Autor im Porträt
John Boyne
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So fern wie nah
Broschiertes Buch
Der Autor des Weltbestsellers Der Junge im gestreiften Pyjama schreibt über den Ersten Weltkrieg
Als an Alfies fünftem Geburtstag der Erste Weltkrieg ausbricht, verspricht sein Vater, nicht in dem Kampf zu ziehen - und bricht sein Wort am Tag darauf. Vier harte Jahre später geht Alfie heimlich arbeiten, um seine Mutter zu unterstützen. Er ist davon überzeugt, dass er seinen Vater nie wiedersehen wird. Doch dann erfährt Alfie zufällig, dass sein Vater in einer Klinik für traumatisierte Soldaten behandelt wird. Und er beschließt, ihn nach Hause zu holen ...
»Ein großartiger Antikriegsroman, der nicht nur junge Leser fesseln und berühren wird.«
Wilhelmshavener Zeitung
+ Ausgezeichnet mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2015
+ Bei Antolin gelistet
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Als an Alfies fünftem Geburtstag der Erste Weltkrieg ausbricht, verspricht sein Vater, nicht in dem Kampf zu ziehen - und bricht sein Wort am Tag darauf. Vier harte Jahre später geht Alfie heimlich arbeiten, um seine Mutter zu unterstützen. Er ist davon überzeugt, dass er seinen Vater nie wiedersehen wird. Doch dann erfährt Alfie zufällig, dass sein Vater in einer Klinik für traumatisierte Soldaten behandelt wird. Und er beschließt, ihn nach Hause zu holen ...
»Ein großartiger Antikriegsroman, der nicht nur junge Leser fesseln und berühren wird.«
Wilhelmshavener Zeitung
+ Ausgezeichnet mit dem Gustav-Heinemann-Friedenspreis 2015
+ Bei Antolin gelistet
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10,00 €
Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket
Broschiertes Buch
Vom Mut, anders zu sein
Eine wunderbar phantasievolle Parabel von John Boyne, dem Autor von 'Der Junge im gestreiften Pyjama' - nicht nur für Kinder
Die Brockets sind eine absolut normale Familie - bis auf Barnaby. Denn der schwebt! Und so gern er es auch lassen würde, es gelingt ihm nicht. An einem schicksalhaften Tag geschieht das Unfassbare: Barnaby schwebt davon, immer weiter, hoch in den Himmel hinein. So beginnt eine magische Reise durch die Welt, in der Barnaby höchst sonderbare Abenteuer erlebt. Er lernt eine Reihe kurioser und liebenswerter Freunde kennen. Und am Ende begreift er, dass er so normal wie seine Eltern gar nicht sein möchte: Er ist froh, anders zu sein.
+ Nominiert für die CILIP Carnegie Medal 2013 (Longlist)
+ Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2014 (Jugendjury)
+ Ausgezeichnet mit dem LUCHS-Preis des Monats Januar 2014 (DIE ZEIT / Radio Bremen)
Bei Antonlin gelistet
Für die Verwendung in der Schule steht auf www.fischerverlage.de ein Unterrichtsmodell für die Unterstufe kostenlos zum Download bereit.
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Eine wunderbar phantasievolle Parabel von John Boyne, dem Autor von 'Der Junge im gestreiften Pyjama' - nicht nur für Kinder
Die Brockets sind eine absolut normale Familie - bis auf Barnaby. Denn der schwebt! Und so gern er es auch lassen würde, es gelingt ihm nicht. An einem schicksalhaften Tag geschieht das Unfassbare: Barnaby schwebt davon, immer weiter, hoch in den Himmel hinein. So beginnt eine magische Reise durch die Welt, in der Barnaby höchst sonderbare Abenteuer erlebt. Er lernt eine Reihe kurioser und liebenswerter Freunde kennen. Und am Ende begreift er, dass er so normal wie seine Eltern gar nicht sein möchte: Er ist froh, anders zu sein.
