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42 Kundenbewertungen

"Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun." Mit diesen Worten schockiert Pierre alle in der Schule. Um das Gegenteil zu beweisen, beginnt die Klasse alles zu sammeln, was Bedeutung hat. Doch was mit alten Fotos beginnt, droht bald zu eskalieren: Gerda muss sich von ihrem Hamster trennen. Auch Lis Adoptionsurkunde, der Sarg des kleinen Emil und eine Jesusstatue landen auf dem Berg der Bedeutung. Als Sofie ihre Unschuld und Johan seinen Zeigefinger opfern mussten, schreiten Eltern und Polizei ein. Nur Pierre bleibt unbeeindruckt. Und die Klasse rächt sich an ihm…mehr

Produktbeschreibung
"Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun." Mit diesen Worten schockiert Pierre alle in der Schule. Um das Gegenteil zu beweisen, beginnt die Klasse alles zu sammeln, was Bedeutung hat. Doch was mit alten Fotos beginnt, droht bald zu eskalieren: Gerda muss sich von ihrem Hamster trennen. Auch Lis Adoptionsurkunde, der Sarg des kleinen Emil und eine Jesusstatue landen auf dem Berg der Bedeutung. Als Sofie ihre Unschuld und Johan seinen Zeigefinger opfern mussten, schreiten Eltern und Polizei ein. Nur Pierre bleibt unbeeindruckt. Und die Klasse rächt sich an ihm ... Eine erschütternde Parabel über das Erwachsenwerden, Erziehung und Gewalt in unserer Gesellschaft.
Autorenporträt
Janne Teller, 1964 in Kopenhagen geboren, arbeitete als Konfliktberaterin der EU und UNO in aller Welt, besonders in Afrika. Seit 1995 widmet sie sich ganz dem Schreiben und lebt heute in New York und Berlin. Für ihr literarisches Schaffen wurde Janne Teller vielfach ausgezeichnet. In ihrem Werk, das neben Romanen für Erwachsene auch Essays, Kurzgeschichten und Jugendbücher umfasst, kreist sie stets um die großen Fragen im Leben und löst mit gesellschaftskritischen Themen nicht selten stürmische Debatten aus. Für Erwachsene hat Janne Teller die zeitgenössische nordische Saga "Odins Insel" geschrieben sowie die Liebesgeschichte "Europa. Alles, was dir fehlt" und zuletzt "Komm" über Ethik in der Kunst und in unserer modernen Gesellschaft (Hanser, 2012). Für Jugendliche erschien der viel diskutierte, preisgekrönte internationale Bestseller "Nichts ¿ was im Leben wichtig ist" (Hanser, 2010), die Erzählung "Krieg, stell dir vor, er wäre hier" (Hanser, 2011) und "Alles ¿ worum es geht" (Hanser, 2013). Janne Tellers Literatur ist in 25 Sprachen übersetzt.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

"Nichts bedeutet irgendetwas. Das weiß ich seit Langem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun." Mit diesen Worten verlässt Pierre sein Klassenzimmer und kommt nie wieder zurück. Stattdessen sitzt er im Pflaumenbaum und bewirft seine Mitschüler, aus denen, obwohl nichts etwas bedeutet, etwas werden soll, mit Zynismen und unreifem Obst. Trotzig beschließen sie, ihm zu beweisen, dass das Leben mehr ist als "ein Spiel, das nur darauf hinausläuft, so zu tun als ob und eben genau dabei der Beste zu sein". Sie errichten einen "Berg aus Bedeutung": Jeder gibt etwas ab, das wichtig ist: Marie-Ursula ihre Zöpfe, Hussein seinen Gebetsteppich, Sophie ihre Jungfräulichkeit. Immer grausamer werden die Forderungen, immer radikaler die Opfer. Ein kluges Buch. Wohlmeinende Pädagogen halten seinen Nihilismus für gefährlich. Dabei ist es nur fair, Jugendlichen in dem Alter, in dem sie das Leben als oberflächlichen Mechanismus erkennen, anzudeuten, dass sie nicht die Einzigen sind, die über diese Frage nachdenken. Laura Maire hat die perfekte Stimme für die Ich-Erzählerin Agnes. Sie klingt unschuldig und zugleich abgebrüht, naiv und weise und keinen Tag älter als dreizehn.

