franco die Macht an sich riss, und entgegen der anderen europäischen Diktatoren wie Mussolini und Hitler, auch nach dem zweiten Weltkrieg behielt. Er zeichnet die Charaktere der Figuren seines Romans sehr genau, und zeigt wie sie sich in ihrer Zeit versuchten der politischen wie wirtschaftlichen Interessen einer Obrigkeit entweder entgegen zu stellen oder sich mit ihr zu arrangieren.
Ein hochspannendes Buch, dass nur aus der Feder eines erfahrenen Kriegsreporters wie Arturo Pérez-Reverte stammen kann. Er weiß genau wovon er schreibt. Der Leser darf sich eine Fortsetzung mit Lorenzo Falcó als Spion freuen.

Bewertung vom 22.10.2017
Kreuzschnitt / Bogart Bull Bd.1
Borge, Øistein

Kreuzschnitt / Bogart Bull Bd.1


ausgezeichnet

Øistein Borges Debütkrimi hat alles was einen guten Krimi ausmacht. Einen Hauptprotagonisten, Bogart Bull, den das Leben arg gebeutelt hat, seine geliebte Frau und Tochter sind bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. er muss sich nach einem Absturz in die Alkoholsucht wieder im hier und jetzt zurecht finden. Dabei unterstützt ihn seine Chefin, Eva Heiberg, indem sie ihm einen Posten bei Europol verschafft. Sein erster Fall führt ihn nach Südfrankreich, wo die Reichen und Schönen dieser Welt ein meist ungestörtes Leben führen. Doch die Idylle einer der reichsten Familien Norwegens wurde nachhaltig zerstört, Axel Krog, das Oberhaupt des Krog-Clans, wird brutal ermordet in seiner Villa gefunden. Bogart Bull macht sich auf den Weg diesen Mord aufzuklären. Dabei wird er von einem französischen Kollegen tatkräftig unterstützt.
Wunderbar schildert Øistein Borge, die Gedankenwelt seiner Hauptperson, die immer wieder dagegen ankämpfen muss nicht in Depressionen zu versinken, oder wieder dem Alkohol zu verfallen. Gleichzeitig zeichnet er den Charakter eines Mannes, der in seinem Fach ein absoluter Profi ist, und seine Chance wieder in ein halbwegs normales Leben zu gelangen, nutzen wird. Spannend bis zur letzten Zeile. Ich freue mich auf Bogart Bulls nächsten Fall, der in diesem Krimi schon angelegt ist.

Bewertung vom 29.09.2017
Die Gärten von Istanbul
Ümit, Ahmet

Die Gärten von Istanbul


ausgezeichnet

Istanbul, die Stadt schon mehr als zweieinhalbtausend Jahre am Marmarameer zwischen Schwarzen und Mittelmeer gelegen, ist eigentlich die Hauptprotagonistin des Kriminalromanes von Ahmed Ümit.
Oberinspektor der Polizei Nevzat muss den oder die Mörder von schließlich sieben Toten finden. Eine Aufgabe die mehr Wissen und Fingerspitzengefühl erfordert als so mancher schlichter Mord. Denn bei der Recherche über die Opfer stoßen Nevzet und seine Assistenten Ali und Zeynap auf Verbindungen der Toten untereinander, die in den Immobiliengeschäften der neueren Zeit liegen. Es scheint als sollten die Leichen auf die unsauberen Praktiken derer aufmerksam machen, die mit der Zerstörung der Altstadt Instanbuls große Profite einfahren, jedoch keine Rücksicht auf die historischen Relikte und die Geschichte der Schönen am Bosporus nehmen.
Der Autor nimmt den Leser auf eine Kulturreise durch die Jahrhunderte Istanbuls, einst Byzantion und Konstantinopel geheißen. Wunderbar in einer teils blumigen Sprache, die durch die Übersetzung von Sabine Adatepe niemals ins Kitschige abgleitet, lernt der Leser diese Stadt in allen ihren Facetten kennen. Menschen aller Ethnien und Religionen prägen sie bis heute, und schenken ihr einen architektonischen wie kulturellen Reichtum, wie es wohl keine Stadt in ganz Europa und Vorderasien in dieser Fülle aufweisen kann.
Am Ende der Geschichte wird Nevzat zwar den Fall aufklären, doch dies wird ihn zutiefst erschüttern, denn er wird dabei sehr gute Freunde verlieren. Er, der durch den Verlust seiner Frau und seiner Tochter durch einen Anschlag, vor ein paar Jahren, keinen tieferen Sinn des Lebens mehr erkennen kann ist weiterhin innerlich gespalten, wie und ob Unrecht durch Selbstjustiz geahndet werden darf, wenn die Behörden nicht helfen wollen oder können.
Ahmet Ümit gelingt bravurös die Zusammenhänge eines Verbrechens und die Umstände die dazu geführt haben, auf einer Ebene darzustellen, die nicht nur auf den Plot zusteuert, sondern auch gekonnt aufzeichnet wie es dazu kommen kann, dass Menschen zum letzten Mittel der Gegenwehr greifen, wenn Gentrifizierung nur noch in Zerstörung alter gewachsener Strukturen mündet. Kultur gegen Profitgier.
Mein erster Krimi dieses Autors, und sicher nicht mein letzter.