+ Nominiert für die CILIP Carnegie Medal 2013 (Longlist)
+ Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2014 (Jugendjury)
+ Ausgezeichnet mit dem LUCHS-Preis des Monats Januar 2014 (DIE ZEIT / Radio Bremen)
Bei Antonlin gelistet
Für die Verwendung in der Schule steht auf www.fischerverlage.de ein Unterrichtsmodell für die Unterstufe kostenlos zum Download bereit.
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9,90 €
© privat
John Boyne
Boyne, JohnJohn Boyne, geboren 1971 in Dublin, ist einer der renommiertesten zeitgenössischen Autoren Irlands. Seine Bücher wurden in mehr als vierzig Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Der internationale Durchbruch gelang ihm mit seinem Roman »Der Junge im gestreiften Pyjama«, der in vielen Ländern auf den Bestsellerlisten stand und von der Kritik als »ein kleines Wunder« (The Guardian) gefeiert wurde.Hummitzsch, MariaMaria Hummitzsch, geboren 1982, studierte in Leipzig, Lissabon und Florianópolis Übersetzung, Psychologie und Afrikanistik. Seit 2011 arbeitet sie als Literaturübersetzerin aus dem Portugiesischen und Englischen. Sie ist 2. Vorsitzende des Verbands der Literaturübersetzer (VdÜ), Mitbegründerin des Übersetzerzentrums auf der Leipziger Buchmesse und Mitorganisatorin der Deutsch-Brasilianischen ViceVersa-Übersetzerwerkstätten. Zu den von ihr übersetzten Autor/innen gehören u.a. David Garnett, Waguih Ghali, David Foster Wallace, Imbolo Mbue, Iris Murdoch und Ay__bámi Adébáy__. Maria Hummitzsch lebt mit ihrem Partner und ihrer Tochter in Leipzig.Schickenberg, MichaelMichael Schickenberg, geboren 1975, studierte Englisch, Amerikanistik, Skandinavistik und Germanistik in Greifswald, Poughkeepsie, Bergen und Cádiz. Seit 2007 arbeitet er als freier Übersetzer aus dem Englischen und Norwegischen. Unter anderem übersetzte er Romane von Mohammed Hanif, Helen Walsh und Tom Barbash. Er ist Mitglied des Verbands deutschsprachiger Übersetzer und lebt derzeit in Leipzig.Kundenbewertungen
Als die Welt zerbrach
Bewertung von Lexa am 18.12.2022
Es sind einige Jahre ins Land gegangen seit den schrecklichen Ereignissen an jenem schrecklichen Ort. Gretchen fühlt sich immer noch mitverantwortlich für den Tod ihres kleinen Bruders und schweigt über ihre Vergangenheit. Sie ist nun über 90, verwitwet und lebt in London. Als unter ihr eine junge Familie einzieht und sie merkt, dass der 9jährige Henry in Gefahr schwebt, muss sie sich den Geistern ihrer Vergangenheit stellen und ihren ganzen Mut zusammennehmen um dieses Mal die richtige Entscheidung zu treffen.
Nachdem mir „Der Junge im gestreiften Pyjama“ direkt unter die Haut gegangen ist, war ich sehr gespannt was dieser neuste Nachfolger für die Leser bereithält. Der Schreibstil ist dieses Mal wesentlich erwachsener gehalten und nicht mehr so kindlich, naiv wie zuvor. Den hier haben wir es mit einer erwachsenen Frau zu tun, die die Welt aus erwachsenen Augen sieht. Dementsprechend geht die Thematik noch mehr unter die Haut, weil sie dieses Mal nicht durch kindliche Naivität beschönigt wird. Wir machen Ausflüge in Gretchens Vergangenheit und bekommen viel vom Innenleben der Protagonistin mit. Es stört auch gar nicht, dass sie ein älterer Hauptcharakter ist – es unterstreicht die Wichtigkeit der Aufarbeitung solcher Themen schlichtweg noch einmal. Diese Geschichte ist auch wesentlich ausführlich und tiefer gehalten als der Vorgängerband. Gretchen setzt sich intensiv mit ihren Gefühlen und Gedanken auseinander und der Leser ist hautnah vorbei. Mir ging das richtig unter die Haut, fast noch mehr als Brunos Geschichte. Die Thematik ist sicherlich keine einfache, aber der Autor schafft es hervorragend diese sehr sensibel aufzuarbeiten und die Motive einer Frau hervorzuheben die eine solche Vergangenheit mit sich herumträgt. Mir kamen zeitweise die Tränen und ich hatte Gänsehaut – in meinen Augen wieder ein ganz besonderes Buch. Das Ende hat mir sehr gut gefallen und ich fand es schön zu sehen wie sich auch so „alter“ Charakter wie Gretchen noch weiterentwickelt hat. Großartig!
