Autor im Porträt
Fjodor M. Dostojewskij
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Aufzeichnungen aus dem Kellerloch
Broschiertes Buch
In den Aufzeichnungen aus dem Kellerloch - von Nietzsche als »wahrer Geniestreich der Psychologie« bezeichnet - stemmt sich ein kranker, verbitterter »Einzelner«, der seine Existenz in einer erbärmlichen Petersburger Kellerwohnung fristet, gegen die fortschrittsgläubige Ideologie eines Jahrhunderts. Der Namenlose verteidigt das Recht auf Freiheit gegen die Utopie des kollektiven Glücks und das Diktat einer alles beherrschenden »Vernunft«.
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5,60 €
Der Großinquisitor
Gebundenes Buch
Die "Legende vom Großinquisitor" ist das wohl berühmteste Kapitel aus dem Roman "Die Brüder Karamasow" von Fjodor M. Dostojewski, worin der wiederauferstandene Messias zur Zeit der Gewaltherrschaft der spanischen Inquisition wieder auf Erden erschienen ist und vom Großinquisitor sofort verhaftet wird, um als "Ketzer" verbrannt zu werden. Dieser faszinierende Text ist im vergangenen Jahrhundert schon mehrfach in eigenständigen illustrierten Ausgaben erschienen, bezeichnenderweise fast ausschließlich kurz nach den beiden Weltkriegen, also in Zeiten des Umbruchs und Neuanfangs. Auch gegenwärtig ist wieder von einer "Zeitenwende" die Rede, und wir lesen Dostojewskis Erzählung, die in der Inquisitionszeit des 15. Jahrhunderts spielt, mit ganz neuem Verständnis und stellen mit Staunen fest, wie modernund aktuell dieser Text gerade heute wieder ist. Wie kann es nur sein, so fragen wir uns verwundert, dass in Teilen der Welt immer wieder Autokraten und Diktatoren an die Macht gekommen sind (nicht selten sogar durch freie Wahlen), denen die Massen trotz der offensichtlichen Lügen ihrer Herrscher zujubeln? Ist denn die von uns so hoch geschätzte "Freiheit" kein so hohes Gut, das man um jeden Preis verteidigen müsste? Dostojewskis Großinquisitor gibt die zynische Antwort: "Nichts ist für den Menschen so verführerisch wie die Freiheit seines Gewissens, aber es gibt auch nichts, was ihn mehr plagt." Und an anderer Stelle heißt es über das Volk: "Wir werden sie davon überzeugen, dass sie nur dann ihre Freiheit erlangen, wenn sie auf ihre Freiheit zu unseren Gunsten verzichten und sich uns anheimgeben ... Sie werden ängstlich werden, sie werden an uns hängen und sich bange an uns drängen wie Küken an die Glucke. Sie werden uns bewundern und fürchten und auf uns stolz sein, weil wir so mächtig und so klug sind, dass wir eine versprengte, ungebändigte Herde von tausend Millionen Köpfen bändigen können." Dostojewskis Parabel knüpft an den Satz Rousseaus an: "Der Mensch ist frei geboren, doch findet er sich immer in Ketten wieder" - unter diesem Vorzeichen hat Rainer Ehrt die Erzählung mit seinen doppelbödigen und unverwechselbar ironischen Federzeichnungen illustriert, mit Bildmetaphern und detailreichen doppelseitigen Tableaus, vielleicht auch als Anregung für jüngere Leser, einen Zugang zu diesem beim ersten Lesen vielleicht etwas sperrigen Text zu finden.…mehr
26,00 €
Porträt von Wassili Perow
Fjodor M. Dostojewskij
Fjodor M. Dostojewski wurde am 11. November 1821 in Moskau geboren und starb am 9. Februar 1881 in St. Petersburg. 1849 wurde er wegen angeblich staatsfeindlicher Aktivität im Petraschewski-Kreis zum Tode verurteilt, dann zu vier Jahren Zwangsarbeit in Sibirien begnadigt. 1859 kehrte er nach St. Petersburg zurück.Kundenbewertungen
Der Spieler
Dostojewskis Kurzroman „Der Spieler“, der 1867 erschien, handelt von der Blütezeit des Glücksspiels in dem fiktiven deutschen Ort mit Namen Roulettenburg. Der Autor verarbeitete hier seine eigene Spielleidenschaft sowie eine unglückliche Liebschaft. Während eines Aufenthaltes in Wiesbaden und Baden-Baden 1865 hatte Dostojewski dreitausend Goldrubel verloren. Einen weiteren Kredit bei seinem Verleger sollte er nur bekommen, wenn er innerhalb eines Jahres einen neuen Roman liefern würde. Dostojewski ließ allerdings die Frist fast verstreichen, um seinen großen Roman „Schuld und Sühne“ zu vollenden. Ein riskantes Spiel. So musste „Der Spieler“ gewissermaßen in einer Rekordzeit von 26 Tagen entstehen.
In dem Kurort Roulettenburg warten einige Spieler, alle in finanzieller Not, auf den Tod und damit das Erbe der alten Dame Antonida Wassiljewna Taradewitschewa. Darunter ein hochverschuldeter russischer General. Doch als die Erbtante persönlich in Roulettenburg erscheint und ihr Vermögen selbst beim Spiel verliert, stirbt die Hoffnung der Erbschlei-cher. Die alte Dame reist ab und zurück bleibt ein verzweifelter General.
Der Ich-Erzähler des Romans ist jedoch Alexej Iwanowitsch, der Hauslehrer der russischen Generalsfamilie. Er liebt Polina, die Tochter des Generals. Auch er soll am Spieltisch sein Glück versuchen und das dringend benötigte Geld verschaffen. Sein anfänglicher Gewinn verleiht ihm das Gefühl, der Herr seines Schicksals zu sein. Als er den Gewinn seiner Angebeteten überbringt, schleudert sie ihm das Geld jedoch ins Gesicht. Um des Glücksspiels willen hat Alexej auch sein Liebesglück verspielt. Fortan zieht er von Casino zu Casino, rettungslos der Spielsucht verfallen.
Zu Dostojewski 200. Geburtstag ist dieses realistische, psychologische Meisterwerk, das in die menschlichen Abgründe hineinleuchtet, in der bewährten Übersetzung von Elisabeth Markstein (aus dem Jahre 1992) im Reclam Verlag erschienen.