Bewertung vom 10.09.2017
Finster ist die Nacht / Macy Greeley Bd.3
Salvalaggio, Karin

Finster ist die Nacht / Macy Greeley Bd.3


ausgezeichnet

Detective Macy Greely, hat sich gerade einigermaßen von ihrem Lebens-Schock erholt, und mit ihrem kleinen Sohn Luke bei ihrer Mutter eine gute Basis gefunden, als sie bei einem Einsatz mit ansehen muss wie ein Entführungsopfer auf offener Straße erschossen wird. Durch einen Unfall in ihrem Wagen eingeschlossen kann sie nicht helfen, jedoch in letzter Sekunde gerado noch ihr eigenes Leben retten. Das Mordopfer ist ein allseits bekannter Radiomoderator. Zuerst ist nicht klar warum er entführt wurde, denn er und seine Familie sind nicht reich um eine hohe Lösegeldsumme zu erpressen. Im Laufe der Ermittlungen ergeben sich immer wieder neue Aspekte, die die Polizei jedoch immer wieder in die Irre führen. Bis Emma, die Tochter des Opfers, das alte Tagebuch ihres Vaters nach langer Suche endlich findet. Nun zeigt sich auch, dass die Entführung eigentlich ein von langer Hand geplantes Mordkomplott war. Der Moderator war einigen Honoratioren der Kleinstadt auf die Schliche ihrer Machenschaften gekommen und musste beseitigt werden. Der Mörder ist schließlich jemand auf den niemand gekommen wäre, wenn nicht die beiden Hauptprotagonistinnen so zäh an der Sache geblieben wären. Der Plot geht auf, und die Autorin spinnt auf den letzten Seiten schon die Fäden für den nächsten Roman. Denn Macys Privatleben hat einiges an kriminellem Potenzial in petto, dank der Verwandtschaft die ihr in unerwünschter Weise auf den Pelz rückt...

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2017
Palast der Finsternis
Bachmann, Stefan

Palast der Finsternis


ausgezeichnet

Fantastisch ist nicht das richtige Wort für die eigentlich gruselige Geschichte von Stefan Bachmanns „Palast der Dunkelheit“.
Zahlreiche Jugendliche bewerben sich für ein Forschungsprojekt in Frankreich.
Es soll das unterirdische Schloss eines Adeligen, der zur Zeit der französischen Revolution lebte, besucht und erforscht werden. Der Roman wird aus der Sicht von Anouk erzählt, die als ältere Tochter einer reichen New Yorker Familie, sich heimlich auf den Weg macht. Nach einem Auswahlverfahren bleiben fünf junge Leute übrig, drei Jungen und zwei Mädchen. Auch Anouk. Der Leiter des Projekts hat alles auf höchstem Niveau organisiert. Zu Anfang sind die Fünf noch begeistert, doch kurz nach der Ankunft stellt Anouk schnell fest, dass etwas nicht stimmt. Kurze Zeit später beginnt eine Höllenfahrt für alle Beteiligten, von denen nicht alle überleben werden. Der Autor hat ein uraltes Thema der Menschheit aufgegriffen, der Wunsch nach Unsterblichkeit. Geschickt führt er den Leser auf eine Reise in seine Welt, und bald wird man wie seine Protagonisten, von den menschlichen Niederungen die vor Verrat, Mord und Wahnsinn nicht zurückschrecken in den Strudel der Ereignisse gerissen. Das Fazit der Geschichte lässt den Leser mit der Frage zurück, wie hoch der Preis für ewiges Leben und Macht und Einfluss sein darf. Gelungen düster.