Auch dieses Werk von John Boyne hat mich sehr beeindruckt. Sein Schreib- und Erzählstil geht einfach unter die Haut und er schafft es den Leser mit jeder einzelnen Zeile am Buch zu halten. Ich konnte es nicht aus der Hand legen. Großes Kino und eine absolute Empfehlung. 5 von 5 Sternen!
Als die Welt zerbrach
Wieder ist es John Boyne gelungen ein Buch zu schreiben, das den Leser nicht kalt lässt. " Der Junge im gestreiften Pyjama" wurde mit Recht zum Bestseller, aber dieser Roman "Als die Welt zerbrach" ist auch auf dem Wege dorthin. Eine großartige Geschichte um die Tochter eines Lagerkommandanten im Konzentrationslager Polen. 70 Jahre nach ihrer Flucht lebt sie weiterhin mit schrecklichen Erinnerungen, schweren Schuldgefühlen und der Angst vor Nazijägern. Das Buch erzählt das Leben der jungen Gretel und den Weg ihrer Flucht und aus dem Leben der 92 jährigen Gretel die ihren Lebensabend in einem Mehrfamilienhaus in London ruhig geniesen möchte. Leider ist die Ruhe vorbei als neue Nachbarn einziehen und in der Wohnung schreckliche Dinge passieren. Darf Gretel sich einmischen, oder gefährdet sie ihre eigene Sicherheit, soll Gretel wieder wegsehen oder endlich handeln. Dieses Buch hat mich sehr berührt
Als die Welt zerbrach
Bewertung von Juli am 30.10.2022
Welche Schuld trägt Gretel an den Grausamkeiten, welche in der Vergangenheit passiert sind? Seit einigen Jahrzehnte lebt die über neunzigjährige Gretel nun bereits in London. Dabei versucht sie so gut wie möglich nicht über ihre Vergangenheit zu sprechen. Bis in die Wohnung unter ihr eine junge Familie zieht. Der neunjährige Henry weckt bei ihr Erinnerungen. Das in seiner Familie aber nicht alles glatt läuft merkt Gretel relativ schnell. Kann sie ihre Schuld aus der Vergangenheit begleichen, indem sie Henry hilft?
Als die Welt zerbrach erzählt die Geschichte von Gretel, deren Bruder Bruno wohl viele aus dem ersten Band ‚Der Junge im gestreiften Pyjama‘ kennen. Das Buch ist unterteil in drei Teile und schildert immer im Wechsel zwischen Gegenwart und den einzelnen Station in Gretels Vergangenheit, welche sie nach Ende des Krieges erlebt hat. Von ihrer Flucht 1946 nach Frankreich, ihrem Aufenthalt in Sydney 1952 und letztendlich ihrem Anfang in London 1953. Voller Spannung habe ich die Kapitel verschlungen. Gretel setzt sich stark mit ihrer Schuld auseinander, denn obwohl sie damals erst zwölft war, ist sie sich im Klaren, dass sie eine gewisse Mitschuld trägt.