© BÜCHERmagazin, Elisabeth Dietz (ed)

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 01.10.2010

Der literarische Marktplatz
Jugendbuch
in der Diskussion
In diesem Herbst erregt ein Buch Aufsehen, das es schnell auf die Bestsellerlisten schaffte und in allen Feuilleton diskutiert wird, Janne Tellers Nichts was im Leben wichtig ist. Es wird inzwischen in einem Atemzug genannt mit Morton Rhues Die Welle oder William Goldings Herr der Fliegen, als eine besondere Form des Diskurses um den Sinn des Lebens.
Es geht der Autorin um ein soziales Experiment: Wie reagiert eine in sich hermetisch abgeschlossene Gruppe, eine Klassengemeinschaft von Jugendlichen, auf das verstörende quälende Verhalten eines Außenseiters. Am ersten Schultag nach den Sommerferien entschließt sich dieser Junge, Pierre Anthon, die Schule zu verlassen und von jetzt an die Tage auf einem Baum zu verbringen. „Nichts bedeutet irgendwas, das weiß ich seit langem. Deshalb lohnt es sich nicht, irgendetwas zu tun. Das habe ich gerade herausgefunden“, schreit er ihnen jeden Tag als lebende Provokation auf ihrem Schulweg nach. Als Antwort auf seine Aggressionen und getrieben von dem Versuch, ihn vom Gegenteil zu überzeugen, um ihr Leben, ihre Pläne für die Zukunft zu rechtfertigen und ihre Hilflosigkeit zu überwinden, planen die Schüler eine spektakuläre Aktion. Jeder von ihnen muss etwas Persönliches, Privates opfern, das ihm wertvoll erscheint, und es wie eine Ikone in einem aufgelassenen Sägewerk auf einem sogenannten Berg der Bedeutung deponieren.
Was erst mit harmlosen Dingen wie Lieblingsschuhen beginnt, entwickelt sich immer mehr zu einem Wettlauf der Grausamkeiten. Da muss ein Mädchen einer Grabschändung zustimmen, der Sarg des toten Bruders wird wie eine Devotionalie auf dem „Berg der Bedeutung“ ausgestellt. Ein Junge wird zur Blasphemie gezwungen, muss in seine Kirche einbrechen, den Christus vom Kreuz abnehmen und ebenfalls im Sägewerk abliefern, genauso wie der gläubige Muslim seinen Gebetsteppich. Ein toter Hund, er wurde geköpft, landet dort. Und besonders grausam ist der Befehl an ein Mädchen, seine Unschuld als ihren wichtigsten Wert zu opfern. So wächst „der Berg der Bedeutung“. Selbsthass und Menschenverachtung machen alle Beteiligten gleichzeitig zu Tätern und Opfern. Abgeschottet wie in einem Versuchslabor, obwohl scheinbar ein normaler Schulalltag abläuft, ist die Gruppe ihren Obsessionen ausgeliefert, und weder Eltern noch Lehrer spielen dabei eine Rolle. Jeder kennt den anderen seit Kindertagen und weiß, wie er ihn körperlich und seelisch verletzen kann. Die Handlung erinnert immer mehr an die aus Splatter-Filmen bekannten Szenen, die Horror und Ekel hervorrufen und mit der Übertretung sozialer Normen und Tabus für das Genre Jugendbuch ungewöhnliche Grenzüberschreitungen wagen.
Bemerkenswert ist, wie die Autorin am Ende ihre Geschichte in einer schrillen und dann absurd grausamen Folgerichtigkeit auslaufen lässt. Als der Junge, dem ein Finger abgehackt wurde, damit er nicht mehr Gitarre spielen kann, die Aktion öffentlich macht, folgen keine wirklichen Konsequenzen durch Eltern oder Lehrer. Das Ganze verwandelt sich in einen Medienhype. Nicht nur die Zeitungen, auch ein Museum in New York wird aufmerksam und will den „Berg der Bedeutung“ als Kunst erwerben. Doch er verbrennt, zusammen mit Pierre Anthon, den die Gruppe tötet, und die Ich-Erzählerin hört Jahre später noch seine höhnisch überlegenen Worte: „Und wenn der Tod keine Bedeutung hat, dann deshalb, weil das Leben keine Bedeutung hat. Aber amüsiert euch gut!"
Ob der Text bewusst mit Schockwirkungen spielt, um aus einer Abwehrhaltung heraus eine ethische Diskussion zu beginnen? Die Handlung selbst gibt dazu keine Antwort. Denn keine der jugendlichen Figuren gewinnt eine wirkliche Identität, mit der eine Auseinandersetzung beginnen könnte. Sie folgen aufeinander wie in einem Reigen der Gewalt, austauschbar, nur voneinander zu unterscheiden durch ihre Taten. Die einzige Person, bei der als Folge der Grausamkeiten eine Verstörung geschildert wird, das Mädchen, das seine Unschuld verliert, und später in die Psychiatrie eingewiesen wird, wirkt seltsam deplatziert.
Der Text macht viele Fragen möglich, und weil die Geschichte sie nicht beantwortet, lässt er jede Auseinandersetzung so ins Leere laufen und regt zu beliebigen Assoziationen an. Jeder hat die Möglichkeit in dieses „Nichts“ hinein seine Gedanken zu projizieren, erkennt das, was er sehen will. Es gibt keinen Widerspruch, jede Behauptung ist möglich, weil nichts an etwas festgemacht werden kann. Wie war doch die Erkenntnis des Jungen in Des Kaisers neue Kleider: „Er hat ja nichts an.“ ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
JANNE TELLER: Nichts was im Leben wichtig ist. Aus dem Dänischen von Sigrid C. Engeler. Hanser 2010. 140 Seiten, 12,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.10.2010