Bewertung vom 31.08.2017
Töte mich
Nothomb, Amélie

Töte mich


ausgezeichnet

Amelie Nothomb ist eine meiner Lieblingsautorinnen. Sie schreibt über die Dinge des Lebens mit einer Leichtigkeit und Humor und dennoch mit Tiefe.
Dies ist ihr mit „Töte mich“ wieder aufs Neue gelungen.
Serieuse die jüngste Tochter des Grafen Neville kann ihre Emotionen nicht fühlen. Das führt dazu, dass sie sich in zuweilen lebensgefährliche Situationen begibt um sich wieder zu spüren. Mit siebzehn kann das schon vorkommen beruhigt sie ihr Vater, der sie sehr liebt. Doch eines Tages wird sie von der Wahrsagerin des Ortes in dem sie lebt nachts im Wald entdeckt, als sie frierend dort zu schlafen versucht. Die Dame nimmt sie mit zu sich nach Hause und zitiert den Grafen zu sich um seine Tochter abzuholen. Dabei sagt sie ihm voraus, dass er bei der jährlichen Gartenparty im Schlosspark, einen seiner Gäste töten wird. Nun entwickelt Serieuse die Manie, dass ihr Vater doch am besten sie töten sollte, da sie ohnehin lebensmüde sei weil sie nicht mehr fühlen könne. Der Graf ist entsetzt und versucht nun alle Möglichkeiten auszuschöpfen seinem Schicksal zu entgehen und das Leben seiner Tochter zu schonen. Doch es kommt ganz anders als gedacht. Die Wahrsagung erfüllt sich zum Glück aller Beteiligten mit weitreichenden Konsequenzen, die u. a. die drohende Pleite des Grafen, und den damit verbundenen Verkauf des Schlosses und Familiensitzes verhindern werden. Ein zauberhaftes kleines Buch ist der Autorin da wieder gelungen.

Bewertung vom 30.08.2017
Gegen alle Regeln
Levy, Ariel

Gegen alle Regeln


ausgezeichnet

Ariel Levy beschreibt in ihrem Doku-Roman das Erwachsenwerden einer Generation, die zu wissen glaubt, dass in ihrem Leben alles machbar ist. Bis Ende Dreissig lebt man alle Bedürfnisse voll aus, vorausgesetzt man hat das nötige Geld dazu, was in ihren Kreisen üblich scheint. Doch Ariel, die nach mehreren Beizehungen zu Männern sich mit Ende zwanzig in eine Anfang vierzig Jahre alte Frau verliebt, merkt nach einigen Jahren, dass sie immer noch auf der Suche ist. Trotz einer Affaire mit einer anderen Frau, die ihre Lebensgefährtin zutiefst verletzt, kann sie nicht ankommen. Erst als sie merkt, dass ihre Freundin schwere Alkoholikerin ist, versucht sie ihrer beider Leben einen Sinn zu geben. Wie alle anderen Paare ihres Freundeskreises letztendlich Kinder bekommen, nimmt sie alle Mühen auf sich um schwanger zu werden. Dies gelingt nach mehreren Anläufen, verbunden mit hohen Kosten, doch auf einer Reise verliert ihr Kind durch eine Frühgeburt. Dies wird letztlich der Auslöser einer wirklich tiefen Lebenskrise, die die Autorin sehr detailliert beschreibt und schonungslos sowohl für sich als auch den Leser beschreibt. Es scheint das Fazit einer ganzen Generation westlicher Lebenswelten zu sein. Lebenssinn hat nicht mit Geld oder allen auszuschöpfenden Möglichkeiten zu tun. Eher mit bewusstem Verzicht auf persönliche unbedingte Freiheit zu Gunsten von Bindung und Hingabe.