Mich hat bereits der erste Band sehr gut gefallen und ich musste natürlich auch unbedingt die Fortsetzung lesen. Und ich wurde auf keinen Fall enttäuscht. Gretels Geschichte ist realistisch und emotional. Henrys Auftauchen bringt sie dazu sich selbst noch einmal im hohen Alter mit ihrer Vergangenheit auseinander zu setzten. Und auch wenn das gesamte Buch total spannungsvoll und flüssig geschrieben war, haben die letzten Kapitel mir noch einmal einen letzten Wow Effekt verschafft. Von mir gibt es eine 100% Leseempfehlung für Gretels bewegende Lebensgeschichte!
Als die Welt zerbrach
Ich habe vom Vorgängerroman "der Junge im gestreiften Pyjama zwar nur den großartig gelungenen Film gesehen, aber wusste daher über den Inhalt Bescheid.
Die Fortsetzung handelt von der Protagonistin Gretel und spielt in mehreren Zeitabschnitten. Mittlerweile ist sie 90 Jahre als und berichtet über Ihre Erinnerungen an die Nazi Zeit im zweiten Weltkrieg sowohl aber auch über ihre Erlebnisse in der Nachkriegszeit die sie bis heute begleiten.
Ich war begeistert von diesem meiner Ansicht nach wichtigen Buch.
Ich finde in der ersten Hälfte baut sich die Geschichte in ihren Zusammenhängen langsam auf und wird zunehmend spannender. Ab einen gewissen Punkt konnte ich nicht mehr aufhören und musste wissen wie es weitergeht.
Kann diesen Roman allen die sich auch mit Geschichte des 20. Jahrhunderts beschäftigen wollen uneingeschränkt weiterempfehlen.
Als die Welt zerbrach
Bewertung von carmen am 03.11.2022
Die Fortsetzung, oder eher ein Spinn-off, von "Der Junge im gestreiften Pyjama" hat mich von Anfang an gefesselt! Man begleitet in der Geschichte Gretel, der Schwester von Bruno, dem Hauptprotagonisten in "Der Junge im gestreiften Pyjama". Teile des Buches spielen in der Vergangenheit, der Zeit nach dem Krieg und den folgenden Jahren, und der andere Teil der Erzählung spielt in der Gegenwart, in der Gretel bereits neunzig Jahre alt ist.
Vorwiegend geht es in der Geschichte um die Frage der Schuld. Gretel kämpft ihr Leben lang damit, wer ihr Vater war und ob sie wirklich mit Schuld an den Ereignissen damals war.
Diese Frage der Schuld zieht sich durch die ganze Erzählung bis in die Gegenwart.
Die Hauptprotagonistin war mir von Anfang an sehr sympathisch- und das trotz ihrer Vorgeschichte. Die Geschichte ist sehr mitreißend geschrieben und sprachlich toll gestaltet. "Der Junge im gestreiften Pyjama" ist bei dem Buch aber keine Verständnisvoraussetzung, man bekommt genug Infos im Buch- hier vor allem in den Rückblenden.
Ebenso gibt es einige sehr überraschende Wendungen im Buch, mit denen man so vielleicht gar nicht gerechnet hat. Alles in allem ist es eines meiner diesjährigen Lesehighlights!
Als die Welt zerbrach
Eine Frage der Schuld
1946 flieht Gretel mit ihrer Mutter nach Paris, beide versuchen der Vergangenheit zu entkommen. Ein neuer Name, eine erfundene Lebensgeschichte sollen ihnen dabei helfen. Fast 80 Jahre später lebt Gretel in einer ruhigen Gegend in London. In der Wohnung unter ihr zieht eine neue Familie ein. Gretel wollte eigentlich nur eine gute Beziehung zu der Familie herstellen, doch dann kriegt sie einiges mit, das Erinnerungen in ihr weckt. Und sie merkt erneut, wie das Thema Schuld sie zeit ihres Lebens verfolgt.