Der Nihilist im Pflaumenbaum

Janne Tellers "Nichts" ist das umstrittenste Jugendbuch der Saison - weil es mehr Fragen stellt als Antworten gibt.

Von Heidi Strobel

Die existentielle Frage, was im Leben eigentlich wichtig sei, beantwortet Pierre Anthon, der Held von Tellers Parabel "Nichts", in juveniler Radikalität: "Nichts bedeutet irgendetwas". Rigoros zieht er daraus den Schluss: Also hat es auch keinen Sinn, irgendetwas zu tun. Ob dieser Gewissheit macht er sich eines Tages auf und davon und entzieht sich der schulischen Plackerei, um ein "Teil von nichts zu werden."

Dabei belässt er es allerdings nicht, sondern will als Beispiel wirken. Also sitzt der modern gewandete Diogenes nun im Geäst eines Pflaumenbaumes und provoziert die Mitschüler auf ihrem Schulweg mit seinen Sentenzen über die Sinnlosigkeit allen menschlichen Strebens. Die freilich wollen sich zunächst nicht aufschrecken lassen. Aber Pierres Nihilismus entfaltet doch seine subversive Wirkung, und die Mitschüler beginnen sich dagegen zu wehren. Erst mit Gewalt, mit gezielten Steinwürfen, soll der Rebell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Am nächsten Tag sitzt er wieder in seinem Baum.

Nun wollen sie ihn überzeugen, ihn beeindrucken durch einen schieren "Berg aus Bedeutung": Sie beginnen diejenigen Dinge aufzuhäufen, die ihnen am meisten am Herzen liegen. Immer kühner und krasser werden die Forderungen, die sie einander abverlangen, da es einer dem anderen heimzahlen will, weil der ihm das Wichtigste abgepresst hat. So führt die jugendliche Sinnsuche zu einem erbarmungslosen Kampf um Macht, dem schließlich auch der provokante Außenseiter Pierre Anthon zum Opfer fällt.

Janne Tellers preisgekrönte Parabel, die bereits vor zehn Jahren in Dänemark erschienen ist, beeindruckt mit ihrem geistreichen Szenario, das die Autorin stilistisch wirkungsvoll unterstreicht durch wiederholte Dreierformeln aus Positiv, Komparativ und Superlativ. Sie zeigt, wie die Suche nach Sinn von einem Extrem ins nächste fallen und dabei völlig entgleisen kann, weil sie, nach der radikalen Entzauberung der Welt, weiter auf das Absolute zielend keine Zwischentöne zulässt und jede Neugier und Lust auf Entdeckung auszulöschen droht. Tellers Erzählung bricht jedoch vermittels der Form die Schwärze der Extreme. Agnes, die mittlerweile erwachsene Ich-Erzählerin, beschreibt retrospektiv das verbissene Ringen der Jugendlichen um Sinn und findet darin in der Erzählgegenwart für sich Bedeutung.

