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Günter Grass hat sich nie als Politiker begriffen. Aber er wollte auch nicht im Elfenbeinturm der Literatur sitzen und von Veränderungen nur träumen. Zu deutlich war ihm, dass Demokratie nicht selbstverständlich und ohne das Engagement der Bürger gar nicht denkbar ist. Sein frühe Bekanntheit hat er genutzt und sich wie kein anderer Schriftsteller in die Niederungen der Politik begeben, mit großer Leidenschaft und nicht minder großer Leidensfähigkeit. Und die war gefordert, wenn er wie bei der Wahlkampfreise 1969 für Willy Brandt mit dem VW-Bus durch Deutschland fuhr und sich bei hunderten von…mehr

Produktbeschreibung
Günter Grass hat sich nie als Politiker begriffen. Aber er wollte auch nicht im Elfenbeinturm der Literatur sitzen und von Veränderungen nur träumen. Zu deutlich war ihm, dass Demokratie nicht selbstverständlich und ohne das Engagement der Bürger gar nicht denkbar ist. Sein frühe Bekanntheit hat er genutzt und sich wie kein anderer Schriftsteller in die Niederungen der Politik begeben, mit großer Leidenschaft und nicht minder großer Leidensfähigkeit. Und die war gefordert, wenn er wie bei der Wahlkampfreise 1969 für Willy Brandt mit dem VW-Bus durch Deutschland fuhr und sich bei hunderten von Veranstaltungen wechselweise als Linksintellektueller oder Rechtsaußen, Atheist oder Katholik, als Dreckschleuder vom Dienst, Judenfreund oder ganz allgemein als Nestbeschmutzer beschimpfen lassen musste. Mit Kommentaren und Essays, mit Reden und Gedichten, in verschiedenen Wahlkämpfen und zwischen Buchdeckeln, hat Grass Stellung bezogen. Immer meinungsstark und oft mit spitzem Humor war er ein so scharf- wie hellsichtiger Kritiker seiner Zeit. Dieser Band umfasst eine besondere Auswahl, die den politischen Zeitgenossen und unnachgiebigen Aufklärer Grass in den Mittelpunkt rückt.
Autorenporträt
Klaus Wettig trat 1962 in die SPD ein. Er war Planungsreferent im Niedersächsischen Kultusministerium und Mitglied des Europäischen Parlaments; danach als Verlagsgeschäftsführer und im Kulturmanagement tätig. 2013 erschien von ihm, gemeinsam mit Joachim Helfer, "Durchgefressen und Durchgehauen. Schriftstellerinnen und Schriftsteller gratulieren der SPD zum 150. Geburtstag" (Steidl).