Nach und nach erfährt der Leser Gretels Geschichte, die in mehreren Zeitebenen erzählt wird. Wie lebt es sich mit einer Schuld, die so groß ist, dass sie vom Vater auf die Tochter weitergereicht wird? Es ist ergreifend, wie Gretel damit umgeht, ich konnte ihre Handlungsweise immer nachvollziehen. Die Geschichte ist atmosphärisch dicht erzählt, ich habe mit Gretel mitgefiebert, wie es ihr gelingt, ein neues Leben im Schatten dieser Schuld aufzubauen.
Dieses ergreifende Buch zum Thema Schuld empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.
Als die Welt zerbrach
Schuldgefühle
Von dem Schriftsteller John Boyne habe ich schon, Der Junge im gestreiften Pyjama gelesen.
Der neue Roman, ist eine Fortsetzung
Als die Welt zerbrach.
Hier geht es darum, wievielt Schuld Kinder der Nazis angerechnet werden kann.
Gretel ist 1932 geboren, ihr Vater war ein strenger Angehöriger des Regimes und Lagerleiter in Auschwitz. Die Kinder wurden in deren Ansichten erzogen.
Jetzt ist Gretel 90 Jahre alt und wohnt in London. In der Wohnung unter ihr zieht eine Familie mit einem neunjährigen Sohn ein. Der erinnert sie an ihren Bruder, an dessen Tod sie sich schuldig fühlt.
Der Roman zeigt einmal die heutige Zeit und dann an die Zeit, die sie ab ihrer Kindheit erlebte.
Der Autor beschreibt die Emotionen ziemlich authentisch. Der Schreibstil ist gut und fesselnd.Es gab vielleicht wenige Ungereimtheiten, aber das macht der Geschichte keinen Einbruch.
Mir hat der Roman wieder gut gefallen.
Als die Welt zerbrach
Tiefer Einblick
Einen tiefen Einblick erhalten wir in das Leben von Gretel, die als Tochter des KZ Kommandanten in direkter Nachbarschaft zum Vernichtungslager gelebt hat. Gretel flieht mit ihrer Mutter nach der Hinrichtung des Vaters zunächst nach Paris, um dort unter neuem Namen ein neues Leben anzufangen. Das misslingt. Nach dem Tode ihrer Mutter kommt sie dann nach einer Zwischenstation in Australien nach England, wo sie den Geschichtsprofessor Edgar heiratet und in einer schönen Wohnung in Mayfair lebt. Nach dem Tod Edgars lebt sie als über 80-jährige weiter allein in der Wohnung. Ein Ehepaar mit einem kleinen Sohn zieht in die Nachbarwohnung ein. Gretel merkt bald, dass der Mann ein Familientyrann ist und seiner Frau und seinem Sohn Gewalt antut. Sie muss sich entscheiden, ob sie für den Preis der Veröffentlichung ihrer Herkunft dem Treiben des Despoten ein Ende setzen soll.
Das Buch ist sehr gut lesbar. Ich las vorher den Hinweis, dass man unbedingt den Vorgängerband "Der Junge im gestreiften Pyjama" gelesen haben müsse, um dieses Buch zu verstehen. Ich kenne den Vorgängerband nicht und denke, dass ich aber trotzdem alle Zusammenhänge herstellen konnte und Dinge aus dem ersten Band, die für diesen Roman wichtig sind, auch so aus dem Inhalt gut erschließbar waren.
Gretel wird ihr Leben lang die Schuld nicht los. Es ist eine doppelte Schuld. Einmal trägt sie Schuld am Tode ihres kleinen Bruders. Zum anderen hat sie Schuld auf sich geladen, weil sie die Augen vor dem Grauen, was sich im Vernichtungslager vor ihren Augen abgespielt hat, verschlossen hat. Immer wieder zieht sie sich auf den Standpunkt zurück, dass sie ja damals noch ein Kind war und das alles nicht richtig durchschaut hat.
Hin und wieder erscheint mir Gretel im Buch etwas zu naiv gezeichnet. Aber vielleicht wäre es ohne eine gewisse Naivität auch gar nicht möglich, ein Leben zu führen, wie Gretel es die vielen Jahre getan hat.