Doch zwischen dem glänzenden Auftakt und dem überzeugenden Schlussteil hängt die Parabel an der Passage durch, wo der "Berg aus Bedeutung" zusammengetragen wird. Sie wirkt stumpf, da die immer monströser werdenden Scheußlichkeiten dem Leser den Sinn der Erzählung geradezu plakativ an den Kopf zu knallen suchen. Sind es zunächst nur die geliebten grünen Sandalen, soll später ein Mädchen seine Unschuld opfern, muss dann die Leiche eines Kindes auf dem Friedhof ausgegraben und eine vom Kreuz genommene Jesusfigur von einem Hund mit Kot und Urin besudelt werden, dessen abgeschlagener Kopf schließlich den "Berg aus Bedeutung" krönt. Man fragt sich wozu die Ästhetik von Gewalt und Ekel dient. Kann nur dann etwas von Bedeutung sein, wenn der jugendliche Leser starke Eindrücke erfährt?

Andererseits geht es Janne Teller in ihrer Parabel offensichtlich auch darum, Jugendlichen Eigentümlichkeiten und Folgen derjenigen zeitgenössischen Protestbewegungen und Ideologien ästhetisch erlebbar zu machen, die im Kampf um die absolute Bedeutung immer rücksichtsloser über andere hinweggehen und abweichende Lebensentwürfe bekämpfen. So kann Pierre Anthons "Nichts bedeutet etwas" auch doppelsinnig als "Nein" gelesen werden: zu jeder Verabsolutierung von Ideen, die ins Totalitäre abgleiten. Kein schlechter Ansatz für ein Jugendbuch.

Janne Teller: "Nichts". Was im Leben wichtig ist. Aus dem Dänischen von Sigrid C. Engeler. Hanser Verlag, München 2010. 139 S., geb., 12,90 [Euro]. Ab 14 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Obwohl der schmale Band Cornelia Fiedler sofort in seinen Bann zog, hat er sie am Ende doch verstört, ja, verärgert hinterlassen. Es geht, wie sie schreibt, um eine Gruppe Jugendlicher, deren Sinnsuche brutalen und fanatischen Zwangscharakter annimmt. Im Zentrum steht den Informationen der Kritikerin zufolge ein Junge, der mit 13 Jahren für immer die Schule verlässt, um die Sinnlosigkeit zu kultivieren, als die er sein Dasein begreift. Seine Mitschüler versuchen im Verlauf der Handlung, ihm diese Haltung nun mit wachsender Gewalt und fatalem Ende auszutreiben. Die Kritikerin hat mit dem Buch nun das Problem, dass es ihr wie eine einzige Erwachsenenprojektion vorkommt, die kaum die Lebenswelt jener berühre, von denen das Buch jedoch handele. Dennoch spreche es wichtige Punkte an, deren Diskussion jedoch durch die Haltung des Buchs verhindert werde.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Dass wir Bedeutung brauchen, dass wir sie uns aber nicht mit Sicherheit geben können, davon erzählt Janne Teller. Es ist eine scheinbare Trostlosigkeit, die sie uns vorsetzt, doch eigentlich ist es eine radikale Ehrlichkeit, die uns von dem Ballast befreit, an den zu glauben wir, wären wir ehrlich, auch nicht in der Lage sind. Ihr Buch ist keine Vernichtung, sondern ein Befreiungsschlag von all dem Rost, unter dem wir tagtäglich ein wenig mehr erstarren." Nora Bossong, Spiegel Wissen, 5/2015

"'Nichts' verhandelt nichts Geringeres als unser aller Sehnsucht nach Bedeutung. Unmittelbar und literarisch herausragend schreibt Teller darüber, wie weit Menschen zu gehen bereit sind aus Angst vor der großen, unaussprechlichen Leere. Ihr gelingt es, die elementaren philosophischen Fragen ungewöhnlich klar zu verhandeln." Dunja Stamer, ZDF Aspekte, 23.07.10

"'Nichts' gehört zu den literarisch und philosophisch interessantesten Jugendbüchern der letzten Jahre." Christine Lötscher, Tages-Anzeiger, 17.08.10

