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Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , - Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmals erschienen 1898. Auszug: Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Über dem Vesuv lagerteeine breite graue Nebelschicht, die sich nach Neapel hinüberdehnteund die kleinen Städte an jenem Küstenstrich verdunkelte. Das Meerlag still. An der Marine aber, die unter dem hohen SorrentinerFelsenufer in einer engen Bucht angelegt ist, rührten sich schonFischer mit ihren Weibern, die Kähne mit Netzen, die zum Fischenüber Nacht draußen gelegen hatten,…mehr

Produktbeschreibung
Klassiker aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , - Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Erstmals erschienen 1898. Auszug: Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Über dem Vesuv lagerteeine breite graue Nebelschicht, die sich nach Neapel hinüberdehnteund die kleinen Städte an jenem Küstenstrich verdunkelte. Das Meerlag still. An der Marine aber, die unter dem hohen SorrentinerFelsenufer in einer engen Bucht angelegt ist, rührten sich schonFischer mit ihren Weibern, die Kähne mit Netzen, die zum Fischenüber Nacht draußen gelegen hatten, an großen Tauen ans Land zuziehen. Andere rüsteten ihre Barken, richteten die Segel zu undschleppten Ruder und Segelstangen aus den großen vergittertenGewölben vor, die tief in den Felsen hineingebaut über Nacht dasSchiffgerät bewahren. Man sah Keinen müßig gehn; denn auch dieAlten, die keine Fahrt mehr machen, reihten sich in die große KetteDerer ein, die an den Netzen zogen, und hie und dastand einMütterchen mit der Spindel auf einem der flachen Dächer, odermachte sich mit den Enkeln zu schaffen, während die Tochter demManne half.Siehst du, Rachela, da ist unser Padre Curato, sagte eine Alte zueinem kleinen Ding von zehn Jahren, das neben ihr sein Spindelchenschwang. Eben steigt er ins Schiff. Der Antonino soll ihn nach Caprihinüberfahren. Maria Santissima, was sieht der ehrwürdige Herrnoch verschlafen aus! - Und damit winkte sie mit der Hand einemkleinen freundlichen Priester zu, der unten sich eben zurechtsetztein der Barke, nachdem er seinen schwarzen Rock sorgfältigaufgehoben und über die Holzbank gebreitet hatte. Die Andern amStrand hielten mit der Arbeit ein, um ihren Pfarrer abfahren zusehen, der nach rechts und links freundlich nickte und grüßte.Warum muß er denn nach Capri, Großmutter? fragte das Kind.Haben die Leute dort keinen Pfarrer, daß sie unsern borgenmüssen?
Autorenporträt
Paul Heyse (1830-1919), der Inbegriff des deutschsprachigen Dichters, war seit seinem 24. Lebensjahr Poeta laureatus am Hof Maximilians II. Mit seinen Novellen erlangte er in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts große Berühmtheit. Sie wurden insbesondere für ihre 'vornehme Einfachheit', die sie unverkennbar machen, geschätzt. Später geriet er - und mit ihm sein Werk - ins Kreuzfeuer der Kritik. Von den Naturalisten wurde er wegen seiner bislang unangefochtenen Stellung als Vorzeigedichter angefeindet, andere verurteilten seine Novellen als zu unmoralisch. 1910 erhielt Paul Heyse für sein dichterisches Werk den Nobelpreis für Literatur.