Als die Welt zerbrach
Bewertung von Sika64 am 09.12.2022
Was für ein Buch! Ich war irritiert und neugierig, als ich in der Buchhandlung auf dieses Buch gestoßen bin. Nach all den Jahren eine Fortsetzung? Was kann man da als Fortsetzung schreiben? Ich war neugierig und habe es keine Sekunde bereut.
Ja, den Vorgänger sollte man kennen. Ich muss gestehen, ich kannte „nur“ den Film.
Von Anfang an war ich wieder mitten drin.
Das Buch wird in zwei Zeiten erzählt, immer abwechselnd, einmal das junge Mädchen und dann die alte Frau. Bei beiden Geschichten möchte man unbedingt wissen, wie es weitergeht. Es werden viele Themen behandelt und doch passt alles zusammen. Die Frage, wie schuldig ist man, wenn man schweigt, wie schuldig ist ein 12 jähriges Kind, all das hat mich bewegt. Bekannte Themen werden aus einem anderen Blickwinkel betrachtet. Ich habe dieses Buch noch während des Lesens meinem persönlichen Umfeld sehr ans Herz gelegt. Und auch hier: ganz klare Leseempfehlung.
Als die Welt zerbrach
Bewertung von Leiraya am 30.11.2022
Das Cover von "Als die Welt zerbrach" ist zwar anders als sein Vorgänger "Der Junge im gestreiften Pyjama" und hat es trotzdem perfekt hinbekommen, dass man sofort eine Verbindung der beiden Werke herstellt, falls man beide kennt. Nach so vielen Jahren hatte ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, dass John Boyne eine Fortsetzung schreiben würde. Nun, da ich aber das Hörbuch gehört habe, kann ich nur bestätigen, dass es sich gelohnt hat, so lange zu warten. Boyne ist es gelungen, eine Geschichte zu schreiben, die ganz anders ist als das Vorgängerwerk und doch ebenso gewaltig Eindruck zu machen vermag. So ist man in "Der Junge im gestreiften Pyjama" sehr mit der Frage konfrontiert, wie Kinder den Nationalsozialismus aus ihrer unschuldigen Sicht wohl miterlebt haben müssen, was sie nur als Spiel ansahen und was ihnen im Gegensatz zur Erwachsenensicht womöglich merkwürdig erschien. Beim Lesen bzw. Hören von "Als die Welt zerbrach", wird einem hingegen vor Augen geführt, was die kindlich bis jugendlichen Erlebnisse dieser Zeit auf lange Sicht mit einem Menschen machen konnten.
Auch in diesem Roman gelingt es Boyne wieder außerordentlich gut, die psychologische Seite der Schuldfrage zu beleuchten. Was konnte eine Jugendliche damals tatsächlich tun? Hatte sie die Verantwortung unmittelbar etwas zu tun oder hätte sie im Nachhinein etwas tun sollen, um Wiedergutmachung zu leisten? Und ist sie schuldig, wenn sie als dies nicht getan hat bzw tut? Sprachlich gelingt es Boyne gut, dass man sich in Gretels Gedankenwelt einfinden kann. Und auch die Sprecherin Elisabeth Günther macht ihre Sache super. Sie beherrscht ihr Handwerk und schafft es scheinbar spielend, dass ein deutlicher Unterschied zwischen Gretels jungem und altem Ich zu hören ist. Das habe ich bisher bei noch keinem Hörbuch so gut gemacht erlebt.
Literarisch gekonnt, gelingt es John Boyne, einen würdigen Nachfolger für "Der Junge im gestreiften Pyjama" zu schreiben. Ein Buch, das viel zum Nachdenken anregt und die psychologische Seite von Schuld während des Nationalsozialismus perfekt in den Fokus zu rücken weiß. Kein einfaches Thema, aber äußerst gelungen umgesetzt.
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