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Reine Chefsache
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"51? Das ist krass, ein Jahr älter als mein Vater", so wird Dan Foreman, gestandener Familienvater und bis vor kurzem Anzeigenleiter des renommierten Sportmagazins "Sports America" von seinem neuen Chef begrüßt. Carter Duryea ist 26 und das perfekte Produkt der New-Economy: aalglatt, karriereorientiert, erfolgreich. Aber eigentlich ist er ein armes Würstchen, denn nach nur knapp siebenmonatiger Ehe hat seine Frau Kimberly ihn gerade verlassen, weil er keine Zeit für sie hatte, seine Eltern haben sich nie besonders für ihn interessiert und vor der neuen Herausforderung als Anzeigenchef hat er…mehr

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Produktbeschreibung
"51? Das ist krass, ein Jahr älter als mein Vater", so wird Dan Foreman, gestandener Familienvater und bis vor kurzem Anzeigenleiter des renommierten Sportmagazins "Sports America" von seinem neuen Chef begrüßt. Carter Duryea ist 26 und das perfekte Produkt der New-Economy: aalglatt, karriereorientiert, erfolgreich. Aber eigentlich ist er ein armes Würstchen, denn nach nur knapp siebenmonatiger Ehe hat seine Frau Kimberly ihn gerade verlassen, weil er keine Zeit für sie hatte, seine Eltern haben sich nie besonders für ihn interessiert und vor der neuen Herausforderung als Anzeigenchef hat er eine Heidenangst. Kein Wunder, dass er Dan Foremann beneidet. Der ältere wird nicht nur von seinen Kollegen respektiert und gemocht, er hat außerdem eine großartige Frau und zwei bildhübsche Töchter, die ihn lieben. Dan jedoch findet seine momentane Lage alles andere als beneidenswert. Zu der Angst, in seinem Alter plötzlich ohne Job dazustehen gesellt sich die wachsende finanzielle Belastung, denn seine älteste Tochter Alex will an eine teurere Uni wechseln und Dans Frau Ann überrascht ihn mit der Neuigkeit, dass sie ein Baby erwartet! Außerdem geht es ihm an die Nieren, dass sein neuer Chef wegen der vom Mutterkonzern vorgegebenen Rationalisierungsmaßnahmen einen langjährigen Mitarbeiter nach dem anderen feuert. Und dass sich dieser Bubi dann auch noch privat an ihn hängt und sich bei ihm zum Abendessen einlädt, passt dem gebeutelten Geschäftsmann auch gar nicht. Aber das Schlimmste steht Foremann noch bevor: Carter fängt ausgerechnet mit seiner Tochter Alex ein Verhältnis an. Jetzt platzt Dan endgültig der Kragen...

Bonusmaterial

DVD-Ausstattung / Bonusmaterial: - Kinotrailer - Kapitel- / Szenenanwahl - Making Of - Animiertes DVD-Menü - DVD-Menü mit Soundeffekten - Audiokommentar Paul Weitz + Topher Grace - Deleted Scenes mit Audiokommentar Paul Weitz - Interviews mit Cast & Crew - Featurette: S.Y.N.E.R.G.Y. - Cast & Crew
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.03.2005

Im Haifischbecken
Paul Weitz erzählt in seinem Film "Reine Chefsache" ein Märchen aus der Angestelltenwelt

Der Witz an Märchen aus Hollywood ist, daß man sich von der Frage nach ihrem Realitätsgehalt keine Sekunde den Spaß verderben läßt. Die Wahrheit über das trostlose Leben von Prostituierten kann der schönen Lüge in "Pretty Woman" einfach nicht das Wasser reichen. In "Reine Chefsache" hingegen erhebt der Gedanke an die Wirklichkeit immer wieder mal sein müdes Haupt. Dabei bemüht sich Regisseur Paul Weitz so redlich, sogenannte gesellschaftlich relevante Themen anzupacken: Jugendwahn und Altersarbeitslosigkeit, "mobbing" und "corporate culture". Immerhin ist daraus ein Film geworden für Erwachsene und solche, die es noch werden wollen.

Der Held (Dennis Quaid) ist Anfang Fünfzig, Werbeleiter einer Sportzeitschrift, zwei Töchter, die Frau unerwartet zum dritten Mal schwanger wird. Als sein Verlag von einem größeren Konzern aufgekauft wird und von Entlassungen die Rede ist, beginnt ihm zu schwanen, daß seine Existenz auf Tugenden aufgebaut ist, die womöglich bald nichts mehr zählen: auf harter Arbeit, aufrechter Gesinnung und dem Vertrauen, daß ein Handschlag unter Männern noch etwas zählt.

Sein neuer Vorgesetzter (Topher Grace) ist gerade halb so alt, ein Streber, nicht ohne Charme, aber weitgehend ohne Ahnung. Er hat den Auftrag, die Werbeabteilung zu verschlanken, und verbreitet deshalb um so mehr Panik unter den Angestellten, je aufgeschlossener er sich gibt. Seine Nächte verbringt er auf dem Laufband in einer Wohnung, die noch leerer wirkt, seit seine Frau (Selma Blair) ihn nach sieben Monaten Ehe verlassen hat.

Der alte Werbeleiter wird erst mal verschont, aber er muß sein Büro räumen, um dem neuen Mann Platz zu machen, und sieht fortan zähneknirschend zu, wie der Junge seine Inkompetenz mit abgedroschenen Phrasen und blindem Aktionismus bemäntelt. Weil die beiden aber zusammenarbeiten müssen, bleibt es nicht aus, daß sie sich näherkommen. Zumal der Ältere mit seiner Familie genau die Nestwärme hat, von der auch der Jüngere in seinen schwächeren Momenten träumt. Also lädt er sich kurzerhand selbst zum Essen ein, das im familiären Chaos zwar gründlich schiefgeht, aber die Chance bietet, die ältere Tochter (Scarlett Johansson) kennenzulernen, ehe sie zum Studieren nach New York zieht. Es versteht sich von selbst, daß da für ihren Vater der Spaß aufhört und die Romanze im verborgenen blühen muß.

Es ist den drei Schauspielern Dennis Quaid, Scarlett Johansson und Topher Grace zu verdanken, daß der holzschnittartige Plot als liebenswerte Komödie mit ernstem Hintergrund über weite Strecken funktioniert. Von den Schwierigkeiten, sich dem Ernst des Lebens zu stellen und Verantwortung zu übernehmen, hat Paul Weitz schon in "About a Boy" erzählt, der aber auf die ungleich pfiffigere Vorlage von Nick Hornby zurückgreifen konnte. Diesmal ist Paul Weitz auch als Autor auf sich allein gestellt, was dazu führt, daß "Reine Chefsache" am Ende alle Bodenhaftung verliert. Weil der Film aber das Herz auf dem rechten Fleck hat, ist man geneigt, ihm das zu verzeihen.

MICHAEL ALTHEN

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