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One of the twentieth century's most enduring works, One Hundred Years of Solitude tells of the rise and fall of the mythical town of Macondo through the history of the Buenda family. Rich and beautiful, it is a chronicle of life, death, and the tragicomedy of humankind. In the beautiful, ridiculous, and tawdry story of the Buenda family, one sees all of humanity, just as in the history, myths, growth, and decay of Macondo, one sees all of Latin America. Alternately reverential and comical, Gabriel Garca Mrquez's masterpiece weaves the political, personal, and spiritual to bring a new consciousness to storytelling.…mehr

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Produktbeschreibung
One of the twentieth century's most enduring works, One Hundred Years of Solitude tells of the rise and fall of the mythical town of Macondo through the history of the Buenda family. Rich and beautiful, it is a chronicle of life, death, and the tragicomedy of humankind. In the beautiful, ridiculous, and tawdry story of the Buenda family, one sees all of humanity, just as in the history, myths, growth, and decay of Macondo, one sees all of Latin America. Alternately reverential and comical, Gabriel Garca Mrquez's masterpiece weaves the political, personal, and spiritual to bring a new consciousness to storytelling.
Autorenporträt
Gabriel García Márquez (1927-2014) was an author, journalist, and pioneer of the Latin American boom. Among his many books are The Autumn of the Patriarch, No One Writes to the Colonel, Love in the Time of Cholera, Living to Tell the Tale, Memories of My Melancholy Whores, and the classic One Hundred Years of Solitude. He was awarded the Nobel Prize for Literature in 1982.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.03.2009

Die Nebel von Macondo

Ich habe es ja versucht. Als ich im Buch irgendwann nicht mehr weiterkam, habe ich es mir sogar vorlesen lassen, im Norddeutschen Rundfunk, immer um halb neun Uhr morgens. Aber auch das dauerte und quälte und zog sich hin. Weil der Schauspieler, der "Hundert Jahre Einsamkeit" von Gabriel García Márquez damals vortrug, es war vermutlich Gert Westphal, die knappe halbe Stunde, die er dazu hatte, meist damit vergeuden musste, immer wieder diesen unendlichen Namen durchzubuchstabieren: José Arcadio Buendía. Noch ein José Arcadio Buendía. Und dazu ein José Arcadio Segundo Buendía. Und danach schon wieder ein José Arcadio Buendía. Dessen Schwester heißt Renata Remedios Buendía. Und deren Mutter Aureliana Segundo Buendía. Nicht zu vergessen Santa Sofia von der Frömmigkeit. Aureliano Triste. Mauricio Babilonia. Oda-Gebbine Holze-Stäblein. Thorsten Schäfer-Gümbel. Dann waren die dreißig Minuten am Radio vorbei und Vorleser und Zuhörer gleichermaßen erschöpft.

Ich vermute, in Wirklichkeit hat dieser Amazonas von Vornamen und Nachnamen und Rängen den entrückten Zustand hervorgebracht, den man magischen Realismus nannte. Lateinamerika, das war für mich kein Geisterhaus, sondern ein Standesamt. Wenn einen aber Meisterwerke nobelpreisprämierter Großschriftsteller nerven, die andere in Wallung bringen, traut man zuerst einmal der eigenen Urteilskraft nicht mehr. Und beginnt, die Schuld bei sich selbst zu suchen: zu einsilbig. Zu kaltblütig. Zu diesseitig. Zu wenig Vornamen. Zu viel Norddeutscher Rundfunk, zu wenig Fitzcarraldo. Aber dann las ich, wie Julian Barnes in "Flauberts Papagei" eine Art Kontinentalsperre für südamerikanische Romane forderte, und war wieder beruhigt. Barnes hatte offenbar auch die Nase voll vom dampfenden Geruch des Regenwalds, von fadenscheinigen Damen mit zweitem Gesicht, Zaubervögeln (Flauberts Papagei hat damit nichts zu tun, der war ausgestopft!), flüsternden Nebeln, hellsehenden Bäumen, Dschungeldörfern, wundertätigen Wurzeln und ewigen Alten - und verlangte nach Subventionen für Romane, die am Nord- oder Südpol spielen.

Für diese Bücher wiederum könnte man mittlerweile zwar auch und mit gleichem Recht eine Kontinentalsperre fordern. Damals aber, als die Leute nicht genug vom schwülen Klima verrätselter Familiengeschichten bekommen konnten, verstand ich den Bedarf an kaltem, klarem Wasser genau. Das Fabulierpathos von "Hundert Jahre Einsamkeit", der Überdruss an Phantasie, der Aberglaube als Erzählmodus: Alles schön und gut. Aber wenn heute infantile Regression beklagt wird, weil sich Leser jenseits der mittleren Reife tief in die Welt von Harry Potter hineinfräsen, kann ich nur sagen: Da waren wir schon mal. (Barnes hat in "Flauberts Papagei" übrigens auch einen Auslieferungsstopp für englische Schuluniformromane gefordert.) Und hat man Südamerika, das in der mittleren Phase der alten Bundesrepublik als Sorgenkind und Sehnsuchtsort zugleich entdeckt wurde, eigentlich gut damit getan, es vor allem als Land exotischer Riten und Familienbünde zu genießen? Dort drüben allerdings wurde "Hundert Jahre Einsamkeit" unvorstellbar oft gelesen. Vielleicht bin ich doch das Problem.

TOBIAS RÜTHER

Gabriel García Márquez: "Hundert Jahre Einsamkeit". Fischer-Taschenbuch-Verlag, 10 Euro

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The book that sort of saved my life