"Ein brutales, ein mutiges Buch - ein literarischer Glücksfall zur rechten Zeit! Ein Tabubruch mit Tiefgang und Zukunft. 'Nichts' deprimiert nicht, sondern ermutigt seine Leser, ihr Leben selbst zu bestimmen. Es beschreibt eine Suche, auf die sich jeder irgendwann begibt, die aber selten so packend erzählt worden ist." Birgit Dankert, Die Zeit, 05.08.10

"Dieses Buch ist ein Hammer. Es ist radikal, es ist verstörend, es ist wahrhaftig, also genau so, wie gute Jugendliteratur eigentlich sein sollte." Amelie Fried und Ijoma Mangold, ZDF Die Vorleser, 17.09.10

"Janne Tellers Roman ist wie eine Parabel auf eine Welt ohne Kompass. Ihre Helden sind auf einer existentiellen Jagd nach nichts weniger als dem Sinn des Lebens. Das trifft den Nerv der jungen Leser." Ulf Kalkreuth, ARD Titel Thesen Temperamente, 19.09.10

"Die Provokation des Romans besteht in dessen existenzieller Fragestellung: Worin liegt der Sinn des Lebens? 'Nichts' nimmt Jungen und Mädchen mit auf eine außergewöhnliche Gedankenreise. Was kann Literatur mehr leisten?" Claudia Voigt, KulturSpiegel, 27.07.10

"Janne Teller macht deutlich, wie Fundamentalismus entsteht und funktioniert. Das ist kein geringer Verdienst. NICHTS macht erbarmungslos deutlich, dass ein Lebenssinn, der das Leben kostet, nicht sinnhaft sein kann." Wieland Freund, Die Welt, 07.08.10

"Eine psychologisch spannende Parabel über Mut und Feigheit, über den Sog und die Faszination von Grausamkeit, über die Verführbarkeit durch Ideologien und die Suche nach dem Sinn des Lebens. 'Nichts' erschüttert dadurch, dass das Erzählte nicht wahrscheinlich, aber denkbar ist und so unaufhaltsam abläuft wie ein antikes Drama. Unberührt wird keiner das Buch aus der Hand legen." Sylvia Schwab, Deutschlandradio Kultur, 24.08.10

"Janne Tellers Roman zwingt einen, Werte zu überdenken, und erzählt von deren Verrat durch Käuflichkeit. Was dann geschieht, überrascht, nicht zuletzt auch wegen Tellers suggestivem Stil." Hans ten Doornkaat, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 22.08.10

"Teller zeigt, wie harmlos die Tabubrüche in Sachen Sex and Crime letztlich sind - die Abgründe liegen anderswo. Die eigentliche Provokation steckt im unbeteiligten Ton der Ich-Erzählerin, von der ein rätselhafter Sog ausgeht. Teller bietet uns keinen Unterschlupf in ein stellvertretendes Entsetzen der Erzählerin. Sie lässt uns mit der nackten Frage, wo das Nichts aufhört und der Sinn beginnt, allein - deshalb müssen wir anfangen, darüber zu reden." Sieglinde Geisel, Neue Zürcher Zeitung, 01.09.10

"Wer wissen möchte, welchen Weg Fanatiker hinter sich haben, die alles und jeden zu opfern bereit sind, findet in "Nichts" eine Antwort." Tilman Spreckelsen, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.09.10

"... Herr der Fliegen und Nichts - Beide Romane verhandeln Jugendgewalt und enden auf nichttriviale Weise bei denen, die in den literarischen Settings auf den ersten Blick fehlen oder wie Randfiguren auftauchen - den Erwachsenen. Frei nach Golding dürfen die Leser weiterfragen: wer rettet die Erwachsenen in Janne Tellers Roman? ... und noch weiter: wer rettet diejenigen, die in unserer realen Welt unbeteiligt und beteiligt neben Kindersoldaten stehen, jugendlichen Amokläufern ... Mobbingopfern und -tätern. Wer rettet uns? ... Wer wagt es nein zu sagen und wie retten wir jene Werte, die beide Romane uns eigentlich nahe legen wollen: Autonomie, Selbstbewusstsein, Wissen um den eigenen Wert und den Wert für die Gesellschaft, den man da stellt, common sense, Rücksichtnahme, Menschlichkeit." Iris Dorsch, SWR 2 Wissen, 16.10.14
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